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Autor Thema: Ein paar Fragen zu Inver Queen  (Gelesen 26666 mal)

Offline charly233

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Ein paar Fragen zu Inver Queen
« am: 20.09.2013, 12:01 »
Hallo,

weiß jemand zufällig wie breit die Sitzschalen auf der FB der Inver Queen sind? Auf dem Foto sehen Sie irgendwie so eng aus (habe Hosengröße 56).

Wie schnell kann man das Verdeck auf und runter klappen und passt man damit durch den SEW oder muss man es für die meisten Brücken runter klappen?

Die ABC Boote scheinen eine recht hohe Bordkante zu haben, ist dies ein wirklicher Nachteil oder in der Praxis irrelevant?

Gibt es noch besondere Vor- oder Nachteile dieses Bootes?

Wir fahren zu zweit im Oktober und waren bisher 3 mal in Irland. Bisher immer mit der Kilkeny.

Offline Stuttgarter

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #1 am: 21.09.2013, 09:57 »
Hallo charly233,

Auf der FB gibt es keine Sitzschalen, nur eine gepolsterte Bank mit genügend Platz!
Das Verdeck runter und wieder hoch klappen braucht 2 Minuten (genug Zeit, dass man bei plötzlichen Regen nicht nass wird ;)). Wenn man den Bügel umklappt wird das ganze schon schwieriger. Wir waren nicht am SEW aber in Ballyconnel muss man ziemlich sicher umklappen (Experten mögen mich bitte korrigieren). Die Höhe des Bootes war, glaube ich, 3,85m.
Also auf nasse Stege würde ich von der Bordkante nicht springen. Jedoch hat die Queen eine größe Badeplattform: Man sollte so anlegen, dass man mit dem Heck an den Steg kommt, dann kann man mit einem kleinen Schritt auf den Steg und den Bug mit dem Bugstrahlruder ranholen. Also normal anlegen und dass kurz bevor der Bug den Steg berrührt einen Gasstoß bei voll eingeschlagenen Ruder machen. Hat bei uns wunderbar funktioniert.
Das Boot ist toll (hab ich aber schon ausfürlich beschrieben: Neuer Bootstyp bei Aghinver ab 2013)

Viel Spaß mit dem Boot,
Robert

Offline Anitram

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #2 am: 04.10.2013, 15:30 »
Noch ein Wort zum Bügel der Inver Queen: Der Bügel ist um ein Vielfaches schwerer als etwa die Bügel von Inver Duke und Inver Countess. Eine normal-starke Frau kann den Bügel nicht hochstemmen!
Allerdings hat JP zugesichert, sich zu diesem Problem etwas einfallen zu lassen.
Wir hoffen sehr, dass ihm das gelingt, da wir sie für April gebucht haben ;)

LG vom Flughafen Dublin, darauf wartend, dass LH endlich den Counter öffnet,

Martina

Offline charly233

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #3 am: 04.11.2013, 15:19 »
Hier meine Beschreibung der Inver Queen von ABC.



Positiv:
- jede menge Platz
- Badeplattform
- Komplett Verdeck
- Inverter reicht für Laptop oder 1 USB 2.1A Ladegerät
- Verhielt sich sehr gut bei Wellengang
- gut motorisiert (Talfahrt 13 km/h, Bergfahrt 10 km/h jeweils max. Werte bei gleichen Verhältnissen)
- Diesel Standheizung
- Radio mit USB Anschluss (USB-Stick)
- Seitenstrahlruder

Negativ:
- schwerer Bügel
- zu wenige Steckdosen (keine 12V Steckdose in der Kabine, nur am Außensteuerstand, die andere Inver Queen soll auch eine innen haben)
- fehlende seitliche Kabinentür
- hohe Bordkante - an kurzen Stegen rückwärts anlegen oder der etwas kürzerer Teil der Mannschaft muss immer an Bord gehoben werden ;)
- schwerer Radarbügel
- Dass es nur einen Außensteuerstand gibt ist kein Nachteil - außer bei starkem Regen in SEW
- Kein Ball-fender auf der Steuerseite

Verbrauch:
4,2 Liter/h, in Roosky getankt (Keine Probleme - Besitzer sehr Nett und empört über die Behauptungen sein Diesel sei nicht gut).



