Hallo,
hier ein Update zum Greenfarm Festival:
Kurze Zusammenfassung: Schön wars.
Seit meinem Bericht von 2008 ist das GFF kleiner geworden: weniger Stände, "nur" noch 3 Bühnen + Pub. Das ist ein Trend, der in den letzten Jahren aber alle Veranstaltungen dieser Art getroffen hat; Ihr dürft es mir glauben, da habe ich Erfahrung.
Bevor nun jemand "Konsumklima!" ruft, ist zu bedenken, daß solche Veranstaltungen auch immer mehr angeboten werden, und man kann (leider!) immer nur auf einer sein.
(Ich war auf der richtigen)Speziell beim GFF kam dazu, daß das Wetter im letzten Jahr reichlich regnerisch war (*) , weshalb man heuer auf 2 von 3 Freiluftbühnen verzichtete. Schade, aber irgendwie verständlich. Heuer wäre es kein Problem gewesen. Aber offen gestanden, bei 6 Veranstaltungsorten (2 Bühnen innen + 3 draußen + Pub, so wie es 2008 war ) ist es schwer, eine Entscheidung zu treffen; man versäumt immer etwas. Da war es heuer bei 4 Orten leichter, sich sein Programm zusammenzustellen.
Zum Programm: Bunt gemischt. Vom, nun sagen wir mal, "Mainstream" mit den aus irgendeinem Grund unvermeidlichen Mitklatschnummern bis zu guten, interessanten Interpretationen war alles geboten. Puristen mögen die Nase rümpfen, aber auch Gruppen aus Deutschland waren wieder dabei. Irische Wurzeln zu haben, mag eine gute Grundlage für musikalisches Können sein, eine Garantie ist es aber nicht. So lieferte "An Dorian" eine Leistung, mit der sie ohne Weiteres auch in Irland bestehen könnten. Von den Iren besonders zu erwähnen wäre auch Rosena Horan, deren bemerkenswerte Stimme leider etwas unter unzulänglicher Tontechnik litt. Und dann Caladh Nua, einer Gruppe, die sich einer vorsichtigen Neuinterpretation traditioneller Stücke verschrieben hat, also etwa in der Richtung Dervish. Da ist meine CD – Sammlung wieder gewachsen.
Immer mehr zum Brennpunkt wird das Pub, besonders für Leute ohne grünen Clownshut. Hier spielen sich die Musiker warm, treffen sich nach dem Auftritt zu einer musikalischen "Nachbesprechung", da werden Adressen für künftige Zusammenarbeit ausgetauscht usw.
Diese "Werkstattatmosphäre", zuweilen auch mit musikalischen Experimenten, die auf der Bühne nicht zu hören sind, hat was ganz Besonderes. Da fühlt man sich glatt in ein irisches Pub im outback versetzt, wo die Einheimischen unter sich sind.
Preise: Eintritt 5 € / Tag, Getränke: Beamish stout & red ( 0,5 l ) Newcastle & Bulmers (pint) jeweils 4 €. Das ist die Preislage, die auch in Pubs in Süddeutschland gezahlt wird. Wer den Preis unbedingt mit einheimischem Bier vergleichen will, muß halt 1 € Musikzuschlag einrechnen. Dann kommt er bei 5 Bieren mit Eintritt auf 10 €- immer noch ein Spottpreis für über einen halben Tag Darbietungen am laufenden Band.
Erstmals wurde auch Birnencider (Bulmers Pear) ausgeschenkt. Wenn auch auf der Zutatenliste (nur auf der deutschen) ein Anteil von Apfelsaft dabei ist, ist das eine interessante Alternative. Unbedingt probieren, entweder in Irland oder im ergoogelten Versandhandel!
Na, dann bis 2012!
bádoir
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