Shannon-Forum

Autor Thema: Wie kann man blos in Irland Urlaub machen………….  (Gelesen 11002 mal)

Offline Hans

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Es geht um die Zeit 28.05.15 bis 17.06.15

Ja man kann; und der Titel erhöht erfahrungsgemäß die Einschaltquote!

…..obwohl wir einige windige und regnerische Tage hatten, hat sich Irland zum Schluss von seiner besten Seite gezeigt und uns den Abschied erschwert.
Ich möchte hier kein Urlaubstagebuch veröffentlichen, das haben andere schon viel zu gut gemacht, vielmehr möchte ich meine Eindrücke niederschreiben, die natürlich für den ersten Urlaub in Irland nicht repräsentativ sein können, dennoch sind es Eindrücke die „neue“ so empfinden können.
Der running gag zwischen Doris und mir war, „das da nicht mehr passiert, haben doch alle das Lenkrad auf der falschen Seite und fahren auch noch links“ soweit so gut, auf dem „Bach“ waren wir uns nicht immer ganz sicher auf welcher Seite der Entgegenkommende begegnen wollte, naja ist alles gut gegangen und wir haben das Boot heile wieder abgegeben.
Die Strecke ging von Killinure point bis Belleek zurück bis Portumna und wieder zum Killinur point. Ehrlich gesagt hat mir der Killinur point nicht gefallen und macht auch nur Sinn wenn man den Shannon unterhalb des Lough Ree befahren möchte, auch da war ich jetzt bis auf ein paar Ausnahmen weniger begeistert. Ganz anders die Welt oberhalb des Lough Ree. Da bin ich jetzt dem Frank sehr dankbar, der hat mich nämlich nach Kilglass geschickt, den Anleger haben wir am ersten Tag nach ca. 7 Stunden erreicht und grad schön wars.
Der Höhepunk für uns waren die Schleusen zwischen dem Shannonsystem und dem Ernesystem, da wäre ich am liebsten zweimal rauf und runter. In diesem Zusammenhang möchte ich sagen, die Kennzeichnung im Erne System hat mir deutlich besser gefallen als das rot-grüne chaos im Shannon System, speziell die Kennzeichnung im unteren Ree wo es dann letztlich nach Athlon geht, da weiß doch keiner wo es langgeht.
Die 1020 FB ist für mich nach wie vor ein taugliches Boot, hat sich tapfer auf den Lough`s geschlagen und ist mit einer air draught von etwas unter 2,80 problemlos zu händeln, für 2 Personen unendlich viel Platz, zwei Nasszellen, macht Sinn in einer zu Duschen und die andere als WC zu benutzen. Nur musste ich den Jungs an der Basis den Zahn ziehen, jeden Abend auf Landstrom zurückzugreifen, macht in Frankreich kein Mensch, weils einfach keinen gibt. Natürlich lässt sich der Kühlschrank und die Ölheizung nur mit einer 24 V 250 AH Batterie betreiben, die in Ordnung ist und nicht schon vier Jahre alt, also raus mit dem Ding, hat etwas Zoff gegeben aber dann war alles gut. Dabei sollte ich einräumen in Frankreich läuft die Heizung nicht so oft und die schwächt den Akku mehr als der Kühlschrank. In Frankreich habe ich noch nie mit der Penichette getankt, ok bei drei Wochen und kein Sprit auf einem der Seen ist blöd, also nach 35 Betriebsstunden getankt, hat inkl. Dieselheizung 115 Liter geschluckt macht 3,3 Liter pro Stunde, bei einem Tank mit 350 Litern käme man damit auf 106 Stunden. Wir sind 89 Stunden gefahren, die Werksangabe ist 3,8 Liter, hätte also auch da genügt. Ärgerlich war, es gab an Bord kein Werkzeug um den Tankdeckel zu öffnen, natürlich hatten die Jungs von Carrickcraft in Moorings kein französisches Werkzeug und haben telefoniert sich bemüht und improvisiert, den Deckel aufbekommen, getankt und sich für die „delay“ entschuldigt, also wirklich, das war mehr als höflich. Aufgemerkt, alle Locaboat Kunden, sollten bei der Anweisung in der Basis zum Tanken, nach dem Schlüssel fragen, dann kommt Freude auf, die haben nämlich nur einen und der ist an der Basis, den Rest hat Locaboat bei der Auflösung der Basis in Bellinamor wohl mit nach Frankreich genommen. Wie wir dann rausbekommen haben verfügt die Manor House Marina auch über einen solchen.
