Shannon-Forum

Revier und Liegeplätze => Revierinfos River Barrow, Grand & Royal Canal => Thema gestartet von: bádoir am 06.03.2005, 14:49

Titel: Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 06.03.2005, 14:49
Hallo Bootsfreunde und -innen!

Nachdem meine mehrteiligen Erne-Tipps auf recht positive Resonanz gestoßen
sind, und auch, um weniger bekannte Reviere vorzustellen, folgen hier mei-
ne  Barrow  - Tipps. Auch ein bißchen, um diese Reviere vor der Vergessen-
heit zu bewahren, denn wenn dort niemand mehr fährt, geraten sie auch beim
OPW in Vergessenheit, was sich dann zwangsläufig im Unterhalt äußert.

Es ist also auch Eigennutz, der mich das schreiben läßt. ;) Aber kommt nur
her, es ist viel Platzreserve hier. Wie sagte Schleusenwärter Patrick Doyle an
einem schönen Oktobertag, als er mich runterschleuste, und unten schon ein
anderes Boot wartete: "It's pretty overcrowded today, isn't it?"

Irgendwann einmal gibt's auch "Grand Canal- Tipps", und dann ist auch noch
etwas  über  den  Ballinamore & Ballyconell - Kanal projektiert. Letzterer
ist meiner Meinung nach ein verkanntes Juwel, das nur als Transit zwischen
Shannon und Erne mißbraucht wird.


Aber jetzt zum Barrow:

Geographisch  unexakt,  aber  für die Reiseplanung praktisch ist es, nicht
nur  die  Flußstrecke (von Athy bis St. Mullins) abzuhandeln, sondern auch
den  Barrow-Kanal  von  Lowtown bis Athy, der den Fluß mit dem Grand Canal
verbindet.  Und  nachdem  es  ein  so  schöner Umkehrpunkt ist (falls man
überhaupt  möchte/muß), nehme ich Robertstown an Grand Canal auch noch da-
zu.


GRUNDSÄTZLICHES:

DIE  KANALSTRECKE  ist  unproblematisch zu befahren. Shannon - Fahrern muß
aber gesagt werden, daß hier Schleusenwärter in erster Linie dazu da sind,
den  Wasserstand  zu  regulieren. Sie sind immer für mehrere Schleusen zu-
ständig,  die mit dem Auto, manchmal auch mit dem Moped angefahren werden.
Wenn  man in der Nebensaison unterwegs ist und einen trifft, so fragen sie
den  Skipper nach seinen Plänen und begleiten einen und verständigen sogar
den  nächsten  Kollegen.  In  der  Hauptsaison (wo oft mehrere Schiffe pro
Stunde  vorbeikommen  ;)), geht das nicht mehr; da lohnt es sich nicht, zu
warten, da ist Selbstbedienung angesagt, und zwar nicht mit mit Chipkarte,
sondern mit Kurbel. Aber wolltet ihr nicht ohnehin etwas mehr Bewegung ha-
ben?

DIE  FLUßSTRECKE  ab  Athy, und ganz besonders ab Carlow, bietet weit mehr
Herausforderungen  als  Shannon  und  Erne. Während dort einzelne Untiefen
markiert  sind und der überwiegende Rest der Wasserfläche als sauber gilt,
braucht  man  am Barrow schon gar nicht nach Markierungen Ausschau halten.
Hier  ist nur eine einseitige Fahrrinne ausgebaggert, und welche Seite die
Richtige ist, entnimmt man der Karte.

Auch  Wehre  sind  nicht  markiert,  sie  sind auf einmal da, wenn man die
Einfahrt   in  den  Umgehungskanal  verpaßt hat. Rostrot-moosgrüne Tafeln,
die  solche  Einfahrten  markieren, entziehen sich meist erfolgreich den
Augen  der Skipper. Man muß also wirklich nach Karte fahren, und dann auch
stets wissen, wo man sich befindet. Wer damit auf Loch Ree Schwierigkeiten
hat,  der  hat  sie hier auch.

Wenn man die Einfahrt in den Umgehungskanal nicht verpaßt hat, landet dann
an  einer SCHLEUSE. Früher waren die Anleger an den Schleusen nur bankmoo-
ring-Plätze,  aber  jetzt  wurden  an  vielen Stellen Stege gebaut, und es
bleibt  zu  hoffen, daß es so weiter geht. Grundschütze gibt es hier nicht
mehr, und die Torschütze funktionieren nicht immer alle. Die gemeinste Va-
riante  des  Themas  sind  ausgebrochene  Zahnstangen,  die man aber nicht
gleich erkennt.

Der Wasserstand des Barrow schwankt stark, sowohl starke Strömung wie auch
Niedrigwasser können Schwierigkeiten machen. Man darf nicht vergessen, daß
die  ursprünglichen  Barrow- Ausbaupläne nie fertig geworden sind- mit all
den  Überraschungen,  aber auch der ganzen natürlichen Urwüchsigkeit, die
das mit sich bringt.

Und  um der Schwarzmalerei die Spitze aufzusetzen, sei noch eine Regel aus
der  Zeit  der  Berufsschiffahrt  zitiert, wonach für die Kanalschiffer in
Athy Endstation war, während die Barrow- Schiffer auch jedes andere Revier
befahren durften.


---
 ??? ??? ???So,  jetzt  wundert  ihr  euch. ??? ??? ???

Erst will ich die Leute in dieses Revier locken, und dann das?

Das  ist  Bádoir's Schocktheraphie! ;D



Es  gibt  nämlich liebe und nette Leute, echt Irlandbegeisterte, die sogar
ein  bißchen Boot fahren mögen, solange sich nichts außergewöhnliches tut.
Aber  selbst  an  Killarcan Lock (ca. 70 cm) steigt deren Adrenalinspiegel
schneller  als das Wasser, und zwei Kilometer nach dem Ablegen mutiert die
Karte in deren Händen zu einem wertlosen Stück Papier, weil sie nicht mehr
wissen,  wo  sie  sind. Und diese Mitmenschen sind in einfacheren Revieren
besser aufgehoben, weil Urlaub auch für sie nicht Streß sein, sondern Spaß
machen  soll- und das ist doch für uns alle zusammen der Grund, in das Ge-
lobte Land zu fliegen, oder?

Ihr aber, die ihr bis hierher gelesen habt, ohne mit gänsehautgekräuseltem
Unterarm  zitternd die Maus ertastet zu haben, um meine Horrorstories weg-
zuklicken-  ihr alle seid aus hartem Holz geschnitzt, und sollt nun erfah-
ren, was euch am Barrow alles an Schönem erwartet.


                            *1*

Hier ist Irland noch so, wie es anderswo in längst vergangenen Zeiten war.
Mal  ehrlich, sind manche Pubs in Touristengebieten für uns nicht nur noch
eine  Kulisse  dafür,  unserem "alten Irland" nachzuhängen? Hier am Barrow
braucht es keine historischen Phantasien, hier ist es noch Wirklichkeit!

Livemusik pur, ohne Verstärker, manchmal mehr einheimische Musiker als Gä-
ste (anstatt einer jodelnden Klavierspielerin :))

Echtes,  spontanes  "storytelling" von und vor einheimischem Publikum (an-
statt  eines  angeheuerten  Spaßmachers,  der Abend für Abend die gleichen
Kerryman-jokes verzapft)

Ein Gratis-Pint "on the road", weil man als Tourist am zweiten Abend schon
als Stammgast gilt (oder ist's bei mir nur Mengenrabatt?? ;))

Kurzum,  Irland  ist  hier noch so, wie es in Doolin Ende der 60er gewesen
sein muß.

                            *2*

Hier  gibt's  verschiedenste  Landschaftsformen, sozusagen ein Querschnitt
durch  ganz Irland. Zugegeben, die Faszination, über eine weite Wasserflä-
che  zu  fahren, hat man hier nicht, doch man durchfährt hier weite, stim-
mungsvolle  Landschaften, später dann, wenn sich der Fluß durchs Hügelland
windet, eröffnen sich nach jedem Kilometer neue Perpektiven und zum Schluß
geht's  gar durch enge Täler, und den Rest bis zum Meer kann man per Fahr-
rad zurücklegen.

Hier  könnte  ich  seitenweise schwärmen, doch ich werde mich auf ein paar
Einzelbeschreibungen im Laufe der virtuellen Reise beschränken.

Aber  es gibt nicht nur Landschafts- und Dorfromantik. Kleinere Städte wie
Athy,  Bagenalstown  und  Graiguenamanach liegen auf dem Weg. Wer's größer
mag,  wird  sich  in  Carlow  länger aufhalten, und wen es mal nach Dublin
zieht,  der kann für einen Tag in Monasterevan anlegen und mit dem Zug von
der  wieder  eröffneten Station (ganz nah am Kanal) in einer Dreiviertelstunde nach Dublin
fahren.



                            *3*

Die  Schleusen  hier  sollte  man  nicht  als Hindernis sehen, sondern als
Erlebnis.

Faszinierend an diesen handbedienten Schleusen ist, daß es hier noch Tech-
nik  aus dem 18. Jahrhundert, zum Teil sogar noch in Originalsubstanz, zum
Anfassen  gibt.  Was  sonst in Technischen Museen ("Bitte nicht berühren")
einstaubt, ist hier noch voll in Aktion. Man darf, muß sogar hinlangen!!

Aber es spricht noch mehr für die handbediente Schleusentechnik:

1.  Wenn bei einer elektrisch bedienten Schleuse etwas ausfällt, geht rein
garnichts  mehr, und man hat Pause, bis ein Techniker kommt. Wenn an einer
Barrow-Schleuse ein Schütz klemmt, dauert die Schleusung halt ein paar Mi-
nuten länger, aber es geht weiter.

2.  Man  muß  nicht auf feste Schleusenzeiten warten, sondern kann fahren,
solange  es  einigermaßen hell ist. Kein Schleusenwärter heißt auch: Keine
Mittagspause  und  keine  Suche nach selbigem in den umliegenden Pubs. Man
ist also voll flexibel.

3.  Motorboot  fahren ist eine feine Sache, aber es dient nicht gerade der
sportlichen  Fitness-  außer  in diesem Revier. Anlegen unter verschärften
Bedingungen, Schleusentore stemmen, schwergängige Schütze hochkurbeln.....
da legt man sich abends in die Koje mit dem Gefühl, etwas getan zu haben.


                              *4*

Selbst in der Hauptsaison gibt es hier keinen Trubel, kein Liegen in zwei-
ter  Reihe,  keine gröhlenden Spätheimkehrer, die über das Vorschiff tram-
peln.  Das  heißt nicht, daß hier nichts los wäre. Aber hier sind in jedem
Pub  die  Einheimischen  in der Mehrzahl, und man nimmt an d e r e n Leben
Teil.


                             ---------


DIE  BESTE JAHRESZEIT für den Barrow ist auf jeden Fall der Frühling, dann
kommt der Herbst, zuletzt der Sommer. Der Grund für diese seltsame Eintei-
lung  sind  nicht  die Touristenströme, sondern zwei andere Kriterien, die
das  Skipperleben  am  Barrow  bestimmen:  Krautwachstum  und Wasserstand.
Krautwachstum  auf  dem  Kanalabschnitt  ist  lästig, und auf dem Fluß bei
Strömung sogar gefährlich, weil das Schiff mit umwickelter Schraube manöv-
rierunfähig  ist. Daß das Schippern bei zu wenig Wasser eine freudlose An-
gelegenheit  ist,  ist jedem klar, aber auch zu viel Wasser kann die Reise
unterbrechen, weil das viel Strömung bedeutet, wogegen die für diesen Fall
oft zu knapp motorisierten Boote nicht mehr ankommen.

(Das ist übrigens kein Vorwurf an die Vercharterer, denn bei üppigerer Mo-
torausstattung  würde  eine bestimmte Sorte von Zeitgenossen rücksichtslos
mit  10,  15 kn die Kanalufer abschwemmen und im Fluß dann mit Karacho auf
einen Felsen auflaufen.)


Beides,  Krautwachstum und Wasserstand, ist stark wärme- bzw. wetterabhän-
gig. Eine ganz grobe Übersicht, ohne Gewähr:

APRIL: Garantiert kein Kraut, aber noch nennenswerte Hochwasserwahrschein-
lichkeit

MAI: Kraut sprießt langsam, Hochwasser selten, aber nicht auszuschließen.

JUNI: Schön langsam wird's grün unter dem Kiel, Wasserstand meist ok

JULI/AUGUST:  Das  Grünzeug  hat Hochkonjunktur, dazu kann bei wenig Regen
der  Wasserstand  bis  in  den kritischen Bereich sinken. Zwangspausen zur
Krautentfernung, manchmal auch durch Aufsitzen, sind unvermeidbar.

SEPTEMBER:  Das  Krautwachstum  hat  den  Höhepunkt überschritten, auf dem
Kanalabschnitt  werden  die  Mähmaschinen  wieder  Herr  der Lage, und die
Niedrigwassergefahr auf dem Flußabschnitt wird wieder geringer.

OKTOBER:  Das  Kraut  geht  weiter zurück, Wasserstände im Allgemeinen ok,
gegen Ende eher mal zu hoch.

Aber  das Wetter ist bekanntlich wendisch. Wenn der Sommer kühl ist (= we-
nig  Kraut)  und  mäßig  regnerisch (= normaler Wasserstand), und dann auf
einmal  ein  Dauerhoch auftaucht, kann man auch im August einen Spitzenur-
laub haben. Im Jahr 2000 z.B. hatte ich's paßgenau erwischt.



So, das wären die wesentlichen Fakten für eure Urlaubsentscheidung.

VORAB NOCH DREI TIPPS, DIE FÜR DIE BUCHUNG WICHTIG SEIN KÖNNTEN:

+++
Revierneulingen rate ich, einen Vercharterer auf dem Kanalstück zu nehmen.
Dann  kann  man sich erst mal an die Schleusentechnik herantasten. Ab Athy
geht  es dann auf fließendes Wasser. Von hier ab steigen die Schwierigkei-
ten,  allerdings auch erst allmählich. Bis Maganey ist's einfach, dann ma-
chen die Nebenflüsse Lerr und Greese die Sache etwas flotter, und dann, ab
Carlow,  geht's  zur  Sache. Ihr könnt also auch umkehren, wenn es euch zu
viel  wird, und die verbleibende Zeit auf dem Grand Canal verbringen. Auch
da gibt es viel Schönes zu sehen.

+++
Meidet  die  (Gott  sei  Dank  seltenen)  "Boat  Rallys"  (Termine s. http://www.iwai.ie )   und  die  in  Frage kommenden An- und Abfahrtswochen. Da zwängen
sich bis 200 einheimische Boote durch das Revier. (Viele unserer Gebräuche
sind den Iren unverständlich. Aber manchmal ist es auch umgekehrt)

+++
Achtet  bei  der Bootswahl auf die Durchfahrtshöhe in Carlow (Vercharterer
fragen!). Mein persönlicher Favorit sind die stählernen Narrow Boats, weil
sie  eine  "weed hatch" haben. Das ist eine Klappe, durch die die Schraube
von  oben  vom  Kraut  gereinigt  werden  kann.  Außerdem  ist  Stahl ggf.
unempfindlicher als GFK.


IMMER NOCH ZWEIFEL?

Dann habt ihr eine ideale Voraussetzung für den Barrow!

Mit etwas Selbstzweifeln habt ihr einen Vorteil gegenüber jener Sorte all-
zu  selbstbewußter  "Seeleute",  denen das Draufgängertum unter der frisch
erstandenen  Kapitänsmütze brennt. Wenn jemand Bootserfahrung, technisches
Verständnis  und  räumliches Vorstellungsvermögen hat, kann bei natürlicher
Vorsicht nichts Wesentliches schief gehen, wohl aber bei Leichtsinn.


Das wär's für heute.

In meinem nächsten Beitrag beginnt die Reise


Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Michael Metzner am 06.03.2005, 16:50
Hi Badoir,

 :D :D :D :D :D :D ..... Bravo, Kompliment, was auch immer. Das war das Beste was ich bisher über den Barrow gelesen habe. Da kann man eigendlich nicht mehr wiederstehen.

Vielen Dank für den Beitrag.

Grüße,
Michael M.
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Christian S. am 06.03.2005, 18:37
Servus Gerhard,



vielen vielen Dank, ich druck das gleich für Beate aus, vielleicht klappts dann auch mal weiter wie nur bis Athy.  ;D
Ein super Bericht, ich freu mich schon auf mehr!


Gruß vom See
Christian
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Olli am 07.03.2005, 00:29
hi Badoir,
Der Grand Kanal und der Barrow würden mich schon mal interresieren aber neben Bootfahren und Pubgesseligkeit fahr ich auch noch zum Angeln nach Éire.
Kannst du mir mal sagen wie es mit dem Angeln im Kanal aussieht und vieleicht ein Paar Homepages von Vermietern nennen?

Gruss Olli

Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: softi am 07.03.2005, 15:27
hi Badoir,
Der Grand Kanal und der Barrow würden mich schon mal interresieren aber neben Bootfahren und Pubgesseligkeit fahr ich auch noch zum Angeln nach Éire.
Kannst du mir mal sagen wie es mit dem Angeln im Kanal aussieht und vieleicht ein Paar Homepages von Vermietern nennen?

Gruss Olli



Hallo Olli
sehe dir den Link an. Allem Anschein hats dort auch Fische. Sieht so aus als ob die Zeit dort stehen geblieben ist. Werde mir das für den nächsten Irlandurlaub mit in die Planung nehem ;D ;D
http://www.barrowline.ie/ (http://www.barrowline.ie/)
http://www.europeafloat.com/irea.htm (http://www.europeafloat.com/irea.htm) Dieser Link führt zu Bootsverleiher am River Barrow und Grand Canal.

Ciao Erwin
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 07.03.2005, 18:48
Hallo Olli!

Das erlesenste Fischgewässer im Revier findest du in Carlow. Gleich nach dem Wehr geht es links ca. 500 m den Burren River hinauf, wo sich dann rechts Loch Tesco eröffnet. Dort beißt alles, was du dir wünscht, z.T. sogar tiefgefroren oder in Dosen. Gute Chancen bietet auch der Mace River, auch wenn er nicht diese Vielfalt bietet.

Für weitere Tipps dieser Art stehe ich gerne zur Verfügung.

Zum Thema Charterer:

http://www.canalways.ie/canalways_ireland.htm
(Selbst ausprobiert, sehr empfehlenswert)

http://www.mailstore.com/shops/1518/irland.htm
(noch nicht ausprobiert, aber altbekannter, nicht zu großer Vermieter)

Grüße
Gerhard

Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Michael Metzner am 07.03.2005, 20:02
Hi Gerhard,

letzteres Reisebüro gibt es das noch? Die Seite ist noch von 1999.

Grüße,
Michael.  :-\
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 08.03.2005, 06:57
Hallo Michael,
Deine Befürchtungen sind wohlbegründet (DM-Preise)

Für Direktbucher : http://www.lowtownmarina.com/hiring.htm

Grüße im Halbschlaf um 06:52
Gerhard
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 20.03.2005, 17:27
Barrow-Tipps Teil 2

Hallo Barrowbegeisterte!

Erst  nochmal ein trockenes Kapitel, das aber sehr nützlich ist: Ein Törn-
planer, der euch auch zugleich eine Übersicht über unsere virtuelle Barrow-
- Tour bieten soll. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein ganz einfaches
Prinzip.

