Kurzbericht über die erste Bootsfahrt auf dem Shannon IRL vom 24.9. – 1.10.2005
Mit etwas Verspätung landeten wir am 24.9.05 in Dublin. Gemäss Anweisung des Reisebüros meldeten wir uns am Informations Desk des Flughafens. Die Dame wies uns an, beim Meeting Point auf den Fahrer von Locaboat resp. waveline zu warten. Als dieser nach 30 Minuten nicht auftauchte, riefen wir das Office von waveline an. Berit sagte uns, dass der Chauffeur auf uns warte. Sie werde ihn aber anrufen. Bald war der Chauffeur da, er hatte beim Meetingpoint Cars gewartet.
> Bitte an Reisebüro: Anweisungen für das Treffen mit dem Chauffeur präzisieren!
Die Fahrt nach Athlone war lang, aber problemlos. Der Chauffeur war sehr freundlich und hielt auf Wunsch der Passagiere mal kurz an.
Der Empfang bei waveline war sehr freundlich, Jimmy kam mit einigen Wagen für das Gepäck gefahren und begleitete uns zum Schiff. Seine Einführung war sehr umfangreich und systematisch. Ein kleiner Ausflug auf den See machte uns mit der Bedienung des Schiffes vertraut. Von Holland her waren wir mit grösseren Schiffen etwas gewohnt, aber zum ersten Mal war kein Aussensteuerstand vorhanden. Berit erledigte die Formalitäten und lud uns zum Video ein. Wir entschieden uns, erst am nächsten Tag loszufahren, weil die Überquerung des See’s doch ca. 3 Stunden in Anspruch nahm. Dazu war es jetzt zu spät. Anita zeigte uns noch, wie wir in der Bugkabine BB das Bugstrahlruder wieder in Gang bringen konnten.
Am Sonntag legten wir ab und überquerten den See Lough Ree. Ab und zu hatten wir etwas Mühe mit der Sicht, denn ein kräftiger Wind aus W peitschte mit Regen vermischt über den See. In Lanesborough legten wir im neuen Hafen vor der Brücke an. Das war zwar praktisch, aber in der Nacht wurden wir vom Seegang gestört. Der Hafen nach der Brücke ist nicht attraktiv, aber sicher ruhiger.
Beim Anlegemanöver konnte das Bugstrahlruder nicht mehr eingesetzt werden und am nächsten Morgen stellten wir fest, dass die Heizung ebenfalls den Dienst versagt. Wir mussten zuerst die Maschine laufen lassen, um wieder Strom zu erzeugen. Die Komfortbatterie wurde in der Nacht vom Kühlschrank und von der Heizung geleert. Wegen des Bugstrahlruders riefen wir den Techniker von Locaboat an, der innert kürzester Zeit zurückrief und auch nach 1 Stunde bei uns war. Bernard hat mit einem freundlichen Lächeln gute Arbeit geleistet!
Am nächsten Tag ging’s flussaufwärts. Vor der Brücke in Lanesborough benutzten wir noch den Pumpout. Dann fuhren wir durch den River Shannon und Lough Forbes in Richtung Roosky. Wir hatten auf den Seen generell ziemlich starke Abdrifft durch den starken Westwind. Die Gegenläufer mussten wohl das Gefühl haben, dass wir direkt auf sie zusteuern. Bei engeren Stellen erforderte dies sehr aufmerksame Arbeit. Ca. 500 Meter vor der Schleuse Roosky kam ein Gegenläufer, ziemlich genau in der Mitte des Flusses auf uns zu. Mit einem Blick auf die Karte (Seite 15 oben) wussten wir, dass auf der BB-Seite kein Untiefenproblem vorhanden ist. Denkste! Plötzlich sassen wir auf einem Steinhaufen und konnten uns nicht mehr freimachen. Nach einem Telefon kam Bernard von Locaboat mit 2 Rescuebooten angerauscht und wir wurden wieder befreit.
> ACHTUNG: Die besagte Stelle ist auf der Karte Seite 15 nicht identisch mit der gleichen Stelle auf Seite 17! Auf Seite 17 sind auf der BB-Seite Untiefen, auf Seite 15 aber nicht. Bitte an Locaboat: Kunden auf diese Differenz aufmerksam machen und erklären, dass die Angaben auf Seite 17 stimmen!
Ab Carrick-on-Shannon ist der Kanal relativ schmal und wir haben uns ab und zu gefragt, wie wir hier wohl kreuzen könnten. Es hatte aber sehr wenig Schiffsverkehr und wir fühlten uns fast wie alleine auf dem Shannon. Die automatischen Schleusen wurden uns bei Lock Nr. 16 sehr gut und freundlich erklärt. Wir bewunderten immer wieder die natürliche Landschaft, die uns fast unberührt schien.
Am Freitag liefen wir bereits am frühen Nachmittag in Ballinamore ein. Wegen des Auflaufens musste unser Schiff noch aus dem Wasser gehoben werden. Die Kontrolle ergab, dass keine Schäden vorhanden sind. Zum Glück sind wir auf einen Steinhaufen und nicht auf einen Felsen aufgelaufen.
Samstag früh wurden wir mit dem Bus nach Dublin zurück gebracht.
Unser Fazit:
> Der Shannon ist ein sehr interessantes und traumhaft schönes Bootsrevier.
> Die Navigation ist anspruchsvoll, besonders auf den Seen.
> Die meisten Menschen sind sehr zuvorkommend und freundlich.
> Die Preise sind ähnlich hoch wie in der Schweiz. Ausnahme: Fleisch
> Die Karte für die Navigation ist zu wenig präzis, wenn man sich an die Karten der Berufsschifffahrt gewöhnt hat.
> Das Schiff war sehr komfortabel. Für uns 4 Personen könnte es auch ein kleineres sein.
> Der Service von Locaboat und waveline ist hervorragend!
> Wir kommen wieder!
Jasmina und Hans Stalder