Shannon-Forum

Autor Thema: Kanal vom Erne in den Atlantik?  (Gelesen 29038 mal)

Offline StefanS

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 2
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #15 am: 15.03.2005, 08:46 »
ein paar Gedanken zum Thema:

warum interessieren sich plötzlich die RV die Umwelt?
Die Flieger von Ryanair & Co machen genausoviel Dreck wie von Lufthansa und Co.
Warum dann das geweine?
Ich glaube das kommt nur daher das die "Billigflieger" nicht mit den RVs zusammenarbeiten und diese daher nur das Geld sehen das ihnen vor der Nase davon fliegt.
Dinge wie Kerosinsteuer, Ticketgebühren usw. sind nur Mittel zum Zweck, soll heissen die Billigflieger wieder zu verdrängen damit die RV wieder mehr Geld machen können.
Ein RV ist und bleibt, egal wie er sich nennt, ein Unternehmen das Gewinn machen will. Die Billigairleins, die alles selbst verwallten sind daher den RV ein Dorn im Auge.

Stefan

Offline Rüdiger Steinacher

  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 443
  • Ein Besuch meiner Website lohnt sich eventuell
    • Kapitäns Handbuch
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #16 am: 15.03.2005, 11:09 »
"Starker Satz, Herr Steinacher!  ;)"

Zurückgenommen, auch wenn es eh ironisch gemeint war. Sowas gehört eindeutig als Zitat gekennzeichnet!!!!!

Ohne weiteren Kommentar
bádoir


): Lieber Herr Gerhard Mayer,
zugegeben, ich habe mich da von einem Artikel in der SZ inspirieren lassen, aber ähnliche Sätze habe ich hier im Forum schon geäußert, und verprügelt worden, wenn Sie mal nachschauen. Natürlich war die Einlassung ironisch gemeint. Wir leben ja in einem Land der Free Democracy (Zitat aus der New York Times) und da darf man seine Meinung ja (vorläufig) noch frei äußern. Die Info von Stefan Kupner war mir nicht bekannt. Obwohl ich kein "Grüner" bin, liegt mir die Umwelt schon sehr am Herzen. Wenn die Flugpreise nicht so billig wären, würden eben nicht so viele Flüge ihre Schadstoffe in die Luft pusten. Mich wundert es eben nur, daß man sich um die Umwelt bei einem Kanalbau Sorgen macht, aber beim Flugverkehr und Sonstigem, macht man die Augen zu. In einer demokratischen Volkswirtschaft kann man eben nur über den Preis (Steuern)  steuern. Eine umweltfreundliche Pflege oder die Renovierung des Barrow und Grand würde mich mehr freuen. Im Übrigen: "Tempi passati" übersetzt man auch mit "Zeit der verpaßten Gelegenheiten". Gruß RJS
« Letzte Änderung: 15.03.2005, 18:16 von Stevie »

Offline Chris080273

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 725
  • schlimmer als zu sterben ist nie gelebt zu haben
    • Abenteuer Irland - Reiseberichte & Fotogalerien
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #17 am: 15.03.2005, 11:56 »
Das Flugbenzin zu besteuern halte ich auch für eine super Idee in Deutschland.

Wird höchste Zeit, dass die jungen, dynamischen Unternehmen wieder aus Deutschland vertrieben werden. Sollen die doch gefälligst wonanders Arbeitsplätze schaffen und Steuern bezahlen.

Holland, Belgien, Luxenburg, Frankreich und Polen werden sich zwar freuen über neue Geldgeber und Jobs,  aber wir haben dann wenigstens die Sicherheit, dass wir auch in 10 Jahren noch über verpasste Gelegenheiten jammern können.



Unser Reisebericht von 2006 jetzt unter http://www.janehegers.de/shannon

Offline bádoir

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 2976
  • Irland sehen- und leben!
    • http://www.dazukommichn.ie
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #18 am: 15.03.2005, 22:13 »
Hallo Chris08273!!

Erst mal Danke für deine trostreichen Worte. Aber auch so war mir klar, daß die Nutzung der Billigairlines nicht gleich das sozialverträgliche Frühableben fördert. Obendrein ist Fliegen immer noch viel sicherer als Autofahren, und an dieser Statistik hätte nicht einmal Birgen Air etwas ändern können, wenn sie nach Irland geflogen wären.

