Shannon-Forum

Autor Thema: Barrow-Tipps  (Gelesen 78177 mal)

Offline bádoir

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #30 am: 04.07.2005, 19:19 »
"eine noch mehr religioese   Einstellung "

*grummel*  8)

"Scheint mir sehr weit bei den langsamen Geschwindigkeiten"

Kommt drauf an, wieviel Zeit du hast; die Penichette ist wohl die beste Wahl (Nach den Narrow Boats, natürlich!!! ;D)


ansonsten, siehe oben- hat sich wohl überschnitten!


Grüße
bádoir
« Letzte Änderung: 04.07.2005, 19:22 von bádoir »

Offline ukmueller

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #31 am: 04.07.2005, 19:35 »
Hallo Gerhard, unsere Eintraege muessen sich im Internet begenet sein.

Ich stimme mit Dir ueberein bez. der robusteren Bauweise. Auch ist es sicher besser mit einem flat bottom boat auf Grund zu sitzen als im 45 Grad Winkel mit einem Cruiser.

Aber jetz sage mir mal, ist es denn wirklich  schon so lange her seit Du das letzte Mal einen Tiller in der Hand hattest, dass Du zu Hause mit einem Mikrofonstativ Boot spielen musst?  ;D ;D
Mannomann, ich glaube Du brauchst Hilfe von einem einschlaegigen Spezialisten fuer Bootsentzugserscheinungspsychatrie. Kriegt man doch bei Euch von der Krankenkasse ersetzt, oder?  Wehre den Anfaengen!!!  Das naechste Stadium sind dann Boote in der Badewanne und dann geht es immer steiler abwaerts.  

Gute Besserung und einen baldigen Fix fuer Deine Sucht.

Gruss
Uve

....and may I die in Ireland.

Offline bádoir

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #32 am: 05.07.2005, 05:57 »
Hallo ukmueller!

Mein heißer Tipp: Lesen (i.e. to read sth.) :
"Um  das  mit  meinen 1,76 nachvollziehen zu können, ..........".usw

Notfalls in eine Textverarbeitung kopieren und auf 72 - punkt-Schrift vegrößern. Es gibt auch Geräte, die sowas in tastbare Brailleschrift umsetzen.

Oder haben sich da ein paar deutsche Vokabeln bei dir klammheimlich in das düstere Reich des Passivwortschatzes davongemacht?

Nein, ich habs!!!!

Du verfaßt deine Texte gleich auf amerikanisch-englisch und schickst dann das ganze durch den Bab(b)elfish.

OK, du bist entschuldigt!

Gute Nacht!
bádoir


Offline ukmueller

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #33 am: 05.07.2005, 17:52 »
Guten Tag Gerhard,

ich hoffe Dir geht es wieder besser und Du bist nicht mehr so grummelig wie beim Versenden Deines letzten Eintrages.  War doch offensichtlich von mir als Spass gemeint das mit den Entzugserscheinungen und dem Bootspielen. (Wer hat sich denn noch nie dabei erwischt im Geiste schwierige Anlegemanoever durchzufahren, ich allerdings meisten ohne Utensilien  :D )

Und mit den deutschen Vokabeln die sich ins Reich des Passivwortschatzes geschlichen haben hast Du sicher recht. Aber dann sind sie ja zumindest noch irgendwo drin in den grauen Zellen, was nach den 32.5 Jahren die ich im nichtdeutschen Sprachgebiet wohne auch noch was wert ist.

So sei mir bitte schon mal Absolution erteilt fuer alle sprachlichen und orthographischen Faux Paxs bei kuenftigen Eintraegen.  (und dann sind da ja auch noch Pike und Paolo die immer gerne bereit sind auszuhelfen bei falschen Fehlern   ;)  )
Schoenen Tag noch!

Uve
« Letzte Änderung: 05.07.2005, 17:55 von ukmueller »
....and may I die in Ireland.

Offline ukmueller

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #34 am: 05.07.2005, 18:29 »
Guten Tag Gerhard,

ich hoffe Dir geht es wieder besser und Du bist nicht mehr so grummelig wie beim Versenden Deines letzten Eintrages.  War doch offensichtlich von mir als Spass gemeint das mit den Entzugserscheinungen und dem Bootspielen. (Wer hat sich denn noch nie dabei erwischt im Geiste schwierige Anlegemanoever durchzufahren, ich allerdings meisten ohne Utensilien  :D )

Und mit den deutschen Vokabeln die sich ins Reich des Passivwortschatzes geschlichen haben hast Du sicher recht. Aber dann sind sie ja zumindest noch irgendwo drin in den grauen Zellen, was nach den 32.5 Jahren die ich im nichtdeutschen Sprachgebiet wohne auch noch was wert ist.

So sei mir bitte schon mal Absolution erteilt fuer alle sprachlichen und orthographischen Faux Paxs bei kuenftigen Eintraegen.  (und dann sind da ja auch noch Pike und Paolo die immer gerne bereit sind auszuhelfen bei falschen Fehlern   ;)  )
Schoenen Tag noch!

Uve

Es ist eigentlich nicht sehr bescheiden sich selber zu zitieren aber Badoir hat da was von Babelfish erwaehnt, den Uebersetzungsservice bei Alta-Vista. Ich kannte das nicht und hab's gleich mal probiert mit o.g. Text.  Hat gut geklappt, seht's Euch mal an:

I hope you go it again better and you am no longer as grummelig as when dispatching your last entry. Was nevertheless obviously of me as fun meant with the withdrawal symptoms and that boat plays. (who does not have itself ever thereby gotten in the spirit difficult putting on maneuvers to drive through, I however most without implements) And with the German Vokabeln in the realm of the passive vocabulary crept are right you surely. But then they are at least still somewhere in it in the grey cells, which after the 32,5 years which I live in the not-German language area also still which am worth. Like that please already times Absolution is given to me for all linguistic and orthographic Faux Paxs with future entries. (and then there also still Pike and Paolo are those are always gladly ready to help out in the case of wrong errors)

Selten so gelacht, vielleicht schick ich es nochmal durch englisch- deutsch, oder einen Umweg ueber chinesisch??

Heinrich Luebke laesst gruessen.
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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #35 am: 05.07.2005, 19:03 »
Hello ukmiller!

I give you already absolution, is yet clear! I would not amend your mistakes, there is no reason, I wanted only to pull you up.And my withdrawal symptomps are indeed so heavy, so that I stick very often before the picture umbrella !

Have much fun with your onholder transfer!
Gerhard

-------------------------------------------

So, jetzt schaun wir mal, was babelfish aus selbstgemachtem ;) babelfish macht:

Hallo ukmiller!
Ich gebe Ihnen bereits Absolution, bin dennoch frei! Ich würde nicht Ihre Fehler, dort bin kein Grund ändern, ich wollte Sie nur ziehen up.And meine Zurücknahme symptomps bin in der Tat so schwer, damit ich vor dem Abbildung Regenschirm sehr häufig hafte!

 Haben Sie viel Spaß mit Ihrer onholder Übertragung!

Gerhard ;D ;D ;D

« Letzte Änderung: 05.07.2005, 19:04 von bádoir »

Offline ukmueller

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #36 am: 05.07.2005, 19:15 »
koestlich, Badoir, you are heavy on wire!!

so, jetzt muss ich erstmal ernstere Sachen erledigen.  Mit so einem Job kann man sich schon den ganzen Tag versauen.
....and may I die in Ireland.