In der Tabelle sind die wichtigsten Ziele auf der Barrow-Route aufgezählt,
davor  die  Entfernung  in  Kilometern von Lowtown aus durchgezählt. Damit
könnt ihr gut die Fahrzeit abschätzen.

Dazwischen  sind  (eingerückt)  die  Schleusen und die beweglichen Brücken
aufgeführt. Die benötigen zusätzlich Zeit.



Fakten zur Fahrzeitberechnung:

Mehr  als  5  km/h darf und soll man auf den Kanälen nicht fahren, auf der
eigentlichen Flußstrecke sind es 8 km/h, stromauf bei starker Strömung we-
sentlich weniger. (nach anderen Quellen sind es 6 km/h auf den Kanälen und
dem Fluß. Das scheint mir auf den Kanälen zu schnell und auf dem Fluß doch
zu langsam)

Eine Schleuse benötigt im besten Fall
mit Schleusenwärter etwas weniger als:             10 Minuten

Wenn sie "verkehrt" steht, also vor dem Ein-
fahren  erst  befüllt/entleert werden muß:         +   5 Minuten

Selbstbedienung:                                                   +   5 Minuten

Doppelschleusen:                                                 +  10 Minuten

Wenn die Doppelschleuse verkehrt steht,
zusätzlich noch mal:                                             +   5 Minuten


Bewegliche Brücken:                                               10 Minuten

----------
Beispiel:

Wollt  Ihr also wissen, wie lange man z.B. von von Rathangan Hafen bis Vi-
carstown  braucht,  so nehmt die Differenz zwischen 34,8-12,8 = 22 Kilome-
ter. Das sind leicht gerundet 4 Stunden und 25 Minuten reine Fahrzeit.

Wenn  beide  Doppelschleusen  richtig stehen, und der Schleusenwärter euch
begleitet, kommen  2 x (10+10) = 40  Minuten dazu

Das sind also gesamt 5 Stunden 5 Minuten

Im  ungünstigsten  Fall,  wenn  euch jemand entgegengekommen ist, und alle
Schleusen verkehrt stehen, so sind es bei Selbstbedienung:

2 x (10 + 10 + 5 + 5) = 60 Minuten

Dann sind es 5 Stunden 25 Minuten

Alles klar?

---------------

Hier also die Tabelle (ob ihr in Lowtown die neue oder alte Strecke fährt,
macht kilometermäßig nicht viel aus)



 *  km  *  ORT bzw. Schleuse

---------------------------------
        * ROBERTSTOWN, von hier sind es etwa 1,5 km zum
          "offiziellen" Beginn des Kanals bei Kilometerstein:

*   0,0 *

*   2,0 * ABZW. MILLTOWN FEEDER, 10 km nach MILLTOWN,+ 1km P.O. GIBRALTAR

          Geradeaus, Richtung Barrow, kommen:

             4 Schleusen (19 ... 22)

*  12,8 * RATHANGAN HAFEN

             1 Doppelschleuse (23)

*  13,5 * RATHANGAN CANALWAYS

             1 Doppelschleuse (24)

*  22,6 * MONASTEREVAN OBEN

             1 Hubbrücke
             1 Schleuse (25)

*  23,6 * MONASTEREVAN UNTEN

*  29,8 * FISHERSTOWN

*  34,8 * VICARSTOWN

             2 Schleusen (26,27)

*  45,4 * ATHY ALTER ANLEGER

             1 Schleuse (28)

*  45,7 * NEUER HAFEN VON ATHY

             1 Schleuse (Ardree)
             1 Hubbrücke
             1 Schleuse (Levitstown)

*  55,6 * MAGANEY

             2 Schleusen (Maganey, Bestfield)

*  63,7 * CARLOW

             1 Schleuse (Cloghrennan)

* 69,00* MILLFORD (bankmooring)

             1 Schwenkbrücke
             2 Schleusen (Millford, Rathvindon)

*  74,8 * LEIGHLINBRIDGE

             1 Schleuse (Rathellen)

*  79,1 * BAGENALSTOWN

             4 Schleusen (Bagenalstown, Fenniscourt, Slyguff,
                          Upper Ballyellen)

*  89,1 * GORESBRIDGE

              2 Schleusen (Lower Ballyellen, Ballytiglea)

*  94,1 * BALLYTIGLEA BRIDGE ( Weg nach BORRIS)

              3 Schleusen (Borris,Ballyngrane, Clashganna
              1 Dopppelschleuse (Ballykeenan)


* 103,5 * GRAIGUENAMANACH

              3 Schleusen (Upper / Lower Tinnahinch, Carriglead)


* 110,1 * ST. MULLINS LOCK. Hier ist das Ende der Schiffahrt

* 111,1 * ST. MULLINS (zu Fuß)


WICHTIG:  Macht keinen Streß aus der Zeitplanung. Laßt rechtzeitig los von
euren  Plänen,  wenn ihr eine Etappe nicht schafft, und plant ganz einfach
neu. Es ist U-R-L-A-U-B !!

Ich  würde  jedenfalls  erst Richtung Flußstrecke mit ihren Unwägbarkeiten
fahren,  und  die  restlichen Tage auf dem berechenbareren Kanalstück ver-
bringen.

WAS  SICH  KEINER  ZU  FRAGEN TRAUT: Was ist, wenn man es nicht zurück zum
Vermieter  schafft? Klar: Er freut sich nicht. Aber im Notfall (!!) wird er die
Nachfolgecrew schon dorthinbringen, wo ihr gerade seid, und dort die Über-
gabe vornehmen.

Aber  bitte  nutzt die irische Gastfreundschaft nicht aus, indem ihr diese
Möglichkeit  von  vornherein einrechnet. Auch könntet ihr einmal die Nach-
folgecrew sein, deren Bootsübergabe so bedeutend erschwert wird!


So , nachdem  ihr euch durch dieses eher formale Kapitel durchgekämpft habt
und  die  Kilometertabelle  vielleicht ausgedruckt habt, geht es auf große
Fahrt in Teil 3, aber erst gibt's bei mir noch ein Guinness! :P :D

Verrückte  Schwäne  werden euch begegnen,unheimliche Moore, ein Schleusen-
wärter,  der  aussieht  wie  der  unvergessene Luke Kelly, Stromschnellen,
Sandbänke, Pubs, Livemusik .............

Are ye ready, folks?

Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 20.03.2005, 17:50
Barrow - Tipps Teil 3


Beginnen  wir die virtuelle Reise in Robertstown am Grand Canal. Hier wird
der  über den Grand ankommende Skipper Pause machen, und wer spät nachmit-
tags in Lowtown ein Boot übernimmt, wird wohl auch lieber hier, direkt ge-
genüber von Einkaufsmöglichkeiten und Pub, übernachten.



ROBERTSTOWN

Kommt  man von Westen (Lowtown) nach Robertstown, so sollte ein unbeschäf-
tigtes  Crewmitglied am Bug unbedingt die Fotokamera bereithalten. Umrahmt
von der Brückendurchfahrt, taucht ein stattliches Gebäude, das mittlerwei-
le restaurierte Canal Hotel von Robertstown auf.

Robertstown  war  früher  nämlich alles andere als ein verschlafenes Dorf.
Die  Nähe  der  Barrow- Abzweigung machte es zu einer Verkehrsdrehscheibe,
die  für  Verladebetrieb und Handel zuständig war. Lange noch standen hier
alte Lager- und Handelshäuser. Sie sind wohl in Zeiten des Booms etwas ha-
stig  gebaut  worden,  denn  sie  waren mit ihren zusammengebrochenen Zwi-
schendecken  und morschen Mauern nicht mehr zu erhalten. Jetzt stehen dort
die neuen Reihenhäuser in Traumlage am Kanal.

Als  letztes Zeugnis dieser einst bedeutenden Hafen"stadt" existierte hier
bis  Anfang  der 90er Jahre eine Fabrik für Tierfutter, das laut Werbetext
"für  Hunde, Katzen, Vögel und Fische gleichermaßen geeignet" war. Nun ha-
ben  die  Iren  durchaus einen Sinn fürs Praktische, aber ob sie d a s ge-
glaubt haben?

Das  Hotel  diente  den  auf  den Personenschiffen fahrenden Reisenden zur
Übernachtung  nach der ersten Tagesetappe von Dublin aus. Dann beherbergte es nach abgeblasenen Museumsplänen
ein Cafe‚und ein Begegnungszentrum, jetzt soll es wieder ein Hotel wer-
den.

Sonst ist von dem vergangenen Glanz des Handelszentrums nicht viel geblie-
ben.  Der rege Betrieb in dem Laden am Anleger, wo bis spät die Hausfrauen
zum Einkaufen vorfahren und ihre Männer in der Zwischenzeit im Pub (Mulla-
ney's) abstellen; vermitteln mit ihrem ständigen Kommen und Gehen noch ein
klein  wenig  von  dem "hustle and bustle" vergangener Zeiten. Hier gibt's
noch die klassische Pub - Laden - Kombination. In dem im alten Stil ausge-
statteten  Pub kann man sich noch richtig vorstellen, wie hier unsere pro-
fessionellen Vorgänger vor über 100 Jahren Pause gemacht haben.

Ein  zweites Pub mit Dart und Poolbillard liegt weiter westlich und jetzt,
nachdem  Robertstown  auch  von  immer mehr Dublin- Pendlern bewohnt wird,
sind die Pubs auch mehr geworden.

Kurz  nach  Robertstown, Richtung Dublin, kommt eine Wendebucht, falls der
Hafen mal zu voll zum Wenden ist.

Ein  schöner  Spaziergang führt Richtung Norden, wo Interessierte auch den
stillgelegten Blackwood Feeder verfolgen können


Solltet  ihr  hier  gegen Ende der Reise vorbeikommen, könnt ihr schon mal
etwas  Gepäck vorausschicken. Hier in Robertstown könnt ihr euren Frachter
wie  in  alten Zeiten direkt gegenüber vom Postamt entladen. Viel billiger
als  die excess baggage fees am Flughafen ist das auch nicht, aber man er-
spart sich so viel Kofferstopferei und -schlepperei.



LOWTOWN / OLD & NEW BARROW CANAL

Am Anfang der Barrow Line hat man zwei Möglichkeiten, zu fahren: die südliche alte Strecke und die nördliche neue (   ;)  gebaut 1798-1804  ;) ). Die neue
Strecke  wurde  gebaut, um dem Kanalstück Robertstown - Dublin mehr Wasser
zukommen  zu  lassen  (Bei Wassermangel ist deshalb die alte 19er manchmal
gesperrt).  Kommt man von Allenwood, so kann man gleich in den neuen Kanal
einbiegen  und spart sich so 2 Schleusen. (Keine Angst, es kommen noch ge-
nug!).  Diese  Einfahrt  ist  manchmal erst im letzten Moment zwischen den
Schiffen  der Werft zu sehen, Orientierungspunkt ist die stählerne Fußgän-
gerbrücke

Von  Robertstown kommend könnt ihr genau so gut über den alten Kanal Rich-
tung  Barrow fahren; es ist ein sehr idyllisches Stück zwischen alten Bäu-
men, und kurz vor der alten Schleuse 19 zweigt der Milltown Feeder ab.

Dasneue  südwestliche Kanalstück bietet andererseits einen Anleger mit großer
Spiel / Liegewiese mit Grillmöglichkeit- das Ideale für einen sommerlichen
Badetag.

Beiden Teilstrecken gemeinsam ist das kristallklare Wasser, weil hier über
den  Milltown  Feeder  mit  sauberem Wasser das ganze Kanalsystem versorgt
wird

Hier gibt es jede Menge prachtvoller Fische, die mit ihren frischen Farben
den  Vergleich  mit den Vögeln nicht zu scheuen brauchen. Wer seine Kamera
mit  einem  (Linear-) Polfilter bestückt, kann hier Bilder machen, die wie
Unterwasseraufnahmen aussehen. Seltsamerweise lassen sich die Fische durch
das Motorgeräusch nicht beeindrucken.

Und  noch  etwas:  Wer  hier seine Bilgenpumpe betätigt, muß zur Strafe im
nächsten Jahr Ballermann - Urlaub machen  >:( !


-------- AUF ABWEGEN: MILLTOWN FEEDER / POLLARDSTOWN FEN

Kurz vor der alten Schleuse 19 mündet unter einer Brücke der Milltown Fee-
der.  Über  ihn  wird dem Kanalsystem das Frischwasser zugeführt, das beim
Ablassen der Schleusen letztlich im Shannon, Barrow und der Liffey landet.
Zeitweise  wurde  auch er zur Schiffahrt mit speziellen Booten genutzt. Es
ist  ein  idyllisches,  schmales Kanalstück, mit einem Anleger in Milltown
und  zugleich  Ausgangspunkt für Wanderungen im einzigartigen Pollardstown
Fen.

Leider ist er für die Charterboote herkömmlicher Bauart nicht geeignet, da
er ziemlich schmal und flach ist und weil die Pluckerstown Bridge nur 1,80
Meter  (aber  nicht  immer!) Durchfahrtshöhe hat- und davor kann man nicht
wenden,  weil  der  Kanal  zu schmal ist (!) Eine Wendemöglichkeit gibt es
erst in Milltown, für längere Boote erst im Pollardstown Fen. Da sitzt man
also in der Falle, wenn man nicht unten durch kommt. Und dann 4,5 km rück-
wärts fahren - das macht wirklich keinen Spaß.

Chancen hat man nur mit kleineren Narrow boats; ihr solltet aber unbedingt
den  Vercharterer fragen, ob der Kahn beim aktuellen Wasserstand unter der
Brücke durchpaßt.

Dazu  muß  das  Kaminrohr  abgenommen, das Dachfenster geschlossen und bei
manchen  Booten auch noch der Tillergriff abgenommen werden.

(Und  bei überraschend einsetzendem Starkregen sollte man sich schleunigst
auf den Rückweg machen, sonst gibt's Urlaubsverlängerung)

Der  Gegenwert  für  diese Mühen: eine Fahrt durch glasklares Wasser durch
menschenleeres  Land, so, daß man meint, man wäre versehentlich zu früh in
einen  Entwässerungsgraben  eingebogen.  Aber  keine  Sorge, es geht immer
weiter!


Da..... tatsächlich! Hier wohnen noch Menschen!!!!!! ;D :

MILLTOWN  präsentiert  sich  mit einer romantischen Brücke mit ebensolchem
Anleger,  leider  ohne  Wasserzapfstelle.  Sollte dieser restlos überfüllt
sein ( d.h. es haben gleich zwei Schiffe angelegt), gibt es auch reichlich
bankmooring-PLätze.

Das  Restaurant/Pub  an  der  Brücke kommt mir etwas schickimickihaft vor,
aber  drinnen im Ort (300 Meter Weg nach links) gibt es noch was "irische-
res" und auch einen kleinen, aber gut sortierten Laden.

Nach Milltown geht es ohne Umweg über den Golf von Biskaya zum

POINT OF GIBRALTAR

Hier  fließen  die   Arme, die den Milltown Feeder bilden, zusammen. Ob
diese  noch  weiter befahrbar sind, weiß ich nicht; da würde ich in dieser
einsamen  Gegend  nichts  riskieren. Und einen "Testlauf" mit der Schraube
voran  rückwärts gegen die Strömung läuft zäh und gefährdet die Schraube .
Bleiben wir lieber hier.

Es gibt reichlich Wendemöglichkeit und bank- bzw. treemooring- Plätze. Der
Platz  in  der Mitte des Zusammenflusses und erst recht am nördlichen Ufer
bietet  gigantische  Sonnenuntergänge  in der Wildnis, aber wegen des Dik-
kichts  kaum Wandermöglichkeiten. Am südlichen Ufer, am Waldrand, sieht es
in  dieser  Hinsicht  besser aus. Große Wanderungen sind aber nicht möglich,
denn  man  muß  unbedingt  auf  den  Dämmen  bleiben. Hier ist noch ECHTES
Moor!!!  Als  Hauptdarsteller potentieller Schauergeschichten von Milltown
habt ihr dann nämlich nicht viel von dieser Ehre!! 8)

Also  bleibt  vorsichtig, dann könnt ihr euch es aussuchen, ob ihr hier in
der  Wildnis  mit  Zwitschern  und  Quaken aufwachen wollt, oder lieber in
Milltown  nach einem Pubabend. In letzterem Fall sollte man aber unbedingt
die 900 Meter zum Point Of Gibraltar als Tagesabstecher machen. Die Gegend
hier gehört zum Eindrucksvollsten, was ich von Irland je gesehen habe.

--------------------So, jetzt sind wir wieder auf  der Hauptroute----------------------


Nach SCHLEUSE  20  (Bei  der  Barrow Line wird wieder mit 20 weiter numeriert)
kommt - welche Überraschung -  Schleuse 21, die ich deswegen erwähne, weil
hier das Schleusenwärterhaus so tief liegt. Hier war der Kanal nämlich ur-
sprünglich auf diesem Niveau verlegt.


RATHANGAN

Hier erwartet euch gleich nach der Brücke ein großer Anleger mit zusätzli-
chen  Bankmooringplätzen.  Über das Tal hinweg hat man einen schönen Blick
auf  den  Ort. Er ist aber nicht soweit entfernt, wie man meint, denn bald
nach  der  ersten (nördlichen) Brücke kommen die ersten Läden und auch ein
Pub.  Von  der  zweiten Brücke (an der Schleuse) ist es wesentlich weiter.
Wasser  gibt's  an  der  ersten Brücke (Anleger bitte wieder freima-
chen!),  und  reichlich  Entsorgungsmöglichkeit.

Nach  der  Doppelschleuse  seht ihr rechts ein stillgelegtes Lagerhaus aus
der  Zeit,  als der Kanal eine wichtige Verkehrsader für Güter war. Gegen-
über  ist  ein kleines Charterunternehmen (Canalways). Laßt euch nicht von
dem  Anblick von ein paar halb zerlegten Booten irritieren, die sind nicht
zum vermieten! Michael ist halt ein Bastler- ein recht erfolgreicher übri-
gens!

Dann kommt noch eine Doppelschleuse und dann, nach der Eisenbahnbrücke:

MONASTEREVIN  Früher  oft  auch  Monasterevan geschrieben, es gibt mehrere
Aussprachevarianten,  die  wohl auch der Verständlichkeit gegenüber Touri-
sten dienen. Die offizielle Aussprache ist nämlich "mansterivin" mit Beto-
nung auf dem ersten i.

Anlegemöglichkeit  östlich an der Straße, oder, besser noch, rechts in den
Hafenbecken. Wasser gibt es allerdings erst an der Schleuse.

Monasterevin  war  mal früher ein wichtiger Handelsort. Die Abzweigung des
Mountmellick Kanals (nach der Brücke) machte den Ort zu einem Knotenpunkt.
Dort,  wo heute die vermeintlich neuen Hafenbecken sind, waren auch früher
welche.  Sie  waren  mit  Lagerhäusern umsäumt, die allerdings nicht mehr gut aussahen.

Gegenüber  ging  auch ein Stichkanal in den Ort hinein, der sich teilweise
noch am Straßenverlauf rekonstruieren läßt.

