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Autor Thema: Silverspray: 25.05 - 8.6.  (Gelesen 7912 mal)

Offline Isla

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Silverspray: 25.05 - 8.6.
« am: 11.06.2005, 23:01 »
Moin moin zusammen,

mal eine kurze Zusammenfassung der Infos die euch vielleicht interessieren könnten.


Alle Vorbereitungen klappten problemlos, die Komunikation mit Silverline Cruisers war prompt, alle Fragen wurden ausfühlrich beantwortet. der Transfer Dublin - Bannagher ebenfalls ohne Probleme, die Lebensmittelbestellung wartete auf unsm Obst und Gemüse waren frisch und von guter Qualität (was wir mit 1kg Salz anfangen sollten haben wir allerdings nicht raus bekommen.-)) ).

- in dem Zusammenhang sollte man vielleicht noch Flynns Supermarkt erwähnen. Der grösste am Or udnzwischen13.00 und 18.00 Uhr werden sämtliche Einkäufe ohne Aufpreis ans Boot geliefert -

Der Empfang war sehr freundlich, auch hier wurden alle Fragen beantwortet, wir durften vor der Einweisung auf das Boot um auszupacken und wurden gefragt, wann wir die Einweisung machen wollten: gleich, nach dem Abendessen, am nächsten Morgen.

Das Boot (allerdings neu) in einem Top-zustand, man hätte mit dem besagten weissen Handschuh drüber gehen können - aber ich habe gesehen wie auch ätere Boote gesäubert wurden, da dürfte kein Unterschied bestehen.

Das Boot ist für 4 Personen sehr geräumig, die Kojen sind sehr breit und wenn man sich ein wenig einschränkt kann man sowohl in der Bug- als auch in der Achterkabine auch mit jeweils 3 personen gut schlafen und das Boot somit mit 6 Personen belegen ohne jedesmal den Salon umbauen zu müssen.

Die Ausstattung der Pantry lässt bis hin zum Käsehobel keine Wünsche offen, nur bei den Messern hat sich wohl einer gedacht das es auf die Schärfe nicht so ankommt.  Da wir mehr gekocht haben als essen gegangen sind war ich froh über meinen Leatherman.  

Es gibt ausreichend Stauraum auch für längere Fahrten und mehrere Leute, wer mag kann sogar seine schicke Garderobe einpacken, denn es gibt genübend Hängeschränke.

Was fehlt ist eine Möglichkeit in den Nasszellen Regenkleidung oder andere nasse Klamotten aufzuhängen. Saughaken, Bindfaden und Haarspray sollte man also nicht vergessen.

Die Kojen sind nicht, wie manchmal üblich mit Plastik überzogen, die Matratzen sehr gut - man schläft dort sehr angenehm.

Die Polsterung der Bänke im Salon dick, indirektes Licht durch eine eine kleine Lampe, die Heizung sehr effektiv, sehr gemütlich, man fühlt sich wie im heimischen Wohnzimmer.

Handtücher werden bei Bedarf weitere gestell, nur bei den Küchentüchern stellen sie sich etwas an. Da gabs 2 für 2 Wochen, die waren dann schon arg schmierig, ich würd im Wiederholungsfall noch welche einpacken.

Der 220V Konverter ist eine  angenehme Sache, insbesondere zum Aufladen des Handys.

Silverline Cruisers haben auf dem Shannon einen sehr guten Ruf, mehr als ein Eigner mit den wir ins Gespräch kamen bestätigte uns das sie ihre Boote gewissenhaft warten und sich ausgesprochen gut um ihre Kunden kümmern.

Ist es windstill, lässt sich das Boot fast so gut steuern wie ein Auto- Es reagiert sehr schnell auf jede Ruderbewegung und kommt  damit den Autofahrern sehr entgegen: ich drehe das Steuer nah links, das Boot bewegt sich auch nach links.
Bevor ich nun auf die negativen Seiten eingehe, vielleicht ein Wort zu unserer Reisezeit.

Relativ früh im Jahr und wir hatten es nass, klat und sehr windig. So windig das wir 1.5 Tage in Castle Harbour festsassen. Die Reisezeit würde ich aber trotztdem immer wieder so wählen, denn was ich in der 2. Woche an Booten in den Marinas der Vercharterer gesehen habe - wenn auch nur die Hälfte davon rausgeht fährt man den Shannon im Konvoi hoch und runter. Aber das mag Geschmackssache sein.

Es ist definitv kein Boot das man als Anfänger bei Wind, auch bei weniger Wind als wir ihn hatten steuern kann. Finger weg, wenn man noch keine Erfahrung hat.

