Hallo liebe Forenmitglieder,
zuerst möchte ich mich mal vorstellen: Mein Name ist Johannes. Meine ursprüngliche Heimat ist der Schwarzwald, bin aber beruflich bedingt ins Schwabenland nach Leinfelden-Echterdingen umgezogen.
Meine erste Begegnung mit dem Erne war Anfang Juni 2010 (genau, da war die WM). Dort hatten ich und meine Frau schon sehr schöne Erfahrungen mit der Landschaft, den Iren und natürlich auch mit
den Deutschen gemacht, die wir dort getroffen haben (die Übertragungen der WM-Spiele im Corner-Stone in Enniskillen sind legendär ;-) )
Nun will ich aber vom diesjährigen Trip berichten. Die Buchung bei ABC und der Transfer haben natürlich dank Shannon-Online und Stefan Kupner wieder perfekt geklappt!
Leider kamen wir erst zu später Stunde in Aghinver an, so das wir den ersten Abend bei ABC verbringen durften. Dank der Münchner Mannschaft, die gemeinsam mit uns den Transfer gemacht haben, wurde dieser Abend
doch recht kurzweilig. Und feucht ;-)
An dieser Stelle vielleicht noch eine kleine Info für die jenigen die es noch nicht wissen: Aer Lingus fliegt Dublin Mo, Mi, Fr und So von Stuttgart aus an (EI 358). Das ist wohl noch nicht so bekannt.
Die Princess (eigentlich wollte ich diesmal eine Duke buchen, die war aber leider schon komplett ausgebucht) präsentierte sich wie immer in perfektem Zustand.
Natürlich fuhren wir dann, wie wohl die meisten, am nächsten Tag nach Enniskillen um Voräte zu bunkern. Leider wurde es der schwärzeste Tag des Urlaubs :-(
In Enniskillen angekommen wollten wir natürlich an das Erne-Side Jetty. Der Wind oder die Strömung, was auch immer in diesem Kessel los war, waren so heftig, das ein erster Anlegeversuch misslang.
Dann entschieden wir in einen der inneren Anleger zu fahren. Bug voraus. Die Princess hat sich sogar noch zwischen den Anlegerstegen gedreht und ich konnte nur noch mit den Bugstrahlrudern die
Kiste wieder gerade stellen. Meine Frau war schon auf dem Anleger und hatte das Achtertau schon in den Händen. Die Freundin die Mitfahrerin war, stand vorne auf dem Bug. Sie schnappte sich
das Tau und... war plötzlich verschwunden. Sie fiel auf den Anleger (der wie bekannt aus Beton besteht und wie immer voll der schönen Entenschei..e ist). Knie verdreht, Schmerzen ohne Ende.
Nunja, so schlau wie wir waren, haben wir dann folgendes entschieden: Die Kiste wieder "auszuparken" und rückwärts anzulegen weil die Freundin sonst gar nicht mehr an Bord kommen könnte.
Gesagt, getan und mit dem Glück das uns an diesem Tag beschieden war, hat uns die Strömung mit dem Heck auf das Eck des Jettys gedonnert. Oder ich war einfach zu blöd ;-) Nunja, der zweite
Anlauf brachte uns dann an die gewünschte Stelle. Achtern war eine ziemlich deutliche Narbe in der Kunstfaser-Struktur der Princess zu sehen. Ich sagte schon Good-Bye zu der Kaution... aber ganz
so schlimm kam es dann doch nicht. Aber dazu später.
Da die Freundin offensichtlich doch ernsthaft verletzt war, haben wir sie davon überzeugt das ganze doch in der Klinik überprüfen zu lassen.
Also, hoch zum Next und den Security Mann wegen eines Taxis angesprochen. Der war so Superfreundlich! Hat das Taxi gerufen und blieb auch
so lange bei uns bis das Taxi eingetroffen war. Absolutes Dankeschön an diesen (leider unbekannten) Mann!
In der Klinik angekommen wurde sie auch innerhalb einer halben Stunde aufgerufen. Eine supernette Orthopädin hat sie dann gründlich untersucht und zur Sicherheit noch Röntgenaufnahmen
machen lassen. Glücklicherweiße stellte sich das ganze nur als Bänderdehnung heraus. Zwar schmerzhaft, aber nicht kritisch. Sie bekam dann noch Schmerzmittel und eine Bandage für
das lädierte Knie. Überraschend war die Antwort auf die Frage, was das ganze nun kosten soll: Alle in Nordirland passierten Unfälle werden in der Notaufnahme kostenfrei behandelt!