Offline bádoir

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #37 am: 12.07.2005, 19:09 »
Barrow - Tipps Teil 6

Bevor    es    in    BAGENALSTOWN    losgeht,   empfehle  ich  euch  einen
orientierenden Spaziergang Richtung Schleuse. Die Zugbrücke zum Schleusen-
wärterhaus  gibt  es  nicht mehr. Die Schleuse ist mit 3,26 m Hub ziemlich
hoch.  Erschwerend kommt hier eine Menge Treibholz hinzu, das von dem lan-
gen Damm stammt, der den Seitenkanal vom Fluß trennt. Das ist eine Stelle,
wo  man auch in Kauf nehmen sollte, länger auf den Schleusenwärter zu war-
ten, am besten, am Vortag schon eine feste Zeit ausmachen.

Die  Herausforderung für den Steuermann kommt nämlich noch, wenn man unten
ist:  Ein  sehr starker Strom am Mühlenauslauf links, der sich bei ausrei-
chedem  Wasserstand  gleich schnurstracks quer über den Kanal und über den
Damm  direkt in den Barrow ergießt. Hier muß man mit (fast) Vollgas direkt
in den Auslauf hineinsteuern, d.h. so zu tun als ob. Das Schiff läuft dann
so  annähernd  geradeaus.

Der Grund für diese * ähem * nicht restlos geglückte Konstruktion ist, daß
das  ganze  vom Mühlenbesitzer selbst entworfen worden ist. Der wollte ein
großes  Gefälle haben und scheute ansonsten den Grundbedarf und den finan-
ziellen Aufwand für eine Doppelschleuse sowie einen vernünftigen Auslauf.

Der Steuermann, der das reibungslos schafft, sollte sofort zum Obersteuer-
mann  befördert werden!! (Steuermann bitte ich als geschlechtsneutrale Be-
zeichnung zu verstehen; mir sind auf meinen Wegen auch talentierte Steuer-
frauen begegnet, denen ich das genauso zutrauen würde  :-* )

FENNISCOURT und SLIGUFF LOCK haben keinen Seitenkanal der bisher gesehenen
Art.  Hier  ist  nur ein sehr langes, fast uferparalleles Wehr in den Fluß
hineingebaut,  über  das  das Wasser fließt. Wenn man das vor dem Bug ent-
deckt,  ist  es  schon zu spät. Also immer schön am östlichen Ufer halten,
dort,  wo der Treidelpfad ist! Upper Ballyellen Lock hat dann wieder einen
langen  Seitenkanal,  in dem man auf Höhe des Kalkwerks auf untergegangene
Ruderboote  achten  muß;  vielleicht (aber nur vielleicht!!) sind sie auch
schon entfernt.

Auch  hier ergießt sich ein strammer Turbinenauslauf unterhalb des unteren
Anlegers in den Fluß. Achtet hier darauf, nicht in die Flußmitte abzutrei-
ben,  und schaut euch die Stelle schon mal für die Rückfahrt an. Dann müßt
ihr  nämlich das Boot auch steil zum Auslauf hin steuern, damit es dann am
Anleger parallel zu liegen kommt. Spätestens bei dieser Rückfahrt wird der
Obersteuermann zum Hauptsteuermann befördert!

Nochmal:  Nicht  in die Flußmitte abtreiben lassen, denn hier lauern viele
Felsen,  die  bei  ausreichend  Wasserstand nicht oder kaum sichtbar sind.
Werdet  hier  in  dem  kräftigen  Strom nicht zu schnell, weil sonst evtl.
Korrekturen  am Ruder zu spät kommen können. (Das gilt überall bei starker
Strömung)

Damit kommen wir nach

GORESBRIDGE

Auch  wenn unter dem rechten, westlichen Brückenbogen der Anleger schon zu
sehen  ist: Der LINKE, ÖSTLICHE Brückenbogen muß durchfahren werden! Fahrt
dann  auch  noch  um die flache Insel ebenfalls links herum, also östlich,
und  wendet dann erst, um an den Anleger zu kommen. Manche kürzen hier di-
rekt ab. Aber wenn der Wasserstand nicht reicht, drückt einen der Strom so
richtig  auf  die  Kiesbank, auf der der Schilf wächst. Obendrein hat man,
wenn  man erst nach der Insel wendet, gleich die richtige Richtung mit dem
Bug stromaufwärts zum Anlegen. (Siehe Allgemeine Tipps, kommen noch)


Dieser   sehr   ordentliche   Anleger   (mit  Wasserzapfstelle, regelmäßig
geleerten  Abfallbehältern  und  Grünanlage) liegt direkt am Ortsrand. Ein
kleines  Lädchen,  ein  größeres an der Tankstelle und dann noch ein Haus-
haltseisenwarenlebensmittelgeschäft, immerhin "licensed"- that's the shop-
ping  mile,  sorry,  furlong, of Goresbridge. Aber das ist nicht spöttisch
gemeint. Als ich in Goresbridge ankam, war ich zwar auch nicht restlos be-
geistert,  aber  da  ich wegen Hochwassers vier Tage festlag, habe ich den
Ort  schätzen gelernt. Man ist dann schon irgendwie integriert, jeder gibt
gute  Ratschläge, nicht ohne auch irgendeine Horrorstory zum besten zu ge-
ben.  Man  erfährt was über Land & Leute, deren Leben, Sorgen und Freuden.
Eigentlich  sollte  man sich für so eine Reise noch viel mehr Zeit nehmen,
als ich es ohnehin schon tue.

Ein  paar Wandertipps noch: Goresbridge ist von relativ schwach befahrenen
Straßen  umgeben.  Man  kann auf den Pollagh gehen (immerhin 126 m ), nach
Upper  Grange,  oder  auch nach Castlekelly- überall die schönen boithríns
oder  boreens, jene Sträßchen also, auf denen man meint, Bertha Benz hätte
mit  ihren Söhnen gerade erst die erste heimliche Testfahrt (1888) mit dem
neumodischen Automobil unternommen.

Wer nicht 4 Tage festliegt, sollte zumindest auf den Knocknamanus im Osten
gehen.  Besonders im Frühjahr ist der Weg dorthin faszinierend. Wer bisher
Irland  mit  "grün"  assoziierte,  wird eines besseren belehrt: Irland ist
gelb,  und  zwar vor wucherndem, blühendem Ginster. Seine 127 Meter werden
auch  bei  Untrainierten  keinen Höhenkoller hervorrufen, aber der Rundum-
blick ist einfach :) :) :)........ (ohne Worte!)

Nachruf auf eine Eisenbahn :'(:
Wenn  ihr  den  Weg auf den Knocknamanus geht, werdet ihr so ca. 200 Meter
nach der Straßenverzweigung an eine Stelle kommen, wo der Weg ganz unmoti-
viert abknickt und links ein mehr als halbverfallenes Wartehäuschen steht.
Richtig, das war mal ein Bahnübergang und ein Haltepunkt der Bahnlinie von
Bagenalstown  nach Wexford/Waterford. 1858 gebaut, diente sie nur bis 1931
dem Personenverkehr und durfte dann noch bis 1963 ihr Gnadenbrot im Güter-
verkehr verdienen. Es muß ein faszinierendes Erlebnis gewesen sein, so auf
halber Höhe des Barrow-Tals mit traumhaftem Ausblick entlang zu schnaufen,
jedenfalls schwärmt noch die nächste Generation derer, die dort mal gefah-
ren  sind,  davon.  Das faszinierende Brückenbauwerk bei Freestone ist ein
trauriges  Denkmal dafür, wieviel Geld und Arbeit hier in den Sand gesetzt
wurde.  Vielleicht wird diese Gleistrasse wie bei uns auch einmal als Wan-
der- und Radweg reakiviert.

Nach  Goresbridge  kommt  Lower  Ballyellen  Lock. Ausreichend Anlegeplatz
oberhalb und ein neu gebauter Steg unterhalb machen es dem Skipper leicht.
Dazu  schützt  ein gigantischer Baum am Nachmittag den schuftenden Schleu-
senwärter  vor  der bekannt heißen irischen Sonne. Auch landschaftlich ist
das  ein  sehr  schöner Platz. Lower Ballyellen Lock werden viele von euch
spontan zur Lieblingsschleuse erklären.

