Shannon-Forum

Autor Thema: Pénichette Pro und Contra  (Gelesen 21579 mal)

Offline kaddl18

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Pénichette Pro und Contra
« am: 06.07.2016, 13:30 »
Hallo zusammen,

ich habe kürzlich im Fernsehen einen Beitrag gesehen, wo die Penichettes ziemlich gelobt wurden. Sie wären sehr praktisch wegen dem Platzangebot, der Deckenhöhe usw.
Ich lese hier im Forum immer fleißig mit und mir ist aufgefallen, dass hier fast keiner eine Penichette mietet.
Auf den Bildern ist mir aufgefallen, dass die Boote relativ alt aussehen. Haben sie sonst noch irgendwelche Nachteile?

Ich frage einfach mal interessehalber  ;)

Viele Grüße

Kaddl (die in 4 Wochen mit einer Duke unterwegs ist  ;D)

Offline Sam

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  • Sam
Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #1 am: 06.07.2016, 16:28 »
Hallo Kaddl,

also auf den Kanälen ist eine Penichette noch in Ordnung,
nur wenn du das erste Mal über einen großen See (solls in Irland geben) schipperst
und das auch noch bei Wind, dann viel Spass.
Mit einer Duke hast du absolut alles richtig gemacht.
Erfahrene Bootsfahrer wirst Du eher auf keiner Franzosenschaukel finden.

Gruß, Bäda

Offline Stevie

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #2 am: 06.07.2016, 19:04 »
Das Thema "alt" relativiert sich gerade ein wenig. Die P935W in Irland wurde hervorragend renoviert und auch andere Boote, die nicht mehr ganz taufrisch aussahen, werden in den nächsten Monaten überholt.

Gruß Stevie

Offline paolo

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #3 am: 07.07.2016, 08:36 »
Ich habe dreimal eine Penichette gechartert.
Zweimal eine 1120 in Irland, einmal eine 935 in Holland.

Ich finde, dass die Penichettes ziemlich einfach zu fahren sind. Mit dem 935er sind wir quer durch enge Grachten in Amsterdam mit viel Verkehr gefahren.
Alles kein Problem, auch ohne Bugstrahlruder (935) nicht. Im Gegenteil: hat richtig Spaß gemacht :)

Jedes Boot ist wind- und strömungsanfällig

So richtig nachvollziehen, warum 4-5 Bft für eine Penichette ein größeres Problem darstellen sollen, als für zB einen Duke (habe ich schon 5 mal gechartert), ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Ich finde, die beiden Boote tun sich da nicht wirklich was. Der Duke hat vielleicht ein paar PS mehr, dafür ist er aber auch mit seiner Persenning noch mal ein gutes Stückchen höher.

Die Penichettes haben aber die weitaus bessere Heizung, d.h. richtige Heizkörper wie zuhause und nicht so nen Gebläsemiefquirl wie auf den Dukes.

Warum ich trotzdem keine Penichettes mehr chartere, liegt an der Unfreundlichkeit der Base-Chefin Rejane, damals in Ballinamore.
Einfach eine blöde Kuh. (Sorry an alle Kühe, will euch nicht beleidigen)
Und als dann auf meine schriftliche Beschwerde hin keine Antwort von der deutschen Zentrale kam, habe ich mir gesagt, die Penichettes sind zwar schön und auch kuschelig warm, aber die können mich jetzt mal...
Seitdem chartere ich in Irland eigentlich nur noch

1. uber Stevie und
2. bei Manor House

und die Heizung lasse ich meistens einfach aus, hahaha
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Offline Scoirish

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #4 am: 07.07.2016, 13:39 »
Hallo Kaddl,

falls Du meinen Bericht zur Penichette nicht schon gelesenen hast.

http://www.shannon-forum.de/index.php?topic=6113.0

Gruss,

Chris
Sláinte

Chris

www.orfhlaith.eu

Offline kaddl18

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #5 am: 07.07.2016, 14:25 »
Vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich habe einfach mal interessehalber gefragt  ;)

Ich muss zugeben, dass mich die Penichettes auch nicht wirklich ansprechen.

Ich bin mir sicher, dass wir mit unserer Duke eine gute Wahl getroffen haben.