Sonstiges:
Das Boot ist wirklich sehr schön und luxuriös ausgestattet.
In der vorderen Toilette/Dusche hat auch ein gut gebauter Mann platz, in der Heckdusche geht es deutlich beengter zu.


Triviales:
Der Tisch in der Kabine ist etwas zu klein, wenn man sich gegenüber sitzt zieht immer einer den zu sich heran, ergibt ein lustiges Spiel  :D
Das Boot hat Landstrom Anschluß, nett, auch wenn ich es nie gebraucht habe.
Kein Innenfahrstand - positiv: mehr Platz, negativ: im SEW wird man bei Regen nass.


Fazit:
Es war trotz oder eher wegen der vielen Abenteuer ein unvergesslicher Urlaub. Ich kam nicht wirklich erholt zurück, aber es war dennoch sehr sehr schön.
Das Team von ABC war sehr nett und hilfsbereit. Bei CC war es zwar bisher auch ok, aber hier habe ich mich eindeutig besser aufgehoben gefühlt.
Durch das Managment der Wasserbehörde hatten wir Probleme mit zu niedrigem Wasserstand, dies sollte aber nicht in die Bewertung des Bootes einfließen, vieleicht sollte man für das Boot die Saison etwas später anfangen und etwas früher beenden lassen.
Vorsicht bei den Brücken, nur weil man mit Radarbügel unter der Brücke mit viel Luft gepasst hat, heißt das nicht, dass es 15h später bei der Rückfahrt auch so ist (Ausflug auf den Lough Key).

Die Sitzgelegenheiten auf der FB sind sehr bequem und es passen locker 2 Personen auf den Fahrersitz. Durch das komplett Verdeck (und Heizung) ist man sehr gut gegen Regen geschützt. Da ich aber lieber immer den freien Himmel über mir habe, habe ich die Seitenteile des Verdecks nur an den Reißverschlüssen befestigt und konnte so das halbe Verdeck (über mir bis zum Radarbügel) innerhalb 2 Sekunden öffnen und schließen. Die Seitenteile habe ich dann nur bei starkem Wind noch zusätzlich unten eingehängt (Reißverschluss bis auf 5cm auf, einhängen, Reißverschluss zu = 20 Sek x2) Ansonsten hingen sie einfach runter.
Das sah zwar offen etwas komisch aus, als ob ich ein Segel hätte, aber das war mir egal :)

Ich werde die Inver Queen dennoch nicht mehr buchen und zwar aus folgenden Gründen:

Da ich immer auch den SEW fahre, ist der umgeklappte Radarbügel sehr störend. Entweder kriecht man unten durch, was bei einem gut gebautem Mann in einer Jacke gerade noch so geht (Vorsicht auf Kopf & Tischkante) oder versucht es obenherum was eher nicht zu empfehlen ist, da kann die Familienplanung schneller abgeschlossen sein als man glaubt ;) (raus-schauender Bolzen in gefährlicher Gegend ;) )
Leider gibt es keine seitlichen Kabinentür, somit muss man leider immer da durch wenn man aus dem Boot möchte bzw. muss (schleusen, anlegen).
Der Radarbügel ist sehr schwer. Von einem Mann nur mit sehr viel Kraftauffwand hoch zu heben.
Hier könnte es evt. irgendwann eine Abhilfe geben, da es möglich ist den Bügel auch mit Hydraulischen umklapp Mechanismus zu bestellen - dann wäre dies alles kein Problem.


Dies ist aber natürlich nur meine Meinung, wenn man nur auf dem Erne bleibt, oder mit 3 Personen unterwegs ist, ist dies sicher was anderes.

Anbei noch ein paar Fotos (klick für große Ansicht):



« Letzte Änderung: 04.11.2013, 15:21 von charly233 »

Offline Stuttgarter

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #4 am: 04.11.2013, 16:16 »
Hi charly 233,

ja das mit der zweiten 12V Steckdose in der anderen Queen ist kein irisches Märchen ;)

Robert

Offline stg

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #5 am: 06.11.2013, 09:08 »
Hallo,

Habe zwar keine direkte Erfahrung mit der Inver Queen, aber 2007 mit der Silver Spray und letzte Woche mit der Silver Swan.