---------------------------------------------------

Tja,  und  damit  endet  der  Teil  der Reise, die ich aus eigenem Erleben
kenne. Bis jetzt gab es für mich immer so viel unterwegs zu sehen, daß ich
es  bis  jetzt  nicht  weiter geschafft habe. Einmal hätte es weiter gehen
können, aber da war dann das Hochwasser dagegen.

Aber  natürlich  habe  ich mich vor meinen Reisen über die gesamte Strecke
informiert  (das  würde  ich  auch jedem empfehlen, allein schon wegen der
Vorfreude),  und  so  will  ich  euch  nicht  vorenthalten, was auf meiner
Wunschliste für den nächsten Barrow-Urlaub steht.

Ab hier beginnt also der Teil der Barrow- Tour, der auch für mich virtuell
ist, Praxistipps werde ich irgenwann mal nachreichen
.

-------------------------------------------------------


Nach Ballyellen kommen dann einige kaum sichtbare (leider nicht virtuelle)
Felsen  im  Fluß,  also immer im Osten halten. So geht es weiter durch ein
immer  tiefer  werdendes  Tal, bis das langgestreckte Wehr vor Ballytiglea
Lock auftaucht. Hier besteht der Seitenkanal, ähnlich wie in Bagenalstown,
aus  einer  Abfolge natürlicher Inseln und künstlicher Wälle, über die das
Überschußwasser abfließt. Nach der Schleuse kommt

BALLYTIGLEA BRIDGE

Diese muß an deren 2. Bogen (von Osten aus) durchfahren werden. Dann kommt
gleich  ein  einfacher Anleger, ebenfalls im Osten. Ballytiglea kommt ver-
mutlich  von  Baile Tigh Leath = "Ort, der aus einem halben Haus besteht",
und  so  dürfte  es  der Karte nach dort auch aussehen. Von der Brücke aus
nach  Osten (d.h. erst geht es nach Norden) kommt man nach ca. 1 km an die
R  702, an der man rechts noch ca. 1,5 km in das Ortszentrum von Borris zu
gehen hat. Ein halb so langer, vielgelobter Fußweg führt von der folgenden
Schleuse  weg durch den Wald direkt in den Ort, geht aber über Privatgrund
und  kann,  wie  aus diversen Reiseberichten hervorgeht, auch manchmal ge-
sperrt sein.


BORRIS

Wie  es  auf der Karte aussieht, muß der Ort schön gelegen sein, auch gibt
es   hier   einen  spektakulären  Eisenbahnviadukt  der  schon  erwähnten,
stillgelegten  Bahnlinie  (am  Südrand,  Richtung St. Mullins). Hier lebte
auch  Art óg MacMorrough, der tapfer gegen die Engländer kämpfte. Er stand
auf  deren  "Fahndungsliste"  obenan, konnte aber stets entkommen, bis ihn
1417  sein eifersüchtiges Eheweib vergiftete.

Was folgt daraus? :o...... Lassen  wir's  lieber! ::)

T.F.  ó Sullivan meint andererseits gar, er wäre doch gefangen worden, und
im  Gefängnis  verhungert- ein noch ruhmloseres Ende, das erst recht nicht
in diese grandiose Landschaft paßt!

Bald  nach der Brücke kommt ein sehr langes, fast uferparalleles Wehr, von
dem  man  sich wie immer gut freihalten, d.h. hart am Ostufer bleiben muß.
Dann  geht das ganze in eine lange Insel über, und bald kommt Borris Lock.
Weiter  geht  es an dem bewaldeten Ufer entlang. Am Ende des Waldes mündet
im Osten (kleine Brücke) der Mountain River.

Der  "Guide To The Barrow Navigation" von Dúchas, der auch das Grundgerüst
dieser  virtuellen  Tour  bildet,  empfiehlt  diese  Mündung  als  schönen
bankmooring  Platz.  Aus  der Entfernung möchte ich aber einen Hinweis auf
mögliche Geschiebebänke hinzufügen. Aber das werde ich auch noch testen.

Bald danach kommt der kurze Seitenkanal und die Schleuse von

BALLINGRANE

Auf  Irisch  Báile na Gréine, übersetzt: Sonnenheim. Hoffentlich macht der
Ort seinem Namen Ehre, wenn ihr vorbeikommt. Am Westufer befindet sich Ul-
lard  Castle.  Diese  Ruine befindet sich auf ganz historischem Boden. St.
Moling  und St. Fiachra gründeten hier im 9. Jahrhundert ein Kloster. Dort
gibt  es  auch eine berühmte Quelle, St. Fiachra's Well. Seeleute, die von
dieser Quelle trinken, sollen niemals Schiffbruch erleiden. Leider ist das
andere  Ufer  vom  Schleusenanleger aus nicht zu erreichen, und aus diesem
Grund  müßt  ihr auch weiterhin schön brav in der ausgebaggerten Fahrrinne
im Osten bleiben!

Hier  schlängelt  sich der Fluß immer mehr durch eine hügelige Landschaft,
und   ich  kann  es  gar  nicht  erwarten,  auch mal herzukommen. In einer
Rechtskurve  taucht  dann  das  älteste, über 500 Jahre alte Wehr auf. Der
historischen  Exaktheit  willen  muß  allerdings erwähnt werden, daß diese
altehrwürdigen  Steine  bis  1760  unter dem Namen Clohastia Castle (Ruine
500  m flußabwärts rechts) fungierten. Dann kommt bald die wohl meistfoto-
grafierte   Schleuse  am  Barrow,

CLASHGANNA  LOCK.

Wie  ich einer schönen Luftaufnahme entnehmen kann, hat der obere Anleger
eher  bankmooring- Qualitäten (immerhin mit 5 Pollern), aber unten kommt's
happig:  Fährt  man  aus  der Schleuse, stehen zwei stabile Felsbrocken im
Weg, die links (östlich) umfahren werden müssen. Aber nicht zu weit links,
denn  von  dort  mündet unter einer mehr einem Durchlaß gleichenden Brücke
ein  Flüßchen,  wo  das  Wasser eher knietief ist. Und dann erst kommt der
rettende untere Schleusenanleger.


Für diese Stelle habe ich mir zwei wichtige Dinge vorgemerkt:

1. Auf jeden Fall auf einen Schleusenwärter zu warten

2. Zuvor in Ballingrane ans andere Ufer zu schwimmen und aus St. Fiachra's
Well zu trinken


Teil 7 kommt auch noch
Bis dahin!

bádoir
 
« Letzte Änderung: 12.07.2005, 22:48 von bádoir »

Offline bádoir

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #38 am: 07.08.2005, 16:51 »
 Barrow- Tipps Teil 7


 Ansonsten  scheint  CLASHGANNA LOCK mit der zusätzlichen Flußmündung land-
 schaftlich  sehr  schön zu liegen. Poetisch und landschaftsbezogen, wie so
 viele irische Ortsbezeichnungen, kommt CLASHGANNA von Clais dha abhna (et-
 wa  wie  "clashgauna"  gesprochen) und das bedeutet- wen wundert es- "Lauf
 der  zwei Flüsse". Nach dieser Schleuse kommt die gut getarnte Einfahrt in
 einen  1 km langen Seitenkanal von BALLYKEENAN LOCK, auch Croke's Lock ge-
 nannt. Während der Müller von Bagenalstown bei 3,26 Meter Höhenunterschied
 auf  einer  einfachen  Schleuse bestand, hat die Barrow Navigation Company
 hier  bei  3,40  Meter  eine Doppelschleuse spendiert. Deren untere Kammer
 ziert  eine neuere Schwenkbrücke, also auch ein Fall für den Schleusenwär-
 ter.