Ich freu mich schon so! Noch 28 Tage  ;D

Offline Stevie

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #6 am: 07.07.2016, 17:06 »
Hi Paolo,

seit die Basis von Locaboat von Ballinamore nach Glasson umgezogen ist, hat sich das mit dem französischen Personal übrigens erledigt (die von dir angesprochene Person gab es aber auch in Ballinamore schon eine Weile nicht mehr). Die Boote werden jetzt von Quigley's Marina abgefertigt u.a. von einigen Mitarbeitern, die früher für Waveline tätig waren. Die machen alle einen hervorragenden Job, insbesondere auch was den Umgang mit den Kunden angeht.

Gruß Stevie

Offline uwemaxpaul

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #7 am: 07.07.2016, 20:34 »
Hallo dann mal an Alle!

Komme gerade von 3 Wochen Shannon zurück ; ein ausführlicher Reisebericht und Vorstellung folgt in den nächsten Wochen...
.... Aber zur Penichette kann ich schon mal etwas beitragen, wir hatten letztes Jahr eine 935W von Locaboat auf der Müritz. Jetzt auf dem Shannon war es von Carrick Craft eine Tyrone. Ich fahre einfach gerne unterschiedliche Boote.
Die Penichette ist ein schönes Boot, fürs Bootswandern gut geeignet, und macht wirklich Spass. Angstfrei zu steuern, sicher auch für Anfänger, eher behäbig, aber das sind alle Charterboot/Verdränger!  Gutes Platzangebot für 2. Viel Licht, gute Aussicht vom Essplatz aus ( das hat die Tyrone nicht!).  Kleines Vorderdeck zum entspannten, lärmarmen Sitzen für den Partner/die Partnerin.
Dieses ruhige Vorderdeck fehlt wiederum der Tyrone, der Außensitz im Heck ist hier laut!  Dafür hat man bei der Penichette bei bestimmtem Wind  durch deutlich lauteren Wellenschlag am Bug im Hafen einen unruhigen Schlaf (gilt aber meiner Erfahrung nach für ALLE Penichettes, geht mal im Hafen an den dort liegenden Bootes vorbei und "hört" Euch die Wellengeräusche am einem Penichette-Bug an! ). Dafür wiederum prasselt der Regen bei einer Tyrone lauter wg. der Dachlucke im Schlafzimmer, aber aber wieder fürs Lüften toll ist.
Im Fahren ist die Tyrone vielleicht etwas angenehmer, weniger Radeffekt speziell rückwärts, aber andererseits ist das ist je nach "Einparksituation" mal positiv oder negativ...
Fahrersitz / -stand / -sitzposition bei der Tyrone besser, speziell zu zweit sitzt man bequemer nebeneinander mit Platz für Karten, Fernglas, Kaffee usw und guter Sicht nach vorn... Cockpitfenster vorne aber leider nicht zum Aufklappen (nach vorn wie bei der Penichette),  das ist für Sicht und Luft manchmal besser. Auch die seitlichen Türen sind bei der Penichette eindeutig besser z.B. beim Schleusen oder alleine ( seitlichem) Anlegen.
Bei der Tyrone aber ist der seeehr bequeme Ausstieg zum Heck und hier ohne Bordwandkletterei dann an den Steg superangenehm!
Beide Boote haben Vor- und Nachteile. Der Tyrone war als refittetes Boot von 2012 in besserem Zustand, und hat uns viel Freude bereitet. Dehalb ist eine Penichette aber absolut kein schlechtes Boot, speziell auch vielleicht "renoviert"...!!
Ich hoffe, ich habe hier einige für Euch interessante Aspekte beisteuern können!

Uwe




Offline Klaus

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #8 am: 07.07.2016, 21:31 »
Ich finde, dass sie (für eine Familie mit 6 Personen) preislich uninteressant sind.
Habe auch mal mit einem Penichette-Käpt'n gesprochen, der gerade Lough Ree bei ordentlich Seitenwind hinter sich hatte - war wohl keine schöne Erfahrung.

Klaus

Offline paolo

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #9 am: 07.07.2016, 23:20 »

Habe auch mal mit einem Penichette-Käpt'n gesprochen, der gerade Lough Ree bei ordentlich Seitenwind hinter sich hatte - war wohl keine schöne Erfahrung.




Sorry, aber mit welchem Boot ist es schon ein Vergnügen auf einem See  quer zum Wind und längs zur Welle zu fahren... ?
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Offline Frank & Steffi

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #10 am: 08.07.2016, 07:47 »

Sorry, aber mit welchem Boot ist es schon ein Vergnügen auf einem See  quer zum Wind und längs zur Welle zu fahren... ?

