Shannon-Forum

Autor Thema: Ohne Führerschein in D  (Gelesen 19685 mal)

Viennaboy

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Re: Ohne Führerschein in D
« Antwort #15 am: 18.04.2012, 08:30 »
Wir verwenden bei uns im Hafen zum Schleppen der Boote (Privatboote im Frühjahr beim Wassern oder Herbst beim Rausholen, oder auch Boote mit Antriebsproblemen) einen 8 PS Evinrude an einem alten Lakeboat und ein 5 PS Motörchen reicht auch noch locker dazu ;)

Bei Strömung im Fluss oder z.B auf dem Rhein würde ich das allerdings eher nicht versuchen, da fährt man dann gegen die Strömung wohl eher rückwärts  ;D

Echt? Ich dachte der kleine blaue Flitzer hat mehr als 5 PS, dann muß die 100 am aussenborder wohl doch ccm sein, oder?  ;D ;D ;D ;D

https://www.dropbox.com/s/f2pspn9n2a3vorr/2011_07_Irland_145.JPG
« Letzte Änderung: 18.04.2012, 08:31 von Viennaboy »

Offline injocas

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Re: Ohne Führerschein in D
« Antwort #16 am: 21.05.2013, 10:08 »
Hallo zusammen.

Ich möchte nochmal auf das ursprüngliche Thema zurückkommen.
Dieses Jahr geht es zwar wieder auf den Erne/Shannon ( Juni,Juli), aber für nächstes Jahr ist eventuell ein anderes Revier geplant. Bei der Infosuche im Netz ist mir dabei aufgefallen, daß Kuhnle ab 2013 Boote mit 15 PS Motor anbietet, z.B. eine Vetus 900, 9,00m x 3,80m, mit Innen- und Außensteuerstand, meines Erachtens ideal für 2 Personen.

Da ich mich ja schon als führerscheinloser Gelegenheitskapitän geoutet habe und Meck-Pomm als Ausweichrevier zu Irland in Frage kommen könnte, stellt sich die Frage, bleiben wir innerhalb der Grenzen des führerscheinfreien Gebietes oder nutzt man die 15PS Lösung ?

Einen Bootsführerschein zu erwerben wäre natürlich auch eine Lösung. Ist das eigentlich schwierig/teuer ?

Gruß Jochen

Offline bádoir

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Re: Ohne Führerschein in D
« Antwort #17 am: 21.05.2013, 11:21 »
Hallo injocas,

Mit so einem Boot mit einem 15-PS-Motor auf Seen – das ist –ähem- nicht unproblematisch. (Näheres gerne per PN). Man kommt  schon bei geringer Welle nicht mehr gegenan und kann so sogar in eine Bucht getrieben werden, wo nur noch der Anker und Abwarten hilft (Stichwort "Legerwall") Außerdem ist das Manövrieren beim An/Ablegen schwieriger, weil einfach zuwenig Kraft am Ruder ist.

OK, die ersten Bolinders hatten auch 15 PS für noch mehr mehr Tonnage, aber die Bargen hatten genug Leute an Bord, um mit Leinen und Stangen manövrieren zu können, waren primär auf Kanälen unterwegs und wurden auf Seen bei ungünstiger Witterung geschleppt.

Kurz und gut, lieber mehr Leistung und dann in den führerscheinfreien Grenzen bleiben.


Zum Führerschein:

Vom SBF Binnen würde ich abraten, denn da paukt man nur trockene Vorschriften
Der SBF See + Binnenerweiterung bringt da wesentlich mehr Kenntnisse zu Navigation und Technik.

Abraten würde ich generell von Wochenend-Schnellkursen, weil man dann am Ende den Kopf so voll hat, daß man sich seekrank fühlt. Besser sind abendliche Doppelstunden: 6, besser noch 10 und mindestens 2 Stunden Praxis.

Kosten: schnell gegoogelt für 6 x Theorie + 2 Stunden Praxis: 600 ... 650 €
Nicht billig, aber preiswert, wenn man die richtige Bootsschule hat.


Grüße,

bádoir

Offline paolo

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Re: Ohne Führerschein in D
« Antwort #18 am: 21.05.2013, 17:56 »


Vom SBF Binnen würde ich abraten, denn da paukt man nur trockene Vorschriften
Der SBF See + Binnenerweiterung bringt da wesentlich mehr Kenntnisse zu Navigation und Technik.



