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Autor Thema: Patente und Führerschein  (Gelesen 10667 mal)

Offline Chris080273

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Patente und Führerschein
« am: 26.08.2004, 06:19 »
Hallo,

finde nicht so recht die richtige Kategorie  ???

Also ich hatte mir überlegt ob ich den Sportbootführerschein Binnen machen sollte.
Jetzt hab ich aber von nem Bekannten erfahren, dass der nicht automatisch dazu berechtigt in Deutschland überall rumzuschippern, sondern das man fast überall noch irgendwelche anderen Patente braucht z.B. auf dem Bodensee. Ist da was dran oder irrt der sich?

Gruß
Chris
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Offline Jochen Pechthold

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #1 am: 26.08.2004, 06:24 »
Guten Morgen Chris,

habe den Sportbootführerschein binnen seit ein paar Jahren, es gibt nur Beschränkungen entspr. der Bootsgröße und Motorleistung. Ansonsten gilt er deutschlandweit und im Ausland.
Begrenzungen: Boote ab 5 PS Motorleistung und bis 15m Bootslänge.

Gruß Jochen
« Letzte Änderung: 26.08.2004, 06:29 von Jochen Pechthold »

Hubi

  • Gast
Re:Patente und Führerschein
« Antwort #2 am: 26.08.2004, 08:31 »
Hallo Chris,

für den Bodensee gibt es einen eigenen Führerschein, nämlich das sogenannte Bodenseepatent. Rührt daher, daß Österreich und Schweiz auch Anrainerstataten sind und man in solchen Fällen eine für alle Beteiligten gültige "internationale" Lösung hernimmt. Für Inhaber des deutschen SBF Binnen wird aber auf Antrag (z.B. wenn man im Urlaub da unten ist und mal über den See schippern will) ein zeitlich beschränktes Gast- oder Urlaubspatent ausgestellt. Fast alle Bootsverleiher am Bodensee sollten so was für ihre Kunden besorgen können.

Hubi

  • Gast
Re:Patente und Führerschein
« Antwort #3 am: 26.08.2004, 12:37 »
Und wer’s ausführlicher mag:

Das Thema Bootsführerschein ist recht komplex und eigentlich nur was für Paragraphenreiter, da es sowohl amtlich vorgeschriebene als auch (mehr oder minder) freiwillige gibt.
Man muß auch, wenn man sich zur Prüfung anmeldet, für die Theorie nie eine Fahrschule besuchen, sondern kann alles im Selbstsudium machen.

Da gibt es erstmal den bereits erwähnten Sportbootführerschein (SBF) Binnen. Den kann man in 3 Ausprägungen erwerben
- unter Antriebsmaschine
- unter Segel (das entspricht in etwa dem Segelschein A oder Segelgrundschein)
- unter Antriebsmaschine und Segel
Dabei lernt man so einiges über Schifffahrtszeichen, Betonnung, Lichterführung, Schallzeichen, Vorschriften und Regeln, die einem aber auf Revieren wie Shannon oder französischen Kanälen auch nicht viel nutzen. Was nutzt mir da, wenn ich weiß wie nachts auf dem Rhein ein Schubverband aussieht oder wie es ausschaut, wenn die Schleuse aufmacht

