Grunzlaute auf Inishcorkish

[Tina]

Hallo,

ich erinnere mich daran, dass vor einiger Zeit, aber nach 2005, jemand noch mal nach Inishcorkish gefragt hat. Hab es aber nicht gefunden. Jedenfalls kann man die Such-Optionen in diesem Forum in ner Pfeife rauchen. Also mach ich jetzt nen neuen Thread auf.

Für alle, die es nicht wissen, zur Info: Auf der Insel Inishcorkish im Upper Lough Erne, lebte einer der letzten nordirischen Mohikaner, John Reihill, und betrieb mit seiner Frau; Sheila, einen Insel-Imbiss mit legendärem Irish Coffee. Da die Insel etwas abgelegen ist und der Irish Coffee im fortgeschrittenen Alter wintertags auch nicht mehr als Komfortausgleich dient, wurde die Insel so um 2004 verkauft. Seitdem hängen dort Schilder ala "Strictly private".

So, und was is nu? Die Schilder hängen immer noch, aber ab und zu kann man ein Marketing-Grunzen von der Insel vernehmen. Pat O´Doherty, Metzger aus Enniskillen, seines Zeichens Erfinder des "Fermanagh Black Bacon"TM, hat die Insel seinerzeit gekauft.

Nun hat er sich überlegt, wie man denn so den lange schon vorher erfundenen Black Beacon vielleicht besser vermarkten kann und da hat er sich was Schlaues einfallen lassen, wie er in seinem eigens produzierten Kochbuch mit Bildern dokumentiert (Ungeduldige bitte gleich bis NOT JUST A COOKBOOK runterscrollen).

http://www.blackbacon.com/cook-book.html

Und so kam es, dass es jetzt auf Inishcorkish grunzt .

Gruß Tina

[Franz]

Hallo Tina !
Es gibt mir einen Stich ins Herz,wenn ich daran denke,daß man bei John und Sheila
nicht mehr einkehren kann.
Inishcorcish war ein fester Bestandteil auf unseren Touren.
Da muß ich jetzt eine Lanze brechen:
John und Sheilas Restaurant waren mit nichten ein Inselimbiss.Es war ein Kleinod wie in einem Märchen.Wir haben in einfacher Behausung immer hervorragend gespeist.
Ich kann den zarten Geschmack von Sheilas Roastbeef jetzt noch auf meiner Zunge spüren.John,ein Mann,wie man sich einen aufrechten Iren vorstellt.Sheila eine perfekte Gastgeberin und Lady.Selbst dann eine Lady,wenn ihre Küchenkleidung gestopft war.
Wenn wir dann auf einen Schlaftrunk auf der Fly saßen,kam John und seine Enkelin.
Sie kletterten in Johns Dingi.In finsterster Nacht brachte John seine Enkeltochter,die als Serviererin aushalf,auf`s"Festland".
Er donnerte quer durch die 30iger Marker;bis das Geräuch seines Außenborders in der Ferne verstarb.Minuten später gebar der See ein bekanntes Geräuch.Johns Außenborder wurde laut und lauter.Aus tiefschwarzer Nacht tauchte der "Fährmann"an unserem(seinem)Anleger auf.Wir wünschten uns abermals eine gute Nacht.Dann verschwandt John mit langen Schritten zwischen seinem alten Ruderboot und der Blümchenkloschüssel in das Finster der Insel.
Mögen John und Sheila noch lange,gesund und glücklich leben.
Und wenn sie einst sterben,in unseren Herzen leben sie ewig.

Den neuen Bewohnern von Inishcorgish wünsche ich ein angenehmes Leben,viele
Kräutlein und safitiggrünes Gras bis zu dem Tag,an dem sie dereinst seelig und glücklich in der Pfanne schmurgeln.

Seite für John und Sheila,
Gruß und Handbreit
Franz 

[Herbert47]

Danke Franz,

du sprichst (schreibst) mir aus der Seele. In alter Tradition bin ich trotzdem in den letzten Jahren immer wieder den "Umweg" über die Insel gefahren und habe an die schönen Stunden auf der "Pub-Insel" gedacht.
Ich werde auch weiterhin nostalgisch daran vorbeifahren.

[Tina]

Da muß ich jetzt eine Lanze brechen:
John und Sheilas Restaurant waren mit nichten ein Inselimbiss.Es war ein Kleinod wie in einem Märchen.Wir haben in einfacher Behausung immer hervorragend gespeist.
Ich kann den zarten Geschmack von Sheilas Roastbeef jetzt noch auf meiner Zunge spüren.John,ein Mann,wie man sich einen aufrechten Iren vorstellt.

Hallo Franz,

man bist du empfindlich. Insel-Imbiss ist doch absolut keine Abwertung. Im Gegenteil auf Sylt ist es mehr als eine Auszeichnung.

Ganz davon abgesehen, jeder hat seine eigenen Verklärungen der grünen Insel. Und das ist o.k.. Aber ich wär da vorsichtig mit meinen Aussagen. John Reihill ein aufrechter Ire? Was immer das ist, ich kann ich mir kaum vorstellen, dass er sich so bezeichnen würde.

Er ist für mich ein stolzer Inselbewohner, der sich hat vermarkten müssen, um so lange wie möglich auf der Insel leben zu können.

Gruß Tina