Die breiten Straßen mit teilweise stattlichen Häusern zeugen noch von ver-
gangenen  Glanzzeiten.  Sehenswert ist die Hubbrücke und der anschließende
Viadukt,  der  den  Kanal über den Barrow führt. Auf der anderen Seite des
Tals zweigt der leider stillgelegte Mountmellick Kanal ab.

Vorher wird euch vielleicht noch ein Garten südöstlich der Hubbrücke auf-
fallen, in dem eine halb "versunkene" Natursteinbrücke der schon bekannten
Bauart  steht,  unter der Blumen angepflanzt sind. Hakt das nicht als eine
der  Skurillitäten irischen Gartenbaus ab. Die Brücke war nämlich echt mal
in Betrieb.

Dort, wo man, von Norden kommend, nach rechts Richtung Viadukt abbog, ging
es  früher  geradeaus  in  einer Schleuse hinunter, dann unter eben dieser
Brücke  hindurch  und  dann über  weitere Schleusen in den Barrow. Aber
der Barrow war hier noch ein recht unzuverlässiger Genosse, sodaß man bald
gegenüber  den  Kanal  weiterbaute und die Schiffe wieder hinaufschleuste.
Ich  frage mich heute noch, woher man damals das Wasser zum Schleusen nahm
(Pumpen gab es noch nicht). Aber vor der Frage stand man damals wohl auch,
denn bald wurde der Viadukt gebaut, der den Kanal auf gleicher Höhe ließ.
Eine  sehenswerte  Meisterleistung  aus  dem Jahre 1820! Sicher, das ganze
tropft, aber man hatte damals ja nur Natursteine und Mörtel.
Und  bedenkt, wieviele Hightech - Ingeneurbauten unserer Tage schon nach 10
Jahren tropfen!

Nach  der Schleuse, die dann kommt, sieht man übrigens noch den Kanalstum-
mel, der auf der anderen Seite vom Barrow wegführte.

Lange  war  Monasterevan ein verschlafenes Nest mit zwei Minilädchen (aber
schönen  Pubs!).  Aber jetzt geht es aufwärts, der Skipper findet in einem
großen  Supermarkt am Nordostrand alles, was er braucht. Auch die Bahnsta-
tion  (an der Brücke) wurde erneuert und wiedereröffnet. Von hier aus kann
man  auch, wie schon in Teil 1 erwähnt, einen Tagesausflug nach Dublin ma-
chen.

Aber  auch Monasterevin selbst hat sich ganz schön herausgemacht. Jetzt wurde auch endlch die Hauptdurchgangsstraße nach Dublin verlegt, ein großer Gewinn für den Ort, in dem
man sich länger aufhalten kann- nicht nur der kanalhistorisch Interessier-
te.

Zwischenspiel:  Die jackdaws (cathóg) sind hier besonders häufig. Vom Ver-
halten  her  eher den Papageien ähnlich, sind sie aber am nächsten unseren
Bergdohlen verwandt. In ihrem schwarz-grauen Frack sehen sie aber ganz an-
ders  aus.  Wenn ich ihren Ruf zum ersten Mal höre, weiß ich erst, daß ich
in Irland bin. Sie sind unheimlich neugierig und verspielt, balgen sich in
der  Luft  und  beäugen den ankommenden Skipper mit ihren strahlend gelben
Augen ganz interessiert. Brotstücke werden gerne entgegengenommen, und man
kann  das  Futter zur beiderseitigen Belustigung in die Luft werfen, wo es
geschickt aufgefangen wird.

Man  meint fast, man könnte sie auch aus der Hand füttern, und sie schauen
das  Futter  auch aus einem knappen Meter Entfernung genau an. Aber glaubt
nicht, daß sie näher kommen! Ratet mal, wer geduldiger ist!

Dort, wo sie gehäuft vorkommen, sind sie nicht so angesehen, aber in  der  unglückseligen  Zeit, als die Iren unter ihrer Besatzungsmacht zu
leiden  hatten,  hieß  es, wer eine im Flug verlorene Feder eines jackdaws
aus der Luft fängt, ist für immer frei.

Aber  von der Straße aufheben gilt nicht- dann müßt ihr wieder zurück nach
Deutschland!!! :(

Aber erst gehts mal in Teil 4 weiter in Richtung Vicarstown

Um irische Geduld bittet

bádoir

Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Christian S. am 21.03.2005, 21:47
Hallo Gerhard,


nachdem das Schweigen der irischen Lämmer ausgebrochen ist  ;) möchte ich mich für Teil 2 + 3 bedanken, sehr lesenswert und macht immer mehr Lust die ich diese Jahr wohl mal wieder nicht befriedigen kann.  :(
Ich freu mich schon auf Teil 4, wäre es möglich wenn du in St. Mullins angekommen bist das ganze nochmals rückwärts zu erzählen?  ;D :D ;) :) ;D 8)


Grüßle vom See
Christian
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 03.04.2005, 13:12
Hallo Forum!

,etniem SnaitsirhC eiw ,elhäzre sträwkcür sella hci roveB
mache ich erst mal vorwärts weiter mit:



Barrow - Tipps Teil 4

Vor  Abfahrt  in MONASTEREVIN muß man den Schleusenwärter verständigen, da
die  Hubbrücke  nicht  selbst  bedienbar ist. Seid nicht zu ungeduldig und
fahrt nicht schon los, während die Brücke noch in Bewegung ist. Der Wärter
muß  die Brücke erst in Endstellung verriegeln- das ist bei der altehrwür-
digen  Technik eine ganz sinnvolle Maßnahme! Dann geht es langsam über den
Viadukt.  Schaut  euch noch mal um, der Blick zurück nach Monasterevin mit
der Brücke im Vordergrund ist sicher auch ein Foto wert. An der Abzweigung
Richtung  Mountmellick  (Sackgasse)  geht  es  links,  dann kommt bald die
Schleuse (mit Wasserzapfstelle).

Nach  dieser Schleuse geht es unter der Brücke hindurch nach rechts; links
der  erwähnte  alte  Kanalstummel,  der  jetzt  als Anleger dient.

Auf dem folgenden Kanalstück wird euch wahrscheinlich schon der erste ver-
rückte  Schwan begegnen. Ja, richtig gelesen. Während sich bei uns nämlich
Schwäne  höchstens mal eines einsamen Schwimmers annehmen, ansonsten aber,
wenn  sie  keine  Jungen  haben, eher friedlich sind, leiden ihre irischen
Vettern   in  diesem  Revier  unter absolutem Größenwahn, und das zu jeder
Jahreszeit.

Selbst  ein  14 m - Schiff wird von so einem durchgeknallten Vogel als be-
stenfalls  ebenbürtiger Kontrahent betrachtet, der schonungslos attackiert
wird.  Er  stellt  sich tollkühn in den Weg, und unter den Attacken seiner
mächtigen   Schwingen   ist  schon  manch  Charterboot  in  Stücke  gebor-
sten......... in Schwanenträumen zumindest!

Im Ernst: Im freien Wasser, wo er nicht eingeklemmt werden kann, könnt ihr
ihn   mit  gedrosselter  Fahrt  ruhig  beiseite  schieben,  Brustbein  und
-muskulatur  ist  das  stabilste an jedem Vogel. Nur auf Höhe der Schraube
müßt ihr aufpassen, daß er nicht hineingerät.




FISHERSTOWN

Nach  einer  schleusenfreien  Stunde  kommt  ihr  in  Fisherstown  an. Ein
großzügiger   Anleger   mit  Steg,  weiteren  Pollern  in  der  Wiese  und
bankmooring  -  Plätzen läßt Großartiges erwarten. Also anlegen und stadt-
fein machen!

Auf  der  Suche  nach  der  "town"  werdet ihr die längste Wanderung eures
Urlaubs  machen!  Denn  Fisherstown  ist  nichts  anderes  als ein Pub.
(400 m westlich der Brücke)

Es schaut äußerlich recht vielversprechend aus, hat aber tagsüber anschei-
nend  selten auf; ich habe es jedenfalls noch nicht hinein geschafft. Hier
mal übernachten und das ganze abends zu testen, steht auf meiner Wunschli-
ste obenan. Man darf halt nicht enttäuscht sein, wenn es dann doch zu ist,
und  genügend  Vorräte  an Bord haben. Ansonsten aber wirklich ein schöner
Platz.

Nach  einer  weiteren schleusenfreien Stunde tut sich ein Anblick auf, der
anscheinend  alle  meine  Schwärmereien  von  einem  ruhigen  Revier Lügen
straft. Wir kommen nach

VICARSTOWN.

Hier  sind sehr viele einheimische Boote festgemacht. Ein Charterunterneh-
men  und  ein Reparaturbetrieb tun ein übriges, um hier an ein "Klein-Low-
town" zu erinnern. Aber alles halb so wild, nach der Brücke kommt ein ganz
langer, viel schönerer Anleger, an dem genügend Platz ist.

Vicarstown  bietet  zwar  auch  keine Einkaufsmöglichkeit, aber zwei Pubs,
und,  man  glaubt  es kaum, Recyclingcontainer. Die Wasserzapfstelle liegt
ungünstig  ganz nah an der Brücke und ist fast immer zugeparkt. Da läßt es
sich  manchmal  nicht  vermeiden,  daß  man beim Wassernehmen den Weg ver-
sperrt.  Der  "echte" Irlandurlauber, der vorbeimöchte, nimmt's mit Gelas-
senheit.  Zu  den Druckknopf- Wasserhahnen werde ich unter den allgemeinen
Tipps noch etwas erklären.

Vicarstown  ist ein sehr schöner Platz, auch zum übernachten. Wenn dann in
der  Dämmerung  die  schmiedereisernen Laternen angehen und ihr gelbliches
Licht zu einer imposanten skyline aufläuft, träumt Vicarstown seinen alten
Traum  von  einem  bedeutenden Handelszentrum an der wichtigsten Verkehrs-
schlagader- eben dem Kanal.

Hier würde es auch einen Geheimtipp für Livemusikabende geben, wo die Iren
an  bestimmten  Tagen  aus der Umgebung zusammenkommen und ganz informell,
mehr für sich als für das Publikum oder gar für die Touristen spielen- und
damit  es  ein bißchen Geheimtipp bleibt, Anfragen nur über PM, nicht über
email.

So,  wenn  ihr  dann  am  nächsten  Tag aufwacht und das Boot fertigmacht,
werdet ihr reuevoll euren abendlichen Guinnesskonsum zusammenrechnen, denn
ihr glaubt, unter Halluzinationen zu leiden. Da kommt doch tatsächlich ein
Schwan im Tiefstflug über das Boot gezischt!

Der  Schwan  ist aber echt. Während sein Kollege aus Monasterevin die See-
schlacht  bevorzugt,  so schätzt hier der königliche Vogel bzw. sein Kron-
prinz den Luftangriff. Das wäre an sich nicht mehr als ein schönes Fotomo-
tiv  (mind. 1/1000 sec., geduckte Haltung!)- wenn da nicht das Gerücht wä-
re, daß er just über dem Schiff sein Bürzel öffnet und so den Eindringling
"bombardiert".  Da  mag  was  dran sein, denn auch unsere Singvögel wehren
sich   so   gegen   Nesträuber  wie  Elstern,  Krähen  usw. Mir ist so ein
Bombardement  noch  nicht  widerfahren, aber das mag daran liegen, daß ich
kein  Frühaufsteher  bin  und der Vogel sich dann wohl schon ausgesch.....
hat.  Auch  dürfte  die  Wahrscheinlichkeit  gering  sein, daß man so sein
abends  verfüttertes Brot am nächsten Tag zielgenau auf den Kopf platziert
bekommt,  denn  man  kann  ja ausweichen, und 12 kg Schwan können nicht so
schnell die Anflugrichtung korrigieren.

Nach   all   diesen   Abenteuern   kommt  eine  fast  10  Kilometer  lange
schleusenfreie Strecke.

Diese  2  Stunden  möchte ich nutzen, um euch von zwei Dingen zu erzählen,
die  man  wissen  muß, um von Athy und anderen Städten nicht enttäuscht zu
sein.

Erstens sind irische Orte bei der Annäherung von der Wasserseite her immer
kein besonders schöner Anblick, in Rathangan werdet ihr es von Norden kom-
mend vielleicht schon ein bißchen so empfunden haben. Das liegt daran, daß
diese  Wasserstraße  eben  einst  eine wichtige Verkehrsader war. So haben
sich  hier Industrie, Werkstätten und Lagerhäuser angesiedelt. Es ist ganz
ähnlich wie bei uns, wenn man sich per Bahn einem größeren Bahnhof nähert.
Auch da sieht man als erstes Lagerschuppen, Schrottplätze und Industrie.

Also  nicht  enttäuscht  sein,  nach  einem  kurzen  Fußweg geht es in den
eigentlichen  Ort,  und die irische Idylle ist wiederhergestellt- da könnt
ihr mich beim Wort nehmen!

Das  zweite  ist das Müllproblem. Während ein Fluß wie der Shannon und der
Erne  hineingeschmissenen  Müll gnädig abtransportiert, bleibt er in einem
Kanal liegen, bis ihn jemand herausfischt. Dies und die Tatsache, daß auch
die  Iren  keine  fehlerfreien übermenschen sind, bedeutet, daß man in der
Nähe  von  größeren  Orten  auch auf herumtreibenden oder - liegenden Müll
achten  muß. (Ist kein Grund, es ihnen nachzumachen !!!) Verwehte Plastik-
säcke  werden euch schon auf dem Land begegnet sein; hier kommen auch här-
tere Dinge dazu, die die Schraube beschädigen können. Also fahrt hier auf-
merksam, damit es keine Zwangspausen gibt. Bevor ihr euch hier ein negati-
ves Urteil bildet, bedenkt, wie es bei uns aussehen würde, wenn so ein Ka-
nal  mitten  durch Orte führen würde- und vor allem sollte man anerkennen,
daß die Umwelt sonst in Irland doch in Ordnung ist.

Und  wenn  ihr  in  diesem  letzten Satz ein "noch" vermißt - auch bei uns
wendet sich selten etwas zum Besseren!

Halten  wir  uns  nicht mit pessimistischen Ausblicken auf, sondern wenden
wir uns einer fundamentalen Erkenntnis zu:

Ein  halbes  Jahrhundert  meines Daseins habe ich nie verstanden, warum in
Ländern  relativen  Wohlstandes 22 erwachsene Leute sich um einem einzigen
Fußball  streiten.  Hier  hatte ich, zumindest für die Region um Athy, die
Erleuchtung:

Die restlichen 21 Bälle schwimmen im Kanal! ;D ;D ;D


In der Ferne taucht Schleuse 26 auf, und danach wird es langsam städtisch.

Beachtet  das  Trockendock links. Das funktioniert so (nicht für Selbstbe-
dienung!):  Man  füllt das Dock, nimmt die Bretter auf der Kanalseite her-
aus,  fährt mit dem Schiff hinein, legt die Bretter wieder in die Führung,
und   läßt   dann   das   Wasser  über  das  entfernt  sichtbare Schütz in
einen  angelegten  Graben  Richtung  Barrow  ab.  Währen der Wasserspiegel
sinkt,  wird  das  Schiff mit Balken unterfangen, und man kann dann bequem
das  Unterwasserschiff  reparieren.  über das Schütz am Kanalufer wird das
Dock  danach  wieder  geflutet.  So  konnte man schon vor 200 Jahren einen
30-Tonner bequem reparieren.

ATHY

Dann tauchen die Schuppen und Lagerhäuser von Athy auf. Rechts eine riesi-
ges Schleppdach, unter dem man regengeschützt anlegen kann. Durch Schleuse
27  kommt  ihr  (wenn  der Betätigungsbalken nicht von einem PKW zugeparkt
ist,  aber  das  kann nur mir passieren!)
unter der Brücke hindurch zu den
alten  Anlegern.  Die  wird man wohl nur noch nutzen, wenn man spät abends
eintrifft,  sonst  geht es die Schleuse 28 hinunter, wo euer Kiel dann das
erste mal Barrow-wasser spürt. Links seht ihr eine relativ schmale Brücke
über  den  Barrow. über diese wurden die Treidelpferde, die das Boot hier-
hergebracht  haben,  über  den  Fluß geführt, wo es dann auf der östlichen
Seite weiterging.

Aber wir sind ja nicht berufsmäßig unterwegs, deshalb fahren wir unter der
Brücke ein kurzes Stück den Barrow hinauf und biegen dann gleich rechts in
den neuen Hafen von Athy ein.

Dieser  Hafen  (Am  Tag  seiner  Einweihung mußte ich gerade zurückfliegen
*schluchz*) liegt sehr stadtnah. Athy ist nicht so groß, wie es die ganzen
Lagerhäuser  am  Kanal  vermuten  lassen. Aber hier gibt es eine lebendige
Pubszene mit viel Musik, wo man auch schnell mit den Einheimischen ins Ge-
spräch  kommt, weil der Tourist auch hier noch Seltenheitswert hat, zumin-
dest  in  der Nebensaison. Geschäfte aller Art gibt es hier genug, auch in
der Nähe.

Absolut sehenswert ist auch die neue Kirche, die man auf der anderen Seite
des  Barrow  sieht.  Während alte Bahnhöfe in Irland wie Kirchen aussehen,
sehen neue Kirchen in Irland meist wie Bahnhöfe aus. Nicht so in Athy. Das
Äußere zeichnet sich durch einen mutigen, für den Baustatiker recheninten-
siven  Entwurf aus. Das Innere ist höchst eindrucksvoll. Vorherrschend ist
das  Licht,  das je nach Tageszeit wechselnd durch die vielen farbintensi-
ven, verschieden gestalteten Glasfenster in den Raum fällt. Natürlich sind
die  Fenster  an  der  Südseite der St. Peter and Paul´s Kirche in Athlone genauso
schön,  aber hier, mit der wesentlich schlichteren Innenausstattung, kommt
die Farbigkeit besonders stark zur Geltung.

Nehmt  euch  Zeit  für  Athy, trinkt einen Extra - Schluck auf den Barrow,
auch  zur  Stärkung  für  kommende  Abenteuer. Aber legt euch nicht voller
Sorgen  in  die  Koje,  es  geht  ganz  gemächlich los. Fast wie zur übung
angelegt, kommt hier morgen gleich ein ganz harmloser Seitenkanal.

Doch davon mehr in Teil 5
 
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 23.04.2005, 13:33
Barrow-Tipps Teil 5 Von Athy nach Bagenalstown

Wie  in  Teil  4  schon  erwähnt,  ist  der  nun  folgende  Abschnitt nach
ATHY ein Kinderspiel. Wenn man den östlichsten Durchlaß der Eisenbahnbrük-
ke  nimmt, landet man automatisch im Seitenkanal. Auch die, die direkt von
Schleuse  28  durchfahren,  können sich nicht vertun, wenn sie nur schnur-
stracks  aus  der  Schleuse  heraus  ans andere Barrow - Ufer fahren. Dann
kommt  eine  (stets  offene) Klappbrücke, die außer am Auslöser der Kamera
keine  Aktion  erfordert.  Und  die Schleuse, die dann kommt, hat nur eine
Hubhöhe von 1,07 m. Das einzige, was einen hier hart ankommt, ist die Tat-
sache,  daß das ehemalige Schleusenwärterhaus in absoluter Traumlage schon
verkauft ist. Ardree ist ein besonders schönes Stück Irland mit einem ganz
poetischen Namen ( von Ard Fraoigh = Erdbeerhügel)

Ardree  Lock, hat, wie alle nun folgenden Flußschleusen keine Nummer, son-
dern  einen  Namen.  Am Barrow wurde nämlich nicht, wie an den Kanälen, am
Stück  geplant,  sondern mal hier, mal dort eine Schleuse gebaut. So liegt
die "jüngste" (1836 ;)) Schleuse in der Mitte: Cloghrennan.

