Nur nochmal ein paar Gedanken ...
a. Natürlich hat Sven korrekt gesagt, dass niemand Ryanair fliegen muss - genauso muss aber auch niemand Ryanairs angebotene Versicherungen (deren Versicherungsträger ein Dritter ist, wie ukmueller richtig sagt) abschliessen. Es gibt x beliebige Reiseversicherer von ADAC bis Zürich, kann man alle nehmen. Aber, und das ist jetzt ein echter Reality Check: Keine dieser Versicherungen wird für einen nicht entstandenen Schaden zahlen (da die Flugkosten ja rückerstattet wurden), keine dieser Versicherungen wird nach der gesetzlich vorgeschriebenen Periode eine Stornierung annehmen. Gegen das Risiko, eine Risikoversicherung abzuschliessen, die man eventuell doch nicht braucht, gibt es keine Versicherung.
b. Natürlich hat Paolo korrekt gesagt, dass Ryanair die Vermittlungsprovision für die Versicherung einbehält. Und? Auch das ist ganz normal - wenn man während der Laufzeit einer Unfallversicherung keinen Unfall geltend machen konnte, dann wird einem der freundliche Versicherungsvermittler von nebenan auch nicht die Provision zurückgeben.
c. Natürlich bietet nur der eine Dienstleistung an, der auch erwartet, dass sie angenommen wird - aber man darf "erwartet" im Sinne von "irgendwer wird es schon kaufen" nicht mit "erwartet" im Sinne von "verlangt" verwechseln. Übrigens: Bei Fernreisen (pauschal) wird es in Irland mittlerweile durchweg verlangt, dass eine Reiseversicherung abgeschlossen wird - der Abschluss muss jedoch nicht beim Reiseveranstalter erfolgen.
d. Ryanair als Fluglinie und jede von ihr angebotene Versicherung oder andere mittelbar mit dem Flug zusammenhängende Zusatzleistung (Hotel, Bus, Auto) sind ... zwei Parteien.
e. Nicht "das Irlandfahrende /fliegende Volk aufklären" ist nötig, sondern eine ganz ruhige Betrachtung des Themas Reiseversicherungen - wann sie zahlen, was sie zahlen, in welcher Höhe, mit welchen Konditionen und so weiter und so fort. Und, woran sie gebunden sind - an einen zeitlichen Rahmen oder an einen konkreten Flug? Nur soviel: Wer eine Schmalspurversicherung abschliesst, die nur den Flug abdeckt, der handelt vollkommen falsch - die Folgekosten sind wesentlich wichtiger. Einen Flug erstattet zu bekommen, ist in nicht vom Fluggast verschuldeten Fällen relativ leicht. Aber die Mehrkosten danach, da ist dann der echte Haken.
Natürlich verstehe ich auch, dass man sich über sowas schön aufregen kann und wieder ein fröhliches Ryanair-Bashing kommt.