Der nächste Tipp:
Michael CollinsDarsteller: Liam Neeson als Michael Collins; Ian Hart als Joe O'Reilly; Julia Roberts als Kitty Kiernan; Richard Ingram als British Officer; Aidan Quinn als Harry Boland
Historie / Drama - USA - 1996 - Regie: Neil Jordan - ca. 127 min. Laufzeit
Original-Titel: Michael Collins
Warner Bros. (321921-142055)
FSK: ab 16 Jahre
Inhalt: Michael Collins gehört zu den großen Helden Irlands im Kampf gegen die britischen Kolonialherren. Von 1916 an, also seit dem berühmten Osteraufstand, der mit brutaler Härte niedergeschlagen wurde, bis zum Beginn des Bürgerkrieges 1922 war Collins neben Eamon de Valera, dem Führer der irischen Befreiungsbewegung, die treibende Kraft im irischen Freiheitskampf. Einer, der der bewegten, an Tragödien reichen Geschichte der grünen Insel seinen Stempel aufgedrückt hat. Im Prinzip war es Collins, der als Gründer der IRA die Geschicke seines Landes bis in unsere Zeit geprägt hat, indem er eiskalte Attentate und Terror zum entscheidenden Mittel des revolutionären Kampfes erhoben hat. Deshalb und weil er 1921 den Vertrag mit den Briten unterzeichnet hat, der Irland bis heute teilt, ist Collins immer noch sowohl unter Iren als auch Briten eine äußerst umstrittene Figur.
Neil Jordan porträtiert Michael Collins in seinem gleichnamigen Historien-Epos als den großen Gegenspieler de Valeras, den Alan Rickman hier als intriganten, letztlich verkommenen Machtmenschen verkörpert. Liam Neesons Michael Collins kennt keine Verstellung. In den Jahren der Revolution ist er von seinem Weg, dem rücksichtslosen Einsatz von Gewalt und Terror, genauso überzeugt wie später von der Notwendigkeit des Friedens, auch um den Preis von sechs Grafschaften der Provinz Ulster. Neil Jordan setzt der Geschichte Irlands mit seiner nicht alle historischen Fakten ganz genau nehmenden Filmbiografie eine Utopie entgegen, deren Träger Collins ist. Dies hat Michael Collins sehr viel Kritik eingetragen, aber es ist seine eigentliche Stärke. Jordan betreibt hier eben keine blinde Heldenverehrung, dafür ist sein Collins viel zu pragmatisch, sondern zeichnet das Leben eines Revolutionärs als große Tragödie nach. Collins benutzt die Gewalt, ohne sie selbst zu lieben. Und er weiß, dass sie irgendwann ein Ende haben muss. Doch als er dieses Ende herbeiführen will, wird er in den Augen seiner Schüler zum Verräter und schließlich zum Opfer der von ihm aufgebrachten Strategien des terroristischen Kampfes.
Special Feature(s): Scene Access, Trailers, 'Making Of' Documentary, Production Notes
Quelle: Hülle und Inlet DVD "Michael Collins"Herzliche Grüße
Wilhelm