Vorgeschrieben ist der SBF „Motor“ erst ab einer Leistung von 5 PS, gemessen an der Welle bzw. Schraube. Zum Segeln braucht man keinen Führerschein, das ist führerscheinfrei, da dient der Führerschein eher als Befähigungsnachweis. Ausnahme ist Berlin, da braucht man ab einer bestimmten Segelgröße, die schon die meisten Surfbretter haben, einen entsprechenden Surf- und Segelschein. Hänge ich mir aber an meine Jolle einen fetten Aussenborder mit mehr als 4,9 PS, dann brauche ich den SBF Binnen unter Motor!!! Auch wenn ich ihn nie starte, da er vorhanden ist besteht führerscheinpflicht. Ich muss mich aber nicht selbst an die Pinne setzen, es muss nur ein Bootsführer mit der entsprechenden Befähigung vorhanden sein, wer tatsächlich am Ruder steht ist (fast) egal. Gemäß Behördendeutsch muss dieser sittlich/ charakterlich und körperlich geeignet sein.
Das mit dem Bodenseepatent hatten wir schon mal. Und wo wir beim Bodensee sind; es gibt auch bei einigen Revieren wie dem Bodensee bestimmte Vorschriften an die Boote (Borddurchlässe, Toilette, ...) bzw. Motoren (Lärm, Abgas, ...), um eine Zulassung für das Boot zu bekommen.
   

Will ich auf die See, dann schlägt zumindest in Deutschland die Deutsche Seeschiffahrtsstrassenordnung zu. Die gilt für deutsche Seeschiffahrtsstrassen, grob gesagt die deutschen Hoheitsgewässer in Nord- und Ostsee, der Nord-Ostsee-Kanal, Elbe, Weser, Ems etc. bis zu einem bestimmten Punkt stromaufwärts (wo halt die dicken Pötte fahren) und die Deutsche Bucht bis um Helgoland. Und da benötige ich den SBF See, ebenfalls ab den ominösen 5 PS. Ob ich segele oder motore, ist egal. Ausserhalb des Bereiches der  Seeschiffahrtsstrassenordnung gelten dann die KVR (Kollisionsverhütungsregeln). Die lernt man aber auch.
Die Prüfung für die beiden Führerscheine ist recht einfach (wenn man gut vorbereitet ist): jeweils ein Theoriefragebogen, ein paar Knoten vormachen, einige Manöver mit dem Boot vorfahren (bei Motor Boje über Bord, Aufstoppen, Wenden auf engem Raum, An- und Ablegen und Fahren eines Kompasskurses). Die meisten Fahrschulen veranschlagen gerade mal 3 Fahrstunden. Beim SBF See kommen in der Theorie noch einige einfache Kartenaufgaben zur Navigation dazu. Mit dem Wissen ist man dann auch für ausländische Seereviere halbwegs gerüstet, was wieder Themen wie Betonnung, Lichter etc. angeht – es sei denn man kommt z.B. in die Karibik, wo die Betonnung genau umgekehrt ist.  

Will man beide Führerscheine machen, sollte man erst den SBF See machen, denn dessen Praxisteil wird für die Prüfung des SBF Binnen angerechnet, umgekehrt nicht. Warum das so ist, wissen wohl nur die Verbände (DSV, DMYV)  oder das zuständige Ministerium für Verkehr. – wahrscheinlich geht’s um die Prüfungsgebühr. Denn vom Praxisinhaltl sind sie beide gleich, und man muß auch nicht an die See fahren, um den SBF See zu machen. Der wird fast überall angeboten.
Und die Böötchen, mit denen einige Fahrschulen rumfahren, wären für viele Seereviere untauglich.
Dieser SBF See ist der amtlich gesehen allein nötige Führerschein, den die WaSchPo bei einer Kontrolle sehen will. Und wenn Du in deiner 10-Meter-Segelyacht auf den Einbaudiesel verzichtest oder Hilfsaussenborder mit 5 PS oder mehr verzichtest, da Du in jeder Situation ohne Motor auskommst, dann segelst Du auch ohne Schein.  