Dann kommt die erste "echte" Flußfahrt für euch, immer schön an der linken
Seite, wo der Treidelpfad ist. Dann kann man auch den 3,2 km langen Levit-
stown  Cut nicht verpassen, wo euch dann auf einmal eine Hubbrücke den Weg
verstellt.  Früher  konnte  (durfte! :'() man diese Brücke selbst hochkurbeln,
aber  jetzt  ist sie abgeschlossen und muß durch einen Wärter bedient wer-
den.  Es  gab  halt Leute, die die Brücke hinter sich nicht mehr zugemacht
hatten.  Da die Brücke nur von einer Seite bedienbar war, waren die Leute,
die  auf der Insel wohnten, "not amused", wenn sie von der Landseite heim-
kamen- bzw. nicht.

Im Hintergrund taucht nun die Ruine der Levitston Mill auf. Bemerkenswert
ist  der gute Zustand der Außenmauern, obwohl hier im Jahre 1943 das gela-
gerte  Getreide  einschließlich  aller Zwischendecken lichterloh brannten.
Die  "Mühle"  war zuletzt nur eine Mälzerei für Guinness. Andere Mühlen im
Laufe  des Barrow wurden schon früher stillgelegt, weil sich Getreideanbau
und  Weiterverarbeitung  schon  Mitte  des 19. Jahrhunderts wegen billiger
Importe aus den USA nicht mehr rentierten.

Den  Irrsinn  des  Warentourismus hat es also damals schon gegeben. Damals
lag  es  allerdings daran, daß die Auswandererschiffe sonst leer zurückge-
fahren wären. Das macht die Sache aber auch nicht logisch: Hunderttausende
von  Iren  wandern aus, weil sie daheim nichts zu Essen haben- und mit den
leeren  Schiffen  wird Getreide nach Irland importiert !!! Also gab es da-
mals  schon  Dinge  in  Politik und Wirtschaft, bei denen man nur den Kopf
schütteln kann.

Genießen  wir  lieber den Urlaub. Der nach wie vor existierende Wasserein-
lauf  in  die  Mühle  wird  den Bug des unaufmerksamen Skippers vielleicht
leicht  nach  rechts  ablenken, dann geht es in die Schleuse. Hier ist der
Hub schon größer, und am unteren Anleger werdet ihr merken, daß er für die
alten  großen  Handelsschiffe  gebaut war, da heißt es je nach Wasserstand
etwas klettern.

Dann geht es wieder auf den Fluß. Hier immer schön links halten, auch wenn
die Durchfahrt vor den Inseln rechts breiter erscheint! Es kommt

MAGANEY BRIDGE

Dies  war  nie  ein Ort in unserem Sinne, sondern immer "nur" ein Pub, ein
Laden,  ein  Postamt  und bis 1963 auch noch eine Bahnstation für die ver-
streut  im  Umland  wohnenden Iren. Trotzdem unbedingt einen Halt wert, am
besten  schon auf der Hinfahrt, weil man sich dann in dem Three County Pub
gleich mal über das Musikprogramm der nächsten Zeit informieren kann. Hier
wird  es  auf einer Tafel angeschrieben, und ihr könnt Eure Rückfahrt ent-
sprechend planen.

Dise  Informationsrunde wird nicht ganz trocken abgehen. Der einst wunder-
schöne  "beer garden" hinter dem Haus wurde leider für die neue Tankstelle
reduziert,  aber andererseits kam damit auch wieder ein vollwertiger Laden
hierher.  Der  alte  Tante-Emma-Laden  war bei aller Liebe zur Romantik in
seinen letzten Jahren schon sehr dürftig bestückt.

Sehenswert  das  "Postamt"  südlich auf einer kleinen Anhöhe- der schönste
Arbeitsplatz den ich je gesehen habe. Das ist ein Anlaß, die Urlaubskarten
zu  schreiben.  Dann müßt ihr sie nicht dem Transferfahrer auf dem Rückweg
in die Hand drücken, wie ich es immer mache!

Maganey  ist  jedenfalls ein toller Platz mit viel Landschaft. Eine schöne
Wanderung  über  wenig befahrene Straßen führt z.B. in Richtung Osten nach
Castleroe Cross Roads und dann über Newtonpilsworth zurück.

Weiter  geht's  zu

MAGANEY LOCK

Hier  ist  der  obere  Anleger meist zugeparkt, aber man kann hier gaaaanz
langsam  mit  dem  Bug  am oberen Schleusentor anlegen und den bordeigenen
Schleusenwärter  so  absetzen. Der untere Anleger, eher bankmooring-Platz,
erfordert wieder etwas Kletterei.

Spätestens  an  dieser Schleuse werden euch die zwei liebenswerten mittel-
großen  Hündchen  des  Herrchens begegnen, der das Schleusenwärterhäuschen
gekauft  hat. Wie an anderer Stelle schon erwähnt, hat der Anblick befahr-
barer  Wasserflächen  einen desaströsen Einfluß auf Hundehirne. Jedenfalls
kläffen  sie hier, daß man meint, die Eingeweide kommen gleich mit heraus-
geflogen.  Sie tun zwar nichts, aber es ist schon lästig, wenn man bei je-
der Umdrehung der Schleusenkurbel erst eine Hundeschnauze beiseiteschieben
muß.

Der Barrow hat auch den inoffiziellen Titel "Irischer Amazonas". Warum, um
Himmelswillen, gibt es dann hier keine Alliga---ßpl>,h.-j.ncd

Da  habe  ich  mir gerade selbst auf die Lästerfinger gehauen!  ;D Denn ausge-
rechnet  einem  dieser beiden Hunde (dem grauen) habe ich es zu verdanken,
daß  ich mal nicht mit Karacho aufgesessen bin. Der River Greese, der bald
unterhalb  der  Schleuse  von  Osten zufließt, bringt immer eine Menge Ge-
schiebe  mit sich, aber ich habe noch nie erlebt, daß der Barrow hier nach
einem  Hochwasser bis in der Mitte nur noch knöcheltief ist. Wenn da nicht
eben  dieser  Hund mit trockenem Bauch mitten im Fluß gestanden wäre, wäre
ich  draufgebrummt. So aber bin ich ganz langsam auf der "falschen" (west-
lichen  )  Seite vorbeigefahren. Aus Dank hätte ich ihm ein backrasher auf
die Nase kleben müssen, aber der Kühlschrank war leider leer.

Auch der nach einem knappen Kilometer folgende River Lerr bringt Geschiebe
mit  sich,  also  mehr in der Mitte halten- aber nicht ohne Not am anderen
Ufer!

Für  BESTFIELD LOCK (hundefrei) gilt ansonsten das gleiche wie für Maganey
Lock

Nach dieser Schleuse wartet dann der verrückteste Schwan Irlands auf euch.
Während  die Reaktionen seiner bisher beschriebenen Artgenossen vielleicht
noch  von  Verhaltensforschern  erklärt werden können, hat dieses Exemplar
hier  eine  komplette  Macke. Er kommt mit gut 100 Meter Anlauf knapp über
das  Wasser  geflogen  und kracht dann voll Stoff an den Schiffsrumpf. Und
weil's  so schön ist, fliegt er gleich wieder weg und macht das Ganze noch
zwei- bis dreimal

Aber   vielleicht  hat  sich  dieser  Abschnitt  auch  erledigt,  und  ein
deformiertes Gerippe dümpelt im Schilf.....



Nach einem Kilometer kündigt sich

CARLOW    an.    Erst   kommt   die nicht zu übersehende Zuckerfabrik. Sie
wurde  im  März  2005 im allgemeinen Zentralisierungswahn stillgelegt. 189
feste   Arbeitsplätze  und  jede  Menge  saisonale  Zuverdienstmöglichkeiten
fallen weg. Der jetzt erhöhte Zeit- und Kostenaufwand für den Transport geht selbstverständ-
lich zu Lasten der Zuckerrübenbauern. Aber das Thema hatten wir schon.

Dann  kommt  man  allmählich in die Stadt, auch wenn es, wie schon erwähnt,
nicht so aussieht.

Man kann am Rowing Club anlegen (langgestrecktes Gebäude links). Dort gibt
es,  wenn  gerade  jemand  da ist (Wochenenden und teilweise abends), auch
Wasser.  Die  Leute  dort  sind  alle sehr nett und hilfsbereit (eben auch
Bootsleute!)   Nach   dem   offiziellen   Barrow-Führer  (gibt's  bei  der
Bootsübernahme!)  hält  der  Verein seine traditionelle Regatta am Sonntag
vor  dem  ersten Montag im Juni ab, und zwar zwischen diesem Bootshaus und
der Zuckerfabrik. Diesen Tag würde ich auf jeden Fall meiden. Aber auch so
gilt  es, auf diesem Abschnitt auf die ganzjährig trainierenden Ruderer zu
achten.

Erstaunlich  ist, daß es in Carlow nicht mehr Platz für Charterboote gibt.
Ob  bei den Bauaktivitäten gegenüber des Rowing Clubs auch Anleger dazuka-
men, konnte Stadtverwaltung auf Anfrage nicht bestätigen, also wohl: nein.
"Catharlach  Moorings"  unterhalb der Schleuse ist "aus Versicherungsgrün-
den"  nur  für  die  dort  wohnenden  Feriengäste gedacht und wohl auch zu
klein.

Carlow  ist  mit  46000 Einwohnern die größte Stadt am Barrow. Hier sollte
man  sich  Zeit  für  einen Bummel nehmen. Nicht nur in der Fußgängerzone,
sondern  ein bißchen drumherum. Bücher, CDs, Bootszubehör, ein Wochenmarkt
und  gelegentliche Flohmärkte und noch viel mehr sind hier zu finden. Süd-
lich  des Zentrums ein großer Tesco- Markt, wo es auch ausgefalleneres für
die Bordverpflegung (fest und flüssig!) gibt.

Die  Brücke ist die "Schlüsselstelle" für die Bootfahrer. Hier geht es nur
durch  den östlichsten Bogen, bei den anderen ist das Wasser zu flach. Die
2,50 Meter Höhe,  die  in den Führern angegeben wird, ist kein Garantiewert,
denn  sie  ist wasserstandsabhängig.

Nach  der Brücke geht es gleich nach rechts; haltet euch unbedingt, soweit
wie  möglich, von dem Wehr frei. Dieser Abschnitt ist sehr verkrautet, und
ihr  müßt  damit rechnen, daß der Propellerwirkungsgrad stark abnimmt- und
das vor einem Wehr ! (Anker ist klar, oder?)

"Nach Carlow geht's zur Sache"- sagte ich. Habe ich zu viel versprochen?  :D

WICHTIG:  Unterhalb der Schleuse Carlow geht die Fahrrinne im Westen, also
flußabwärts rechts, weiter!

Nach  dieser Schleuse sorgt der Burren River für zusätzlichen Antrieb, und
es geht flott zur


CLOGHRENNAN LOCK

Auch  hier  ist  das  Schleusenwärterhaus Privatbesitz. Sehenswert ist der
schöne,  mit  viel  Aufwand  angelegte Garten.

Schade nur , daß es sich fast nicht vermeiden läßt, beim Schleusen mal ein
Beet  zu  betreten  oder mit der Leine ein paar Blumen auszurupfen. Jeden-
falls hat es keinen Wert, aus lauter Rücksichtnahme auf der halb zugewach-
senen rutschigen Schleusenmauer zu balancieren. Schließlich haben die Leu-
te das Haus unter der Bedingung gekauft, die Schleuse bedienbar zu lassen.

Vielleicht  gesellt sich zu soviel gärtnerischem Sachverstand auch mal ein
Gedanke  an  die Belange der Skipper. Man kann die Leute ruhig einmal nach
einem  ehrlichen  Lob  für den Garten darauf freundlich aufmerksam machen,
schließlich ist es schade um die Blumen.


MILLFORD

Hier  kommt ihr, wenn ihr euch an den (immer noch ) westlichen Treidelpfad
gehalten  habt,  in den Schleusenkanal von Millford. Das ist ein Platz zum
bleiben, auch über Nacht. (bankmooring VOR der Drehbrücke) In diesem wind-
geschützten  Kanalstück scheint sich die irische Vogelwelt im Frühling zum
Sängerwettstreit  zusammenzufinden.  Die Bühne dafür sind die ebenfalls um
die  Wette  blühenden  Kastanienbäume, eine romantische Bogenbrücke und im
Hintergrund  die  efeubewachsene Ruine der Mühle. Ein 36er Film bzw. 64M -
Speicherkarte  gehen  hier  drauf,  und  1 km westlich auf der Straße nach
Ballynabranagh soll auch ein Pub kommen.

Sollte  euch ein Schleusenwärter begleiten, sagt ihm bei schönem Wetter in
Cloghrennnan  gleich, daß ihr hier mal Pause macht, und nicht gleich durch
die  Brücke  wollt.  Wenn ihr in Carlow übernachtet habt, ist das für eine
Tagesetappe  natürlich  kurz.  So  würde ich bei Schönwetterlage in Carlow
entweder  nach  einem  Stadtbummel erst mittags aufbrechen, oder, falls es
ausnahmsweise mal in Strömen regnet, das ganze für den Rückweg vormerken.

Aber Millford muß sein.

Für die Hebebrücke, die dann in den Büchern kommt, ist der Fotograf aller-
dings  zu spät dran. Sie ist durch eine Drehbrücke ersetzt. Wenn sie nicht
abgeschlossen ist, kann man aus dem hohlen Geländer eine Stange zur Hebel-
verlängerung rausziehen und die Brücke so schwenken.

Nach  der  Schleuse  wird man in eine ganz beachtliche Strömung entlassen,
schaut euch den unteren Anleger schon mal zur Orientierung an. Das Anlegen
auf dem Rückweg ist nicht ganz einfach. Mehr dazu unter Allgemeine Tipps

WICHTIG:  Aughnabinna  Island, 1 km südlich wird nach umfangreichen Bagge-
rarbeiten (Dank ans OPW) jetzt wieder westlich umfahren. Das ist auch aus-
geschildert.  In diesem Stück westlich der Insel herrscht wegen des Gefäl-
les  beträchtliche  Strömung,  es soll der Seitenkanal einer aufgelassenen
Schleuse mit immerhin 90 cm Hub gewesen sein!

Nach Rathvindon Lock geht es, auch in beachtlicher Strömung, nach


LEIGHLINBRIGDGE  (früher  Lachlyn  geschrieben,  und  auch  heute  noch so
ausgesprochen ("locklen")

Anleger  oberhalb  und unterhalb der Brücke. (Wer bis hier heil angekommen
ist,  weiß ja, daß man nicht oberhalb von Brücken wendet). Der obere Anle-
ger  bietet,  sorgfältig  in  einer Mauernische versteckt, und nur von der
Landseite  sichtbar, eine Wasserzapfstelle. Kleiner Ort, der durch den Bau
der  Umgehungsstraße  sehr  gewonnen hat. Es gibt Einkaufsmöglichkeit, ein
echt  ländliches  Pub  und ein renommiertes Restaurant, das ich noch nicht
ausprobiert habe.

WICHTIG:  Man  kann  zwar  hier  noch  unterhalb  der Brücke anlegen, aber
ansonsten  sollte man gleich nach der Brücke nach Osten schwenken. Ab hier
geht die Fahrrinne wieder flußabwärts links weiter!

BAGENALSTOWN

kündigt  sich  mit  einer  langen "Uferpromenade" links an, rechts ist der
Damm, der diesen Seitenkanal vom Barrow abtrennt. Der "swimming pool", der
in den Karten verzeichnet ist, ist übrigens ein vereinseigener betonierter
Hochbehälter- zum Vergessen. Dann kommt der lange Kai von Bagenalstown mit
Wasserzapfstelle  am  Anfang  der Leitplanke. Dort begrüßt euch vielleicht
der  halbzahme  Fischreiher,  der hier lebt, aber von einer Stadt ist noch
nicht so viel zu sehen. Aber geht erst mal die Hauptstraße hinauf!

Auf  dem Weg ist erst mal ein kleiner Laden, von dem aus ihr nicht weit zu
schleppen  habt.  Gegenüber auf dem Gehsteig eine Meisterleistung irischer
Logik: Auf einem an einen Briefkasten erinnernden Behälter steht:

                     1. litter
                     2.  Post.

Des  Rätsels  Lösung: Es ist ein von der Post gesponserter Abfallbehälter !!!  
Mein  gestörtes Verhältnis zur Ansichtskartenschreiberei habe ich ja schon
angedeutet,  und  so komme ich an dieser Stelle nicht ohne breites Grinsen
vorbei.

Aber  ich  wollte  euch  ja  die  Stadt  vorstellen. Geht noch ein bißchen
weiter,  und dann links. Auf einmal tut sich da ein schöner Stadtplatz auf
mit  allem,  was dazugehört. Am Ende gibt es sogar einen Laden, der Feuer-
holz  für den Bootsofen günstig in großen Säcken verkauft. Witzig ist auch
die nachts beleuchtete "Mini-Akropolis".

"Dining  out"  ist  in Irland immer etwas problematisch, denn irisches ist
selten,  und  die Versuche an französischer oder italienischer Küche gehen
oft daneben- von den horrenden Preisen ganz abgesehen.

Nicht  so in einem Pub in Bagenalstown. Der Name ist mir leider entfallen,
aber das rote Haus auf dem zentralen Platz ist unübersehbar (Foto gern per
PM)  Hier habe ich  eine kulinarische Sternstunde erlebt. 2 große Scheiben gegrill-
ter  Lachs,  Butterkartoffeln  und eine Menge nicht angekleistertes Gemüse
für  10 EURO. Da geht's das nächste mal wieder hin! Musik gibt's hier auch
ziemlich regelmäßig. Das ist so richtig ein Ort zum versumpfen.

Aber  beachtet:  Mindestens einer des Bootfahrens Kundiger muß morgen früh
gleich  bei  der  Abfahrt  unverkatert  und topfit sein. Da geht's nämlich
voll zur Sache! ;D :D :) :-[ :( >:(

Fortsetzung (Teil 6) folgt
 
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Christian S. am 25.04.2005, 09:32
Hallo Forumland,


vielen Dank Gerhard für deine Zeilen, beim lesen stell ich mir jetzt nur noch folgende Fragen  ??? :

1. Warum hock ich hier und bin nicht auf dem Barrow?
2. Wie machst du das eigentlich alles alleine auf einer Barge, grade noch mit der Strömung?
3. Warum hock ich immer noch hier?
4. Warum habe ich noch nicht gebucht?

Naja, zumindest Frage 2 ist ernstgemeint, find ich doch schon sehr gewagt das alleine zu machen, auf dem Grand kann ich es mir ja noch vorstellen, aber auf dem Barrow?
 :) ;) :D ;D :o 8) ??? ::) :P :-*
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 26.04.2005, 07:02
Hallo Christian!