Hallo injocas,
was badoir zu Booten und speziell 15PS- Booten schreibt, dem kann ich nur zustimmen.

Bei der Frage, ob Führerschein, und wenn ja, welcher, kommt es meiner Meinung nach in erster Linie darauf an, wo du beabsichtigst zu fahren. Wenn für dich z.B. feststeht, dass du ausschließlich auf Binnengewässern fahren willst bzw. wirst, macht der See-Führerschein überhaupt keinen Sinn. Zum einen ist es noch weitaus mehr Paukerei als beim Binnenführerschein, und zum anderen paukst du da halt Sachen, die du auf Binnengewässern wahrscheinlich NIEMALS nutzen wirst. Und das sind eine ganze Menge...

Wenn du gerne Boot fährst, macht meiner Meinung der Führerschein - gleich ob See oder Binnen oder beide - in jedem Fall Sinn, sonst bleiben dir wunderschöne Gewässer in Deutschland einfach verborgen, oder du bist drauf angewiesen, dass dich jemand mit Führerschein mitnimmt. Und glaub mir, es gibt traumhafte Bootsreviere in Deutschland außerhalb von MeckPomm (Rhein, Lahn, Mosel, Dortmund-Ems-Kanal, Berlin/Potsdam(!!!), und viele andere...).

Bootfahren lernst du nur durch Bootfahren, und nicht dadurch, dass du einen Bootsführerschein machst. Aber der Bootsführerschein versetzt dich halt in die Lage, auf Deutschlands Wasserstraßen außerhalb von MeckPomm fahren zu dürfen.

Bei mir in Köln kostet der Binnenschein EUR 230,00, Binnen und See zusammen EUR 440,00.
Eine wunderbare Beschäftigung für den Winter ... :-)

paolo



Infos zu mir - gibt's hier:
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Offline Stevie

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Re: Ohne Führerschein in D
« Antwort #19 am: 21.05.2013, 20:34 »
Bei der Infosuche im Netz ist mir dabei aufgefallen, daß Kuhnle ab 2013 Boote mit 15 PS Motor anbietet, z.B. eine Vetus 900, 9,00m x 3,80m, mit Innen- und Außensteuerstand, meines Erachtens ideal für 2 Personen.

Ich halte nicht wirklich etwas davon, derart große Boote mit so wenig Leistung anzubieten. Die zitierte Vetus 900 verdrängt etwas mehr als 6 Tonnen, da wird man mit 15 PS recht schnell zum Spielball von Strömung und Wind. Ich denke mal bei Windstärke 4 ist da spätestens das Ende der Fahnenstange erreicht. Wer schon mal die zahlreichen Wohn-Flöße mit ähnlicher Motorisierung bei etwas Wind gesehen hat, wird sich dann doch deutlich mehr Leistung wünschen. Auf Strecken mit Berufsschiffahrt halte ich das sogar für gefährlich, ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Vermieter die für diese Boote freigeben. Da hat man mit einem gut motorisierten Sportboot teilweise schon Probleme, wenn ein Frachter zum Überholen ansetzt.

Die mit Charterschein befahrbaren Gewässer zwischen Zehdenick und Schwerin sind für mehr als 3 Wochen Bootsurlaub gut, da sehe ich keinen guten Grund, untermotorisiert durch die Gegend zu fahren, nur um 2-3 Stunden Einweisung zu sparen.

Gruß Stevie
« Letzte Änderung: 22.05.2013, 08:24 von Stevie »

Offline injocas

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Re: Ohne Führerschein in D
« Antwort #20 am: 22.05.2013, 08:00 »
Hallo Stevie,

danke für Deine Einschätzung.

Mir geht es auch nicht so sehr um die Zeit der Einweisung sondern um die Erreichbarkeit umliegender Golfplätze. Wie Du ja weißt, fröhnen wir diesem Hobby auch in Irland gern und ausgiebig. Ich dachte dabei insbesondere an die Plätze südlich von Berlin, welche deutlich außerhalb des freigegebenen Gebietes liegen.

Dann bleibt wohl nur der Weg über den Binnenschein. Wie Paolo schreibt, eine schöne Beschäftigung für die Nebensaison.

