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Autor Thema: Norfolk Broads - Britains very special wetland  (Gelesen 15122 mal)

Offline Jörg M.

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Hallo alle zusammen,

auf besonderen Wunsch, habe ich versucht ein paar Informationen über die Norfolk Broads zusammen zu stellen. Es ist das Revier, auf dem ich 1988 meine ersten Bootserfahrungen gesammelt habe. Zuletzt habe ich das Gebiet im Jahr 2003 befahren - kurz bevor ich meine erste Digitalkamera gekauft habe. Da ich noch keine Dias gescannt habe, muss ich für Bilder auf folgende Adressen verweisen:

http://www.broads-authoriy.gov.uk   Homepage der Nationalpark-Behörde
http://www.broads.co.uk         Seite eines Bootsvermieters mit vielen allg. Informationen
http://www.norfolk-broads.com      Segeln...(Hier kann man z.B. eine 59 Fuß 'Wherry' mieten)

Dort findet man auch weiter Informationen.

Die Norfolk Broads liegen ca. 200 km nordöstlich von London in East Anglia in den Grafschaften Norfolk und Suffolk. Die Broads sind eine Ansammlung von Seen, die in früherer Zeit durch Torfabbau entstanden und durch Flüsse und Kanäle miteinander verbunden sind.

Die Broads sind seit 1989 Nationalpark und so sind manche Seen teilweise oder ganz für den Bootsverkehr gesperrt. Die Broads sind auch ein beliebtes Segelrevier, weshalb manche Seen zu bestimmten Zeiten für Motorboote gesperrt sind. (So hat z.B. Admiral Horatio Nelson auf dem Barton Broad segeln gelernt  :) ) Trotz dieser Einschränkungen ist es auch für Freunde des Motorbooturlaubs ein schönes Revier, da es sehr viel Abwechslung bietet:

 :) zum einen eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt und an manchen Ecken sogar noch Ruhe (was bei 5,4 Mio. Tagesgästen, 200.000 Feriengästen jährlich und ca. 13.000 Booten nicht ganz einfach ist...) und

 :) zum anderen kann man mit dem Boot ausser einer Vielzahl von schönen Ortschaften mit guter Infrastruktur (Pubs, Läden usw. - fast jedes Kuhdorf hat eine mittelalterliche Kirche mit annähernd tausendjähriger Geschichte) auch drei Städte erkunden:
Die Stadt Norwich, in der es mehr Kirchen als in London gibt, sowie die Seebäder Lowestoft und Great Yarmouth.

Eine weiter Besonderheit des Reviers ist, dass es keine Schleusen gibt - dafür ist aber der größte Teil im Bereich der Gezeiten und man muss besonders in den Unterläufen der Flüsse auf den Tiedenhub und die Strömungen achten. (Bei Great Yarmouth beträgt der Tiedenhub bis 2,2 m!) Da der Yare bis Norwich sogar für Küstenschiffe schiffbar ist, kann man auf der Fahrt nach Norwich manche interessante Schiffsbeobachtung machen. Schließlich ist auch die Einfahrt nach Norwich beeindruckend, da es vorbei an 4 und 5-stöckigen Speicher- und Fabrikgebäuden geht, von denen heute allerdings viele leer stehen und es gibt auch praktisch keine Schiffsbe- und -entladungen mehr. Bei unserem letzten Besuch (2003) wurde bereits ein Teilbereich für Wohnbebauung saniert, wodurch sich der ganze Charakter natürlich ändert. Übrigens musste man im Yachthafen in Norwich für einen Liegplatz schon in den Zeiten, als man für ein Pfund noch über drei D-Mark hinlegen musste, 10 Pfund pro Nacht bezahlen! Ansonsten gibt es neben öffentlichen Anlegplätzen, die normalerweise nichts kosten, auch noch an vielen Stellen die Möglichkeit Bankmooring (also einfach am Ufer fest) zu machen. Mietet man sein Boot über Blakes (http://www.blakes.co.uk) oder Hoseasons (http://www.hoseasons.de) kann man auch in den jeweiligen zur gleichen Gruppe gehörenden Marinas anlegen (Fast alle Marinas gehören entweder zur einen oder zur anderen Gruppe). Bei ruhigem Wetter gibt es auch viele, die einfach auf einem der kleinen Seen ihren Anker zum Übernachten werfen (Wobei der 'Anker' wegen des schlammigen Grunds i.d.R. nur ein Metallgewicht ist). Ausserdem kann man auch bei manchen Restaurants, Pubs usw. kostenlos (wenn man dort einkehrt oder einkauft) oder gegen eine geringe Gebühr über Nacht festmachen. Wasser bekommt man an quasi an jeder Ecke (meist gibt es auch ein Kästchen wo man was reinschmeißen kann...) und Pumpouts kann man bei den unzähligen Marinas (der gleichen Gruppe... :D) erledigen lassen.

So, das sollte jetzt mal als erster Überblick reichen. :)


Viele Grüße


Jörg
« Letzte Änderung: 01.05.2007, 22:18 von Jörg M. »

Offline Anitram

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Re: Norfolk Broads - Britains very special wetland
« Antwort #1 am: 02.05.2007, 09:07 »
Hallo Jörg,

in welchem Monat warst Du denn dort? Ich hatte nach Deinem Bericht den Eindruck, als meintest Du, es sei dort ziemlich voll?! Würdest Du wieder hinfahren?
Ich frage deshalb, weil wir auch schon einige Male überlegt haben, mal in die N.B. zu fahren.
Auf welchem Flughafen seid Ihr gelandet und wie dann zur Marina gekommen?
Was für ein Schiff hattet Ihr, seid Ihr damit zufrieden gewesen? Welche Strecke seid Ihr gefahren?

Habt Ihr immer einen Platz zum Anlegen gefunden, oder musstet Ihr dann auch mal in zweiter Reihe parken, oder am Ufer festmachen? Kam das häufig vor?
Viele Fragen, tut mir leid, aber vielleicht interessiert es ja auch noch andere hier 8)

Danke schon mal,
Gruß
Martina

Offline Jörg M.

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Re: Norfolk Broads - Britains very special wetland
« Antwort #2 am: 02.05.2007, 10:15 »
Hallo Martina

Ich hatte nach Deinem Bericht den Eindruck, als meintest Du, es sei dort ziemlich voll?!

Was ist voll?  ;) Als wir letztes Jahr an Ostern in Irland (SEW und Erne) waren, haben wir uns darüber gefreut, dass so wenig Verkehr war (später habe ich durch die vielen Berichte erfahren, dass an diesem Ostern fast das halbe Forum am Erne war und deshalb wohl ungewohnlich viele (zumindest für Ostern) Boote unterwegs waren ;D)

Würdest Du wieder hinfahren?

Ja, sicher, aber bestimmt nicht in den Sommerferien der Briten!!

In den ersten Jahren , als wir in den Sommerferien dort waren (wenn ich mich recht erinnere, wurde damals befürchtet, es könnte bald 10.000 Boote dort geben...), war schon viel los. Allerdings gibt es dort keine Schleusen, vor denen sich Warteschlangen bilden könnten :). Es kann einem jedoch passieren, dass man in einer Warteschlange hinter einem Segler (die haben ja segelnd Vorfahrt) auf eine Überholgelegenheit wartet....
Und obwohl wir schon öfters dort waren und alle Broads und Flüsse befahren haben, haben wir trotzdem noch lange nicht alles gesehen, da es eben in Norwich, Lowestoft, Great Yarmouth und dazu noch in den vielen Ortschaften es wirklich viel zu sehen gibt. Und es ist einfach schön dort (wenn auch selten einsam ;D ). Wenn man es etwas ruhiger haben möchte, muss man ein niedriges Boot (nicht zu verwechseln mit klein!!!) mieten, da es einige niedrige Brücken gibt und hinter denen ist natürlich nicht so viel los, da nicht alle drunter durch passen. (Zu den Booten muss ich aber ein andermal ausführlicher schreiben.)
Im Yachthafen von Norwich ist es ganz normal in zweiter Reihe zu parken, dort (und an manchen anderen Häfen) gibt es aber einen Hafenmeister, der einem sagt wo man anlegen soll. Es ist uns durchaus ab und zu passiert, dass wir irgendwo am Ufer festmachen mussten, da der Anlegeplatz voll war.

Viele Grüße

Jörg

Offline Anitram

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Re: Norfolk Broads - Britains very special wetland
« Antwort #3 am: 02.05.2007, 12:34 »
Hallo Jörg,

zu den Osterfahrern letztes Jahr haben wir auch gehört  :) und wirklich voll war es nicht im Erne-Gebiet! Nur ein Abend am Anleger in der Trial-Bay ;D ! In zweiter Reihe anlegen war nie notwendig, das mag aber in den Sommerferien auch anders aussehen!

Vielen Dank erstmal für die vielen Informationen. Ich bin jetzt nicht mehr sicher, ob das das Richtige für uns ist, wir sind doch eher für einsame Anleger und ruhige Reviere. Nächstes Jahr wollen wir wieder mal einen gemütlichen Angelurlaub am Erne machen, ohne viel Trubel.

Ich bin aber trotzdem immer noch interessiert an Deiner Beschreibung der Boote (und Vermieter?), vielleicht legen wir mal einen Kurzurlaub ein, mit unseren englischen Freunden.

Herzliche Grüße
Martina


Offline Inga

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Re: Norfolk Broads - Britains very special wetland
« Antwort #4 am: 07.05.2007, 08:40 »
Hallo,
mein Mann und ich gehörten auch letztes Jahr zu den Osterfahrern und ich muss Martina da ein wenig korrigieren. Im Gegensatz zum Shannon war es am Erne wirklich voll. Auf dem Weg nach Enniskillen hatten wir irgendwann 10 Boote hinter uns und das waren nicht nur Forumsmitglieder. Wohin gegen wir auf dem Weg zum Shannon-Erne-Waterway die Boote auf dem Shannon zählen konnten, die wir bis nach Leitrim getroffen hatten.

Inga
Nimm dir Zeit zum Lesen, es ist der Brunnen der Weisheit.
Nimm dir Zeit zum Träumen, es bringt dich den Sternen näher.
Nimm dir Zeit zu lieben - und geliebt zu werden,
es ist der wahre Reichtum des Lebens.

(Irisches Gebet)


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Offline Jörg M.

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Re: Norfolk Broads - Britains very special wetland
« Antwort #5 am: 07.05.2007, 09:47 »
Hallo Inga,

Im Gegensatz zum Shannon war es am Erne wirklich voll. Auf dem Weg nach Enniskillen hatten wir irgendwann 10 Boote hinter uns und das waren nicht nur Forumsmitglieder.

Ja, den Tross habe ich auch gesehen ;D , denn an diesem Tag sind wir von Aghalane aus auch nach Enniskillen gefahren und wenn ich den Bericht vom Trial-Bay-Treffen mit meinen Logbuchdaten vergleiche, dann sind wir kurz vor dem allgemeinen Aufbruch an der Bucht vorbeigefahren ;).

Und 10 Boote in so einem großen Abstand sind in den Broads keine rush-hour ;D

Viele Grüße

Jörg

Offline Rüdiger Steinacher

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Re: Norfolk Broads - Britains very special wetland
« Antwort #6 am: 10.05.2007, 10:38 »
Hallo alle zusammen,

auf besonderen Wunsch, habe ich versucht ein paar Informationen über die Norfolk Broads zusammen zu stellen. Es ist das Revier, auf dem ich 1988 meine ersten Bootserfahrungen gesammelt habe. Zuletzt habe ich das Gebiet im Jahr 2003 befahren - kurz bevor ich meine erste Digitalkamera gekauft habe. Da ich noch keine Dias gescannt habe, muss ich für Bilder auf folgende Adressen verweisen:

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Dort findet man auch weiter Informationen.

Die Norfolk Broads liegen ca. 200 km nordöstlich von London in East Anglia in den Grafschaften Norfolk und Suffolk. Die Broads sind eine Ansammlung von Seen, die in früherer Zeit durch Torfabbau entstanden und durch Flüsse und Kanäle miteinander verbunden sind.

Die Broads sind seit 1989 Nationalpark und so sind manche Seen teilweise oder ganz für den Bootsverkehr gesperrt. Die Broads sind auch ein beliebtes Segelrevier, weshalb manche Seen zu bestimmten Zeiten für Motorboote gesperrt sind. (So hat z.B. Admiral Horatio Nelson auf dem Barton Broad segeln gelernt  :) ) Trotz dieser Einschränkungen ist es auch für Freunde des Motorbooturlaubs ein schönes Revier, da es sehr viel Abwechslung bietet:

 :) zum einen eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt und an manchen Ecken sogar noch Ruhe (was bei 5,4 Mio. Tagesgästen, 200.000 Feriengästen jährlich und ca. 13.000 Booten nicht ganz einfach ist...) und

 :) zum anderen kann man mit dem Boot ausser einer Vielzahl von schönen Ortschaften mit guter Infrastruktur (Pubs, Läden usw. - fast jedes Kuhdorf hat eine mittelalterliche Kirche mit annähernd tausendjähriger Geschichte) auch drei Städte erkunden:
Die Stadt Norwich, in der es mehr Kirchen als in London gibt, sowie die Seebäder Lowestoft und Great Yarmouth.

Eine weiter Besonderheit des Reviers ist, dass es keine Schleusen gibt - dafür ist aber der größte Teil im Bereich der Gezeiten und man muss besonders in den Unterläufen der Flüsse auf den Tiedenhub und die Strömungen achten. (Bei Great Yarmouth beträgt der Tiedenhub bis 2,2 m!) Da der Yare bis Norwich sogar für Küstenschiffe schiffbar ist, kann man auf der Fahrt nach Norwich manche interessante Schiffsbeobachtung machen. Schließlich ist auch die Einfahrt nach Norwich beeindruckend, da es vorbei an 4 und 5-stöckigen Speicher- und Fabrikgebäuden geht, von denen heute allerdings viele leer stehen und es gibt auch praktisch keine Schiffsbe- und -entladungen mehr. Bei unserem letzten Besuch (2003) wurde bereits ein Teilbereich für Wohnbebauung saniert, wodurch sich der ganze Charakter natürlich ändert. Übrigens musste man im Yachthafen in Norwich für einen Liegplatz schon in den Zeiten, als man für ein Pfund noch über drei D-Mark hinlegen musste, 10 Pfund pro Nacht bezahlen! Ansonsten gibt es neben öffentlichen Anlegplätzen, die normalerweise nichts kosten, auch noch an vielen Stellen die Möglichkeit Bankmooring (also einfach am Ufer fest) zu machen. Mietet man sein Boot über Blakes (http://www.blakes.co.uk) oder Hoseasons (http://www.hoseasons.de) kann man auch in den jeweiligen zur gleichen Gruppe gehörenden Marinas anlegen (Fast alle Marinas gehören entweder zur einen oder zur anderen Gruppe). Bei ruhigem Wetter gibt es auch viele, die einfach auf einem der kleinen Seen ihren Anker zum Übernachten werfen (Wobei der 'Anker' wegen des schlammigen Grunds i.d.R. nur ein Metallgewicht ist). Ausserdem kann man auch bei manchen Restaurants, Pubs usw. kostenlos (wenn man dort einkehrt oder einkauft) oder gegen eine geringe Gebühr über Nacht festmachen. Wasser bekommt man an quasi an jeder Ecke (meist gibt es auch ein Kästchen wo man was reinschmeißen kann...) und Pumpouts kann man bei den unzähligen Marinas (der gleichen Gruppe... :D) erledigen lassen.

So, das sollte jetzt mal als erster Überblick reichen. :)


Viele Grüße


Jörg


Lieber Jörg,
bezüglich Ihrer guten Beschreibung der Broads stimme ich Ihnen voll zu, man sollte allerdings die Tide schon mehr herausstreichen. Man muß genau nach Tabelle rechnen um unter manchen Brücken durchzukommen. Natürlich ist dort auch wesentlich mehr „Traffic“ als am Erne. Uns gefällt es auf der Themse aber besser, landschaftlich reizvoller und von der Seemannschaft etwas anspruchsvoller. Gruß RJS

Offline Jörg M.

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Re: Norfolk Broads - Britains very special wetland
« Antwort #7 am: 10.05.2007, 10:50 »
Hallo Rüdiger,

(...) man sollte allerdings die Tide schon mehr herausstreichen. Man muß genau nach Tabelle rechnen um unter manchen Brücken durchzukommen.

da stimme ich vollkommen zu! Ich bin allerdings noch nicht dazugekommen die offene Frage zu den Booten zu beantworten, da dazu zwei Sätze nicht reichen ;) . Bei dieser Gelegenheit wollte ich noch genauer auf das Thema Tide eingehen.

Viele Grüße

Jörg
« Letzte Änderung: 10.05.2007, 11:23 von Jörg M. »