Zu 1 & 3: Weil es in Wasserburg am Bodensee auch schön ist, und da mag ich dir nicht mal widersprechen.

Zu 4: Buchen kann man jederzeit.

Zu 3. Ganz einfach: ÜBEN!   Wenn die Bordnymphe vormittags ohnehin nicht aus der Koje kommt, und du doch irgendwann los willst. Da bist du ohnehin alleine unterwegs. Und wenn sich die Bordnymphe im Laufe der Urlaube (und nicht nur da!) vollends zur Bordratte gewandelt und sich den grünen Punkt redlich verdient hat, auch ganz einfach: BUCHEN! Siehe Punkt 4.

Sicher dauern manche Manöver auch beim altgedienten Seemann etwas länger, aber lieber den Barrow bei Dauerwolkenbruch und Rekordwasserstand rauf und runter, als Loch Garadice bei 25 Grad im Schatten und einem CMM an Bord.

Grüße an den Bottom Lake!

Gerhard

--------------------------------------------------------
CMM= Chronisch Motzendes Monster
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Rüdiger Steinacher am 28.04.2005, 09:56
 :DLieber Herr Gerhard Mayer, alias  bádoir ,
zu Ihren interessanten Ausführungen kann man Ihnen nur gratulieren.
Ein wichtiger Beitrag zur Information über dieses herrliche, fischreiche und leider wenig bekannte Revier.
Leider ist das Feedback aus dem Forum auch nicht gerade überwältigend.
Über meinen Barrow & Grand Guide © und über mich hatten Sie sich in einer früheren Einlassung etwas unfair lustig gemacht.
Nach dem ausführlichen Lesen Ihrer Beiträge würde ich mir gerade von Ihnen allerdings statt dessen etwas mehr Präzision wünschen.
Nur ein Beispiel: In Leighlinbridge gibt es am Ostufer oberhalb der Brücke eine schöne neue Marina, nicht nur sehr schwierige Anlegestellen am Westufer. Im Übrigen gibt es dort eines der besten Restaurants und Pubs am Barrow. "The Lord  Bagenal" sollte eigentlich schon bekannt sein. Neben dem dortigen guten Hotel werden dort auch noch Boote vermietet.
Abschließend wünsche ich mir noch, daß auch Shannon-Travel bald Boote am Barrow anbieten wird. Gruß RJS
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 29.04.2005, 21:16
Lieber Herr Steinacher!
(  ;)alias RJS  :) )

Sie  kennen doch das Dilemma der schreibenden Zunft: Was nimmt man rein, was
läßt man fort?

Ziel  meiner  Beiträge  "Barrow  Tipps" war und ist, Leute für das Revier zu
interessieren  und  die   Vorzüge herauszustellen. Dazu gehört auch, neutral
über  evtl.  Probleme  zu  berichten,  denn Probleme, die bekannt sind, sind
keine  Gefahr. Dazu ein paar exemplarische Tipps für Highlights und ein paar
Geschichten  vom Barrow und drumherum, weil eine bloße Fahrtentabelle keinen
Menschen hinter dem Ofen hervorlockt.

Wo  soll  man da nun streichen, was hineinnehmen? Daß am backbordseitigen
Obertor  von Fenniscourt Lock sich am inneren Schütz die Zahnstange vom paddle ge-
löst  hat?  Das  hat man hoffentlich wieder gerichtet. Wichtiger scheint mir
der allgemeine Hinweis, daß so eine Schleusenkurbel auf einmal leer durchge-
hen  kann,  damit man überall darauf eingestellt ist. Das habe ich in Teil 1
schon  angedeutet und werde es zum Schluß unter den allgemeinen Tipps einge-
hender beleuchten.

Oder  Carlow.  Wieviel  hätte  sich dazu noch schreiben lassen! Kombüsen-und
Grillfreunde  werden eine große Metzgerei finden, die u.a. schon mit 10 Sor-
ten  feinsten Schinkens aufwarten kann. Ein Getränkeladen bietet Selbstbrau-
kits  für das bekannte dunkle Bier an, wer zur Digitalcamera gleich noch ei-
nen  Miniprinter  dabei hat, wird auf der Straße zum Bahnhof einen Laden mit
allen  möglichen Farbpatronen finden, im Scraggs Alley hat man durch die sonst
in  Pubs  unüblichen  Klarglasscheiben einen schönen Blick auf die Hauptge-
schäftsstraße, und, und, und.......

Drum mein lapiderer Hinweis:

"Hier sollte
man  sich  Zeit  für  einen Bummel nehmen. Nicht nur in der Fußgängerzone,
sondern auch ein bißchen drumherum.
"

Das  ist  einfach  eine Anregung. Leute, die den Barrow befahren werden wohl
sowieso  lieber  selber  entdecken  wollen, und wenn ich meine Serie zu lang
werden lasse, wird mir Stevie wohl irgendwann die gelbe Karte mailen

Zu  den  zwei konkreten Beispielen: Den Anleger in Leighlinbridge (Ostseite)
ist  mir  schon  bekannt. Er liegt ganz wunderbar in der Abendsonne, während
der  Westkai  schon  lange  Schatten  hat.  Aber die Einfahrt war 2003 recht
zugewachsen,   und   von  Land  aus  konnte  ich  den  Anleger  wegen  einer
Baustellenabsperrung  nicht betreten werden. Drum fiel er raus, um so mehr,
als ich keine  

"sehr schwierigen Anlegestellen am Westufer   ", wie sie meinten,

erkennenen konnte.

Wenn sich die Situation im Osten inzwischen verbessert hat (vielleicht deshalb die Baustelle?), dann danke ich und alle Mitleser ihnen für diesen Hinweis. Man kann halt nicht überall sein, leider

Das  Restaurant  habe  ich  sehr  wohl erwähnt :

"Es gibt eine Einkaufsmöglichkeit, ein
echt  ländliches  Pub  und ein renommiertes Restaurant, das ich noch nicht
ausprobiert habe
.
"

Ach so, die  Wegbeschreibung?  Gegenfrage: Hat sich in Leighlinbridge schon mal jemand verlaufen?  ;D


Und damit  eine Bitte an  an ALLE: Jedes Thema in die-
sem Forum, auch dieses, lebt davon, daß    jeder Revierkundige Ergänzungen ein-
bringt  und ggf. auch auf Fehler aufmerksam macht. Jeder hat seine Vorlieben
und  bringt  aus  seiner Sicht andere Erfahrungen ein. Alles zusammen ergibt
einen  für  jeden  zugänglichen, kostenlosen Informationspool. Nur so werden
andere auf dieses Revier aufmerksam und werden es auch befahren wollen. Dann
wird Stevie den Barrow auch ins Programm aufnehmen.

---------------------------------
Noch  ein  Hinweis  an alle: Der Rest der Barrow - Tipps bis St. Mullins und
eine  Menge  allgemeiner Hinweise ist z.T schon fertig und kommt nach meinem
Urlaub  ins Forum. Aber erst gibt es bei mir jetzt den schwarzen Zaubertrunk
4 Flugstunden von Dublin entfernt.

Bis dann wünsche ich Ihnen, Herr Steinacher und allen anderen eine schöne Zeit und ggf. eien schönen Urlaub!

Sláinte!
 
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Rüdiger Steinacher am 30.04.2005, 10:33
 ;DLieber Herr Gerhard Mayer, alias  bádoir ,
nochmals, Ihre Beiträge sind ausgezeichnet. Erwähnen sollte man vielleicht noch den neuen Vermieter in Levitstown, die neuen Anlegestellen (mit Pumpout) am Westufer in Carlow mit Fußgängerbrücke in die Stadt. In Leighlinbridge sind die Anlegestellen am Westufer nur bei geringer Strömung problemlos. Erklären Sie doch bitte wie Sie dort angelegt haben. Normal kann man dort nur anlegen, wenn man von Süden kommt, da ein Wenden bei Strömung fast unmöglich ist. Mit welchem Boot waren Sie denn unterwegs? Gruß RJS
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 30.04.2005, 12:34
Lieber Herr Steinacher!

"die neuen Anlegestellen (mit Pumpout) am Westufer in Carlow mit Fußgängerbrücke "

-Also doch, na prima!  Die Stadtverwaltung hat auf zweimalige Anfrage nicht geantwortet (die Baustelle habe ich im Anfangsstadium gesehen).

Ich war mit der Fisher King von Canalways Rathangan unterwegs. Zum Anlegen bei Strömung, auch in Leighlinbridge,
gibt es ein Extrakapitel nach meinem Urlaub.

Aber jetzt muß ich die DUB-Anhänger von meinem Koffer entfernen und packen.

Bis dann und Danke für das Lob!

bádoir alias navtikós
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Mickey am 02.05.2005, 10:44
Erwähnen sollte man vielleicht noch den neuen Vermieter in Levitstown,...

Lieber Herr Steinacher,
wie heisst denn der neue Vermieter? Ich glaube es gab da mal einen Vermieter www.leisureafloat.com.
Die Boote sahen in 2001 eigentlich ganz gut aus :). Ich glaube den Vermieter gibt es genauso wenig noch, wie http://www.blackcastlecruises.ie/ie  :( in Bagenalstown!
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Rüdiger Steinacher am 04.05.2005, 11:40
 ;D): Lieber Herr Gerhard Mayer, alias  bádoir lieber Mickey ,
also am River Barrow kann man kein Boot mehr mieten. Ich empfehle nur Canalways am Grand Canal, Barrow Line.
Hier die Original Antwort meines Freundes aus Ireland:
***** You may also be aware that Valley Boats in Graiguenamanagh has also
ceased operations. So there are now no hire firms on the Barrow
itself. Also there are no hire firms on the main line of the Grand
Canal, except that Lowtown Marine has one boat available for
short-term hire. There are two hire-firms on the Barrow Line:
Canalways at Rathangan and Barrowline at Vicarstown.***** Gruß RJS
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Christian S. am 05.05.2005, 11:06
Hallo,

als Gelegenheits-Bootsfahrer der 2003 auf dem Grand und der Barrowline unterwegs war liest sich das alles doch sehr traurig wie es sich in diesem Winkel mit den Vermietern entwickelt.  ???
Ich hatte damals eine Barge von CCC in Tullamore und war entgegen allen Unkenrufen sehr zufrieden damit, die Heizung war zwar defekt, aber aufgrund der Tatsache das wir sowieso nur den Torfofen benutzt haben war uns das ziemlich egal und es wurde erst nach unserer Rückkehr repariert.  ;)
Wenn es jetzt aber nur noch 2 Vermieter gibt steht zu befürchten das die Preise anziehen und auch das Revier durch die spärliche Nutzung schlechter Instand gehalten wird. Hoffentlich hab ich unrecht .... ??? ::)
Schade das die Recviere wie Grand, Barrow und Royal nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses stehen, es sind solche traumhaften Gegenden.  ;)


Gruß vom Bodensee
Christian
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Tina am 03.07.2005, 21:59
Lieber Bádoir, liebes Forum,
hmmm ... ich trau mich fast gar nicht ... aber ich hab da mal ne Frage ....  ::)
Also wir würden nächstes Jahr im Frühling gerne mal den Barrow erkunden, natürlich - nach allen guten Ratschlägen hier - mit einem Narrow-Boot. Jetzt ist es aber so, dass ich nicht die Größte bin, also ehrlich gesagt nur 1,60 - steht zumindestens in meinem Pass. Also jetzt erklärt ihr mich bestimmt für bescheuert, aber ich frage mich, ob ich so ein Boot steuern kann .. mit meiner Größe! Also von wegen drüber sehen. Mein Mann sagt irgendwas von wegen Trittleiter würd er mitnehmen ... haha ... also dann komm ich bestimmt nicht mehr an die Ruderpinne  :-\ oder doch? Oder kann man die verlängern? Oder wie? Oder kann ich noch drüber sehen? Bitte nicht lachen! Haha ... Selbst bei den Cruisern ohne Außensteuerstand hab ich oft Nackenverspannungen, weil trotz zwei Kissen die Bank noch zu niedrig ist oder - wenn höhenverstellbar - der Stuhl im letzten Raster droht zu kippen ... und immer ist die Reeling genau auf Wasserlinienhöhe ... also aus meiner Perspektive könnte im Prinzip ein fehlender Windschutz am Außensteuerstand - was ich noch nicht probiert habe - auch seine Vorteile haben...
Aber jetzt schweife ich ab ... wie ist das jetzt bei den Narrow-Boats?
Liebe Grüße Tina
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: ukmueller am 03.07.2005, 22:41
Hallo Badoir,  (und wenn's sonst eine(r) noch weis, bitte auch)
da Tina Dich gerade um Auskunft bez. des Barrow bittet haenge ich mich mal gleich dran.

Gibt es am Barrow / Grand Canal auch Vermieter mit Cruisern anstatt Narrow Boats? Meine erste Bootstour in Irland, 1990 sollte zu diesem Gebiet gehen und wir hatten fuer zwei Wochen einen hollaendischen Stahlcruiser bei Lowtown Cruisers gemietet.  Wir wurden dann allerdings per Bus von Lowtown nach Shannon Harbor gefahren um das Boot dort zu uebernehmen da der Canal ueberwachsen war oder zu wenig Wasser hatte, auf jeden Fall nicht schiffbar war.

Wir mussten / konnten dann nur auf dem Shannon cruisen, welch eine Tragoedie.  ;)

Ich kann von Lowtown Cruisers nichts mehr finden, die Marina (eigentlich mehr eine Werft) gibt's noch.

Ich wuerde das damals verpasste gerne mal nachholen aber lieber nicht mit Tiller sondern mit Steuerrad und 'nem Sitz, elektr. oder Dieselheizung anstatt Torf, usw.  Wir sind halt nicht so Puristen wie Du, ich habe mein Wasser gern heiss und das Bier kalt.

schoenen Dank fuer Rat.
der verwoehnte Uve.
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Christian S. am 03.07.2005, 22:57
Kia Ora Forum, Hallo Tina, Hallo Uve, liebe Freunde der gepflegten Fortbewegung auf ruhigen und wunderbaren Wasserwegen im Herzen von Irland,


endlich kann ich auch mal ein wenig hier beitragen und meine Erfahrungen zum besten geben, als Nicht-Shannon-Fahrer ist das manchmal ganz schöm schwierig hier.  ;)

Zum Thema Größe: Das ist wie im restlichen Leben auch gar kein Problem, im Gegenteil, spätestens wenn du mal in England fährst bist du ob der niederen Brücken und Tunnel im Vorteil gegenüber der größeren Gattung Mensch.  :D
Bei 1,60 dürfte es wirklich keine Probleme geben den Überblick zu behalten, und wenn doch dann schick deinen Bootsjungen nachsehen.  8)
Das ist wohl eher Seemansgarn was er hier verbreitet, meine Freundin (?) hat auch nur mit ein paar cm mehr erfolgreich einige Etappen mit dem Narrow Boat zurückgelegt. Ansonsten biete ich mich gerne als Steuermann an.  ;D

Zum Thema Lowtown sei euch dieser Link empfohlen:
http://www.lowtownmarina.com/index.htm
Wobei ich statt der "Athy" eher eine Barge bei Canalways nehmen würde, die sahen ganz gut aus, ich hatte meine von CC die es ja leider nicht mehr gibt.
Wieso willst  du keine Barge? Das ist ein riesen Fehler, die produzieren auch genug warmes Spülwasser, haben einen großen Kühlschrank für riesige Guinnessvorräte, meist auch eine schöne Gasheizung, sind in meinen Augen gleichwertig augestattet und haben ein super Platzangebot.
Wüßte dir auch keinen Verleiher von Plastebooten am Grand, der Barrowline oder dem Barrow, vielleicht weiß ja jemand anders mehr. Aber ich kann dort nur davon abraten, es gibt in diesem Revier nichts besseres zu fahren als eine Barge, vom Handling her einfach zu bevorzugen.  8)


Gruß vom kleinen großen Teich im Süden Deutschlands, dem Herzen Europas
Christian
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Tina am 04.07.2005, 00:16
Hallo Christian, hallo Uve,

@Christian:ich bin gleich 10 cm gewachsen! ;D Also mal so ehrlich gesagt, das Ruder geb ich selten aus der Hand 8), also das mit dem job als Steuermann sieht schlecht aus, aber wie war das mit dem Bootsjungen?  ;D
Ich glaube da hat mein anderer Bootsjunge was dagegen  ;) und will mir lieber ne Web-Cam vorne installieren  ;D. Ich glaub da wäre ein Echolot aber hilfreicher, aber das würde dem ganzen ja den Reiz nehmen. Immerhin will ich doch mindestens einmal sanft auflaufen ;) oder auch nicht, dann lag es halt ein meinen super Fahrkünsten und meiner hervorragenden englischsprachigen Kommunikationsfähigkeit mit Schleusenwärtern und anderen Eingeborenen.

@Uve: wieso Kunstoffschaaale in einem Gewässer, wo man nur Nachteile hat und die Vorteile sich nur auf dem Shannon  bemerkbar machen? Obwohl ich noch nie bargisch gereist bin und natürlich auch Cruiser mit ihren Fernblick-Saloons liebe, habe ich keine Bedenken, dass das Bier im Kühlschrank einer Barge warm wird 8) Meine Wissens wird das Wasser in einer Barge sogar besser heiß und die Torfofenromantik ist auch etwas für Menschen, die eben nicht puristisch sind. Die Frage ist nur, wo bekomm ich den ganzen Torf her? Und ... wahrscheinlich kann ich deswegen nichts sehen, weil mir die Torfstapel die Sicht verbergen .... jedenfalls befürchtet das wohl mein erster Bootsjunge nach gemeinsamen Trockendockerfahrungen im Ferienhaus mit Öfchen und immer kleiner werdenden Torfstapel des staunenden irischen Vermietes, der wohl glaubte, dass wir aus Ägypten kommen und so frieren würeden ... ach ja die Romantik und der Duft ......   ;D

Liebe Grüße Tina
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Christian S. am 04.07.2005, 00:43
Hallo Tina, Hallo liebe Freunde der gepflegten Torfofenathmosphäre,


den Torf gibt es eigentlich in jedem Laden in Irland in Form von Torfbriketts, werden von Bord na Mona hergestellt. Wir hatten nie Schwierigkeiten genug zu finden, und der Verbrauch hält sich auf so einer kleinen Barge in grenzen, 2-3 Päckchen je Woche würd ich mal so pauschal ansetzen, da ist dann aber ordentlich Dampf in der Bude.  8)
Es geht nunmal nix über ein schönes Torffeuer mit seinem typischen Duft, einfach genial, ich genieße das auch immer sehr und mindestens ein Stamm - B & B von mir dürfte einen erhöhten Verbrauch haben wenn ich dort bin (dieses Jahr wohl nicht).  :-X
Nachdem du mich auch nicht anheuerst bleibt mir wohl nichts über als für 2006 selber was zu planen, irgendwie muß ich rüber auf Grand oder Royal oder ....... >:(


Gruß vomn Bodensee mit einem Glas Lagavulin in der Hand, ein sehr torfiges Wässerchen

Christian
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: ukmueller am 04.07.2005, 01:43
mann Christian,
Lagvulin, my favorite (ausser Black Bush). einzige problem damit, meine frau verlaesst dann das zimmer weil es so torfig (peaty) stinkt  (dem einen sein wohlgeruch ist dem anderen sein stink, oder so aehnlich).  Lagavulin, ein guter tropfen!!  (hier in Amerika sehr teuer)

hat aber mit irland ueberhaupt nichts zu tun, ist torf von schottland.

