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Autor Thema: Neues zum Thema Internet Radio  (Gelesen 3988 mal)

Offline bádoir

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Neues zum Thema Internet Radio
« am: 17.11.2008, 10:36 »
Hallo Irlandfans,

Es wird Zeit, das Thema Empfang irischer Radiostationen in Deutschland wieder mal aufzuwärmen- aus aktuellem Anlaß.

Folgende Möglichkeiten hatte man bisher:

* Direktempfang auf 567 / 252 kHz (567 ist anscheinend eingestellt, 252 ist im Süden Deutschlands zumindest Glückssache)

* Mit Satellitenantenne kann man RTE1  empfangen. (tagsüber meist Wortprogramm; oft nur Wörterprogramm)

* Über Internetradio per PC (da muß der PC ständig laufen)

* Über spezielle, autonome Internetradioempfänger (auch ortsfeste Geräte waren bisher an Einrichtug von WLAN gebunden- mit allen den bekannten Nachteilen, ohne die Vorteile nutzen zu können)


Hier füllt das "IPdio mini pro" von DNT eine Lücke.
Das Gerät verfügt auch über eine RJ45- Buchse für kabelgebundenen Anschluß.
Auf eine kleine Falle muß man achten: In diversen Annoncen wird der Eindruck erweckt, daß man das Gerät direkt an den DSL-Splitter hängen kann, und selbst am warmen Draht der Firma wird das bestätigt.

Das ist definitiv nicht der Fall; man braucht zusätzlich einen einfachen Router. So eine Platine hätte in dem Gerät noch locker Platz gehabt, aber man muß auch den günstigen Preis sehen. Dafür ist auch noch ein UKW-Empfänger und ein mp3-player eingebaut.

Ansonsten kann ich nach zwei Monaten nur Positives über das Gerät berichten.

Einrichtung problemlos und vollautomatisch. Nach dem Einschalten muß man etwas warten, bis sich das Gerät eine IP aus dem www gepflückt hat und Verbindung zu einem dafür eingerichteten IPradio-Server aufgenommen hat.

Danach hat man die Wahl, die Sender entweder nach Genre auflisten zu lassen, oder über Kontinent / Land. Obwohl nur ein zweizeiliges Display zur Verfügung steht, ist die Bedienung sehr leicht.

Das Gerät hat einen einfachen, aber brauchbaren Lautsprecher (mono);  die wahre Offenbarung ergibt sich jedoch erst über den Anschluß an eine Stereoanlage. Wenn die Boxen 30 Hz oder drunter wiedergeben können, wird man sich erst über die baßlastige Wiedergabe wundern (wie beim PC auch). Aber das läßt sich auch ohne Equalizer kompensieren; der an jedem Verstärker vorhandene Baßregler reicht aus, ggf. kann man auch die physiologische Lautstärkereglung deaktivieren.

Der Zwischenpuffer des Geräts ist großzügig bemessen; wo er nicht ausreicht, wäre auch sonst kein vernünftiger Empfang mehr möglich. Die Klangqualität hängt natürlich von der Übertragungsbandbreite ab. Selbst die niederste Bandbreite bietet noch die Qualität eines professionellen Kurzwellenempfängers, und darüber ist sowieso alles stereoanlagenwürdig.

Natürlich muß man sich der Schwächen aller Kompressionsformate (ebenso wie beim PC) bewußt sein; das ist vor allem bei Musik zu bemerken, wenn sich zwei dominante Instrumente gegenseitig "wegdrücken".

Aber man muß sich auch die Alternativen vergegenwärtigen: Kurzwelle bietet sicher (noch) mehr Sender. Aber für annehmbare Qualität muß man erst die Antenne ausrichten, Empfänger abstimmen, Vorkreis abstimmen,  Bandbreite wählen, Interferenzpfeifen ausfiltern, Oberfrequenz rückgewinnen, Tiefenphasenverschiebung kompensieren, Rauschfilter justieren – soll ich weitermachen ::)?

Sicher, das macht auch Spaß, wenn man so einen nicht im www vertretenen Sender aus dem Äther fischt- aber nichtsdestoweniger empfinde ich den IPdio als echte Bereicherung. Jetzt  ist der 8. Eingang meiner Stereoanlage also auch belegt. Und das ist gut so.

Fragen? Gerne.

bádoir
« Letzte Änderung: 17.11.2008, 10:38 von bádoir »