 Nach Ballykeenan Lock  führen 3 wildromantische Kilometer nach

 GRAIGUENAMANACH

 Wie bitte, Knoten in der Zunge? Die offizielle Aussprache: gragnemanech
 von Gráig na Manach, "Mönchsdorf".

 Das ist sozusagen die Hauptstadt der Barrow-Navigation.

 Ein  großer  Teil  der boatmen, unserer professionellen Vorgänger, stammte
 von hier. Hier war auch der Sitz der Boatsmen's Association. Nicht weniger
 als 12 Schiffbauer haben sich einst hier niedergelassen. Schon 1790 zählte
 man  370 Häuser, und die Kaianlagen boten Platz für 60 (!) Kanalboote. Das
 schien  etwas größenwahnsinnig, aber 1846 wird von mindestens 40 Booten zu
 40  Tonnen  berichtet,  die  hier im Privateigentum waren, dazu kamen noch
 Boote, die der Company gehörten, dann auch durchfahrende Boote sowie jene,
 die  ihre  Fracht hier in diesem Handelszentrum zum Verkauf, oder auch zur
 Weiterverarbeitung abluden.

 Getreide ging in die Brauerei nach Dublin und kam in Gestalt des berühmten
 schwarzen Saftes zurück. Auch Viehherden wurden hier abgeladen sowie Kalk-
 stein für den hier betriebenen Kalkofen. Die Kohle von Castlecomer, die in
 Leighlinbridge  von Fuhrwerken auf Schiffe verladen wurde, wurde hier ver-
 kauft,  um  die Häuser der immer wohlhabenderen Bürger von Graiguenamanach
 zu  heizen. Die größte Menge wurde allerdings weiter über St. Mullins hin-
 unter  transportiert, in New Ross auf seegängige Schiffe verladen und ging
 hinaus in die weite Welt.

 Von  weit her kam Rohsalz, das hier raffiniert und gemahlen wurde, und von
 noch  weiter her Reis, der in der Stärkefabrik zunehmend statt des einhei-
 mischen Getreides verarbeitet wurde


 Ursprünglich war hier eine Zisterzienserabtei, gegründet 1207 (nach andern
 Quellen  1204). Diese imposante Anlage verfiel immer mehr, und der Ort ge-
 riet fast in Vergessenheit. Dann kam der Kanalbau und die Schiffbarmachung
 des Barrow, was damals so etwas wie ein Tor zur großen Welt war. Um das zu
 verstehen,  muß  man  sich  vergegenwärtigen, was es damals sonst noch für
 Verkehrswege  gab:  Unbefestigte, bei jedem Regen mehr versumpfende "Stra-
 ßen",  kein  Pflaster,  hin und wieder ein Knüppeldamm. Drei Tonnen Fracht
 waren  das  höchste  der Gefühle für ein Pferdefuhrwerk, die aber auf zwei
 Fuhren  aufgeteilt  werden  mußten, wenn die Straßen zu aufgeweicht waren-
 und  das  sind sie in Irland manchmal. Und jetzt kamen auf einmal Schiffe,
 die  40  Tonnen auf einmal transportierten und es in knapp 3 Tagen (aller-
 dings  zu  18  Stunden!) von Dublin hierherschafften. Das machte die Blüte
 von Graiguenamanach aus.

 Dann  kam  aber  die  Eisenbahn, deren erste Züge schon mit sagenhaften 40
 km/h  in einem Tag quer durch die ganze Insel fuhren, womit die Schiffahrt
 mit  5 - 10 km/h immer schwerer konkurrieren konnte, bis sie im Jahre 1960
 ganz eingestellt wurde.

 Die erwähnte Abtei wurde mittlerweile restauriert und gilt als sehenswert.

 Auf  der Westseite unterhalb der Brücke sollen die Reste von zwei Trocken-
 docks   zu  sehen  sein, außerdem die Spuren einer Schleuse. Trotzdem geht
 die Fahrrinne heutzutage im Osten weiter bis


 UPPER TINNAHINCH LOCK
 mit  Tinnahinch Castle, das erst die schon lange bestehende Furt, dann, ab
 1540  die  erste  Holzbrücke  "bewachte". Hier herrschte eine Jahrhunderte
 lange  Fehde  zwischen dem Butler- und Kavanagh-Clan auf den beiden Seiten
 des   Barrow.  Der Schleusenwärter hier heißt übrigens auch Butler. Da der
 Name  "Kavanagh"  im  deutschsprachigen  Raum eher selten ist, sehe ich da
 keine Probleme für Touristen.

 Nach LOWER TINNAHINCH LOCK  mit immerhin 2,90 m Hub kommt

 CARRIGLEAD LOCK

 Das ist das einzige, noch im Originalzustand der Bauzeit erhaltene Schleu-
 sengemäuer.

 Danach muß man wieder ganz links, östlich am Treidelpfad fahren, weil hier
 Leitwehre in den Fluß hineingebaut wurden. Das sind normalerweise unterge-
 tauchte  Mauern  auf der "falschen" Seite, die bei Niedrigwasser das Rest-
 wasser von dort in die Fahrrinne überleiten sollen.

 Hier unter dem Brandon Hill machte einst "Captain Freney" die Gegend unsi-
 cher,  ein berüchtigter Raubritter, der die vorbeikommenden Reisenden aus-
 raubte  und  nie gefaßt wurde. Also nehmt euch in Acht, aber paßt auf, daß
 euch  der in ähnlicher Mission fungierende "Celtic Tiger" nicht von hinten
 anfällt.  Vielleicht braucht es ja auch noch ein Weilchen, bis er hierher-
 kommt.

 Damit  bewegen  wir  uns in Richtung St. Mullins. Allerdings darf man auch
 hier nicht dem verführerisch geraden Flußlauf folgen; auch wieder Richtung
 Osten  zweigt  der  Seitenkanal  ab.  Nach  einer normalerweise offenen
 Hubbrücke  kommt  eine  beiderseitige Aufweitung des Kanals  (zum Wenden),
 und  danach  wird der Kanal im ganzen breiter, wo früher die alten Schiffe
 warteten, um bei Flut hinuntergeschleust zu werden. Für die Binnenschiffer
 ist hier Endstation. Leider gibt es hier außer ein paar Anlegepollern kei-
 ne besonderen Einrichtungen, auch kein Frischwasser.

 Einen Spaziergang in den Ort wird wohl jeder machen, es sind ca. 1,5 km am
 Fluß  entlang,  und 1 km auf dem Weg durch den Wald, der sich aber vor dem
 Ort in den Wiesen verliert

 ST MULLINS

 Kleiner, am Hang gelegener Ort, der im 7. Jahrhundert von dem Namensgeber, dem
 Heiligen  St.  Moling gegründet wurde. Nach andere Quellen war er im Jahre
 632  schon  Erzbischof.  Ob  hier wirklich eine Blitzkarriere vorlag, wird
 sich  nicht mehr ergründen lassen, als historische Figur ist er jedoch si-
 cher  belegt  im Gegensatz zu Brendan, der im Nebel der historischen Sagen
 schwer  auszumachen ist. Ganz ohne Grund entstehen solche Sagen allerdings
 auch nicht.

 Der  Grashügel  vor dem eigentlichen Ortseingang war eine uralte Siedlung,
 dann  eine Festung aus der Zeit der Normannenstürme. Der alte Friedhof ist
 einmal  jährlich  Wallfahrtsziel  (Pattern Day am 25. Juli). Da dürfte das
 einzige Pub im Ort überfüllt sein.