Uve aus Massachusetts, wo's keinen torf gibt und alle Whisk(e)ys eingefuehrt werden (aber komischerweise billiger als im Erzeugerland sind, go figure)
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 04.07.2005, 19:01
Hallo Tina!

Zuallererst: Trau dich!

Auf   einem   Narrow   Boat   hast  du  uneingeschränkten Rundumblick, der
"Salon"  ist  tiefer  gelegt;  man  geht  ein paar Stufen runter, sodaß du
besser  als  bei jedem anderen Schiff über das Dach in max. 1,30 Meter Höhe
blicken kannst.

Eine genauere Betrachtung verdient die Höhe des Tiller- (=Pinnen)griffs
Bei den meisten Kanalbooten reicht er mir knapp über die Gürtellinie, also
1,05  bis  1,10  Meter, bei der Fisher King von Canalways Rathangan ist er
etwa 1,25 hoch.

Um  das  mit  meinen 1,76 nachvollziehen zu können, habe ich das Ganze mit dem
Ausleger  eines  schweren  Mikrofonstativs  nachgestellt  (um  diese 16 cm
höher)  Dieser  Trockenversuch ergab, daß es bei 1,10 Meter keine Probleme
gibt,  bei  1,25 Meter kannst du dich allerdings nicht mehr lässig mit dem
Rücken  dagegen  lehnen.  In  diesem Fall kannst du den Griff auch von der
Seite  umgreifen; am besten, du stehst dann links, pardon, backbord, weil
da  meist  der  Fahrthebel  ist. Damit hast du auch die ideale Position, um
links  an  einem  Steg  anzulegen,  zum  rechts  anlegen  braucht's etwas
Augenmaß,  aber  wenn  man  langsam  fährt,  kann  man  auch  mal  schnell
rüberschauen.

Zur  Sitzposition:  Wo  irgendwelche Manöver zu fahren sind, wird man- auch
wegen  der dann auf das Ruder wirkende Kräfte- immer stehen, ansonsten ha-
ben die  Boote Hocker, die allerdings manchmal auch mir zu niedrig sind.
Aber  dafür  kann  man sich auch auf die meist holzbedeckte Reling setzen,
für eine entspannte Fahrt mit mittlerem Gas für 5 km/h kann man den Tiller
auch weiter hinten umgreifen.

Keinesfalls  würde  ich  auf  irgendwelche Trittstufen o.ä. zurückgreifen.
Denn   wenn   man   Gas   gibt,   und  das Ruder eingeschlagen ist, wirken
schon  nennenswerte  Kräfte, und da braucht man festen Stand. Da tritt man
versehentlich schnell daneben. Und wenn die Unterlage so groß ist, daß sie
das  halbe  Heck  ausfüllt, hast du die Reling in den Kniekehlen und gehst
entsprechend leicht über Bord.

Es  geht  bestimmt  auch so, und mit etwas Flexibilität kann nichts schief
gehen. Außerdem hast du mit 1,60 noch einen Riesenvorteil: Du haust dir den
Kopf  am  Niedergang  nicht an. (Evtl. Kopfschmerz ist also auf jeden Fall
auf verstärkten Guinness- oder Bulmers-Konsum zurückzuführen!   ;D)

An den SCHLEUSEN gibt es sicher keine Probleme, sie wurden im 18. Jahrhundert konzipiert, wo die Menschen im Durchschnitt sowieso kleiner waren.

Zum Thema TORFOFEN:

Wie Christian schon schrieb, gibt es überall Briketts aus Torfgrus. Sie
halten   lange  und verbreiten einen relativ authentischen Duft. Das beste
Aroma  haben  allerdings  schon  die  ganzen, natürlichen   Torfscheite. Einen Sack voll beschafft  dir  immer  der  Vermieter,
man  kann sie unterwegs auch einem
Bauern abkaufen. Einmal habe ich so eine Ladung in Bellanaleck (Erne) über
2 km zum Boot geschleift, danach brauchte ich gar nicht mehr heizen  :)
Sehr  schöne  Stimmung  gibt auch das fast überall in kleinen Supermärkten
erhältliche   Brennholz,   auch   selber   sammeln   macht  Spaß.  In  den
Bugstaukästen ist für Vorräte ausreichend Platz

ECHOLOT  habe  die  Kanalboote durchweg nicht, die würden bei den ohnehin
geringen Tiefen nicht vernünftig anzeigen- und wenn, dann zu spät.

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Und jetzt zum verwöhnten Uve:

Natürlich kann man auch mit einem GFK - Boot vom
Grand Canal aus  den Barrow-Kanal und notfalls auch den Barrow befahren. Aber viele  sind für die Brücke in Carlow zu hoch (Die Strecke bis Carlow
ist  allerdings durchaus auch einen Urlaub wert)

Beim Für und Wider gab es eine Diskussion, was bankmooring angeht- siehe
http://www.shannon-forum.de/index.php?board=18;action=display;threadid=1940;start=msg11407#msg11407

Meine Erfahrungen sprechen eindeutig für die Narrow Boats, aber es scheiden sich die Geister.

GFK - Boote sind halt für
die rauhe Barrow - Wirklichkeit empfindlicher, und wenn man mit denen bei
Niedrigwasser aufsitzt, ist man echt ein armes Borstentier.

Luxus, oder was immer du dafür hälst, kannst du auch in narrow boats haben, z.B. Zentralheizung, motorunabhängige Warmwasserquelle, tiefgefrorenes Guinness. Badewannen gibt´s allerdings nur am B&B

Mich persönlich nerven geschlossene Steuerstände. Bei schönem Wetter hockt man in der heißen Kiste, bei Regen schmieren die Scheibenwischer und innen beschlägt alles. Da sehe ich keinen Luxus, aber das mußt du selbst entscheiden.



@ alle:

VERMIETER:

http://www.iwai.ie/rentals/rentabarge.html#Barrow

Bei Canalways habei ich gute Erfahrungen gemacht, CCC gibt´s leider nicht mehr,
die anderen kenne ich (noch) nicht


Wißt ihr überhaupt, wie Lagavulin gemacht wird?

Man bereitet Maische aus Torf, räuchert diese über Gerstenfeuer, und destilliert das Ganze dann! ;D ;D ;D
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Ansonsten fragt gerne, wenn ihr noch mehr wissen wollt; heute abend bin ich bloß demnächst auf einer Feier

Viel Vorfreude auf Irland wünscht euch

bádoir

PS.: Tipps Teil 6 werden immer länger, bin schon in "Graig", allgemeine Tipps gibt´s auch noch!




 
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: ukmueller am 04.07.2005, 19:10
Hallo Tina, hallo Christian,
danke fuer Eure Meinungen zu meiner Frage.  Ich habe erwartet dass die Barge-Menschen diese Bootsart verteidigen, Badoir wird sicherlich eine noch mehr religioese  ;) Einstellung hierzu haben. Ich kann das uebrigens sehr gut nachvollziehen und vielleicht werd ich es mal probieren.

Von der urigen Ambiance mal abgesehen frage ich mich wieso ihr meint das Bargen vom Handling her besser sind fuer enge Reviere als Cruiser.  Ich kann eigentlich jeden Cruiser sehr schnell auf der eigenen Laenge (plus 2 Fuss) drehen was ich mir bei den langen Bargen mit den schwachen Motoren nicht ganz so einfach vorstelle. Bargen wurden historisch so lang ausgelegt um Ladung zu maximieren und weil sie nie auf rauhe Wasser gingen konnte man von von den ueblichen Bootsmassrelationen absehen. Besser zu manoeverien sind sie deshalb sicher nicht, oder??.

Nur mal meine Gedanken hierzu, ich lass mich da gern belehren.

@ Ruediger Steinacher: Erst jetzt habe ich fruehere Beitraege zu diesem Thema entdeckt incl. der Aussage dass es so gut wie keine Verleiher mehr gibt am Grand und Barrow??? Schade.  Macht es Sinn vom Shannon aus in den Grand und dann Barrow zu fahren?  Z.B.  mit 'ner Penichette??  Scheint mir sehr weit bei den langsamen Geschwindigkeiten.

Gruss
Uve
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 04.07.2005, 19:19
"eine noch mehr religioese   Einstellung "

*grummel*  8)

"Scheint mir sehr weit bei den langsamen Geschwindigkeiten"

Kommt drauf an, wieviel Zeit du hast; die Penichette ist wohl die beste Wahl (Nach den Narrow Boats, natürlich!!! ;D)


ansonsten, siehe oben- hat sich wohl überschnitten!


Grüße
bádoir
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: ukmueller am 04.07.2005, 19:35
Hallo Gerhard, unsere Eintraege muessen sich im Internet begenet sein.

Ich stimme mit Dir ueberein bez. der robusteren Bauweise. Auch ist es sicher besser mit einem flat bottom boat auf Grund zu sitzen als im 45 Grad Winkel mit einem Cruiser.

Aber jetz sage mir mal, ist es denn wirklich  schon so lange her seit Du das letzte Mal einen Tiller in der Hand hattest, dass Du zu Hause mit einem Mikrofonstativ Boot spielen musst?  ;D ;D
Mannomann, ich glaube Du brauchst Hilfe von einem einschlaegigen Spezialisten fuer Bootsentzugserscheinungspsychatrie. Kriegt man doch bei Euch von der Krankenkasse ersetzt, oder?  Wehre den Anfaengen!!!  Das naechste Stadium sind dann Boote in der Badewanne und dann geht es immer steiler abwaerts.  

Gute Besserung und einen baldigen Fix fuer Deine Sucht.

Gruss
Uve

Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 05.07.2005, 05:57
Hallo ukmueller!

Mein heißer Tipp: Lesen (i.e. to read sth.) :
"Um  das  mit  meinen 1,76 nachvollziehen zu können, ..........".usw

Notfalls in eine Textverarbeitung kopieren und auf 72 - punkt-Schrift vegrößern. Es gibt auch Geräte, die sowas in tastbare Brailleschrift umsetzen.

Oder haben sich da ein paar deutsche Vokabeln bei dir klammheimlich in das düstere Reich des Passivwortschatzes davongemacht?

Nein, ich habs!!!!

Du verfaßt deine Texte gleich auf amerikanisch-englisch und schickst dann das ganze durch den Bab(b)elfish.

OK, du bist entschuldigt!

Gute Nacht!
bádoir

Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: ukmueller am 05.07.2005, 17:52
Guten Tag Gerhard,

ich hoffe Dir geht es wieder besser und Du bist nicht mehr so grummelig wie beim Versenden Deines letzten Eintrages.  War doch offensichtlich von mir als Spass gemeint das mit den Entzugserscheinungen und dem Bootspielen. (Wer hat sich denn noch nie dabei erwischt im Geiste schwierige Anlegemanoever durchzufahren, ich allerdings meisten ohne Utensilien  :D )

Und mit den deutschen Vokabeln die sich ins Reich des Passivwortschatzes geschlichen haben hast Du sicher recht. Aber dann sind sie ja zumindest noch irgendwo drin in den grauen Zellen, was nach den 32.5 Jahren die ich im nichtdeutschen Sprachgebiet wohne auch noch was wert ist.

So sei mir bitte schon mal Absolution erteilt fuer alle sprachlichen und orthographischen Faux Paxs bei kuenftigen Eintraegen.  (und dann sind da ja auch noch Pike und Paolo die immer gerne bereit sind auszuhelfen bei falschen Fehlern   ;)  )
Schoenen Tag noch!

Uve
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: ukmueller am 05.07.2005, 18:29
Guten Tag Gerhard,

ich hoffe Dir geht es wieder besser und Du bist nicht mehr so grummelig wie beim Versenden Deines letzten Eintrages.  War doch offensichtlich von mir als Spass gemeint das mit den Entzugserscheinungen und dem Bootspielen. (Wer hat sich denn noch nie dabei erwischt im Geiste schwierige Anlegemanoever durchzufahren, ich allerdings meisten ohne Utensilien  :D )

Und mit den deutschen Vokabeln die sich ins Reich des Passivwortschatzes geschlichen haben hast Du sicher recht. Aber dann sind sie ja zumindest noch irgendwo drin in den grauen Zellen, was nach den 32.5 Jahren die ich im nichtdeutschen Sprachgebiet wohne auch noch was wert ist.

So sei mir bitte schon mal Absolution erteilt fuer alle sprachlichen und orthographischen Faux Paxs bei kuenftigen Eintraegen.  (und dann sind da ja auch noch Pike und Paolo die immer gerne bereit sind auszuhelfen bei falschen Fehlern   ;)  )
Schoenen Tag noch!

Uve

Es ist eigentlich nicht sehr bescheiden sich selber zu zitieren aber Badoir hat da was von Babelfish erwaehnt, den Uebersetzungsservice bei Alta-Vista. Ich kannte das nicht und hab's gleich mal probiert mit o.g. Text.  Hat gut geklappt, seht's Euch mal an:

I hope you go it again better and you am no longer as grummelig as when dispatching your last entry. Was nevertheless obviously of me as fun meant with the withdrawal symptoms and that boat plays. (who does not have itself ever thereby gotten in the spirit difficult putting on maneuvers to drive through, I however most without implements) And with the German Vokabeln in the realm of the passive vocabulary crept are right you surely. But then they are at least still somewhere in it in the grey cells, which after the 32,5 years which I live in the not-German language area also still which am worth. Like that please already times Absolution is given to me for all linguistic and orthographic Faux Paxs with future entries. (and then there also still Pike and Paolo are those are always gladly ready to help out in the case of wrong errors)

Selten so gelacht, vielleicht schick ich es nochmal durch englisch- deutsch, oder einen Umweg ueber chinesisch??

Heinrich Luebke laesst gruessen.
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 05.07.2005, 19:03
Hello ukmiller!

I give you already absolution, is yet clear! I would not amend your mistakes, there is no reason, I wanted only to pull you up.And my withdrawal symptomps are indeed so heavy, so that I stick very often before the picture umbrella !

Have much fun with your onholder transfer!
Gerhard

-------------------------------------------

So, jetzt schaun wir mal, was babelfish aus selbstgemachtem ;) babelfish macht:

Hallo ukmiller!
Ich gebe Ihnen bereits Absolution, bin dennoch frei! Ich würde nicht Ihre Fehler, dort bin kein Grund ändern, ich wollte Sie nur ziehen up.And meine Zurücknahme symptomps bin in der Tat so schwer, damit ich vor dem Abbildung Regenschirm sehr häufig hafte!

 Haben Sie viel Spaß mit Ihrer onholder Übertragung!

Gerhard ;D ;D ;D

Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: ukmueller am 05.07.2005, 19:15
koestlich, Badoir, you are heavy on wire!!

so, jetzt muss ich erstmal ernstere Sachen erledigen.  Mit so einem Job kann man sich schon den ganzen Tag versauen.
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 12.07.2005, 19:09
Barrow - Tipps Teil 6

Bevor    es    in    BAGENALSTOWN    losgeht,   empfehle  ich  euch  einen
orientierenden Spaziergang Richtung Schleuse. Die Zugbrücke zum Schleusen-
wärterhaus  gibt  es  nicht mehr. Die Schleuse ist mit 3,26 m Hub ziemlich
hoch.  Erschwerend kommt hier eine Menge Treibholz hinzu, das von dem lan-
gen Damm stammt, der den Seitenkanal vom Fluß trennt. Das ist eine Stelle,
wo  man auch in Kauf nehmen sollte, länger auf den Schleusenwärter zu war-
ten, am besten, am Vortag schon eine feste Zeit ausmachen.

Die  Herausforderung für den Steuermann kommt nämlich noch, wenn man unten
ist:  Ein  sehr starker Strom am Mühlenauslauf links, der sich bei ausrei-
chedem  Wasserstand  gleich schnurstracks quer über den Kanal und über den
Damm  direkt in den Barrow ergießt. Hier muß man mit (fast) Vollgas direkt
in den Auslauf hineinsteuern, d.h. so zu tun als ob. Das Schiff läuft dann
so  annähernd  geradeaus.

Der Grund für diese * ähem * nicht restlos geglückte Konstruktion ist, daß
das  ganze  vom Mühlenbesitzer selbst entworfen worden ist. Der wollte ein
großes  Gefälle haben und scheute ansonsten den Grundbedarf und den finan-
ziellen Aufwand für eine Doppelschleuse sowie einen vernünftigen Auslauf.

Der Steuermann, der das reibungslos schafft, sollte sofort zum Obersteuer-
mann  befördert werden!! (Steuermann bitte ich als geschlechtsneutrale Be-
zeichnung zu verstehen; mir sind auf meinen Wegen auch talentierte Steuer-
frauen begegnet, denen ich das genauso zutrauen würde  :-* )

FENNISCOURT und SLIGUFF LOCK haben keinen Seitenkanal der bisher gesehenen
Art.  Hier  ist  nur ein sehr langes, fast uferparalleles Wehr in den Fluß
hineingebaut,  über  das  das Wasser fließt. Wenn man das vor dem Bug ent-
deckt,  ist  es  schon zu spät. Also immer schön am östlichen Ufer halten,
dort,  wo der Treidelpfad ist! Upper Ballyellen Lock hat dann wieder einen
langen  Seitenkanal,  in dem man auf Höhe des Kalkwerks auf untergegangene
Ruderboote  achten  muß;  vielleicht (aber nur vielleicht!!) sind sie auch
schon entfernt.

Auch  hier ergießt sich ein strammer Turbinenauslauf unterhalb des unteren
Anlegers in den Fluß. Achtet hier darauf, nicht in die Flußmitte abzutrei-
ben,  und schaut euch die Stelle schon mal für die Rückfahrt an. Dann müßt
ihr  nämlich das Boot auch steil zum Auslauf hin steuern, damit es dann am
Anleger parallel zu liegen kommt. Spätestens bei dieser Rückfahrt wird der
Obersteuermann zum Hauptsteuermann befördert!

Nochmal:  Nicht  in die Flußmitte abtreiben lassen, denn hier lauern viele
Felsen,  die  bei  ausreichend  Wasserstand nicht oder kaum sichtbar sind.
Werdet  hier  in  dem  kräftigen  Strom nicht zu schnell, weil sonst evtl.
Korrekturen  am Ruder zu spät kommen können. (Das gilt überall bei starker
Strömung)

Damit kommen wir nach

GORESBRIDGE

Auch  wenn unter dem rechten, westlichen Brückenbogen der Anleger schon zu
sehen  ist: Der LINKE, ÖSTLICHE Brückenbogen muß durchfahren werden! Fahrt
dann  auch  noch  um die flache Insel ebenfalls links herum, also östlich,
und  wendet dann erst, um an den Anleger zu kommen. Manche kürzen hier di-
rekt ab. Aber wenn der Wasserstand nicht reicht, drückt einen der Strom so
richtig  auf  die  Kiesbank, auf der der Schilf wächst. Obendrein hat man,
wenn  man erst nach der Insel wendet, gleich die richtige Richtung mit dem
Bug stromaufwärts zum Anlegen. (Siehe Allgemeine Tipps, kommen noch)


Dieser   sehr   ordentliche   Anleger   (mit  Wasserzapfstelle, regelmäßig
geleerten  Abfallbehältern  und  Grünanlage) liegt direkt am Ortsrand. Ein
kleines  Lädchen,  ein  größeres an der Tankstelle und dann noch ein Haus-
haltseisenwarenlebensmittelgeschäft, immerhin "licensed"- that's the shop-
ping  mile,  sorry,  furlong, of Goresbridge. Aber das ist nicht spöttisch
gemeint. Als ich in Goresbridge ankam, war ich zwar auch nicht restlos be-
geistert,  aber  da  ich wegen Hochwassers vier Tage festlag, habe ich den
Ort  schätzen gelernt. Man ist dann schon irgendwie integriert, jeder gibt
gute  Ratschläge, nicht ohne auch irgendeine Horrorstory zum besten zu ge-
ben.  Man  erfährt was über Land & Leute, deren Leben, Sorgen und Freuden.
Eigentlich  sollte  man sich für so eine Reise noch viel mehr Zeit nehmen,
als ich es ohnehin schon tue.

