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Autor Thema: ALLE IRISCHEN WASSERWEGE / Hochwasser  (Gelesen 2522 mal)

Offline bádoir

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ALLE IRISCHEN WASSERWEGE / Hochwasser
« am: 26.10.2011, 18:43 »
Alle irische Wasserwege sind derzeit von Hochwasser betroffen, die letzten Meldungen von Waterways Ireland beziehen sich auf den Shannon nördlich von Lanesborough, den Barrow und den Lower Bann.

Es wird gebeten, auf die starke Strömung zu achten, Anleger können überflutet und zu spät zu erkennen sein und die Durchfahrtshöhe unter Brücken kann eingeschränkt sein.

Quelle: Marine Notices 114-116 / 2011 von Waterways Ireland und vorangegangene.



Anm.: Noch ein paar Tipps für Hochwasserfahrten:

Bei festen Anlegern, die gerade noch benutzbar sind,  können die Festmacherleinen einen ungünstigen Winkel zu den Pollern haben und darüberrutschen – also doppelte Vorsicht.

Anleger, die überflutet sind oder waren, sind wegen Schlammablagerungen extrem rutschig, u.U. auch solche mit Betonoberfläche.

Hochwasser bringt eine Menge Treibgut mit sich.

Uferlinien, denen sich normalerweise kein Skipper nähert, können unsichtbar sein- also nicht von Marker zu Marker fahren ( „auf dem Tonnenstrich“), sondern Bögen schön in der Mitte der Fahrrinne ausfahren.

Stromab mit möglichst wenig Gas fahren (auch wenn es noch so schön dahinrauschen würde)
Leer lauf ist allerdings auch ungünstig, weil dann kein Wasserdruck mehr am Ruder ist (Steuerwirkung!)

Stromauf nicht konstant mit Vollgas fahren – das kann je nach Motorauslegung bzw. Drosselung Probleme geben.

Beim Anlegen immer zuerst die Leine, die stromauf liegt, festmachen, und beim Ablegen diese zuletzt lösen. (Das sollte immer selbstverständlich sein und ist bei starker Strömung besonders wichtig)

Immer besonders gewissenhaft festmachen.

Ist man sich bei Fahrt stromabwärts bei der Durchfahrtshöhe von Brücken im Zweifel, keinesfalls  vorwärts mit der Strömung durchzufahren versuchen. Zum „Bremsen“ mit Gas rückwärts ist es dann zu spät, der seitliche Versatz durch den Radeffekt des Propellers gibt dem Manöver unter Bogenbrücken dann den Rest.

Lieber warten, und ggf.  bei der Rückfahrt zum Ausgangspunkt den Vermieter  wegen Verspätung verständigen.

Für Flussfahrtgeübte (und nur für diese!) gibt es noch folgenden Trick:  
Weit (W E I T !!! – damit sind 200 bis 400 Meter gemeint)  oberhalb der Brücke wenden und sich rückwärts von der Strömung treiben lassen. Dabei aber nicht zu knapp Gas vorwärts geben, damit man nicht  zu schnell wird und Ruderwirkung hat. Am besten, man testet, mit wie viel Gas man „stehen bleibt“, und nimmt dann das Gas etwas zurück. So kann man sich dann langsam unter der Brücke durchtasten. Aber Vorsicht – unter der Brücke nimmt die Strömung wegen der Querschnittsverengung schlagartig zu. Deshalb, wie gesagt, NUR FÜR GEÜBTE!

Und noch einmal: Falls man (auch aus anderem Grund) oberhalb (stromauf) vor einer Brücke wenden muß: Viel Abstand (s.o.)  halten! Hat man das Boot erst mal halb gedreht, fasst es der Strom auf voller Breite, und dann geht es rasend schnell bergab- im doppelten Sinne.


Allzuviele werden heuer nicht mehr von dem Hochwasser betroffen sein, aber ich denke, dass diese Tipps auch für das nächste Jahr nützlich sind.
« Letzte Änderung: 26.10.2011, 19:08 von bádoir »