Wer führerscheintechnisch gesehen höher (oder besser weiter auf die See) hinaus will, der macht den Sportküstenschifferschein (SKS). Den gibt es für Motorboot (machen aber wohl nur sehr wenige) oder für Motor & Segel. Dieser entspricht in etwa dem früher üblichen BR-Schein und ist ein „freiwilliger amtlicher“ Führerschein. Er befähigt lt. Behörde seinen Inhaber zum Führen von Schiffen innerhalb von Küstengewässern. Voraussetzung ist der SBF See und mind. 300 Seemeilen bis zur Praxisprüfung. Theorie- und Praxisprüfung können bis zu 2 Jahren auseinanderliegen, in der Theorie ist die Kartenaufgabe zur Navigation schon recht komplex (und Hauptgrund zum Durchfallen), diese Navigationsaufgabe kann aber im Fall der Fälle separat wiederholt werden. Die Praxis muß dann natürlich auf einem Seerevier erfolgen, Anbieter gibt es zuhauf. Hier sollte man für die Theorie auf jeden Fall einen Kurs belegen (wird auch oft über die VHS angeboten), und für die Praxis sucht man sich einen Anbieter in einem Revier aus, das man kennen lernen möchte oder gut erreichbar ist. Was man für die Praxisprüfung braucht, kann man locker in einer Woche lernen, nur wird es dann mit den geforderten 300 sm eng bis unmöglich, noch eine vernünftige Ausbildung mit genügend Zeit zum Üben hinzukriegen.  
Hat man diesen Schein, hat man zwar offiziell die Voraussetzung zum Chartern, aber eigentlich viel zu wenig Praxis und somit Erfahrung. Da helfen Praxistörns, Skippertraining oder Mitsegeln mit Leuten, die’s beherrschen.
Böse Zungen behaupteten, den Schein gäbe es nur, weil man anfangs ausrechnete, wie viele Leute ihren BR-Schein in den SKS-Schein umschreiben lassen würden und was dann an Ausstellungsgebühren kassiert werden könnte.  
         
Danach kann man (mit mindestens 1500 sm) den Sportseeschifferschein (SSS) machen und letztendlich den Sporthochseeschifferschein (SHS, 3000 oder 5000 sm). Da darf man dann u.a. mit dem Radar rumspielen und Astronavigation betreiben. Aber wo die gelten sollen, gibt es keine irdische Instanz, die juristisch gesehen berechtigt wäre, diesen Führerschein zu kontrollieren. Weil, wo kein Hoheitsgebiet mehr, kann man auch nicht nach diesem Führerschein fragen.  

Ach ja, Kapitänspatente gibt es auch, aber das ist eine andere Welt. Und diverse Funkzeugnisse ...

Ich hoffe, es hat jetzt nicht jemanden erschlagen wegen der Fülle der Infos, aber das thema ist wirklich komplex.

Gruß, Frank

Offline Chris080273

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #4 am: 26.08.2004, 15:13 »
deswegen liebe ich dieses Forum  ;D
Danke für die umfassende Antwort.

Gruß
Chris
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Offline Garfield

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #5 am: 26.08.2004, 15:30 »
Hallo Jochen, hallo Frank,

ihr scheint euch ja gut über dieses Thema auszukennen. Jetzt mal eine Frage von mir:

Habe von einer mir nicht bekannten Person einmal gehört (ist sicher schon 5 Jahre her), dass man wenn man das Bodenseepatent besitzt (Motor u. Segel) dann eigentlich in ganz Europa rumschippern kann. Umgekehrt aber nicht. Kann mir da einer mal Klarheit verschaffen, bitte?

Ich weiss, dass mit einem deutschen Bootsführerschein bzw. auch österr. Schein auf dem Bodensee nicht gefahren werden darf.

Schöne Grüsse
Marc
Hab immer Heimweh nach Irland.
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Hubi

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #6 am: 26.08.2004, 16:05 »
Hallo Marc,

nicht direkt, vorher muß man folgendes tun:
das Bodenseeschifferpatent (das es auch wieder unter Segel und/oder Motor gibt, interessanterweise aber erst ab 4,4 kw/6 PS) kann ohne zusätzliche Prüfung jederzeit in den entsprechenden deutschen SBF Binnen umgeschrieben werden (natürlich gegen Scheinausstellungsgebühr). Dieser wiederum sollte in jedem anderen europäischen Land mit Führerscheinpflicht als "Binnenführerschein" akzeptiert werden. Darüberhinaus kann man sich mit den Bodenseeschifferpatent unter Motor beim SBF See die Praxisprüfung ersparen, denn die wird anerkannt.