Ein  paar Wandertipps noch: Goresbridge ist von relativ schwach befahrenen
Straßen  umgeben.  Man  kann auf den Pollagh gehen (immerhin 126 m ), nach
Upper  Grange,  oder  auch nach Castlekelly- überall die schönen boithríns
oder  boreens, jene Sträßchen also, auf denen man meint, Bertha Benz hätte
mit  ihren Söhnen gerade erst die erste heimliche Testfahrt (1888) mit dem
neumodischen Automobil unternommen.

Wer nicht 4 Tage festliegt, sollte zumindest auf den Knocknamanus im Osten
gehen.  Besonders im Frühjahr ist der Weg dorthin faszinierend. Wer bisher
Irland  mit  "grün"  assoziierte,  wird eines besseren belehrt: Irland ist
gelb,  und  zwar vor wucherndem, blühendem Ginster. Seine 127 Meter werden
auch  bei  Untrainierten  keinen Höhenkoller hervorrufen, aber der Rundum-
blick ist einfach :) :) :)........ (ohne Worte!)

Nachruf auf eine Eisenbahn :'(:
Wenn  ihr  den  Weg auf den Knocknamanus geht, werdet ihr so ca. 200 Meter
nach der Straßenverzweigung an eine Stelle kommen, wo der Weg ganz unmoti-
viert abknickt und links ein mehr als halbverfallenes Wartehäuschen steht.
Richtig, das war mal ein Bahnübergang und ein Haltepunkt der Bahnlinie von
Bagenalstown  nach Wexford/Waterford. 1858 gebaut, diente sie nur bis 1931
dem Personenverkehr und durfte dann noch bis 1963 ihr Gnadenbrot im Güter-
verkehr verdienen. Es muß ein faszinierendes Erlebnis gewesen sein, so auf
halber Höhe des Barrow-Tals mit traumhaftem Ausblick entlang zu schnaufen,
jedenfalls schwärmt noch die nächste Generation derer, die dort mal gefah-
ren  sind,  davon.  Das faszinierende Brückenbauwerk bei Freestone ist ein
trauriges  Denkmal dafür, wieviel Geld und Arbeit hier in den Sand gesetzt
wurde.  Vielleicht wird diese Gleistrasse wie bei uns auch einmal als Wan-
der- und Radweg reakiviert.

Nach  Goresbridge  kommt  Lower  Ballyellen  Lock. Ausreichend Anlegeplatz
oberhalb und ein neu gebauter Steg unterhalb machen es dem Skipper leicht.
Dazu  schützt  ein gigantischer Baum am Nachmittag den schuftenden Schleu-
senwärter  vor  der bekannt heißen irischen Sonne. Auch landschaftlich ist
das  ein  sehr  schöner Platz. Lower Ballyellen Lock werden viele von euch
spontan zur Lieblingsschleuse erklären.

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Tja,  und  damit  endet  der  Teil  der Reise, die ich aus eigenem Erleben
kenne. Bis jetzt gab es für mich immer so viel unterwegs zu sehen, daß ich
es  bis  jetzt  nicht  weiter geschafft habe. Einmal hätte es weiter gehen
können, aber da war dann das Hochwasser dagegen.

Aber  natürlich  habe  ich mich vor meinen Reisen über die gesamte Strecke
informiert  (das  würde  ich  auch jedem empfehlen, allein schon wegen der
Vorfreude),  und  so  will  ich  euch  nicht  vorenthalten, was auf meiner
Wunschliste für den nächsten Barrow-Urlaub steht.

Ab hier beginnt also der Teil der Barrow- Tour, der auch für mich virtuell
ist, Praxistipps werde ich irgenwann mal nachreichen.

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Nach Ballyellen kommen dann einige kaum sichtbare (leider nicht virtuelle)
Felsen  im  Fluß,  also immer im Osten halten. So geht es weiter durch ein
immer  tiefer  werdendes  Tal, bis das langgestreckte Wehr vor Ballytiglea
Lock auftaucht. Hier besteht der Seitenkanal, ähnlich wie in Bagenalstown,
aus  einer  Abfolge natürlicher Inseln und künstlicher Wälle, über die das
Überschußwasser abfließt. Nach der Schleuse kommt

BALLYTIGLEA BRIDGE

Diese muß an deren 2. Bogen (von Osten aus) durchfahren werden. Dann kommt
gleich  ein  einfacher Anleger, ebenfalls im Osten. Ballytiglea kommt ver-
mutlich  von  Baile Tigh Leath = "Ort, der aus einem halben Haus besteht",
und  so  dürfte  es  der Karte nach dort auch aussehen. Von der Brücke aus
nach  Osten (d.h. erst geht es nach Norden) kommt man nach ca. 1 km an die
R  702, an der man rechts noch ca. 1,5 km in das Ortszentrum von Borris zu
gehen hat. Ein halb so langer, vielgelobter Fußweg führt von der folgenden
Schleuse  weg durch den Wald direkt in den Ort, geht aber über Privatgrund
und  kann,  wie  aus diversen Reiseberichten hervorgeht, auch manchmal ge-
sperrt sein.


BORRIS

Wie  es  auf der Karte aussieht, muß der Ort schön gelegen sein, auch gibt
es   hier   einen  spektakulären  Eisenbahnviadukt  der  schon  erwähnten,
stillgelegten  Bahnlinie  (am  Südrand,  Richtung St. Mullins). Hier lebte
auch  Art óg MacMorrough, der tapfer gegen die Engländer kämpfte. Er stand
auf  deren  "Fahndungsliste"  obenan, konnte aber stets entkommen, bis ihn
1417  sein eifersüchtiges Eheweib vergiftete.

Was folgt daraus? :o...... Lassen  wir's  lieber! ::)

T.F.  ó Sullivan meint andererseits gar, er wäre doch gefangen worden, und
im  Gefängnis  verhungert- ein noch ruhmloseres Ende, das erst recht nicht
in diese grandiose Landschaft paßt!

Bald  nach der Brücke kommt ein sehr langes, fast uferparalleles Wehr, von
dem  man  sich wie immer gut freihalten, d.h. hart am Ostufer bleiben muß.
Dann  geht das ganze in eine lange Insel über, und bald kommt Borris Lock.
Weiter  geht  es an dem bewaldeten Ufer entlang. Am Ende des Waldes mündet
im Osten (kleine Brücke) der Mountain River.

Der  "Guide To The Barrow Navigation" von Dúchas, der auch das Grundgerüst
dieser  virtuellen  Tour  bildet,  empfiehlt  diese  Mündung  als  schönen
bankmooring  Platz.  Aus  der Entfernung möchte ich aber einen Hinweis auf
mögliche Geschiebebänke hinzufügen. Aber das werde ich auch noch testen.

Bald danach kommt der kurze Seitenkanal und die Schleuse von

BALLINGRANE

Auf  Irisch  Báile na Gréine, übersetzt: Sonnenheim. Hoffentlich macht der
Ort seinem Namen Ehre, wenn ihr vorbeikommt. Am Westufer befindet sich Ul-
lard  Castle.  Diese  Ruine befindet sich auf ganz historischem Boden. St.
Moling  und St. Fiachra gründeten hier im 9. Jahrhundert ein Kloster. Dort
gibt  es  auch eine berühmte Quelle, St. Fiachra's Well. Seeleute, die von
dieser Quelle trinken, sollen niemals Schiffbruch erleiden. Leider ist das
andere  Ufer  vom  Schleusenanleger aus nicht zu erreichen, und aus diesem
Grund  müßt  ihr auch weiterhin schön brav in der ausgebaggerten Fahrrinne
im Osten bleiben!

Hier  schlängelt  sich der Fluß immer mehr durch eine hügelige Landschaft,
und   ich  kann  es  gar  nicht  erwarten,  auch mal herzukommen. In einer
Rechtskurve  taucht  dann  das  älteste, über 500 Jahre alte Wehr auf. Der
historischen  Exaktheit  willen  muß  allerdings erwähnt werden, daß diese
altehrwürdigen  Steine  bis  1760  unter dem Namen Clohastia Castle (Ruine
500  m flußabwärts rechts) fungierten. Dann kommt bald die wohl meistfoto-
grafierte   Schleuse  am  Barrow,

CLASHGANNA  LOCK.

Wie  ich einer schönen Luftaufnahme entnehmen kann, hat der obere Anleger
eher  bankmooring- Qualitäten (immerhin mit 5 Pollern), aber unten kommt's
happig:  Fährt  man  aus  der Schleuse, stehen zwei stabile Felsbrocken im
Weg, die links (östlich) umfahren werden müssen. Aber nicht zu weit links,
denn  von  dort  mündet unter einer mehr einem Durchlaß gleichenden Brücke
ein  Flüßchen,  wo  das  Wasser eher knietief ist. Und dann erst kommt der
rettende untere Schleusenanleger.


Für diese Stelle habe ich mir zwei wichtige Dinge vorgemerkt:

1. Auf jeden Fall auf einen Schleusenwärter zu warten

2. Zuvor in Ballingrane ans andere Ufer zu schwimmen und aus St. Fiachra's
Well zu trinken


Teil 7 kommt auch noch
Bis dahin!

bádoir
 
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 07.08.2005, 16:51
 Barrow- Tipps Teil 7


 Ansonsten  scheint  CLASHGANNA LOCK mit der zusätzlichen Flußmündung land-
 schaftlich  sehr  schön zu liegen. Poetisch und landschaftsbezogen, wie so
 viele irische Ortsbezeichnungen, kommt CLASHGANNA von Clais dha abhna (et-
 wa  wie  "clashgauna"  gesprochen) und das bedeutet- wen wundert es- "Lauf
 der  zwei Flüsse". Nach dieser Schleuse kommt die gut getarnte Einfahrt in
 einen  1 km langen Seitenkanal von BALLYKEENAN LOCK, auch Croke's Lock ge-
 nannt. Während der Müller von Bagenalstown bei 3,26 Meter Höhenunterschied
 auf  einer  einfachen  Schleuse bestand, hat die Barrow Navigation Company
 hier  bei  3,40  Meter  eine Doppelschleuse spendiert. Deren untere Kammer
 ziert  eine neuere Schwenkbrücke, also auch ein Fall für den Schleusenwär-
 ter.


 Nach Ballykeenan Lock  führen 3 wildromantische Kilometer nach

 GRAIGUENAMANACH

 Wie bitte, Knoten in der Zunge? Die offizielle Aussprache: gragnemanech
 von Gráig na Manach, "Mönchsdorf".

 Das ist sozusagen die Hauptstadt der Barrow-Navigation.

 Ein  großer  Teil  der boatmen, unserer professionellen Vorgänger, stammte
 von hier. Hier war auch der Sitz der Boatsmen's Association. Nicht weniger
 als 12 Schiffbauer haben sich einst hier niedergelassen. Schon 1790 zählte
 man  370 Häuser, und die Kaianlagen boten Platz für 60 (!) Kanalboote. Das
 schien  etwas größenwahnsinnig, aber 1846 wird von mindestens 40 Booten zu
 40  Tonnen  berichtet,  die  hier im Privateigentum waren, dazu kamen noch
 Boote, die der Company gehörten, dann auch durchfahrende Boote sowie jene,
 die  ihre  Fracht hier in diesem Handelszentrum zum Verkauf, oder auch zur
 Weiterverarbeitung abluden.

 Getreide ging in die Brauerei nach Dublin und kam in Gestalt des berühmten
 schwarzen Saftes zurück. Auch Viehherden wurden hier abgeladen sowie Kalk-
 stein für den hier betriebenen Kalkofen. Die Kohle von Castlecomer, die in
 Leighlinbridge  von Fuhrwerken auf Schiffe verladen wurde, wurde hier ver-
 kauft,  um  die Häuser der immer wohlhabenderen Bürger von Graiguenamanach
 zu  heizen. Die größte Menge wurde allerdings weiter über St. Mullins hin-
 unter  transportiert, in New Ross auf seegängige Schiffe verladen und ging
 hinaus in die weite Welt.

 Von  weit her kam Rohsalz, das hier raffiniert und gemahlen wurde, und von
 noch  weiter her Reis, der in der Stärkefabrik zunehmend statt des einhei-
 mischen Getreides verarbeitet wurde


 Ursprünglich war hier eine Zisterzienserabtei, gegründet 1207 (nach andern
 Quellen  1204). Diese imposante Anlage verfiel immer mehr, und der Ort ge-
 riet fast in Vergessenheit. Dann kam der Kanalbau und die Schiffbarmachung
 des Barrow, was damals so etwas wie ein Tor zur großen Welt war. Um das zu
 verstehen,  muß  man  sich  vergegenwärtigen, was es damals sonst noch für
 Verkehrswege  gab:  Unbefestigte, bei jedem Regen mehr versumpfende "Stra-
 ßen",  kein  Pflaster,  hin und wieder ein Knüppeldamm. Drei Tonnen Fracht
 waren  das  höchste  der Gefühle für ein Pferdefuhrwerk, die aber auf zwei
 Fuhren  aufgeteilt  werden  mußten, wenn die Straßen zu aufgeweicht waren-
 und  das  sind sie in Irland manchmal. Und jetzt kamen auf einmal Schiffe,
 die  40  Tonnen auf einmal transportierten und es in knapp 3 Tagen (aller-
 dings  zu  18  Stunden!) von Dublin hierherschafften. Das machte die Blüte
 von Graiguenamanach aus.

 Dann  kam  aber  die  Eisenbahn, deren erste Züge schon mit sagenhaften 40
 km/h  in einem Tag quer durch die ganze Insel fuhren, womit die Schiffahrt
 mit  5 - 10 km/h immer schwerer konkurrieren konnte, bis sie im Jahre 1960
 ganz eingestellt wurde.

 Die erwähnte Abtei wurde mittlerweile restauriert und gilt als sehenswert.

 Auf  der Westseite unterhalb der Brücke sollen die Reste von zwei Trocken-
 docks   zu  sehen  sein, außerdem die Spuren einer Schleuse. Trotzdem geht
 die Fahrrinne heutzutage im Osten weiter bis


 UPPER TINNAHINCH LOCK
 mit  Tinnahinch Castle, das erst die schon lange bestehende Furt, dann, ab
 1540  die  erste  Holzbrücke  "bewachte". Hier herrschte eine Jahrhunderte
 lange  Fehde  zwischen dem Butler- und Kavanagh-Clan auf den beiden Seiten
 des   Barrow.  Der Schleusenwärter hier heißt übrigens auch Butler. Da der
 Name  "Kavanagh"  im  deutschsprachigen  Raum eher selten ist, sehe ich da
 keine Probleme für Touristen.

 Nach LOWER TINNAHINCH LOCK  mit immerhin 2,90 m Hub kommt

 CARRIGLEAD LOCK

 Das ist das einzige, noch im Originalzustand der Bauzeit erhaltene Schleu-
 sengemäuer.

 Danach muß man wieder ganz links, östlich am Treidelpfad fahren, weil hier
 Leitwehre in den Fluß hineingebaut wurden. Das sind normalerweise unterge-
 tauchte  Mauern  auf der "falschen" Seite, die bei Niedrigwasser das Rest-
 wasser von dort in die Fahrrinne überleiten sollen.

 Hier unter dem Brandon Hill machte einst "Captain Freney" die Gegend unsi-
 cher,  ein berüchtigter Raubritter, der die vorbeikommenden Reisenden aus-
 raubte  und  nie gefaßt wurde. Also nehmt euch in Acht, aber paßt auf, daß
 euch  der in ähnlicher Mission fungierende "Celtic Tiger" nicht von hinten
 anfällt.  Vielleicht braucht es ja auch noch ein Weilchen, bis er hierher-
 kommt.

 Damit  bewegen  wir  uns in Richtung St. Mullins. Allerdings darf man auch
 hier nicht dem verführerisch geraden Flußlauf folgen; auch wieder Richtung
 Osten  zweigt  der  Seitenkanal  ab.  Nach  einer normalerweise offenen
 Hubbrücke  kommt  eine  beiderseitige Aufweitung des Kanals  (zum Wenden),
 und  danach  wird der Kanal im ganzen breiter, wo früher die alten Schiffe
 warteten, um bei Flut hinuntergeschleust zu werden. Für die Binnenschiffer
 ist hier Endstation. Leider gibt es hier außer ein paar Anlegepollern kei-
 ne besonderen Einrichtungen, auch kein Frischwasser.

 Einen Spaziergang in den Ort wird wohl jeder machen, es sind ca. 1,5 km am
 Fluß  entlang,  und 1 km auf dem Weg durch den Wald, der sich aber vor dem
 Ort in den Wiesen verliert

 ST MULLINS

 Kleiner, am Hang gelegener Ort, der im 7. Jahrhundert von dem Namensgeber, dem
 Heiligen  St.  Moling gegründet wurde. Nach andere Quellen war er im Jahre
 632  schon  Erzbischof.  Ob  hier wirklich eine Blitzkarriere vorlag, wird
 sich  nicht mehr ergründen lassen, als historische Figur ist er jedoch si-
 cher  belegt  im Gegensatz zu Brendan, der im Nebel der historischen Sagen
 schwer  auszumachen ist. Ganz ohne Grund entstehen solche Sagen allerdings
 auch nicht.

 Der  Grashügel  vor dem eigentlichen Ortseingang war eine uralte Siedlung,
 dann  eine Festung aus der Zeit der Normannenstürme. Der alte Friedhof ist
 einmal  jährlich  Wallfahrtsziel  (Pattern Day am 25. Juli). Da dürfte das
 einzige Pub im Ort überfüllt sein.

 Mit  dem Weg am Barrow entlang darf man nicht immer rechnen, weil er bei
 Flut  überschwemmt sein kann. Auch Wanderer mit Hang zum Überperfektionis-
 mus  brauchen keine Tidentafel mitzunehmen, denn der Wasserstand ist wegen
 der  Trichterform  der Barrowmündung stark vom Wind abhängig. Der kann den
 normalen  Tidenhub  von  2 Metern bis auf 4,5 Meter steigern, und dann ist
 selbst  der  Anleger von St. Mullins überschwemmt. Andererseits macht eine
 Felsformation  unter Wasser , "The Scar", den Fluß hier so gefährlich, daß
 man  bei  Ebbe auch nicht darüber kommt. Daraus folgt, daß der Anleger St.
 Mullins  weder für die Frachter früher noch für die heutigen Freizeitkapi-
 täne mit seegängigen Schiffen eine besondere Bedeutung hat(te).