 Mit  dem Weg am Barrow entlang darf man nicht immer rechnen, weil er bei
 Flut  überschwemmt sein kann. Auch Wanderer mit Hang zum Überperfektionis-
 mus  brauchen keine Tidentafel mitzunehmen, denn der Wasserstand ist wegen
 der  Trichterform  der Barrowmündung stark vom Wind abhängig. Der kann den
 normalen  Tidenhub  von  2 Metern bis auf 4,5 Meter steigern, und dann ist
 selbst  der  Anleger von St. Mullins überschwemmt. Andererseits macht eine
 Felsformation  unter Wasser , "The Scar", den Fluß hier so gefährlich, daß
 man  bei  Ebbe auch nicht darüber kommt. Daraus folgt, daß der Anleger St.
 Mullins  weder für die Frachter früher noch für die heutigen Freizeitkapi-
 täne mit seegängigen Schiffen eine besondere Bedeutung hat(te).

 Unsere  Vorgänger  warteten also meist oberhalb der Schleuse oder, aus der
 anderen  Richtung kommend, in einer "Steamer Hole" genannten tiefen Stelle
 im  Barrow  unterhalb  des Anlegers auf die Flut. Eigentlicher Umladehafen
 war  dann New Ross weiter flußabwärts, wo ausgewachsene seegängige Schiffe
 anlegen  konnten.  Diese Gegend mit den bedingt schiffbaren Zuflüssen Suir
 und  Nore  wäre  sicher auch ein interessantes Revier, aber hier kommt zur
 ohnehin nicht geringen Strömung noch der Tidenstrom von 4 kn und jede Men-
 ge  Stürme-  also nichts für die angebotenen Charterboote. Wer allzu sehn-
 süchtig  am  unteren  Tor  der St. Mullins Lock steht, dem sei die Lektüre
 von "Ireland  From  the  Sea"  von  Andrew Phelan empfohlen. Der Autor be-
 schreibt seine Reise in einem Segelboot rund um Irland. Die Süd- und West-
 küste haben es besonders in sich.

 Ja, und damit sind wir am Ende der Reise angelangt und zugleich beim Thema
 Buch.  Meine  Einstimmung auf die Reisen und Vorabinformationen, besonders
 auch  auf die Strecke ab Lower Ballyellen Lock, habe ich folgenden Büchern
 zu verdanken:

*

 Guide To The Barrow
 Guide To the Grand Canal

 von Duchas, the heritage service

 Übersichtliche  Führer in  einer älteren Auflage, die von den Vermietern
 auf den neuen Stand gebracht wird (werden sollte) - Also sicherheitshalber
 nachhaken!

*

 Through The Locks

 Joe ó Reilly + Caitriona Killaly
 Topic Newspapers, ohne Ort und Jahr

 Das Buch, ohne das man die lästige Zeit zwischen den Irland-Urlauben nicht
 übersteht.  Zahlreiche  Geschichten  der  Zeitzeugen,  die die Barrow- und
 Grand Canal Schiffahrt noch aktiv erlebt haben.

 Gleiches gilt für:

*

 Irelands Inland Waterways
 von Ruth Delaney

 Appletree Press, Belfast 1992
 ISBN 0862813808

 Mittlerweile ist eine Neuauflage erschienen

 Ruth  Delaney  bescheibt sehr datailliert Entstehungsgeschichte aller Bin-
 nenwasserstraßen  Irlands,  die  Gründe  für  diese Bauten und deren wirt-
 schaftliche  Bedeutung.  Wer  das  vor dem Urlaub gelesen hat, sieht diese
 enorme  Leistung  mit  anderen Augen. und hat mit diesem Hintergrundwissen
 mehr vom Urlaub

*

 Goodly Barrow von T.F. ó Sullivan
 Lilliput Press Ltd. Dublin, 2001 (Neuausgabe der Aufl. v. 1983)
 ISBN 1901866777

 Der  Autor  beschreibt  eine  Reise  mit dem Kanu auf dem Barrow, schon ab
 Portarlington.  Allerdings ist die eigentliche Reise mehr eine Rahmenhand-
 lung  für  eine recht gründliche Abhandlung der Geschichte des Barrow- Ta-
 les,  bei  der  für meinen Geschmack das Leben und die Familiengeschichten
 der  reichen  Clans  zu breiten Raum einnehmen. Trotzdem ein Kauf, den ich
 nicht  bereut habe, man kann ja zwischendurch mal ein paar Seiten diagonal
 lesen.

*

County Guides vom Irish Tourist Board

 Kleine  A5-Hefte  mit  den  wichtigsten  Sehenswürdigkeiten  der einzelnen
 Counties einschließlich Übersichtskarte

*

Ireland- The Inner Island,
A Journey Through Ireland´s Inland Waterways
Kevin Dwyer, The Collins Press, Cork, 2000
ISBN 1-898256-91-8

Brillante Luftaufnahmen aller unserer Wasserwege-
das Paracetamol (400 mg) für unseren Irland - Heimweh-Schmerz

*

 
 Karten:  Discovery  Series  des  Ordnance  Survey of Ireland 1:50 000. Die
 sollte  man  unbedingt  haben,  wenn  man sich auch für das Land links und
 rechts  der  Wasserstraßen  interessiert.  Am  besten,  vorher  schon  per
 Internet bestellen.

----------------------

 Das   ist  die  Auswahl, die ich herangezogen habe. Das soll keine Wertung
 sein, es gibt daneben gibt noch viel
 mehr  lesenswerte  Führer,  die  man sich alle anschauen sollte. Dem einen
 gefällt  das  eine  mehr,  dem anderen etwas anderes. Zu viel kann man nie
 gelesen haben!


***
 So, damit wären wir am Ende des Barrow angelangt. Es folgt noch Teil 8 mit
 allgemeinen Reviertipps und eine spezielle Schleusenkunde.
 
« Letzte Änderung: 07.08.2005, 22:32 von bádoir »

Offline bádoir

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #39 am: 21.08.2005, 11:40 »
AKTUELLE INFO: Die längst ersehnte Umgehungsstraße um Monasterevin ist ein Jahr früher als geplant fertiggeworden; ich habe es bereits in Teil 3 aktualisiert (Danke, Irland-Journal!)


Barrow - Tipps Teil 8  -----------------------------------


Allgemeine  Tipps  für  das  Revier,  auch  für  andere  Kanäle und Flüsse geeignet


SCHWIMMEN

Zu  dem Thema, besonders, was die Sicherheit angeht, habe ich mich in den
Erne-Tipps Teil 4   ja schon genügend ausgelassen.
http://www.shannon-forum.de/index.php?board=20;action=display;threadid=1445;start=90

Zuzufügen ist der Hinweis, daß
hier wie dort stark verkrautete Gewässer zu meiden sind.
Im  Sommer  kann der Barrow ganz schön warm werden, und man muß auf Kinder
achten, die kurz vor dem Schiff ins Wasser hüpfen (soll wohl eine Mutprobe
sein  ??? - Vorsicht mit der Schraube! Auch Wehre sind recht beliebt wegen
des "Sandstrandes", der sich unterhalb bildet; das Wehr selber wird manch-
mal  auch  als Rutschbahn benutzt. Vielleicht kennen die Einheimischen die
ungefährlichen Stellen- vielleicht auch nicht. Selbst harmlos erscheinende
Strudel  und  Walzen  können einem guten Schwimmer gefährlich werden. Wenn
ihr  es  unbedingt  nachmachen wollt, achtet auf Stellen, wo das Wasser zu
stehen oder gar rückwärts zu fließen scheint!

Ansonsten ist der Barrow mit
seinen sonnenbeschienen Ufern auch ein schönes Baderevier (Maganey, Clogh-
rennan, Goresbridge u.v.a.)


NAVIGATION


Ein  FERNGLAS ist zur Navigation nicht notwendig, aber nützlich für Natur-
beobachtungen.  Wenn man es schon dabei hat, kann man damit auch rechtzei-
tig  die oft schlecht sichtbaren Brückenmarkierungen ausmachen. Um zu kon-
trollieren,  ob  man gerade auf dem Flußabschnitt ist, auf dem man zu sein
glaubt,  ist  ein kleiner flüssigkeitsgedämpfter KOMPAß von einem gewissen
Wert (allerdings Abweichung durch den Stahlaufbau des Schiffs), besser ist
ein  GPS  mit der Fähigkeit, ein tracklog sichtbar mitlaufen zu lassen und
so  den Streckenverlauf zu kontrollieren. Den kann man dann daheim runter-
laden  und nachverfolgen, wo man überall war. (Und wer weiß, wie man sowas
in eine Karte hineinlayert, wird es ohnehin tun; das ist aber ein Spezial-
gebiet)


SÄGEMESSER


Ein   scharfes   Sägemesser  gehört  zu  den  wichtigsten  Utensilien  des
Skippers auf dem Barrow und auch allgemein auf allen Kanälen (Taschenmesser
reicht  nicht).  Nur damit lassen sich Plastikplanen, Schnüre und derglei-
chen  aus  der  Schraube  entfernen. Reklamiert das, wenn es nicht auf dem
Schiff ist; notfalls selber kaufen. Denn damit ist in 10 Minuten erledigt,
was sonst zu einem stundenlangen Gepopel ausartet.

Ach so, damit kann man das Sodabrot auch besser schneiden; notfalls vorher
kurz abspülen!


KRAUTENTFERNUNG


In stark verkrauteten Abschnitten ist das Öffnen der weed hatch der Narrow
boats  oft  nicht  mehr  praktikabel,  ebenso unter der Fahrt bei Strömung
(z.B. vor dem Wehr in Carlow). Hier kann man sich zumindest teilweise hel-
fen,  indem man ein- bis zweimal zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang hin-
und  herschaltet (natürlich mit einer Pause dazwischen, bis der Motor ganz
(!) auf Leerlaufdrehzahl gekommen ist)

Vorher  sollte  man  ggf. mit dem Bugsierhaken das Ruder von Kraut befreit
haben,  das  sonst gleich wieder angesaugt würde. So kann man die Schraube
frei  machen,  daß  man wieder einigermaßen Fahrt bekommt; die Unwucht des
Propellers vergeht auch.

Eine  gründliche  Reinigung  kann diese Methode allerdings nicht ersetzen,
auch  sollte man den verringerten Wirkungsgrad des verkrauteten Propellers
keinesfalls durch Vollgasfahrt kompensieren.


ZUSATZLEINE


Leinen  auf  Charterbooten  sind hin und wieder ein trauriges Kapitel. Man
bekommt  zwar,  wenn man sie reklamiert, anstandslos andere, aber die sind
oft  auch  nicht besser. Pike ist in dieser Betrachtung selbstverständlich
ausgenommen, und ich sehe natürlich auch, wie die Leute damit umgehen, und
was  das  pro Meter kostet. In ruhigeren, strömungsarmen Revieren kann man
deutliche  "Gebrauchsspuren"  vielleicht  noch akzeptieren, aber gerade an
einem Fluß wie dem Barrow ist damit nicht zu spaßen.

Eine  dünnere  Zusatzleine  (ca.  20-25  Meter, 14 mm Durchmesser) war mir
schon oft von großem Nutzen. Man kann sie, doppelt genommen, als zusätzli-
chen  Festmacher  verwenden.  Einfach genommen, in voller Länge, dient sie
dazu,  die  Bugleine zu verlängern und diese so vom Heck aus mit gezieltem
Schwung "ferngesteuert" über einen Poller zu werfen. In den strömungsfrei-
en  Kanalabschnitten  (und NUR dort!!) kann man das Boot damit auch selbst
in  Schleusen  hinein-  bzw.  hinaustreideln.  Das  geht leichter, als man
denkt.


ABSCHLEPPSEIL

Mit einem zusätzlichen Autoabschleppseil (wiegt wirklich nichts!) kann man
von selbst aufgehende Schleusentore zusammenbinden, Druckknopfwasserhahnen
fixieren,  dem geräuschvoll hin-und her schwenkenden Tiller eine Nachtruhe
verordnen, die "Gangway" gegen Hinunterfallen sichern, und, und, und......


HANDSCHUHE


Mit  entschlossenem  Blick,  wetterfest eingepackt, trotzt man als Steuer-
mann/frau  auf dem offenen Steuerstand der Kanalboote den nassen Elementen
von  oben  und von unten. Den Rudergriff fest umklammert, werden die Hände
kalt  und  kälter,  und wenn es denn auf einmal auf feinmotorische Manöver
ankommt,  geht nichts mehr. Mit Handschuhen wäre das nicht passiert. Woll-
handschuhe saugen sich voll und halten nicht lange, grobe Arbeitshandschu-
he werden auch naß und lassen die notwendige Feinfühligkeit vermissen.

Aber  Surfer haben exakt das gleiche Problem und nehmen dafür Neoprenhand-
schuhe.  Stabile Modelle mit 2-3 mm Materialstärke sind zwar nicht billig,
aber bei windigem Regenwetter äußerst Preis- wert.


DRUCKKNOPFWASSERHÄHNE

...als  Wasserzapfstellen  sind äußerst unpraktisch, aber weit verbreitet.
Vermutlich  will  man so offengelassenen Wasserhahnen vorbeugen. Wer nicht
eine  Viertelstunde  auf den Knopf drücken will, nimmt ein Stück Holz oder
einen  flachen  Stein und bindet ihn mit einem freien Leinenstück auf dem
Knopf fest. (Stichwort: Apothekerknoten!)


BRÜCKEN

Auf  eurem  Weg  werden  euch viele malerische Natursteinbrücken begegnen.
Hier  sollte der Steuermann das Fotografieren aber lieber anderen Crewmit-
gliedern überlassen. Gerade an den Kanalstrecken geht es da ganz schön eng
zu,  dazu kommt auf der Seite des Treidelpfades ein gemauerter Absatz, auf
dem  die  Pferde  unter  dem  Brückenbogen durchgeführt wurden. An manchen
Brücken,  z.B.  in Fisherstown, sieht man noch sehr deutlich, wie die Lei-
nen,  mit denen die Boote gezogen wurden, Rillen in den Stein gegraben ha-
ben.

Dieser  Absatz  kann bei hohem Wasserstand überspült sein (!), auch können
einzelne  Steine ausgebrochen sein, ebenso wie aus dem umgebenden Gemäuer.
Auch sind das Plätze, wo bevorzugt Abfall (schwimmender wie untergehender)
entsorgt  wird. So schlimm wie an der Circular Line in Dublin, wo man bald
einen kompletten Supermarkt mit "entsorgten" Einkaufswagen ausrüsten könn-
te, ist es nicht, aber man sollte doch vorsichtig sein.

Das Gas erst unter der Brücke wegzunehmen nützt gar nichts, das sollte man
schon mindestens 100 m vorher tun. Dann hört man erstens an unübersichtli-
chen  Stellen,  ob jemand entgegen kommt und zweitens ist das Boot dann an
der  Brücke so langsam, daß man dann wieder mit etwas Gas die Ruderwirkung
unterstützen kann.


SCHILF

ist   keine   Schwimmpflanze!!!!  Das ist eine banale Erkenntnis, die auch
bei botanischen Laien ein Grinsen hervorruft. Trotzdem wird das gerne ver-
gessen.  Schilf steht auf sandigem oder kiesigem Grund. Deshalb sollte man
nie  hinein- oder durchfahren, auch wenn nur ein paar Halme aus dem Wasser
schauen.  Einige  Male  mag  es gut gehen- dann macht es "rumms". Und dann
versammeln sich schadenfroh kichernd alle Wasservögel um euch, die ihr bis
dahin schon gestört habt!!