Das war die erste gute Nachricht an diesem Tag!
Wir entschieden dann, die Nacht am Broad Meadows Jetty zu verbringen. Einerseits hatte ich echt keinen Bock, auch nur einen Meter mehr zu fahren. Und die Ruhe tat uns und der
Patientin gut.
Am nächsten Tag legten wir ab in Richtung Upper Lough. Dort nahmen wir Crom, Belturbet und Naanisland mit. Auf der Rückfahrt wollten wir eigentlich in Carrybridge einkaufen, weil auf der Karte
eine Einkaufsmöglichkeit verzeichnet war. Die haben wir aber leider nicht gefunden ;-) Vielleicht weiß einer von euch, wo man da einkaufen kann...
Zurück in Enniskillen -> Einkaufen. Danach nach Devenish Island. Da fiel uns schon bei der Anfahrt eine riesige Deutsche Flagge an einer ABC-Duke auf ;-)
Es war eine sehr nette Unterhaltung mit dem Skipper und seiner Frau. Leider haben wir versäumt die Namen auszutauschen. Auf jeden Fall ist er hier im
Forum aktiv. Und hat wohl eine 26 Jährige Geschichte an Erne und Shannon. Also, wenn du das liest, kannst dich ja mal melden. Leider konnten wir die
Einladung zum Wein nicht wahrnehmen... Das holen wir aber nach!
Am Tag darauf wieder zurück nach Enniskillen. Wir wollten auf jeden Fall noch einen Abend in der Stadt und ihren Pubs verbringen. Also losgezogen.
Charlies Pub, Cornerstone und zum Abschluß Crows Nest. War sehr nett.
Nächsten Tages legten wir ab in Richtung Lower Lough. Es war dort schon sehr windig und mir schwante schon nix gutes.
Eigentlich wollten wir nach Tully Castle, aber angesichts der doch heftigen Wellen legten wir dann bei Inishmacsaint an. Die Nacht war zwar etwas unruhig, aber ok.
Da sich das Wetter etwas beruhigt hatte, sind wir dann Tagsdarauf nach Tully Castle geschippert. Sehr schönes Fleckchen! Die Mädels wollten dann am selben Tag
noch auf die andere Seite des Lough. Ganz schlechte Idee. Es sah nämlich von unserer Seite aus ganz ruhig aus. Wir legten also ab und es war eigentlich ganz
geschmeidig. Bis zur Mitte des Sees. Die Einfahrt Richtung White Island und ABC war quasi nur noch einen Steinwurf (geschätzt einen Kilometer) entfernt. Aber
dann türmten sich die Wellen auf. Die Princess krängte echt heftig und ich wusste nicht, ob ich nun wieder Richtung Enniskillen (also mit den Wellen) gehen sollte oder weiterhin
den Kurs auf White Island halten sollte. Ich entschied mich für White Island. Es war letztendlich ein heftiger Ritt, und ich empfehle niemandem das zu versuchen!
Der Schaden war eine ziemlich erschütterte Mitfahrerin (meine Frau hat derweil das Essen vorbereitet ;-) ) Und ein Weinglas.
Wir haben uns die verbleidenen 2 Tage dann nur in der Gegend aufgehalten weil wir etwas Schiß hatten nochmal auf den Lough rauszufahren.
Da Aer Lingus nur am Sonntag Stuttgart von Dublin aus anfliegt, hatten wir es uns den letzten Tag noch in einem Hotel in Swords gemütlich gemacht und haben den Tag
in Dublin verbracht. Und sind natürlich in jedem Giftshop hängengeblieben ;-)
Fazit: wieder mal ein genialer Urlaub auf dem Erne!
Den Schaden an der Princess hat der Chef nur mit einem "It's not so bad. 2 Hours work" kommentiert. 70 Pfund, und die Sache war erledigt.
Noch eine kleine Info, bevor ich es vergesse: die Princess hat nun auch einen 220V Konverter. Die Dosen sind links unter dem inneren Steuerstand.
Adapter braucht ihr halt. Ich hatte natürlich meinen Konverter mitgeschleppt. Hmpff ;-)
So, das wars von mir. Ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt.