Hallo, ihr Lieben,
hallo Bine, hallo badoir,
da ich doch noch ein paar Sätze zum Thema "Düsseldorfer Hafen - Übungsrevier" los werden möchte, in jedem Fall aber auch einem strengen Verweis von Stevie in Sachen "vorsätzliches Zutodeshreddern von Themen" entgehen möchte, mache ich mal an dieser Stelle, nicht zuletzt auch wegen Bines Hinweis, schnell ein neues Thema auf, ist ja dann wahrscheinlich auch ganz schnell wieder zu Ende.
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BineNatürlich sah der Hafen vor einem halben Jahrhundert völlig anders aus. Welcher Hafen nicht? Sag ich später unten noch was dazu. Was ich nicht in dieser Form und diesem Zusammenhang so sehe, ist der von Dir angesprochene "Größenwahn".
Die Veränderungen, die in den letzten Jahrzehnten in Düsseldorf, insbesondere in der angesprochenen Region Hafen-Rheinufer bis Altstadt stattgefunden haben, sind m. E. so gut wie ausschließlich extrem positiver Natur, sowohl in stadtarchitektonischer Hinsicht als auch in Sachen Freizeitwert. Die Öffnung der Stadt zum Rhein hin durch den Rheinufertunnel hat ein riesiges Areal geschaffen, wo Menschen sich treffen, radeln, inlinern, boulen, relaxen, Sport treiben, bummeln, Bierchen trinken, die Seele beim Sonnenuntergang baumeln lassen und vieles, vieles mehr, in dieser Form vorher nie da gewesen, ein absoluter Segen für die Stadt und die Region, wohlgemerkt:
meine Meinung! Ich höre von Besuchern beim Anblick der gesamten Rheinfront, von der Altstadt bis zum Hafen, ausschließlich ein bewunderndes "Boooh eh.."
Dass dabei so nebenher in Richtung Hafen ein paar Dinge entstanden sind, die sich zum Tummelplatz für die ohnehin hier vorhandene Schickimickiszene entwickelt haben - die Schönen und/oder Reichen, oder die sich dafür halten oder zwangsweise dazu gehören möchten, die für teilweise reichlich Aufgeblasenes und Mittelmäßiges furchtbar viel Geld ausgeben mögen, können, wollen, müssen, geben sich hier die Ehre - wer will das verhindern, die tun mir nicht weh, zum Anschauen und sich ab und zu mal Totlachen allemal bestens geeignet, da hab ich überhaupt kein Problem mit, solange sie mich nicht tätlich angreifen, tun die aber nicht, die wollen eh nur spielen - Hauptsache, wir werden gesehen... Hat für meinen Geschmack nix mit Größenwahn zu tun.
Von der Architektur her nicht nur, aber insgesamt viele Highlights, die es vorher nicht gegeben hat, auch von daher eine Bereicherung, und ich meine nicht nur die berühmten Gehry-Bauten. Dazu ein weiter Aspekt: willkommene Alternative zur Altstadt, die inzwischen streckenweise (in bestimmten Bereichen) ein greußliches Publikum anzieht und vorweist, dreißig bis vierzig "Jungesellenabschiede" samstagabends mit (irgendwann dann ganz schnell) trefflich Volltrunkenen auf der Bolkerstrasse sind kein Zuckerschlecken, da radel ich gern am Wochenende mal durch den Hafen und finde dort ein lauschiges Plätzchen.
Wen's interessiert: wie auch schon von Bine teilweise angeregt, ganz viele schöne Bilder zu beiden Bereichen sind unter düsseldorf.de in der "Bildergalerie" zu finden.
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badoirHinsichtlich der Übungsfahrten sind die Hafenbecken sehr wohl, da ohne Strömung und weitgehend windgeschützt, geeignet, insbesondere für den Übungsstoff, der dort absolviert werden muss: An- und Ablegen, Kurs anlegen und halten und das unvermeidliche "Mann-über-Bord-Manöver", mehr wird eh nicht verlangt und geübt! Ob das jetzt was Gutes ist, ist ein anderes Thema, lassen wir das mal an dieser Stelle außen vor. Meine Erfahrungen vor über zwei Jahrzehnten bei der Praktischen Prüfung zum SegelA- und Binnenmotorschein waren da durchaus positiv!
Übungen auf dem Rhein zur Ausbildung im Freizeit-Schulungsbereich sind sicher wegen des überwiegend heftigen Berufsverkehr problematisch, starke Strömung und Wind tragen dazu bei Bedarf äußerst negativ bei, von daher findet verständlicherweise in dieser Richtung auf dem Rhein selber nix statt.
Deinen Schwenk nach Ballinacur Harbour/Haughton's Shore in diesem Zusammenhang habe ich nicht so recht verstanden, macht aber nix, bin ja auch nicht mehr der Jüngste ...
Der "alte Hafen" vor ca. einem halben Jahrhundert - da hast Du was in mir angestoßen!!! Plötzlich waren all die Bilder von den vielen Kinder- und Jugendjahren
am Rheinufer/Hafen wieder da, mein Elternhaus war, wie schon erwähnt, wenige hundert Meter davon entfernt,
das war unausweichlich unsere "Arena"! Natürlich konnte man zuschauen, Verbote hin, Verbote her, wen interessierten die schon, aber nicht nur das, man konnte mitmachen, anpacken, sehen, hören, riechen, fühlen, schmecken, alle Sinne waren aktiv. Das ganze Rheinufer bis hin zur Altstad gehörte damals
zum Hafen, die vielen Kräne ächzten und quietschten schwerbeladen über die ausgefahrenen Schienen, haushohe Sand- und Kieshaufen luden ein zu "Todes ::)sprüngen" , Reste von exotischen Holzarten wurden mit dem "Fahrtenmesser" kunstvoll geschnitzt, die kinderarmdicken
Taue der langen Rheinfrachter am Ufer flößten erheblichen Respekt ein, insbesondere vor den meist übelriechenden "Seeleuten", die sie lässig beim Ablegen zurück an Bord warfen - Paradies und Abenteuerspielplatz zugleich, niemals endende Quelle von einschneidenden Erlebnissen und elementaren, lebensprägenden Erfahrungen. Wenn ich das so revue passieren lasse, wird mir klar, weshalb die Generationen, die so groß werden durften, doch so völlig anders drauf sind als die, die das Leben in dieser wichtigen Entwicklungsphase nur aus dem Fernsehen oder als PC-Simulationsspiel kennengelernt haben, wohlgemerkt, keine Verurteilung oder Bewertung, lediglich eine subjektive Feststellung ...
Heute was völlig anderes, die "Arena", aber s. o., nach meiner Meinung inzwischen auch wunderschön geworden.
Tja, das wollte ich noch dazu sagen, ist mal wieder etwas ausführlicher geworden, hab ja auch noch Urlaub und Zeit und Muße, mache ich einfach unter diesen günstigen Umständen immer wieder mal gern.
Seid alle lieb gegrüßt von
Lutz vom Düsselstrand
(jetzt versteht ihr endlich die extrem hohe Affinität zum Düssel-/Rheinstrand, geht ineinander über...)