ANKER

Auch  wenn es in anderen Revieren nicht immer ernst genommen wird: Der An-
ker  gehört immer am bergwärtigen Ende (d.h. flußaufwärts) bereitgehalten,
und zwar ausgeklappt und mit unverwirrter Kette/Leine , deren anderes Ende
natürlich am Schiff festgemacht ist (!). Bei Motorschaden oder zugesetztem
Propeller  ist  nur noch so das Boot aufzustoppen. Beim Auslaufen der Lei-
ne/Kette darf man keinesfalls mit dem Fuß in den Wickel der bereitgelegten
Leine  oder  Kette  stehen, sonst geht man in sehr unbequemer Haltung über
Bord.

Für   alle,   die  es  nicht  glauben,  oder  über  mein  "Lieblingsthema"
grinsen: http://www.shannon-forum.de/index.php?board=30;action=display;threadid=1713



ANLEGEN BEI STRÖMUNG:

Grundsätzliches:

Immer die Leine zuerst festmachen , die an dem zur Strömung zeigenden Ende
des Bootes ist. So legt sich das Boot ans Ufer an, anstatt vom Wasserdruck
weggehebelt  zu  werden.  Aus dem selben Grund wird diese beim Ablegen als
letzte  gelöst.  Dann  gelten für das Festmachen auch etwas andere Gesetze
als bei Windstille im Kanal.

Wo  die  klassische  Vierpunktbefestigung (Vor-, Achterleine + 2 x Spring)
sich  nicht  verwirklichen  läßt,  muß  das Schiff zum Allermindesten an 3
Punkten sicher befestigt sein. Längs anlegen vor zusätzlichem Buganker ist
zwar extrem unkonventionell, aber notfalls auch hilfreich.


Anlegen gegen den Strom:


Fast  ausnahmslos  empfiehlt  es  sich,  gegen den Strom, also mit dem Bug
flußaufwärts,  anzulegen. Die Rumpfform aller Boote ist für Anströmung von
vorne  optimiert,  d.h. es ist so stabiler auf Kurs zu halten. Ferner kann
man  mit  Motorkraft in der Strömung "stehenbleiben", d.h. ohne FüG (Fahrt
über  Grund)  ganz gemütlich den Anlegeplatz aussuchen, dann das Heck ganz
leicht  Richtung  Flußmitte  schwenken,  sodaß die Strömung das Schiff ans
Land drückt. Das ist so einfach, wie in einem stehenden Wasser anzulegen.

Anlegen mit dem Strom:

Das  Schiff  umgekehrt,  also  mit  Maschine  rückwärts im Strom stehen zu
lassen,  ist  ein sicherer Einstieg in ein vermurkstes Manöver. So geht es
nicht.

Wo  man  -je nach Strömung- mindestens 2-3 Schiffslängen vor dem eigentli-
chen  Anleger  Platz  hat (also steil abfallendes Ufer, wie z.B. in Carlow
und  Leighlinbridge), kann man mit minimalem Gas das Schiff nahezu uferpa-
rallel  an  den  erwählten  Poller  treiben lassen, und diesen dann blitz-
schnell mit der Heckleine "einfangen". Drei Sachen muß man dabei beachten:


* Wenn  man  das Schiff so auf einen Schlag stoppen würde,  würde der der Bug ans Ufer knallen,
und der Leine und dem Bordgeschirr tut das auch nicht gut. Deshalb muß man
erst  mal 5-10 m der Leine stramm durchlaufen lassen, um das Schiff so ab-
zubremsen.

*Dann  muß  man auch unterhalb des vorgesehenen Anlegers genügend Platz ha-
ben,  um abdrehen zu können, falls das Manöver nicht glückt. Und bevor man
auf  diese Weise "durchstartet", gibt es nichts wichtigeres, als die Leine
erst KOMPLETT  (!!!) an Bord zu holen, sonst wickelt sie sich um die Schraube.

*Wenn überhaupt, würde ich über Nacht nur mit einem Narrow Boat so anlegen;
ein  konventionell  gebautes  Schiff liegt wegen der Anströmung von hinten
unruhiger und nachts stören Gluckergeräusche zwischen Bordwand und Kaimau-
er.


Und  hier  noch  ein  Trick  für  Spezialisten: Einen Poller mit der Leine
einzufangen,  wie  oben  beschrieben, ist mit etwas Übung nicht so schwer.
Aber  was ist, wenn nur ein Festmacherring aus der Ufermauer herausschaut?
Da  kann man doch nicht mal so eben im Vorbeifahren die Leine durchfädeln?
Dafür ist der Karabinerhaken erfunden worden. In diesen legt man die Leine
so,  daß  zwischen  Karabiner  und Bootsklampe ca. 2 Meter Leine sind. Den
hakt  man  dann im richtigen Moment am Ufer ein und läßt dann den Rest der
Leine  (fast!!)  durchlaufen, um das Boot abzubremsen. In der Wassersport-
branche  werdet  ihr allerdings nichts geeignetes finden, wohl aber in der
Bergsportabteilung. Da gibt es sog. Klappkarabiner (mindestens 10 cm Länge
und  mindestens  2,5  cm Öffnungsweite), die hervorragend für diesen Trick
geeignet  sind.  Die  sind außerdem aus Aluminium und dreimal leichter als
Stahl.


"Fliegendes" Anlegen mit dem Strom

Wenn man bei Talfahrt bei einigen Schleusen im Unterwasser den bordeigenen
Schleusenwärter  wieder aufnehmen muß, bleibt einem gar nichts anderes üb-
rig, als mit dem Strom anzulegen, wie zum Beispiel in Millford

Bei  einem  einigermaßen  fitten  Schleusenwärter  geht man da so vor: Man
steuert  den  Anleger relativ steil an (Abdrift beachten!), der Schleusen-
wärter  betritt  die  Bugspitze, und der Steuermann dreht wieder ab. GROßE
GEFAHR  dabei:  Während  der  an  Bord  gegangene Schleusenwärter noch das
Gleichgewicht  sucht, stößt der Bug mit einem Ruck an den Anleger, und der
Sturz  (wohin (?!) ist unvermeidbar. Er darf also erst aufs Boot, wenn der
Bug  sich  nicht mehr bewegt, oder der "bang" schon stattgefunden hat, und
der Bug sich wieder vom Ufer wegbewegt.


Man  kann  auch  das Schiff ganz langsam an den Anleger treiben lassen und
dann  bei  voll eingeschlagenem Ruder das Heck zum Anleger hin bewegen und
den  Schleusenwärter  so aufnehmen. Hier hat er im Falle des "bangs" meist
besseren  Halt.  Wo  der  Schraubeneffekt  dies  unterstützt, kann man das
Schiff mit einem anschließenden Gasstoß rückwärts auch etwas aufhalten.

Im  Falle  Millford  müßte es also ein linksdrehender Propeller sein, der,
rückwärts rechts drehend, das Manöver unterstützt.



FLACHE STELLEN

sind   im  Barrow  immer  dort  zu  erwarten,  wo  ein  seitlicher  Zufluß
hineinkommt und sein Geschiebe in den Barrow entläßt.

Am Ende der Seitenkanäle unterhalb der Schleusen hat man am Ende der Land-
zunge,  die den Kanal noch vom Fluß trennt, ebenfalls Flachstellen. Aller-
dings  nicht in gerader Verlängerung; die Flachstellen sind immer in Rich-
tung Kanalende gebogen.