Es geht mir auch nicht darum, Ryanair & Co als unsicher anzuprangern , sondern das Preiskampfsystem an sich, das früher oder später auch Lufthansa & Co. ergreifen wird, womit alle wieder gleich wären. Mich beunruhigt nicht, was dieses Jahr oder nächstes sein wird, sondern das was in 5 oder 10 Jahren sein wird, und zwar deshalb:

                                              -1-

Das allgemeine Geizsyndrom bewirkt nämlich auch, daß die gesamte Infrastruktur des Luftverkehrs kaputtgespart wird, ich erinnere nur an Skyguide (Überlingen 1.7.2002). Schuld war natürlich wieder nicht das Management, sondern der betreffende Lotse. Besonders makaber in diesem Fall war, daß hier Lynchjustiz genau so ungerecht war wie die offizielle. Zur Erinnerung:
http://www.heinze-consulting.de/Heho/community/htmls/Skyguide.html

                                                -2-
Die Verringerung der Flugzeugreserven bedingt immer knapper gestrickte Umläufe. Da ist der Pilot schon mal geneigt, zwei sich widersprechende Tankanzeigen zu ignorieren, und dann mit leerem Tank in Wien notzulanden.

Oder:
Selbst mitgehört als letzter aussteigender Passagier nach der Landung in MUC (Lufthansa).

Pilot 1: „Irgendwie riecht´s in diesem Vogel nach Kerosin“
Pilot 2 (Ablösung):“ Ach, hat er das immer noch- das ist mir letzte Woche schon aufgefallen“                
                                               -3-

Prüfvorschriften, Normen usw. - gut und schön. Aber hält man sich auch daran?

Hier muß ich mich ein bißchen outen. Das Geld, das ich in Irland ausgebe, verdiene ich in einem wesenlichen Anteil mit der Untersuchung technischer Schadensfälle, Flugzeuge sind allerdings nicht dabei. Aber wenn ich mir vorstelle, daß es in dieser Branche dereinst auch so zugeht....................Brrrr!

Denn was mir so unterkommt, ist oft hahnebüchen. Alles wird schön nach Norm und 10000 Vorschriften geplant- aber dann?? Nach bald 20 Jahren in diesem Job kristallisieren sich immer wieder folgende Grundprobleme heraus:

In der Planungsphase: Zeitdruck, z.T auch hier schon Kostendruck, um ja schneller und billiger als die Konkurrenz zu sein.

Konstruktion: Kostendruck, jeder Zehntelmillimeter an Material wird gespart, um unter knappster Einhaltung der Sicherheitsbeiwerte billiger zu sein.

Ausführung: Zeitdruck, Mangel an Aufsicht (kostet!) und Billigarbeitskräfte, denen die ausgeklügelte Arbeitsanleitung am A.... vorbei geht, weil sie diese nicht lesen können.

Testphase: Was für ´ne Testphase ? ? ? ?

Ich könnte euch haarsträubende  Beispiele aufzählen, aber das wäre zu viel aus dem Nähkästchen geplaudert.

Das alles bezieht sich, wohlgemerkt, nicht auf die Fliegerbranche. Aber die Vorstellung, daß diese Mißstände dort -geizbedingt- auch eintreten können, macht mich betroffen.

Aber auch ich fliege noch- heuer wohl sogar dreimal.

Schwimmen durch den Ärmelkanal........bei dem Schiffsverkehr........
Nein, Danke!

Guten Flug und eine gute alb/ptraumfreie Nacht!

Gerhard

« Letzte Änderung: 16.03.2005, 06:51 von bádoir »

