Shannon-Forum

Autor Thema: Silverline Silver Spray  (Gelesen 7703 mal)

Offline ukmueller

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Silverline Silver Spray
« am: 15.05.2005, 23:21 »
Hallo Forumsfreunde

Ich bin soeben von einem 10-Tage Trip mit einer Silver Spray zurueck. (Mann, was ich da alles so im Forum verpasst habe, so mit low und lower, ich glaub ich habe die Auslaeufer davon bei einer stuermischen Ueberquerung des Lough Ree noch gespuert, Anglosachsen wuerden dies allerdings mit "Tempest in a Teacup" bewerten)

Hier kurz einige Erfahrungen mit Vermieter und Boot:

Sicher keine Norm, aber wir wurden vom Chef selber mit seinem Benz in Shannon abgeholt, es war Mittwoch und wir waren die einzigen.  Wir hatten das Boot innerhalb 1 Std uebernommen und dampften umgehend nach Athlone zur Proviantaufnahme und Getraenkebunkern ab.

Die gesamte Erfahrung mit Silverline, es war unsere erste, war angenehm und problemlos.

Das Boot war erstklassig, wohl ein neuer Komfortlevel, was sich aber auch im Preis reflektiert. Wir waren zu zweit aber es ist fuer 2 Paare absolut komfortabel mehr wuerde ich entgegen dem Prospekt nicht empfehlen.
Das Bugstrahlruder hatte ich zunaechst mit hoher Nase belaechelt, es wurde dann aber doch genutzt, es war halt ein aehnlich albernes Vorurteil wie Automatik vs. Handschaltung.  Es macht das Leben schon leichter, besonders bei Wind und Stroemung. Man kann so schoen seitlich einparken.  

Die Wahl eines Bootes ist immer irgendwo ein Kompromiss und man sollte wissen was auf einen zukommt denn man kann auch andere Bootstypen waehlen, bei diesem Vermieter oder bei den anderen. Nur deswegen, nicht aus Noergelei, seien 2 Dinge erwaehnt:
 
Das Boot hat eine Flybridge mit Ueberdachung die an einer Radartraverse befestigt ist. Diese ist sehr hoch und passt nicht unter alle Bruecken. Ein Schild am Fahrerstand weist dreisprachig darauf hin das die Bruecken Portumna, Tarmonbarry und Rooskey geoeffnet werden muessen. Leider vergass man zu erwaehnen, dass es weitere, feste,  Bruecken gibt die zu niedrig sind und wo man die ganze Ueberdachung abnehmen und die Traverse umlegen muss.

So trafen wir am 2. Tag eine Gruppe deutscher Maenner die mit einer aehnlichen, etwas groessen Silver Legend bei der Bruecke am River Suck Pech hatten und sich die ganze Traverse mit anhaengender Ueberdachung abgefahren hatten. Kann einem schon ein wenig den Urlaub versauen, von der Kaution mal abgesehen.

Wir fuhren dann den Shannon-Erne Waterway bis nach Ballyconnell (und zurueck) wo wir duch zahllose Bruecken mussten die teilweise echt zu niedrig sind bzw einen so starken Bogen haben dass man nur genau in der Mitte durchpasst. Einmal sah ich dass es auch in der Mitte zu knapp wurde, gab voll zurueck, was natuerlich das Heck zur Seite zieht und es war nur meiner Frau zu verdanken, die mit einem Sofakissen ind der Hand oben aufpasste, dass unsere Kaution (und mein Fahrensmannsstolz) den Tag ueberlebten.

Jetzt werden viele von Euch fragen, warum hat der Dussel den nicht einfach die gesamte Ueberdachung samt Traverse abgebaut und damit die Bootshoehe verringert?  Ich sag Euch warum, dieses Boot ist meines Wissens nach der einzige Typ das keinen Innenfahrstand hat.  Und wer vom 4. bis 14. Mai auf den Inland Waterways war ( Norbert und Sven koennen es bezeugen, Tina war glaube ich auch da) weis,  dass es verdammt kalt war und teilweise stark geregnet und gestuermt hat. Kein Wetter um im Freien zu fahren, die Ueberdachung war notwendig.

Auf der Rueckfahrt haben wir dann in der ersten Schleuse bei Leitrim ein deutsch - schweizerisches Paar auf einem Schwesterschiff getroffen und diese vor der kommenden Gefahr gewarnt. Am Ende trafen wir sie in Banagher wieder und sie bedankten sich sehr artig fuer unseren Hinweis.