Umlegen des Radarbogens inkl. öffnen der Persenning zu zweit: 30 Sekunden
Im SEW muss bis auf eine Brücke der Bogen immer runter - wir haben ihn unten gelassen.
Das mit dem Aussteigen bei runter geklapptem Bügel stimmt. Bei der Swan war allerdings durch den Innensteuerstand der seitliche Ausstieg so eng - eigentlich auch kein Unterschied ;-)

LG Stefan
Das Gegenteil von gut - ist gut gemeint!

Offline PietB

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #6 am: 08.11.2013, 12:42 »
Hallo Charly 233 ,


der Erfahrungsbereicht von Ihnen ist schon sehr aussagekräftig , vielen Dank dafür .
Nur noch eine Frage , lässt sich die Queen auch mit nur zwei Personen gut händeln
zB. beim Anlegen und Schleusen .
Wir haben das Boot für April 14 gebucht und werden vorraussichtlich nur zu zweit
sein .

Grüße aus der Eifel , Piet B :)

Offline charly233

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #7 am: 08.11.2013, 16:06 »
Hallo Piet B,

ich hoffe Sie haben nichts dagegen, das ich Dich jetzt einfach mal Duze  ;)

Beim Anlegen seitlich habe ich es meist so gemacht:
im 45 Grad langsam an den Steg fahren, ca. 1-2 Meter vor dem Steg, das Ruder schnell weg vom Land drehen und 1-2 Sekunden später in den Leerlauf schalten. Dann drehte sich der Bug vom Land weg und das Heck mit dem Crew-Mitglied zum Steg und dieses konnte mit einem Schritt von der Badeplattform auf den Steg gehen.

Dann machte das Crew-Mitglied erst Hinten das Boot fest, dabei ist darauf zu achten, dass der Festmacher an Land und der auf dem Boot ungefähr Parallel zu einander stehen. Währenddessen habe ich, falls notwendig, mit leichten, kurzen Stößen mit dem Bugstrahlruder den Bug am Steg gehalten. Dann nahm das Crew-Mitglied das bereit liegende Seil und machte den Bug fest.

Wie viele Meter davor und mit wie viel Kraft ich das Manöver durchführte hing immer von den Wind- und Strömungsverhältnissen ab:
 
- Wenn es geht, immer gegen die Strömung anlegen.
- Wenn Wind vom Land kommt, dann muss man näher an den Steg
- Wenn Wind zum Land hin weht, dann einwenig weiter weg vom Steg und sich hin treiben lassen
- Wenn Du bei sehr langsamer Bewegung in den Rückwertsgang schaltest, dann wird das Heck des Bootes nach rechts gehen, das kann man gut beim Anlegen ausnutzen (Radeffekt oder so ähnlich).

Wenn man Vorwärts oder Rückwerts einparken muss, hat man die Wahl der Qual:
Vorwärts ist das Boot etwas zu lang und man kann unter Umständen nicht mehr über die Badeplattform ein- und aussteigen.

Rückwerts ist es etwas schwieriger ein zu parken , aber man kann über die Badeplattform bequem ein- und aussteigen. Zweites Problem ist, das die Queen hinten keine Fender sondern nur eine Scheuerleiste hat, also man eher vorsichtig mit Stößen sein sollte.

Wenn notwendig habe ich meist Rückwerts ein geparkt. und habe dann meist das Boot mit der Hinterleine zum Steg runter und dann wieder zum Boot in der Mitte und dann weiter auf den Steg in der Mitte geführt. Keine Ahnung ob das richtig ist, jedenfalls konnte das Boot nicht gehen den Steg stoßen und das Heck driftete nicht weg.

Einmal habe ich Überkreuz Festgemacht, also die Bugleine am hinterem Steg und die Heckleine am vorderem, ging nicht anders.

Wenn Du Rückwerts einparken üben möchtest, in Enniskillen am Einkaufscenter ist der richtige Ort dafür. Meist viel Platz und wenige Zuschauer.

Für das üben vom seitlichem Anlegen sind in direkter nähe von ABC ein paar Anleger an Inseln.