...sicherlich richtig Paolo, bin da bei Dir, aber Unterschiede in der Seegängigkeit gibt es schon, was die Rumpfform anbelangt.
Gerade mit Booten mit flachem / rundem Rumpf, wie den Penichettes (und noch stärker mit den Bargen) ist es im Vergleich
zu Booten mit V-förmigem-Rumpf schon ein großer Unterschied, gerade bei Welle von der Seite. Während die V-förmigen
Boote doch wenigstens ansatzweise so etwas wie einen Kieleffekt (sich gegen den "Seitendruck" abstützen) haben und daher
noch einigermaßen Kursstabil und mit weniger Gierung / Rollen fahren, so fehlt diese Stabilität bei Flachboden-Booten völlig.
Sie werden zum einen von der Welle komplett ausgehoben und versetzt (wie bei einem Korken, der einfach nur oben auf den
Wellen aufschwimmt) und zum anderen halt dann auch vom Wind noch stärker "verblasen", was gerade auf dem Lough Ree
mit seinen Untiefen und Riffen wirklich mühsam ist, da dort stellenweise ja echte Kurshaltepflicht gefordert ist...
...wobei hierbei durchaus auch die "modernen tollen Boote" mit Ihren hohen Aufbauten und Abdeckungen zu nennen sind:
nicht, was die Rumpfform anbelangt, sondern eher, was die Windempfindlichkeit und dadurch die -Abdrift angeht - die sog.
Segelfläche ist hier echt nicht zu unterschätzen... :P

Es hat schon seinen Grund, warum (zumindest früher!) in Irland Boote mit Seegängigen Rümpfen und niedrigen Aufbauten
die Regel waren. Penichettes sind tolle Boote für Kanäle - einfach zu steuern, tolles Raumkonzept (gerade, was das Sitzen
im komplett verglasten Salon anbelangt,...), flacher Rumpf, geniale Heizung, alles toll. Aber halt nur, solange es nicht zu
"rauh" wird...  und wenn noch nach der "Gesamtbewertung" gefragt wird: trotz der genannten Vorzüge - mir zu teuer für
unser Familienbudget...  ::) :-[

Wie gesagt: meine Meinung!  :D ;)

Schönen Tag

Frank  :)
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline Klaus

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #11 am: 08.07.2016, 08:50 »
@paolo: Mit 'ner WaveQueen! Besonders oben auf der Fly. Wenn die Wellen drüber gehen.

 8)
Klaus

Offline paolo

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #12 am: 08.07.2016, 09:47 »
@paolo: Mit 'ner WaveQueen! Besonders oben auf der Fly. Wenn die Wellen drüber gehen.

 8)
Klaus


Na ja, ... wenn du jetzt 'Waveduke' gesagt hättest, hätte ich dir ja noch zugestimmt. Ich hatte auch schon viel Spaß mit nem Noble Cadet und auch mal mit einem Carlow Class auf dem Lower Lough Erne.
Aber mit so ner fetten Wavequeen?... Wo soll da der Spaß sein ? ? ?

Nix für ungut...

Ich will ja hier wirklich nicht der noble Verfechter  der Penichettes sein. Habe so ein Teil auch zum letzten Mal 2005 gechartert.
Aber wie Frank schon geschrieben hat: Raumangebot, Heizung und Fahrgefühl sind schon klasse.
Im Oktober fahre ich wieder mit nem Noble Duke. Ein klasse Boot. Aber bei umgelegten Bügel auch echt anstrengend. Jedenfalls bei Hochwasser auf dem SEW...

Wenn jetzt alles klappt, zeige ich euch in ein paar Tagen meinen neuen Zweitwohnsitz.
Per Handschlag ist das schon besiegelt. Muss das Teil jetzt nur noch bezahlen und in Braunschweig abholen, hahaha
Infos zu mir - gibt's hier:
https://www.paolo.de

Offline Anitram

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Re: Pénichette Pro und Contra
« Antwort #13 am: 08.07.2016, 19:53 »
Wir sind auch schon 2x Penichette gefahren und beide Male war es eine gute Erfahrung, allerdings bewgen wir uns jetzt immer in N.I. und da ist der Point einfach zu weit entfernt ;)
Ich fand auch nicht, dass die Penichettes schwieriger zu fahren gewesen wären, im Gegenteil! Gut zu fahren und ausgesprochen bequeme, geräumige Boote!!!

Grüße
Martina