Somit wären wir bei der Freundlichkeit der Menschen in Irland, ja da muss ich wirklich sagen, die ist sehr groß. Obwohl auch in anderen Ländern die Menschen höflich und nett sind, fällt in Irland auf, man wird sehr oft in ein Gespräch übers Wetter verwickelt und man nimmt sich Zeit zum ratschen. In dem 24h Supermarkt ASDA in Enniskillen wurden wir an der Kasse in ein Gespräch verwickelt, woher, wohin, was aus Bayern, dem Land in dem die BMW gebaut werden, ja komisch meinte er, es waren heute schon viele aus Bayern da, war gut möglich wir haben einige weiß blaue Fahnen gesehen. In einem kleinen Laden, oder auf dem Markt in ein Gespräch verwickelt werden, kennen wir, aber im Supermarkt, das war neu.
Am Endpunkt in Belleek gingen wir am Abend um 9:30 Uhr in das Black cat cove, da gabs angeblich am Donnerstag Musik. Also ran an die Bar, 2 Guinness, und schon gings los, ja wo kommt ihr denn her, was aus Bayern mit dem Auto, ja ich kenne das Oktoberfest…………… setzt euch da mal aufs Sofa, das sind die besten Plätze…… das war jetzt nicht etwa der Wirt sondern wildfremde Leute. Dann kam die Musik www.youtube.com/watch?v=fyDuUDt9Ybo   das können diese gewesen sein. Einer der Jungs auf den Barhockern 70+ konnte die Füße nicht still halten und hat virtuell getanzt, natürlich würde der dann aufgefordert einen irish dance aufs Parkett zu legen, Wahnsinn. Da wurde ein english waltz gespielt und dieser sympathische Solotänzer fragte mich ob er mit der Doris tanzen dürfe, natürlich durfte er. Dann kamen 4 französische Angler auf die Idee, etwas vortragen zu wollen, das war so ein frivoles Sauflied, wohl in der Hoffnung es würde sie niemand verstehen, dumm nur, Frankreich ist unsere zweite Heimat, es ergab sich eine nette Unterhaltung. Ja nach einigen Guinness ich 3 Doris 2 machte wir uns auf dem Weg zum Boot, da fragt jemand ob er uns hinfahren solle…..ja ihr Lieben ich kann euch ein Stückweit verstehen in der Begeisterung für Irland. Dann kam die Rückfahrt über den Lower Lough Erne, natürlich Scheißwetter, natürlich ungemütlich zum fahren, wir haben dann in der Lusty Beg Unterschlupf gesucht, obwohl ein privater Anleger, kein Problem wenn man gewillt ist, dort zu essen, da wir 2 Nächte dort waren haben wir 2 mal dort gegessen, Fish and Chips in der Bar können so gut sein, das Restaurant war so lala, aber das behandle ich in dem Thema „Irland eine kulinarische Diaspora“ Die besten Fish and Chips habe ich zum Abschluss in Culletons bar https://www.google.de/maps/place/Culletons+Bar/@52.242069,-6.355705,3a,50y,172.35h,84.09t/data=!3m7!1e1!3m5!1sAVgni_5epPAtxczVEmaU4Q!2e0!6s%2F%2Fgeo0.ggpht  gegessen, kurz vor Rosslare Harbour der Fish nicht frittiert sondern in der Pfanne mit Butter, so muss das sein und nur so ist das wirklich gut, natürlich ist der Fisch das Rückenfilet vom Haddock (Schellfisch) also bitte Fischstäbchen sind bestenfalls vom Kabeljau, das wäre ja auch gut, aber die Panade geht garnicht, ganz dünner Bierteig und sonst nix.