Wir machen das immer so, dass nach der Fahrt erst mal das Anlegen an einem ruhigen Ort 1-3 mal geübt wird.
Anschließend wird noch das "Man über Bord" Manöver geübt, wobei sich meine Crew-women dabei immer weigert ins Wasser zu springen ;) So bleibt es nur eine Theoretische Übung ;)

 
Im SEW sollte der Radarbügel immer unten bleiben.
Da müsst Ihr euch halt drauf einstellen, das einer immer durch eine Lücke nach draußen und drinnen schlüpfen muss.
Zwischen den Schleusen 10 und 16 kann der  Hobby-Schleusenwärter auch ganz draußen bleiben und neben dem Boot spazieren.
Wenn möglich würde ich versuchen zwei schöne Tage für die Überquerung zu nehmen.
Wir hatten auf der hinfahrt 2 sehr schöne Tage ohne Regen und auf der Rückfahrt einen schönen Tag und einen mit Dauerregen.

In den Schleusen habe ich nur vom Fahrerstand aus nur das hintere Seil verwendet und evt. ausscheren des Bugs mit dem Seitenstrahlruder verhindert oder zumindest gedämpft, war kein Problem.

Keine Ahnung ob das alles was ich hier geschrieben habe richtig ist, jedenfalls habe ich es so gemacht :)

Grundsätzlich ist das Boot sehr gut zu steuern und pflügt auch sehr angenehm durch die Wellen, nur das Ein und Aussteigen unter dem Bügel ist etwas nervig.

« Letzte Änderung: 08.11.2013, 16:12 von charly233 »

Offline Stuttgarter

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #8 am: 08.11.2013, 18:08 »
Hallo zusammen,

Im Prinzip haben wir es gleich gemach wie charly233. Vom Bug zu springen würde ich bleiben lassen, vor allem bei nassen Stegen und wegen der hohen Bordkante. Grunsätzlich ziehe ich das Rückwärtseinparken vor, da sonst der Bug an der Stegkante scheuert und da ist nicht mal eine Gummileiste. Außerdem kann man in Enniskillen dann die Einkäufe praktisch durchs Fenster hereinreichen.
Nur in Tully würde ich vorwärts und senkrecht zum Land einparken: 1. Beim Rückwärtseinparken läuft man sonst Gefahr, auf Grund zu laufen. 2. Hat man dann einen Fantastischen Blick von der Fly auf dan Sonnenuntergang. Das war unser bisher schönstes Erlebnis mit dem Hausboot.
Bei unserem ersten Bootsurlaub war ich viel zu zaghaft und diese "Vorsicht" brachte uns in einige heikle Situationen. Also lieber gleich überlegte kurze Gasstöße "wagen".

Gruß,
Robert

Offline Stevie

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #9 am: 08.11.2013, 18:29 »
Im SEW sollte der Radarbügel immer unten bleiben.

Diese Empfehlung verstehe ich nicht so ganz! Bis Ballyconnell gibt es keine Brücke, die bei normalem Wasserstand ein Problem wäre. Auch zwischen Ballyconnell und Ballinamore ist nur eine Brücke, die potentiell zu niedrig ist. Da kann man dann lieber zweimal den Bügel kurz umlegen, als die ganze Zeit Kletterübungen zu machen!?

Gruß Stevie

Offline PietB

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #10 am: 09.11.2013, 14:04 »
Hallo Charly 233 und Robert ,



gerne das Du , vielen Dank für Eure Tipps . Werde so schon besser gerüstet als Skipper
mit der Queen unterwegs sein .
Charly 233 , Dein Tipp mit den Übungsanlegern in der Wildnis ohne Applaus von der Tribüne ist auf
jeden Fall ein Muss .  ;D
Nochmals Danke und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel , Piet .

Offline stg

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #11 am: 10.11.2013, 16:10 »
@Stevie,

Zwischen Leitrim und Keshcarrigan muss der Bügel bei jeder Brücke (bis auf eine) runter.

LG Stefan
Das Gegenteil von gut - ist gut gemeint!

Offline Stevie

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #12 am: 10.11.2013, 19:30 »
Hi Stefan,

den Abschnitt fahre ich nur recht selten, das ist mir die Schleusendichte zu hoch  :D.

Gruß Stevie

Offline stg

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Re: Ein paar Fragen zu Inver Queen
« Antwort #13 am: 10.11.2013, 19:44 »
Naja, wenn man von der Shannon Seite kommt geht's nicht anders ;-)

LG Stefan
Das Gegenteil von gut - ist gut gemeint!