Offline docholyday

  • Verified User
  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 350
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #19 am: 16.03.2005, 12:13 »
Hi
Ich kann mir also auch nicht vorstellen, daß die Billiganbieter an der Sicherheit sparen. Sparen kann man in diesem Gewerbe meines Erachtens nur dadurch, daß die Zeiten des Nichtgeldverdienens möglichst minimiert werden, das heißt : Ein Flieger, der nicht fliegt, kostet Geld und bringt keins. Deweiteren kann man am Service sparen: keine Speisen umsonst, weniger Flugbegleiter und sonstiges Personal in der Luft und am Boden. Auch der Ticketverkauf übers Netz und die fehlende Sitzplatzreservierung sind alles Dinge, die Geld einsparen.
Sicherheitsstandarts sind weltweit einzuhalten, sodaß hier keine Einsparungen möglich sind. Und wenn einer der Billigflieger dann doch da sparen sollte, dann regeln die Gesetze des Marktes dies doch relativ schnell.
Auch umwelttechnisch kann man durchaus argumentieren, daß pro Passagier und Kilometer ein Flieger weniger Energie verbraucht als andere Verkehrsmittel, mal von Fahrrad, Tretroller oder ähnlichem abgesehen. Und wieviel Dreck schleudern wir eigendlich in Irland mit dem verbrauchten Diesel in die Luft?? ;) ( Ist ironisch gemeint!)
Nicht daß ich jetzt mißverstanden werde. Ich gehöre nicht der Ökofraktion an, aber Gedanken darf man sich trotzdem machen.
Zum ursprünglichen Thema zurück: Ein slcher Kanal hat nur dann Sinn, wenn die Kosten in einem vernünftigen Verhältnis zum Gewinn und zum NUtzen stehen. Hierzu kann ich halt ohne Kenntnis der Rechungen keine Aussage machen. Aber da muß ich Herrn Steinacher einmal recht geben: zuerst die vorhandenen Wasserwege pflegen und wenn dann noch was übrig ist, dann kann man sich weitere Gedanken machen.


Gruß Doc

Offline bádoir

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 2976
  • Irland sehen- und leben!
    • http://www.dazukommichn.ie
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #20 am: 16.03.2005, 19:27 »
Hallo Doc!

Du meinst:

"Auch umwelttechnisch kann man durchaus argumentieren, daß pro Passagier und Kilometer ein Flieger weniger Energie verbraucht als andere Verkehrsmittel,"


Wie gern würde ich dir zustimmen, allein schon um mit bestem Gewissen fliegen zu können --- aber leider war dein Optimismus hier zu groß.

Hier ein paar Zahlen:

Mit einer einigermaßen aktuellen Flugzeugflotte kommt man auf einen Enrgieverbrauch von
2,5   Liter Treibstoff pro Sitzplatz und 100 Kilometer.( nachfolgend nur einfach „Liter“)

Beim PKW ist es recht unterschiedlich, das kann man  jeweils selbst ausrechnen. Meist kommt aber weniger heraus

Wenden wir uns öffentlichen Verkehrsmitteln zu.

Ein Reisebus von heute braucht etwa 1 Liter.

Bei der Bahn braucht der ICE 3 ebenfalls 1 Liter Erdöläquivalent *  pro Sitzplatz und 100 Kilometer.

Wenn es gemächlicher sein darf:

 Eine gewiß nicht ganz junge Diesellok der Baureihe 218 verbraucht 0,4 Liter Treibstoff

und eine gleich alte Elektrolok weniger als 0,3 Liter  - hier wieder als Äquivalent

Man kann natürlich einwenden, daß der technische Fortschritt weiter geht, aber auch der kommt jedem Verkehrsmittel zugute. Auch hierzu 2 Zahlen:

Als in den 60ern noch Dampfloks (BR 44, 50) auf Ölbetrieb umgestellt wurden, brauchten sie etwa 1,5   Liter

Das damalige durchschnittliche Flugzeug kam auf 7,5 Liter



Schlußfolgerung: Das Flugzeug braucht immer noch am meisten Energie!

Aber da unser Irland halt eine Insel ist, fliegen wir halt doch wieder :(, ich auch  :)!

Aber in einem sind wir uns sicher alle einig: Die sinnloseste, unvernünftigste, irrsinnigste, hochkriminellste Energieverschwendung ist immer noch der Rückflug! ;D

Viele Grüße und einen schönen St. Patrick´s Day!
Gerhard

--------------------------------------------
* Erdöläquivalent für Nichttechniker: Soviel Öl bräuchte das (stationäre) Kraftwerk, wenn es nur diesen ICE zu versorgen hätte.


« Letzte Änderung: 16.03.2005, 22:56 von bádoir »

Offline docholyday

  • Verified User
  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 350
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #21 am: 17.03.2005, 14:22 »
Hi Gerhard
Wenn du Recht hast, hast du Recht.
Mein Beitrag war auch ein gaaaaaanz klein wenig provokativ gedacht. Was mich nämlich immer aufregt, ist die Tatsache, daß die Mitbürger, die sich am meisten über die Umweltverschmutzung erregen, die Autos fahren, die immer noch den meisten Dreck machen.

<<Aber in einem sind wir uns sicher alle einig: Die sinnloseste, unvernünftigste, irrsinnigste, hochkriminellste Energieverschwendung ist immer noch der Rückflug! >>
Mit diesem Satz muß ich dir heftigst beipflichten.