Trotz diesen kleinen Nachteilen werden wir dies Boot wieder nehmen (es gibt  gleichartige Boote am Erne mit Innenfahrstand, dafuer eine Couch weniger)

Ich hoffe hier nicht den Eindruck zu hinterlassen, dass uns unser Urlaub nicht gefiel. Ganz im Gegenteil es war der beste den wir je hatten auf dem Shannon.  Wir hatten soviel Spass dass ich eigentlich ein paar Tage Nachurlaub braeuchte.  Hierzu werde ich noch einige Erfahrungen in anderen Rubriken posten wenn ich erst mal den Jet-Lag los bin.

Gruss aus dem (viel waermeren aber halt nicht irischen) Massachusetts

Uve

....and may I die in Ireland.

Offline Stevie

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Re:Silverline Silver Spray
« Antwort #1 am: 15.05.2005, 23:36 »
Hallo Uve,

welche Brücken haben nicht gepasst? Entlang des Shannon sollte es bei normalem Wasserstand bis auf die Hubbrücken eigentlich keine Probleme geben, oder? Im Shannon-Erne Waterway ist es klar, dass man den Träger umklappen muss, dass sollte Silverline den Leuten auch deutlich sagen. Die Erne-Vermieter machen das z.B. so.

Gruß Stevie

Offline ukmueller

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Re:Silverline Silver Spray
« Antwort #2 am: 16.05.2005, 00:40 »
Hallo Stevie,

wie am Boot ausgezeichnet muessen Rooskey (was Tony Hudson auch schon wusste), Tarmonbarry und natuerlich Portumna geoffnet werden.   Die Railway Bridge suedlich der Albert Lock hatte nicht mehr als 10cm clearance aber es war noch erhoehter Wasserstand (und 10 cm Luft ist ja auch was)

Gefahr ist bei der Railway Bridge (3.8m) am River Suck (war ich selbst noch nicht, aber da hab ich ja schon im Forum von anderen was drueber gelesen)

Ernste Gefahr ist am SEW  bei Nr 7, Nr 20 und Nr. 25
Unter allen anderen bis Ballyconnel (aber nicht durch die Bruecke dort) sind wir mit voller Takelage drunter  durchgefahren aber es wird auch bei etlichen anderen Bogenbruecken arg knapp und man muss schoen in der Mitte  bleiben.

Das andere Boot welches wir warnen konnten hat fuer alle Bruecken die Traverse runtergelegt und fand es trotzdem stressig weil auch die Windschutzscheibe noch recht hoch liegt und drehte dann bei Keshcarrigan wieder um

Ich hoffe, dass wir anderen Verdruss ersparen koennen. Du wirst sicher Deinen Kunden Vorsicht empfehlen.

Gruss
Uve
....and may I die in Ireland.

Offline Tina

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Re:Silverline Silver Spray
« Antwort #3 am: 16.05.2005, 16:17 »
Hallo Uve,

lol! Das war schon öfters mal ne Brise!  Kann ich nur bestätigen. Kieni haben wir in Belturbet getroffen und er hatte auch das Vergnügen, mal auf dem Lower Lough bei der Rückfahrt richtig schön durchgeschaukelt zu werden! Und in der zweiten Woche war es etwas kühl für die Zeit. Zitat Wetterbericht: DieTemperaturen letzte Nacht: Dublin 2 Grad und irgendwo in den Midlands - 8!  Hab leider nicht mitbekommen, wo das genau gewesen sein soll .... die haben da bestimmt eine Kaltluftsenke oder so ... Also ohne Persenning an der Traverse hättest du ne Heizdecke, Thermo-Unterwäsche und Handschuhe gebraucht. Wir haben übrigens Iren getroffen, die hatten auf einem Mietboot ohne Außensteuerstand tatsächlich bunt gestrickte Handschuhe dabei! Und sie haben die Fender am Boot im Jetty hochgebunden, weil es sich immer so anhörte, als ob einer nen Fußball gegen die Bordwand schießt. Aber wir machen ja das Beste aus dem Wetter oder? Da schmeckt doch der Irish Coffee erst so richtig!

Den Wetterbericht RTI One fand ich übrigens immer klasse: Wind: Light moderate, und was war: Wellenreiten bei mindestens 5-6. Am nächsten Tag haben sie das wohl auch bemerkt und sagten 2-5, breezy. Noch besser: Richtig schöne Böen! "30-CM-Mountain-Waves" laut (nord)irischem Marina-owner. Die Nächte waren aber alle schön ruhig - bis auf die Nacht von vom 04/05.05., da zog mal eine kräftige Front durch. Wir hatten vom Wind in den Schleusen (ohne Leinen) manchmal ganz schön Drift zur Seite, da stell ich mir das zentimeter-genaue Durchfahren unter Brücken mit Bogen mit der Silver Spay sehr spannend vor!

Liebe Grüße Tina
An n? a thig leis a'ghaoith, falbhaidh e leis an uisge.
Was mit dem Wind kommt, wird mit dem Wasser gehen.
http://www.wasserrausch.de