Offline Soul Crew

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Re: Norfolk Broads - Britains very special wetland
« Antwort #8 am: 09.04.2015, 15:11 »
Tja, eigentlich hätte es so kommen können in den Osterferien: Fahrt von Wiesbaden nach Cherbourg, so ca. 920 km, mit der Fähre über Nacht nach Irland (ca. 17. Stunden), Weiterfahrt zur Basis, dann am liebsten eine Waveline Princess für 10 Tage (zum Preis einer Woche) und wieder zurück über Cherbourg.
Und dann kamen die Zweifel meines Weibs: Fast 2 Tage für hin und noch mal  für zurück? 920 km am Stück? Popo tut weh. Hund muss in Zwinger, Dünkichen-Dover und Calais-Dover ist Lotta schon 4 Mal gefahren in der Box, aber das sind maximal 2 Stunden, und jetzt so – nee, das ist traumatisch für den Hund. Aber wegen dem Hund müssen wir die Fähre nehmen. 
Und dann kam die Sache mit dem Urlaub (vom Chef): Was? 2 Wochen weg? Wir haben Land unter.
Aber ich wollte doch Boot fahren, und in den Pub wollte ich auch. Also Alternative England , das geht fixer (Schottland ist wieder zu weit). Narrowboot wollte ich nicht, also Themse (so zwischen Windsor und Oxford)  oder die Norfolk Broads. Themse kennen wir, zwar nicht vom Boot aus, aber ziemlich viel schon gesehen. Blieben also die Broads.
Vermieter gibt’s ja genug, aber die Boote …, nee, ich fahre doch nicht in der bunten Badewanne und sitze wie der Fahrer im Omnibus. Zwar gut für niedrige Brücken, aber aus der Position sieht man das Schilfgras von der Seite und sonst ziemlich wenig. Also ein „richtiges“ Boot (ich mag Sedan), zwar etwas höher, aber  theoretisch sollten nur 2 Brücken nicht gehen (bei mittlerem Hochwasser), aber an Montag nach dem Wochenende an dem wir ankamen war doch Nipptide angesagt, sollte also kein Problem sein… Start war in Wroxham, quasi in der Nordwestecke.
War dann aber doch ein Problem, nicht der Wasserstand aufgrund der Gezeitenwirkung sondern der „von oben“ wegen der vorangegangenen Regenfälle.  Also Planänderung und doch in den „Süden“ fahren nach Norwich, muss man zwar ein bisserl rumrechnen mit der Zeit des Niedrigwassers in Great Yarmouth und der passenden Fahrt mit ablaufendem und auflaufendem Wasser … und dann kam der Wind. Einer der „großen Seen“ (Breydon Water) muss überquert werden, schmale Fahrrinne und rechts und links davon flach … Die Wellen waren extrem hoch und bevor die Boote reihenweise vom Wind in den Schmodder gedrückt werden wurde er von der Broads Authority kurzerhand gesperrt. Also wieder umkehren. 
Ein großer Vermieter in Potter Heigham hatte sogar seine Hafeneinfahrt mit einer Barriere versperrt damit keiner rauskam und da er Angst hatte daß jemand einläuft und mit seinen Booten Hafenbilliard spielt. 
Wir – oder vielleicht doch nur ich – haben es dann doch genossen, sind hin und her gefahren,  haben  An- und Ablegen geübt und hatten das Glück, 3 Nächte an einem der wahrscheinlich schönsten Liegeplätze (Ranworth Broad) einen Platz zu bekommen.  Mit wunderbarem Pub für mich und Tea Room sowie Gruschelladen für die Damen (Ein Fünfer in die Machobox).
Landschaftlich kann das Revier nie und nimmer mit Irland mithalten, dazu ist es sobald man nur ein bisserl Richtung Süden viel zu eintönig, flach wie Holland und mit Schilfgras bewachsenes Ufer, sonst gibt es nicht viel. Es sei denn, man begeistert sich für alte Segler, denn die gibt es zuhauf und faszinierend, wie die den Fluss raufkreuzen, auch wenn sie in der Stunde am Ende weniger als ein bis zwei Meilen schaffen.
Die ersten Tage (Samstag bis Mittwoch vor Ostern) war relativ wenig los, ab Donnerstag wurde es schlagartig voll, ich möchte nicht wissen was im Sommer oder bei gutem Wetter abgeht.   
Ein bisschen Irland ist uns schließlich auch begegnet, eine ehemalige Shannon Star von Emerald Star trafen wir in Horning, trägt nun den Namen „Emerald Star“. Sogar die grünen Fender sind noch dran.
Und nette Menschen gab es auch, sowohl beim Vermieter als auch beim Anlegen. Von 3 Booten gleichzeitig kam jeweils einer gelaufen um eine Leine entgegenzunehmen.

Offline Soul Crew

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Re: Norfolk Broads - Britains very special wetland
« Antwort #9 am: 10.04.2015, 15:11 »
Hallo Stevie,

Danke für's freischalten, wollte nämlich das hier hochladen...