Gruß Jochen

Offline bádoir

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Re: Ohne Führerschein in D
« Antwort #21 am: 22.05.2013, 13:37 »
Bei der Frage, ob Führerschein, und wenn ja, welcher, kommt es meiner Meinung nach in erster Linie darauf an, wo du beabsichtigst zu fahren. Wenn für dich z.B. feststeht, dass du ausschließlich auf Binnengewässern fahren willst bzw. wirst, macht der See-Führerschein überhaupt keinen Sinn. Zum einen ist es noch weitaus mehr Paukerei als beim Binnenführerschein, und zum anderen paukst du da halt Sachen, die du auf Binnengewässern wahrscheinlich NIEMALS nutzen wirst. Und das sind eine ganze Menge...

Hi paolo, da kann ich Dir nicht zustimmen.

"Weitaus mehr" suggeriert das Doppelte, oder noch mehr. So ist das nicht.
Außerdem, was am Seeschein mehr Stoff  ist, das ist größtenteils interessant, interessanter als der Binnenstoff: Navigation mit Kursdreieck, Zirkel und Kompaß usw. Wetterbeobachtung und –voraussage, Bootstechnik, Verhalten bei Problemen und Notfällen (nicht nur MOB). Das ist alles auch binnen nützlich- einschließlich Fahrt nach Kompaß.

Nicht lebenswichtig, aber auch interessant ist, auf den irischen Seen mit der (Papier-) OS-Karte mit Kursdreieck usw.  zu navigieren- nicht mehr oder weniger sinnvoll, als die Seekarte von diesem (doch eher:   ;) ) einfachen Revier auf dem Bildschirm zu verfolgen (Ich bekenne mich zweimal schuldig ;) ).

Es kommt noch schlimmer: ich habe sogar einen Radarkurs gemacht. Den braucht man weder in Irland, noch in Mecklenburg, aber es war ganz einfach interessant. "Paukerei" würde ich das nie nennen.

Bootfahren lernst du nur durch Bootfahren, und nicht dadurch, dass du einen Bootsführerschein machst. Aber der Bootsführerschein versetzt dich halt in die Lage, auf Deutschlands Wasserstraßen außerhalb von MeckPomm fahren zu dürfen.

Da sind wir uns wieder einig, aber die von mir angesprochene Kombination "binnen & buten" beschleunigt den Lernerfolg durch die Praxis.

Bei mir in Köln kostet der Binnenschein EUR 230,00, Binnen und See zusammen EUR 440,00.

Mit Kursmaterial, Prüfungsgebühr und Augenuntersuchung ???

Und, ja, ein Führerschein sagt nicht, daß man fahren kann. Zu beobachten tagtäglich auf unseren Straßen.

Grüße,
bádoir
« Letzte Änderung: 22.05.2013, 17:48 von bádoir »

Offline paolo

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Re: Ohne Führerschein in D
« Antwort #22 am: 23.05.2013, 22:50 »
Hey badoir,
dass das Spaß macht, steht außer Frage.
Aber so wie ich es in Erinnerung habe, muss man für den Seeschein mindestens doppelt soviel pauken, wenn ich allein ans navigieren, peilen, feuern, tuten, blitzen, Zirkel, Dreieck, Raditzefummel, Wetterkunde, sowie die heimlichen Tücken des Kompasses und und und denke, dagegen ist der Binnenschein ein Kinkerlitzchen. Aber man hat ja sonst nix zu tun, ... also klar: beide.

Den Radarschein hab ich nicht gemacht, aber nachdem ich auf verschiedenen Booten in Deutschland ungestzlicherweise das vorhandene Funkgerät benutzt habe (normalerweise hätte es vor Fahrtantritt ausgebaut werden müssen!), hab ich dann irgendwann auch beide Funkscheine gemacht, und war danach nur noch auf Booten ohne Funkgerät unterwegs. Wie blöd...

Nix für ungut
paolo
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Offline bádoir

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Re: Ohne Führerschein in D
« Antwort #23 am: 24.05.2013, 09:13 »
feuern

Ach soooo--- ja, wenn man den Schein auf einem Kanonenboot macht.......

Capito.

Womit diese Frage auch geklärt wäre.
Grüße und ein schönes Wochenende,

bádoir