Die grosse Höhe des Bootes und insbesondere die Masse des Papamobils (also der mit einer Persenning überdachte Aussensteuerstand) liessen bei mir das Gefühl aufkommen ich hätte irgendwo noch nen Spinnaker hoch.

Für die Nichtsegler: der Wind drückt. Er drückt das Boot extrem zur Seite wegen des hohen Aufbaus und wenn er auch nur etwas von hinten kommt, fängt er sich in dem geräumigen Aufbau der dann wie ein grosses Segel wirkt.

Dem kann die Strömung nichts oder kaum etwas entgegen setzen und die Balance zwichen genügend Motorpower und Wind zu finden ist besonders beim An- und Ablegen sehr schwierig.

Der Bowthruster, bei wenig Wind eine nette Einparkhilfe wird dann nutzlos, er hat einfach nicht genug Power um gegen den Wind anzukommen.

Ist man dann noch zu 2t an Bord, wobei einer gar keine Ahnung von Knoten hat und in der Aufregung alles vergisst was man ihm vor 30 Min erzählt hat wirds schwierig.  Ist derjenige dann auch noch mit nem verstauchten Knöchel geschlagen, weil er beim 1. Sprung auf ner Klampe gelandet ist...,

.. dann kann man manchmal nur hoffen das da wer auf dem Steg ist der ne Leine entgegen nimmt.

Also nehmt ein flacheres Boot, wenn ihr noch keine Erfahrung habt.

Der Aufbau muss vor einigen Brücken inklusive Radarträger abgeklappt werden, sonst kommt man nicht drunter durch.

Geht sehr schnell, allerdings versperrt der Radarträger dann den 'Weg' zum Bug, man muss ein wenig klettern.

Der Wiederaufbau macht Probleme bei Regen, insbesondere die Reissverschlüsse sitzen sehr stramm. Müssen sie ja auch damit nichts flattert, nur bei Regen kann man sie kaum festhalten und so stramm zusammen ziehen das man sie wieder einfädeln kann.

Ds gestellte Katenmaterial war lausig. Solange man sich auf dem Fluss selbst befindet, war das kein Problem und dort stimmte auch jede Boje.

Auf den Seen stimmte dann fast garnichts mehr. Die Uferlinien waren nur mit sehr viel Fantasie der Karte anzugleichen, zwischen Anzahl und Lage der Tonnen und Bojen der Seen und der auf der Karte lagen Welten, es fehlte mal hier ne kleine Insel, mal da ne Untiefe.

Der Kompass funktionierte nicht und bei meiner Reklamation hat man mir auch sehr klar zu verstehen gegeben das man nicht vorhat daran etwas zu ändern.

Es ist eine Art Spielzeug das oben auf dem Armaturenbrett montiert ist. Startet man den Motor und setzt damit auch die Anzeigen im Cockpit in Betrieb, wird er durch die sich dort aufbauenden magnetischen Felder gestört. Er pendelte sich in aller Ruhe zwischen 120 und 150 Grad ein - egal welchen Kurs wir fuhren.

Auf dem Fluss selbst auch kein Problem, uns erwischte es aber auf dem Lough Dergh. Regnerisches Wetter und plötzlich Sicht von ca 50m.

Also einen Kompass mitbringen und bei gutem Wetter sich anschauen wie er abgelenkt wird.

Die Einweisung war ein Witz. Sie dauerte genau 20 Min um 2 mal an und abzulegen und weitere 10 Min um uns alle anderen Funktionen an Bord zu erklären.

Dabei kam es auch noch zu Fehlern, der Knopf um Duschwasser abzupumpen wurde uns als 'do not touch'  deklariert, das man ein Bordklo etwas sensibler zu handhaben hat als das heimische Klo wurde wurde garnicht erklärt und wenn ich nicht darauf bestanden hätte, dann wäre niemals jemand mit nem Schlüssel aufgetaucht um die Ventildeckel der Motorkühlung zu lockern so das wir sie auch per Hand aufschrauben konnten - was uns aufgegeben wurde jeden Tag zu tun. (gehört dazu, kein Problem, aber nen Schlüssel der Grösse hab ich nunmal nicht im Gepäck).

Ist man der englischen Sprache inkusive irischem Akzent nicht einigermassen mächtig, dann rauscht das an einem vorbei ohne das man etws versteht.

Da hat mir sehr gefehlt, dass  das 'Skipperhandbuch' auf diese Dinge nicht noch einmal eingeht, die Besonderheiten des Bootes und seine Funktionen erklärt.