Gruß Frank

Offline Norbert V

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #7 am: 26.08.2004, 17:59 »
Hallo Chris,

ist doch schon Spitze welche Fachkräfte wir hier im Forum haben. Frank hat es ganz genau beschrieben.
Ich habe den Binnenschein eigentlich nur gemacht, daß ich in Meck-Pom ohne Einschränkungen fahren kann.
Dort im Revier sind kurz Abschnitte zwischen 2 Führerschein freien Revieren, weiss der Geier warum, Führerscheinpflichtig..

Gruß
Norbert V
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Offline Jochen Pechthold

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #8 am: 27.08.2004, 06:36 »
Hallo Garfield,

Achtung, der Sportbootführerschein binnen gilt meines Wissens auch für alle Flüsse die als europäische Wasserstraßen eingestuft sind. Folglich ist mit diesem Schein die gesamte Donau und ein paar Nebenflüsse (welche nicht für den Schiffsverkehr gesperrt sind) bis zur Donaumündung am schwarzen Meer befahrbar. Natürlich schließt es die Visapflicht beim durchfahren der einzelnen außereuropäischen Länder nicht aus.

Gruß aus dem bewölkten Unterfranken

Offline Stevie

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #9 am: 27.08.2004, 10:31 »
Hallo Norbert,

falls Du mit den "kurzen Abschnitten" u.a. die Müritz meinst: Das ist seit diesem Jahr geändert worden! Die Müritz kann nun mit Charterschein bis Windstärke 4 entlang der Betonnung überquert werden.

Gruß Stevie

Offline Sven vom Festland

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #10 am: 14.09.2004, 16:40 »
Hi,
ein Kollege von mir war in Kroatien und hat dort an drei Nachmittagen! den Sportbootführerschein Küste (Motor und Segeln) gemacht. Kosten ca. 250,-Euro.
Gilt der eigentlich nur auf den kroatischen Gewässern oder Weltweit? Da ist doch jeder blöd, der wie wir den Schein in Deutschland macht. Ist ja nicht gerade ein Leichtes gewesen. Und das, obwohl wir nur Binnen und Motor gemacht haben.
Weiss jemand mehr darüber?
Gruß der deprimierte Sven vom Festland schon den nächsten Irlandurlaub planend und eine Auswanderung überdenkend. ;D
Sven vom Festland
Fortschritt bedeutet, daß wir immer mehr wissen und immer weniger davon haben.

Offline Franz

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #11 am: 15.09.2004, 00:39 »
Hallo Sven vom Festland !
Wenn Du den Superbeitrag von "Gast" Hubi gelesen hast,ahnst  Du vieleicht was die drei Nachmittage Deines Bekannten wert sind.
Mag sein das diese Papiere für irgendwelche Chartern irgendwo reichen;aber das kann es doch nicht sein.
Geht es darum zu sagen ich habe diesen oder jenen Schein?
Mit nichten!Es geht um Verantwortung und nicht zuletzt um  Haftung.
Ich habe nach unserem ersten Bootsurlaub in Irland dermaßen Feuer gefangen und Verantwortungsbewußtsein entwickelt,daß ich über den folgenden  Winter den Binnen-und den Küstenschein gemacht habe.
Ebenso Beweggrund diese Scheine zu machen war,mehr  zum Thema Boot ,Wind Wellen,Wetterkunde,Navigation,Seemanschaft,Betonnung,
usw.,usw,usw  zu erfahren.
Und es war richig Geil zu lernen wie man einen Kurs absetzt oder eine Kreuzpeilung macht.

