Aber erst mal der Reihe nach.
Die Reiseberichte unserer letzten "Vater/Söhne" Tour am Shannon machten Gaby mal wieder neugierig auf den Shannon. Für Anfang Mai wurde also ein knuffige Haines 31 bei SL gebucht.
Die Übernahme des Bootes lief wiederum schnell und reibungslos, und nach kaum einer h waren wir auf geliehenem Kiel unterwegs nach Shannonbridge. Die Idee für diesen ersten Zwischenstopp hatten leider auch andere, und so fanden wir einen der letzten Plätze am alten Anleger südlich der Brücke. Schnell Schuhe gewechselt, Boot abgeschlossen und auf zum sagenumwobenen Killeens Pub am Ende der Straße. In diesem urigen Pub gab es ein leckeres Guinness und hervorragendes "Fish'n Chips" - lecker ! Den Strapazen des Fluges wohl geschuldet, kehrten wir aber schon an frühen Abend wieder zurück. Leider musste ein Paar, das hinter uns mit seiner SL Haines 36 an der Mauer festgemacht hatte und ebenso wie wir von einem kurzen Besuch um Pub heimkamen, den "Verlust" der beiden wohl gefüllten Gasflaschen beklagen. Diebe müssen unmittelbar nach Verlassen des Bootes die Gelegenheit genutzt haben und haben dreist die Gasflaschen, die ja nur im offenen Cockpit unverschlossen lagern, mitgehen lassen - trotz Tageslicht und einigen Wohnmobilen, die am Ufer parkten.
SL hat noch am gleichen Abend für Ersatz gesorgt: Klasse Service !
übrigens: Auf der Rückfahrt am 9.05 hat besagtes Paar wieder dort Halt gemacht, und konnte 2 Kinder und 2 Jugendliche beobachten, die auffällig jedes anlegende Boot beobachteten. Die Jugendlichen näherten sich dann weiter den Booten ...
Am Tag 2 ging es bis Athlone, und die Vorräte für die Woche wurden im Dunnes Store nahe der Marina eingekauft (links die Straße herunter und durch die Eisenbahn-Unterführung). Sonntags einkaufen in Irland - kein Problem.
Am Tag 3 ging es bei SSW 5 Bft auf der Welle surfend nach Lanesborough und weiter nach Tarmonbarry. Ziel am Tag 4 waren die Carnadoe Waters, diesmal wegen der steifen Brise aus Süd nicht zum Pub nach Grange, sondern (für Uns) erstmals zum neuen Anleger in Kilglass. Natur Pur, und eine vollkommen ruhige Nacht ohne das typische Plätschern der Wellen am Bug. Um wegen der Wetterlage einen Tag Reserve für die Rückfahrt über den Lough Ree zu haben, haben wir unsere Fahrt nicht weiter nach Norden fortgesetzt. Auch den Camlin River haben wir diesmal ausgespart - der ist bei Dauerregen kein Genuss.
Tag 4 (MI) ging es also geradewegs nach Süden, und wegen der gemeldeten starken Westwinde erst mal im Windschatten der oberen Inseln nur quer 'rüber zum Leecarrow Canal. Auch hier fanden wir zu unserer Überraschung den Hafen recht gut gefüllt, und wir fanden nur noch Platz mit dem Heck zu Hinteren Mauer. Hier zeigte sich mal wieder, das "Rückwärts Einparken" mit dieser kompakten Haines 31 ein Kinderspiel ist - auch ohne den Komfort eines Bugstrahlruders (bei SL erst ab Haines 36 eingebaut). Die eigentlich ruhige Nacht wurde nur durch die innere Unruhe gestört: Wie kommen wir morgen bei den starken Westwinden einigermaßen sicher nach Athlone zurück ? Hier muß ich mal eine Smartphone APP loben, die wir schon zur Planung unserer Segel-Wochenenden gerne nutzen : WINDFINDER. Die Vorhersage für Athlone und Lough Ree traf auf den Punkt, uns so konnten wir die morgendliche Flaute nutzen und starteten schon um 7 Uhr zur Fahrt über den See. Denn ab Mittags wehten wieder 5 Bft aus West ! Nun ja, Flaute ist eine Sache, aber Dauerregen und Dunst eine andere. Und so tauschten die den Komfort einer schaukelfreien Fahrt gen Süden mit einer Sicht von gerade mal 1000m. Also: Rauf auf die Flybrydge und Tonnen gesucht. Den Kompass vom Innen-Steuerstand haben wir kurzerhand abmontiert und nach außen mitgenommen. Na, 180 Grad Süd ist nicht sonderlich schwer einzuhalten, und so zählten die roten Tonne brav von 6 auf 1 herunter. Hier war eine andere APP, die es so leider nur für IPhone/iPad mit GPS gibt, eine gute Kontrolle: Motion GPX ! Die Karten - leider keine nautischen, lassen sich bequem und kostenlos wie die App selbst schon zuhause downloaden, so dass zumindest hier keine Online Verbindung nötig ist. Wir nutzten den topographischen Kartensatz, der auch die Haupt-Fahrtrouten als gestrichelte Linien darstellt. Da wir schon auf der Hinfahrt fleißig unseren "Track" mitgeschrieben haben, war es ein Leichtes, auf eben gleichem Kurs wieder zurück zu finden.
Bitte nehmt solche APPs nie als Ersatz für Karte, Fernglas und Kompass, sondern nur als zusätzliches "Gimmick".
Tag 5 lagen wir also wohlbehalten wieder in der bewachten Marina in Athlone und genossen abends ein köstliches Essen.
Tag 6: Ausschlafen, denn es lag ja nur das kurze Etmal Athlone-Banagher vor uns. endlich schien auch mal die Sonne länger als eine Stunde, und wir genossen eine gemütliche Rückfahrt. Ausgeruht und etwa um 173 EUR für die verbrauchten 100 l Diesel ärmer geht es morgen zurück nach DUB, wo wir noch ein paar Tage drauflegen.
Auch wenn sich Irland diesmal ( es war unser 8. Besuch an Shannon und Erne) nicht bei bestem Wetter zeigte : Es war wieder eine wundervolle, entspannte Woche auf dem Shannon ! Suchtgefahr ? Klar, wir kommen wieder ! Demnächst vielleicht wieder zum Erne mit einem Boot von AGV. Mal sehen.
Viele Grüße an Alle Irland-Süchtigen und die, die meinen, es nie zu werden: Abwarten :-)
Gaby und Roland.