Konnt ich alles noch ganz gut verschmerzen, vermutlich weil ich schon ein paar  Meilen auf Segelbooten hinter mir habe und auch mal gelassen improvisieren kann.

Was mich allerdings im wahrsten Sinne des Wortes angestunken hat ist, das Silverline den Abwassertank, über den das Boot durchaus verfügt und fpr die es eigentlich entlang des Shannon auch genügend Abpumpstationen gibt abgeklemmt hat.

es geht also alles ind den Fluss, vom Spüliwasser übers Klopapier und die anhängenden Reste. In den ruhigen Häfen konnte man dann auch sehr gut beobachten wo unsere 'Reste' verschwanden  - oder auch nicht und sich statt dessen irgendwo in einer Ecke sammelten.

Und am Fluss entlang im Schilf - das konnten wir Gott sei Dank nicht so genau sehen.

Es geht ja auch nicht immer nur um das was man sehen kann, ich glaub kaum das die Spälreste der Fettpfanne mit allem was da dann so drinn ist  im Spälwasser dem Fluss besonders ziträglich ist.

Boah ist lang geworden - ich hoffe es hilft  dem einen oder anderen bei der Wahl des Bootes bzw des Anbieters.



 
 

Offline paolo

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Re:Silverspray: 25.05 - 8.6.
« Antwort #1 am: 11.06.2005, 23:44 »

(was wir mit 1kg Salz anfangen sollten haben wir allerdings nicht raus bekommen.-)) ).


Kann ich dir sagen, wozu man in 10-14 Tagen 1Kg Salz braucht:
Man braucht soviel Salz, wenn man gerne Spiegeleier isst, einem die selbigen aber immer in der Pfanne anpappen, so dass man sie nur noch als Quasi-Rührei herauskratzen muss.

1. Man zünde die Gasflamme an und stelle die Pfanne drauf
2. Man gebe reichlich Salz in die Pfanne, soviel dass der Boden gut bedeckt ist
3. Man lasse das Salz heiß werden.
4. Man wische das Salz kräftig mit einem Zewa-Tuch durch alle Ecken und Windungen der Pfanne.
5. Man schmeiße das Salz weg (denn jetzt befindet sich der gesamte Dreck (auch der unsichtbare) aus den Poren der Pfanne darin
6. Man lässt die Pfanne abkühlen, gebe dann etwas Butter oder Öl und danach die gewünschte Anzahl Eier in die Pfanne.
7. Man darf ziemlich sicher sein, dass die Eier NICHT am Pfannenboden festkleben.

Einfach mal ausprobieren, es funktioniert!

(Ob der Eierpfannen-Salztipp hier im Silverspray Thread was zu suchen hat, wage ich mal zu bezweifeln. Aber Stevie wird's schon richten...)
paolo
Infos zu mir - gibt's hier:
https://www.paolo.de

Offline Chris080273

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Re:Silverspray: 25.05 - 8.6.
« Antwort #2 am: 12.06.2005, 10:14 »
Die Einweisung war ein Witz. Sie dauerte genau 20 Min um 2 mal an und abzulegen und weitere 10 Min um uns alle anderen Funktionen an Bord zu erklären.


Glaubs oder glaubs nicht, aber mit 2x anlegen hattest Du dann eine der ausführlichsten Einweisungen am ganzen Shannon *grins* Bei den meisten kannst froh sein wenn Du 1x anlegen darfst :D
Unser Reisebericht von 2006 jetzt unter http://www.janehegers.de/shannon

Offline docholyday

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Re:Silverspray: 25.05 - 8.6.
« Antwort #3 am: 13.06.2005, 12:46 »
Hi Isla

Ich verstehe ja schon, daß Saughaken und Bindfaden notwending sind, aber für was brauchst du Haarspray??

Gruß Doc

Offline Isla

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Re:Silverspray: 25.05 - 8.6.
« Antwort #4 am: 16.06.2005, 14:28 »
Sprüht man die Saugflächen der Haken mit etwas Haarspray an dann haften sie wesentlich besser und rutschen nicht so schnell weg. So kann man auch mal ne nasse Regenjacke gut aufhängen

Offline Fischkopp

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Re:Silverspray: 25.05 - 8.6.
« Antwort #5 am: 21.06.2005, 22:44 »
Saughaken und Haarspray? Gehen die Dinger dann auch wieder ab? Oder muß man danach ein Loch in die Wand schneiden?   ;D

Salz und Haarspray......