Wie  kommt  das?   Das Barrow-Wasser strömt mit merklicher Geschwindigkeit
bis   zur  Mündung  des  Seitenkanals  und  findet  dort, in dem stehenden
Wasser, auf einmal weniger Fließwiderstand vor. Es strömt rückwärts in den
Seitenkanal hinein (Neerstrom heißt das offiziell). Dort bildet das Wasser
Wirbel, wird langsamer und das mitgeführte Geschiebe setzt sich ab.


FLUßWEHRE

sind  am  Barrow  nicht  etwa  so  wie  am  Shannon  sichtbar in den Strom
hineingebaut.  Es  sind   ganz  einfach  Steinwälle,  die  in  das  Wasser
hineingebaut wurden und überströmt werden. Um die Fließgeschwindigkeit und
somit  die  Erosionswirkung des Wassers zu verringern, sind sie aber nicht
quer  zur Fließrichtung eingebaut. Sie sind meist schräg, oft fast uferpa-
rallel  und  beginnen viel früher, als man anhand des eigentlichen Abzweig
des  Seitenkanals  vermuten  würde. Das ist noch ein Grund, sich immer auf
der in der Karte verzeichneten Navigationsseite zu halten.

Man sieht diese Wehre fast nicht, aber bei hohem Wasserstand ist die Strö-
mung dort ganz beachtlich. Jeder Schleusenwärter, der etwas auf sich hält,
hat  eine  Story  auf Lager, wo ein Touristenboot, einem Kajak gleich, das
Wehr   hinuntergeschossen   ist. Der Höflichkeit halber sollte man so tun,
als ob man es glaubt; wesentlich wahrscheinlicher ist jedoch, daß der Dam-
pfer schlicht und einfach an dem Wehr seitlich "kleben" bleibt. Dann kommt
man  wegen  der  Strömung  aus eigener Kraft nicht mehr weg, was eine Ret-
tungsaktion mit langen Leinen vom Land aus erforderlich macht.

(Ich persönlich höre mir lieber Lästergeschichten in den Pubs an, anstatt
selbst Stoff einer solchen zu werden.)


Viel harmloser, aber technisch interessant sind:

ÜBERLAUFWEHRE AN KANÄLEN

Am  Barrow- Kanal (und auch am Grand) werden euch manchmal Stellen auffal-
len,  die  auf  den ersten Blick wie zu niedrig geratene Anleger aussehen.
Diese  Mauern  sind  seitliche, in den Damm integrierte Überlaufwehre, die
den  Wasserstand  regulieren. Durch ihre spezielle schräge Form lassen sie
das Überschußwasser ablaufen, setzen einem kurzfristig höheren Wasserange-
bot  aber  mehr  Widerstand entgegen, damit es den unteren Kanalbschnitten
auch zugute kommt.

Heute  würde man so etwas mit einem computergesteuerten Schütz machen, und
ein  Ranger  wäre ständig unterwegs, um Windows wieder zum laufen zu brin-
gen.

---------------------

So, damit wären wir endgültig am Ende der Reise angelangt. Nutzt diese Tipps mit Vorsicht und Bedacht, jedes Boot und jede persönliche Voraussetzung ist anders.

Man soll -erstens- stets wissen und verstehen, was man macht und - zweitens- immer einen Plan im Hinterkopf haben, was man macht, wenn ein Manöver schiefgeht.

Einige Schleusentipps habe ich noch unter "Bootstechnik" reingestellt, weil sie mehr allgemeiner Natur sind.

Und damit endgültig: GUTE FAHRT!

bádoir
« Letzte Änderung: 21.08.2005, 13:17 von bádoir »

Offline Tina

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #40 am: 09.10.2005, 21:17 »
Hallo mein Freund Bádóir,
da ich aufgrund ungünstiger Winde am Erne eine Ausweichmöglichkeit für 2006 suche, und ich schon immer mal gerne den Barrow bereisen wollte, zumal ich am Barrow lieber gar keine als falsche Marker erwarten darf, teile ich dir hiermit höflichst mit, dass ich die Absicht habe, im Mai nächsten Jahres den Barrow mit Hilfe eines Narrow-Boates zu erkunden. Solltest du Reiseabsichten zu dieser Zeit haben, musst du damit rechnen, uns zu begegnen. Statt grüner Männchen erwarte ich dann tatkräftige Unterstützung beim Schleusen und bei der anschließenden Pub-Suche.
Liebe Grüße Tina
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Offline bádoir

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #41 am: 16.10.2005, 21:08 »
  Hallo meine Freundin Tina!

da hattest du mich also  am 9. Oktober im Jahre des St. Patrick 2005, 2 Minuten, nachdem ich aus den Crowe´s Nest in Enniskillen (leider keine live music) zurück an Bord gewesen bin, gerade eben, nachdem ich den Torfofen wieder angeschürt habe, gefragt,    was ich 2006 mache ?????

Welch bodenlose Ignoranz !!!!!!!!!

Wie, a dhiabhal,  soll ich das wissen???

Jezt muß ich ich mich *schchluchz* erst mal  an D  gewöhnen (kann man das?????)

Dann muß ich den Herbst westlich des Lechs und 1km über dem Meeresspiegel genießen (dem einzig l(i)ebenswerten Biotop außerhalb Irlands) ;)

Dann geht´s zu den Planungen zu New Years´ Eve in IRL
(Thanks to the Lord the Irish have a "Liver Insurance") ;D ;D ;D    !

 ...und dann ???????????

Ach Mädel, was fragst du mich für Sachen ????????

Nöweißichwirklichnich,

bádoir

PS.: Alle, die von mir in diesem grenzenlosen Schmerz  :'( :'( :'( :'( :'( :'( 21 Stunden nach Landung in D einen halbwegs ernsthaften Beitrag  erwarten, bitte ich noch um vieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeel Geduld! ::)
« Letzte Änderung: 16.10.2005, 21:36 von bádoir »

Offline Tina

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #42 am: 16.10.2005, 22:57 »
Lieber Bádoír,
wie um 20:15 Uhr verlässt du schon einen Pub  :o ??? ;D
Ich wünsche dir ein langes Wirken deines Urlaubes und freue mich schon auf die Bilder vom rauchenden Torfofen am Erne und vielleicht sehen wir auch mal endlich die Fotos vom Barrow, aber lass dir ruhig Zeit beim Auspacken.
Liebe Grüße
Tina
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Offline bádoir

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #43 am: 25.10.2005, 22:59 »
Hi Tina und alle Freunde der Dampfschiffahrt:

OISIN under full steam,
nicht am Erne, nicht am Barrow,  sondern im alten Hafen von Ballinamore:


bádoir

----------------------------
PS.: Es kommen noch allerhand Erfahrungen, Tipps, Stories von meinen 3 Irlandwochen, aber erstmal muß ich meine mit Arbeit vollgelaufene Bilge leerpumpen.  ;)
« Letzte Änderung: 26.10.2005, 10:04 von Stevie »

Offline ukmueller

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Re:Barrow-Tipps
« Antwort #44 am: 26.10.2005, 17:18 »
So Badoir,
und nun solln wir Dir glauben dass bei dem Sonnenschein im September ein Torffeuer die Ursache des Qualmes war. ::)

Dann wollen wir mal sehen wie gut Dein Observierungsvermoegen an diesem Tag in Ballnamor noch war:  In der Schleuse, am unteren Schleusentor steht seit Jahren eine Graffitti angekritzelt. Hier wird in sehr detailierter Weise die Sittsamkeit einer Dorfschoenen in Veruf gebracht. Was ist der Name dieser Person??

Wenn Du's weisst geb ich Dir ihre Adresse. ;D

gruss
Uve
« Letzte Änderung: 26.10.2005, 18:34 von ukmueller »
....and may I die in Ireland.