Wissen ist Macht;

Schiffsführer Franz    
Einen riesen Dank an alle die diese tollen Seiten maßgeblich unterhalten und pflegen.
Informativ,unterhaltsam,zum Träumen einladend um vom grauen Alltag abzuschalten.
Gruß und Dank
Rita und Franz Ophoven

Hubi

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #12 am: 15.09.2004, 08:44 »
Hallo Sven,

ich nehme mal an, Dein Kollege hat den (deutschen) SBF See gemacht. Wo dieser abgelegt wird, ist egal, Hauptsache der Prüfungsausschuss kommt vom DSV (Deutscher Segler-Verband) oder DMYV (Deutscher Motor-Yacht-Verband). Die Praxisprüfung zum SKS wird bestimmt auch von 80% aller Prüflingen in nicht-deutschen Gewässern abgelegt. Der zuständige Prüfer reist zur Prüfung an.
Machbar ist das Ganze in der angegebenen Zeit, es gibt auch in Deutschland Anbieter, die den SBF als Wochenend-Kompaktkurs anbieten. Freitags abends geht’s los, und Sonntag nachmittags ist Prüfung. Dann wird halt in kürzester Zeit der Stoff eingebimst (das Kurzzeitgedächtnis ist zu erstaunlichen Leistungen fähig), aber für ein tieferes Verständnis oder nachhaltiges Fragen ist keine Zeit mehr. Und wenige Wochen später ist fast nichts mehr an Wissen vorhanden. Die Praxis, wie schon mal gesagt, max. 3 Fahrstunden à 45 Minuten mit 2-3 Fahrschülern an Bord passt auch noch rein.    
Und wer gut auswendig lernen kann: es gibt für die Prüfung zum SBF 20 feste Fragebogen; die Teile, die man zum Üben kaufen kann, werden also in genau dieser Form auch in der Prüfung kommen. Ich kenne Leute, die haben die Dinger so auswendig gelernt, dass sie die Antworten zum jeweiligen Fragebogen aufgrund der Reihenfolge aufsagen konnten, ohne die Frage zu lesen.  

Beim SKS glaube ich nicht, dass man die Theorie an 3 Nachmittagen hinkriegt, alleine schon wegen der Navigation. Und für die Praxis braucht man 300 sm, da muss man schon ein paar Tage für rechnen. Selbst die klassischen Ausbildungstörns von einer Woche reichen in der Regel nicht aus, diese 300 sm voll zu machen. Es werden oft die geforderten 300 sm bestätigt, obwohl es weniger waren, nur damit die Leute die Prüfung machen können, die Sinnhaftigkeit sei in Frage gestellt. Aber allzu dreist wird es alleine deshalb nicht, da die Prüfer ja in etwa selbst beurteilen können, was in der Woche gesegelt wurde (einfach mal ins Logbuch schauen).  

Gruß Frank

Hubi

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Re:Patente und Führerschein
« Antwort #13 am: 05.01.2005, 13:20 »
Hallo Sven,

Ist zwar schon etwas her, aber ich hoffe Dein Bekannter ist nicht auf folgende (miese) Masche hereingefallen: einige schwarze Schafe unter Yachtcharteranbietern (die auch noch eine Segelschule unterhalten) versuchen zur Zeit die Leute zu verunsichern, indem behauptet wird, auf in Kroatien registrierten Yachten gelte nur noch ein kroatisches Patent, das man in ihrer Segelschule (welch ein Glück) aber noch schnell machen kann, kostet halt nur 3 Tage, etliche  Teuros und die Prüfung ist fast geschenkt. Gleichzeitig verbreiten sie auch, dass es noch eine Regelung geben solle, nach der auf ausländischen Schiffen (dort sind auch viele Österreicher bzw. ihre vercharterten Yachten unterwegs) dementsprechend die für das Heimatland  jeweils gültige Regelung anzuwenden ist und der jeweils nationale Führerschein erforderlich.  

Alles Mumpitz und nur der Versuch, Kasse zu machen.

Gruß Frank