Gruß Doc

Offline Panta Rhei

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 703
  • Der Fluss is a Dorf.
    • www.wolfgang-buck.de
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #22 am: 17.03.2005, 15:30 »
Genau, Doc,

weißt du, das mit den Umweltschützern, die angeblich die dreckigsten Autos fahren, ist so wie mit den Ärzten, die angeblich am meisten saufen und rauchen ;), und wie mit den Juristen, die in den Unibibliotheken die meisten Bücher klauen. Aber ohne ein paar gesunde Vorurteile wäre das Leben nur halb so schön, da gehts mir genauso wie dir. ;D Und außerdem: Wenn jeder immer nur konsequent so handeln würde, wie er predigt, dann wärs ja ziemlich langweilig auf der Welt.

Hauptsache Mainz und FCN steigen nicht ab, und der Shannon fließt weiterhin von Nord nach Süd.
Ein herzliches Ade aus Oberfranken!
Wolfgang

Offline docholyday

  • Verified User
  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 350
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #23 am: 17.03.2005, 15:59 »
Hi lieber Namensvetter
Recht hast du! Nur eines stimmt nicht: Meine Kommilitonen und ich haben es immer versucht VOR den Juristen in der Bierschwemme zu sein; nur wir haben es nie geschafft. Es waren immer schon mindestens zwei Rechtswissenschaftler da. ;D
Nix für ungut.
Übrigens: Am letzten Spieltag treffen die 05er und die Clubberer im Frankenstadion aufeinander.

In der Hoffnung, daß es für beide Vereine nur noch um die goldene Ananas geht und der Klassenerhalt für beide gesichert ist

Doc

PS. Nach Nürnberg ist es halt näher als nach Rostock ;D

Offline Garfield

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 918
  • Ich liebe dieses Forum! Und Irland!
    • Irland Homepage von Marc
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #24 am: 18.03.2005, 08:27 »
Aber in einem sind wir uns sicher alle einig: Die sinnloseste, unvernünftigste, irrsinnigste, hochkriminellste Energieverschwendung ist immer noch der Rückflug! ;D




Der Satz ist gut!!!!!!!!!!!!!!!!  ;D

Hoffentlich denken alle Irlandfliegenden Airlines mal drüber nach die Rückflüge ohne Ausnahme zu streichen. ;D

Problem: Irgendwann ist die ganze Insel mit Flugzeugen vollgeparkt. ???

Schöne Grüsse von einem St. Patricks Day übernächtigten
Marc
Hab immer Heimweh nach Irland.
http://pikefisher.doingdirect.com

Offline docholyday

  • Verified User
  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 350
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #25 am: 19.03.2005, 21:42 »
Hi
Mir ist dazu noch ein Satz eingefallen. Ich meine zu wissen, daß er von Rousseau stammt: Jeder will zurück zur Natur, nur keiner zu Fuß. ;D
gruß Doc

Offline Smo

  • Verified User
  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 129
Re:Kanal vom Erne in den Atlantik?
« Antwort #26 am: 20.03.2005, 11:22 »
Das Flugbenzin zu besteuern halte ich auch für eine super Idee in Deutschland.

Wird höchste Zeit, dass die jungen, dynamischen Unternehmen wieder aus Deutschland vertrieben werden. Sollen die doch gefälligst wonanders Arbeitsplätze schaffen und Steuern bezahlen.


Und wenn die Billigflieger die "regulären" Airlines so weit unter Druck setzen dass diese den Service beschneiden, alle moeglichen Betriebsteile ausgliedern, alles was geht im Ausland einkaufen oder anfertigen lassen muessen? Was kostet das uns dann? Wie viele Arbeitsplaetze werden wohl an der Lufthansa haengen, und wie viele an allen Billigfliegern in D zusammen?

Wohin das fuehrt sieht man doch schon an Germanwings, dem Lufthansaableger. Weniger Personal, geringere Loehne, weniger Service (dadurch nat. weniger Einkauf), siehe oben...

Man kann eben nicht in nem Hochlohnland im Wohlstand leben wollen, aber sein Geld fuer Billigartikel ausgeben.

Heute gilt der Lenin umgedreht: Wer arbeiten will muss essen.

Viele Gruesse
Steve
« Letzte Änderung: 20.03.2005, 11:23 von Smo »
Is minic a bhris beal duine a shron.