Grüße vom Hans

Offline Scoirish

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Re: Wie kann man blos in Irland Urlaub machen………….
« Antwort #1 am: 23.06.2015, 10:37 »
Hallo Hans (Doris),

da wir nur 2 Wochen mit der 1020FB unterwegs waren hatten wir keine Probleme mit dem Tanken. Und wir hatten auch Glück mit dem Wetter, bzw. mit den Wellen. Keinerlei Probleme mit der Penichette. Allerdings möchte ich mit ihr nicht auf dem See sein wenn mal etwas Wellen aufkommen. Killinure Point hat, ausser seiner sehr ruhigen Lage nur eine Attraktion - Manfreds Killinure Chalets. Die sind ca. 10 Minuten zu Fuss entfernt. Dort gibt es Steaks (ich mag insbesondere das Filet Steak) von allerfeinster Güte.

Bin mal gespannt ob Ihr beim nächsten Mal wieder Irland wählt oder ein Rückfall habt und nach Frankreich geht.

Gruss,

Chris  

« Letzte Änderung: 23.06.2015, 10:53 von Scoirish »
Sláinte

Chris

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Offline Scoirish

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Re: Wie kann man blos in Irland Urlaub machen………….
« Antwort #2 am: 23.06.2015, 11:08 »
Anbei mal ein Bild vom Lough Ree dieses Frühjahr.

So kann er noch nicht mal eine Penichette erschüttern 8)

Gruss,

Chris
Sláinte

Chris

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Offline Hans

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Re: Wie kann man blos in Irland Urlaub machen………….
« Antwort #3 am: 30.06.2015, 11:01 »
Hallo Chris, ja und am Dienstag hat Manfreds Ruhetag, also sind wir zu Fuss zum Golfclub getiegert.
Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass wir in Irland einen zweiten Bootsurlaub machen, ganz sicher ist, dass wir einen großen Urlaub, 4 Wochen, mit dem Wohnwagen unternehmen, wann steht noch nicht fest. Wir hatten dreimal einen unruhigen See, aber es ist nicht so schlimm wie hier allgemein gemutmaßt wird, die 1020 hat einen anderen Bug als die 1500 z.B. und schlägt sich ganz gut, natürlich kein Vergleich zu Deinem neuen Boot, aber mit den Caricraftern kann die Penichettes locker mithalten. Viel schlimmer ist die Lieblosigkeit, mit der die Boote gewartet werden und das ist kein Vergleich zu Frankreich, wo die Idee Locaboat gelebt wird und nicht so wie in Kilinure Point, eben nur eine Dienstleistung ist. Natürlich waren wir begeistert, in einer so schönen Natur Boot fahren zu dürfen, dass lässt wohl keinen kalt, einfach das Boot langsam bewegen, die Natur vorbeiziehen lassen und 3 Wochen zu zweit allein die Romantik geniessen. Das Wetter war kein Problem, dieses Land ist auch bei Regen schön, keine Frage. Das kulinarische Defizit konnten wir durch selber kochen mit den guten Produkten relativieren. Hier wäre es hilfreich einen Plan der Farmers Markets zu haben, denn hier gab es die wirklich guten Dinge. z.B. Austern für 10€ das Dutzend und Locaboat hat ein Austernmesser an Bord.
Ich würde jetzt nicht von Rückfall reden Chris, aber wir sind francophil und würden wenn überhaupt, nach Frankreich auswandern. Aber nachdem wir dort leben, wo andere Urlaub machen, gefällt es uns im Ries so gut, dass wir immer gerne zurückkehren.
Irland ist ein schönes Land und wir haben den Urlaub in sehr guter Erinnerung, es ist auch eine kleine Sehnsucht geblieben.

Grüße Hans