 Unsere  Vorgänger  warteten also meist oberhalb der Schleuse oder, aus der
 anderen  Richtung kommend, in einer "Steamer Hole" genannten tiefen Stelle
 im  Barrow  unterhalb  des Anlegers auf die Flut. Eigentlicher Umladehafen
 war  dann New Ross weiter flußabwärts, wo ausgewachsene seegängige Schiffe
 anlegen  konnten.  Diese Gegend mit den bedingt schiffbaren Zuflüssen Suir
 und  Nore  wäre  sicher auch ein interessantes Revier, aber hier kommt zur
 ohnehin nicht geringen Strömung noch der Tidenstrom von 4 kn und jede Men-
 ge  Stürme-  also nichts für die angebotenen Charterboote. Wer allzu sehn-
 süchtig  am  unteren  Tor  der St. Mullins Lock steht, dem sei die Lektüre
 von "Ireland  From  the  Sea"  von  Andrew Phelan empfohlen. Der Autor be-
 schreibt seine Reise in einem Segelboot rund um Irland. Die Süd- und West-
 küste haben es besonders in sich.

 Ja, und damit sind wir am Ende der Reise angelangt und zugleich beim Thema
 Buch.  Meine  Einstimmung auf die Reisen und Vorabinformationen, besonders
 auch  auf die Strecke ab Lower Ballyellen Lock, habe ich folgenden Büchern
 zu verdanken:

 *

 Guide To The Barrow
 Guide To the Grand Canal

 von Duchas, the heritage service

 Übersichtliche  Führer in  einer älteren Auflage, die von den Vermietern
 auf den neuen Stand gebracht wird (werden sollte) - Also sicherheitshalber
 nachhaken!

 *

 Through The Locks

 Joe ó Reilly + Caitriona Killaly
 Topic Newspapers, ohne Ort und Jahr

 Das Buch, ohne das man die lästige Zeit zwischen den Irland-Urlauben nicht
 übersteht.  Zahlreiche  Geschichten  der  Zeitzeugen,  die die Barrow- und
 Grand Canal Schiffahrt noch aktiv erlebt haben.

 Gleiches gilt für:

*

 Irelands Inland Waterways
 von Ruth Delaney

 Appletree Press, Belfast 1992
 ISBN 0862813808

 Mittlerweile ist eine Neuauflage erschienen

 Ruth  Delaney  bescheibt sehr datailliert Entstehungsgeschichte aller Bin-
 nenwasserstraßen  Irlands,  die  Gründe  für  diese Bauten und deren wirt-
 schaftliche  Bedeutung.  Wer  das  vor dem Urlaub gelesen hat, sieht diese
 enorme  Leistung  mit  anderen Augen. und hat mit diesem Hintergrundwissen
 mehr vom Urlaub

*

 Goodly Barrow von T.F. ó Sullivan
 Lilliput Press Ltd. Dublin, 2001 (Neuausgabe der Aufl. v. 1983)
 ISBN 1901866777

 Der  Autor  beschreibt  eine  Reise  mit dem Kanu auf dem Barrow, schon ab
 Portarlington.  Allerdings ist die eigentliche Reise mehr eine Rahmenhand-
 lung  für  eine recht gründliche Abhandlung der Geschichte des Barrow- Ta-
 les,  bei  der  für meinen Geschmack das Leben und die Familiengeschichten
 der  reichen  Clans  zu breiten Raum einnehmen. Trotzdem ein Kauf, den ich
 nicht  bereut habe, man kann ja zwischendurch mal ein paar Seiten diagonal
 lesen.

*

County Guides vom Irish Tourist Board

 Kleine  A5-Hefte  mit  den  wichtigsten  Sehenswürdigkeiten  der einzelnen
 Counties einschließlich Übersichtskarte

*

Ireland- The Inner Island,
A Journey Through Ireland´s Inland Waterways
Kevin Dwyer, The Collins Press, Cork, 2000
ISBN 1-898256-91-8

Brillante Luftaufnahmen aller unserer Wasserwege-
das Paracetamol (400 mg) für unseren Irland - Heimweh-Schmerz

*

 
 Karten:  Discovery  Series  des  Ordnance  Survey of Ireland 1:50 000. Die
 sollte  man  unbedingt  haben,  wenn  man sich auch für das Land links und
 rechts  der  Wasserstraßen  interessiert.  Am  besten,  vorher  schon  per
 Internet bestellen.

----------------------

 Das   ist  die  Auswahl, die ich herangezogen habe. Das soll keine Wertung
 sein, es gibt daneben gibt noch viel
 mehr  lesenswerte  Führer,  die  man sich alle anschauen sollte. Dem einen
 gefällt  das  eine  mehr,  dem anderen etwas anderes. Zu viel kann man nie
 gelesen haben!


***
 So, damit wären wir am Ende des Barrow angelangt. Es folgt noch Teil 8 mit
 allgemeinen Reviertipps und eine spezielle Schleusenkunde.
 
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 21.08.2005, 11:40
AKTUELLE INFO: Die längst ersehnte Umgehungsstraße um Monasterevin ist ein Jahr früher als geplant fertiggeworden; ich habe es bereits in Teil 3 aktualisiert (Danke, Irland-Journal!)


Barrow - Tipps Teil 8  -----------------------------------


Allgemeine  Tipps  für  das  Revier,  auch  für  andere  Kanäle und Flüsse geeignet


SCHWIMMEN

Zu  dem Thema, besonders, was die Sicherheit angeht, habe ich mich in den
Erne-Tipps Teil 4   ja schon genügend ausgelassen.
http://www.shannon-forum.de/index.php?board=20;action=display;threadid=1445;start=90

Zuzufügen ist der Hinweis, daß
hier wie dort stark verkrautete Gewässer zu meiden sind.
Im  Sommer  kann der Barrow ganz schön warm werden, und man muß auf Kinder
achten, die kurz vor dem Schiff ins Wasser hüpfen (soll wohl eine Mutprobe
sein  ??? - Vorsicht mit der Schraube! Auch Wehre sind recht beliebt wegen
des "Sandstrandes", der sich unterhalb bildet; das Wehr selber wird manch-
mal  auch  als Rutschbahn benutzt. Vielleicht kennen die Einheimischen die
ungefährlichen Stellen- vielleicht auch nicht. Selbst harmlos erscheinende
Strudel  und  Walzen  können einem guten Schwimmer gefährlich werden. Wenn
ihr  es  unbedingt  nachmachen wollt, achtet auf Stellen, wo das Wasser zu
stehen oder gar rückwärts zu fließen scheint!

Ansonsten ist der Barrow mit
seinen sonnenbeschienen Ufern auch ein schönes Baderevier (Maganey, Clogh-
rennan, Goresbridge u.v.a.)


NAVIGATION


Ein  FERNGLAS ist zur Navigation nicht notwendig, aber nützlich für Natur-
beobachtungen.  Wenn man es schon dabei hat, kann man damit auch rechtzei-
tig  die oft schlecht sichtbaren Brückenmarkierungen ausmachen. Um zu kon-
trollieren,  ob  man gerade auf dem Flußabschnitt ist, auf dem man zu sein
glaubt,  ist  ein kleiner flüssigkeitsgedämpfter KOMPAß von einem gewissen
Wert (allerdings Abweichung durch den Stahlaufbau des Schiffs), besser ist
ein  GPS  mit der Fähigkeit, ein tracklog sichtbar mitlaufen zu lassen und
so  den Streckenverlauf zu kontrollieren. Den kann man dann daheim runter-
laden  und nachverfolgen, wo man überall war. (Und wer weiß, wie man sowas
in eine Karte hineinlayert, wird es ohnehin tun; das ist aber ein Spezial-
gebiet)


SÄGEMESSER


Ein   scharfes   Sägemesser  gehört  zu  den  wichtigsten  Utensilien  des
Skippers auf dem Barrow und auch allgemein auf allen Kanälen (Taschenmesser
reicht  nicht).  Nur damit lassen sich Plastikplanen, Schnüre und derglei-
chen  aus  der  Schraube  entfernen. Reklamiert das, wenn es nicht auf dem
Schiff ist; notfalls selber kaufen. Denn damit ist in 10 Minuten erledigt,
was sonst zu einem stundenlangen Gepopel ausartet.

Ach so, damit kann man das Sodabrot auch besser schneiden; notfalls vorher
kurz abspülen!


KRAUTENTFERNUNG


In stark verkrauteten Abschnitten ist das Öffnen der weed hatch der Narrow
boats  oft  nicht  mehr  praktikabel,  ebenso unter der Fahrt bei Strömung
(z.B. vor dem Wehr in Carlow). Hier kann man sich zumindest teilweise hel-
fen,  indem man ein- bis zweimal zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang hin-
und  herschaltet (natürlich mit einer Pause dazwischen, bis der Motor ganz
(!) auf Leerlaufdrehzahl gekommen ist)

Vorher  sollte  man  ggf. mit dem Bugsierhaken das Ruder von Kraut befreit
haben,  das  sonst gleich wieder angesaugt würde. So kann man die Schraube
frei  machen,  daß  man wieder einigermaßen Fahrt bekommt; die Unwucht des
Propellers vergeht auch.

Eine  gründliche  Reinigung  kann diese Methode allerdings nicht ersetzen,
auch  sollte man den verringerten Wirkungsgrad des verkrauteten Propellers
keinesfalls durch Vollgasfahrt kompensieren.


ZUSATZLEINE


Leinen  auf  Charterbooten  sind hin und wieder ein trauriges Kapitel. Man
bekommt  zwar,  wenn man sie reklamiert, anstandslos andere, aber die sind
oft  auch  nicht besser. Pike ist in dieser Betrachtung selbstverständlich
ausgenommen, und ich sehe natürlich auch, wie die Leute damit umgehen, und
was  das  pro Meter kostet. In ruhigeren, strömungsarmen Revieren kann man
deutliche  "Gebrauchsspuren"  vielleicht  noch akzeptieren, aber gerade an
einem Fluß wie dem Barrow ist damit nicht zu spaßen.

Eine  dünnere  Zusatzleine  (ca.  20-25  Meter, 14 mm Durchmesser) war mir
schon oft von großem Nutzen. Man kann sie, doppelt genommen, als zusätzli-
chen  Festmacher  verwenden.  Einfach genommen, in voller Länge, dient sie
dazu,  die  Bugleine zu verlängern und diese so vom Heck aus mit gezieltem
Schwung "ferngesteuert" über einen Poller zu werfen. In den strömungsfrei-
en  Kanalabschnitten  (und NUR dort!!) kann man das Boot damit auch selbst
in  Schleusen  hinein-  bzw.  hinaustreideln.  Das  geht leichter, als man
denkt.


ABSCHLEPPSEIL

Mit einem zusätzlichen Autoabschleppseil (wiegt wirklich nichts!) kann man
von selbst aufgehende Schleusentore zusammenbinden, Druckknopfwasserhahnen
fixieren,  dem geräuschvoll hin-und her schwenkenden Tiller eine Nachtruhe
verordnen, die "Gangway" gegen Hinunterfallen sichern, und, und, und......


HANDSCHUHE


Mit  entschlossenem  Blick,  wetterfest eingepackt, trotzt man als Steuer-
mann/frau  auf dem offenen Steuerstand der Kanalboote den nassen Elementen
von  oben  und von unten. Den Rudergriff fest umklammert, werden die Hände
kalt  und  kälter,  und wenn es denn auf einmal auf feinmotorische Manöver
ankommt,  geht nichts mehr. Mit Handschuhen wäre das nicht passiert. Woll-
handschuhe saugen sich voll und halten nicht lange, grobe Arbeitshandschu-
he werden auch naß und lassen die notwendige Feinfühligkeit vermissen.

Aber  Surfer haben exakt das gleiche Problem und nehmen dafür Neoprenhand-
schuhe.  Stabile Modelle mit 2-3 mm Materialstärke sind zwar nicht billig,
aber bei windigem Regenwetter äußerst Preis- wert.


DRUCKKNOPFWASSERHÄHNE

...als  Wasserzapfstellen  sind äußerst unpraktisch, aber weit verbreitet.
Vermutlich  will  man so offengelassenen Wasserhahnen vorbeugen. Wer nicht
eine  Viertelstunde  auf den Knopf drücken will, nimmt ein Stück Holz oder
einen  flachen  Stein und bindet ihn mit einem freien Leinenstück auf dem
Knopf fest. (Stichwort: Apothekerknoten!)


BRÜCKEN

Auf  eurem  Weg  werden  euch viele malerische Natursteinbrücken begegnen.
Hier  sollte der Steuermann das Fotografieren aber lieber anderen Crewmit-
gliedern überlassen. Gerade an den Kanalstrecken geht es da ganz schön eng
zu,  dazu kommt auf der Seite des Treidelpfades ein gemauerter Absatz, auf
dem  die  Pferde  unter  dem  Brückenbogen durchgeführt wurden. An manchen
Brücken,  z.B.  in Fisherstown, sieht man noch sehr deutlich, wie die Lei-
nen,  mit denen die Boote gezogen wurden, Rillen in den Stein gegraben ha-
ben.

Dieser  Absatz  kann bei hohem Wasserstand überspült sein (!), auch können
einzelne  Steine ausgebrochen sein, ebenso wie aus dem umgebenden Gemäuer.
Auch sind das Plätze, wo bevorzugt Abfall (schwimmender wie untergehender)
entsorgt  wird. So schlimm wie an der Circular Line in Dublin, wo man bald
einen kompletten Supermarkt mit "entsorgten" Einkaufswagen ausrüsten könn-
te, ist es nicht, aber man sollte doch vorsichtig sein.

Das Gas erst unter der Brücke wegzunehmen nützt gar nichts, das sollte man
schon mindestens 100 m vorher tun. Dann hört man erstens an unübersichtli-
chen  Stellen,  ob jemand entgegen kommt und zweitens ist das Boot dann an
der  Brücke so langsam, daß man dann wieder mit etwas Gas die Ruderwirkung
unterstützen kann.


SCHILF

ist   keine   Schwimmpflanze!!!!  Das ist eine banale Erkenntnis, die auch
bei botanischen Laien ein Grinsen hervorruft. Trotzdem wird das gerne ver-
gessen.  Schilf steht auf sandigem oder kiesigem Grund. Deshalb sollte man
nie  hinein- oder durchfahren, auch wenn nur ein paar Halme aus dem Wasser
schauen.  Einige  Male  mag  es gut gehen- dann macht es "rumms". Und dann
versammeln sich schadenfroh kichernd alle Wasservögel um euch, die ihr bis
dahin schon gestört habt!!


ANKER

Auch  wenn es in anderen Revieren nicht immer ernst genommen wird: Der An-
ker  gehört immer am bergwärtigen Ende (d.h. flußaufwärts) bereitgehalten,
und zwar ausgeklappt und mit unverwirrter Kette/Leine , deren anderes Ende
natürlich am Schiff festgemacht ist (!). Bei Motorschaden oder zugesetztem
Propeller  ist  nur noch so das Boot aufzustoppen. Beim Auslaufen der Lei-
ne/Kette darf man keinesfalls mit dem Fuß in den Wickel der bereitgelegten
Leine  oder  Kette  stehen, sonst geht man in sehr unbequemer Haltung über
Bord.

Für   alle,   die  es  nicht  glauben,  oder  über  mein  "Lieblingsthema"
grinsen: http://www.shannon-forum.de/index.php?board=30;action=display;threadid=1713



ANLEGEN BEI STRÖMUNG:

Grundsätzliches:

Immer die Leine zuerst festmachen , die an dem zur Strömung zeigenden Ende
des Bootes ist. So legt sich das Boot ans Ufer an, anstatt vom Wasserdruck
weggehebelt  zu  werden.  Aus dem selben Grund wird diese beim Ablegen als
letzte  gelöst.  Dann  gelten für das Festmachen auch etwas andere Gesetze
als bei Windstille im Kanal.

Wo  die  klassische  Vierpunktbefestigung (Vor-, Achterleine + 2 x Spring)
sich  nicht  verwirklichen  läßt,  muß  das Schiff zum Allermindesten an 3
Punkten sicher befestigt sein. Längs anlegen vor zusätzlichem Buganker ist
zwar extrem unkonventionell, aber notfalls auch hilfreich.


Anlegen gegen den Strom:


Fast  ausnahmslos  empfiehlt  es  sich,  gegen den Strom, also mit dem Bug
flußaufwärts,  anzulegen. Die Rumpfform aller Boote ist für Anströmung von
vorne  optimiert,  d.h. es ist so stabiler auf Kurs zu halten. Ferner kann
man  mit  Motorkraft in der Strömung "stehenbleiben", d.h. ohne FüG (Fahrt
über  Grund)  ganz gemütlich den Anlegeplatz aussuchen, dann das Heck ganz
leicht  Richtung  Flußmitte  schwenken,  sodaß die Strömung das Schiff ans
Land drückt. Das ist so einfach, wie in einem stehenden Wasser anzulegen.

Anlegen mit dem Strom:

Das  Schiff  umgekehrt,  also  mit  Maschine  rückwärts im Strom stehen zu
lassen,  ist  ein sicherer Einstieg in ein vermurkstes Manöver. So geht es
nicht.

Wo  man  -je nach Strömung- mindestens 2-3 Schiffslängen vor dem eigentli-
chen  Anleger  Platz  hat (also steil abfallendes Ufer, wie z.B. in Carlow
und  Leighlinbridge), kann man mit minimalem Gas das Schiff nahezu uferpa-
rallel  an  den  erwählten  Poller  treiben lassen, und diesen dann blitz-
schnell mit der Heckleine "einfangen". Drei Sachen muß man dabei beachten:


* Wenn  man  das Schiff so auf einen Schlag stoppen würde,  würde der der Bug ans Ufer knallen,
und der Leine und dem Bordgeschirr tut das auch nicht gut. Deshalb muß man
erst  mal 5-10 m der Leine stramm durchlaufen lassen, um das Schiff so ab-
zubremsen.

*Dann  muß  man auch unterhalb des vorgesehenen Anlegers genügend Platz ha-
ben,  um abdrehen zu können, falls das Manöver nicht glückt. Und bevor man
auf  diese Weise "durchstartet", gibt es nichts wichtigeres, als die Leine
erst KOMPLETT  (!!!) an Bord zu holen, sonst wickelt sie sich um die Schraube.

*Wenn überhaupt, würde ich über Nacht nur mit einem Narrow Boat so anlegen;
ein  konventionell  gebautes  Schiff liegt wegen der Anströmung von hinten
unruhiger und nachts stören Gluckergeräusche zwischen Bordwand und Kaimau-
er.


Und  hier  noch  ein  Trick  für  Spezialisten: Einen Poller mit der Leine
einzufangen,  wie  oben  beschrieben, ist mit etwas Übung nicht so schwer.
Aber  was ist, wenn nur ein Festmacherring aus der Ufermauer herausschaut?
Da  kann man doch nicht mal so eben im Vorbeifahren die Leine durchfädeln?
Dafür ist der Karabinerhaken erfunden worden. In diesen legt man die Leine
so,  daß  zwischen  Karabiner  und Bootsklampe ca. 2 Meter Leine sind. Den
hakt  man  dann im richtigen Moment am Ufer ein und läßt dann den Rest der
Leine  (fast!!)  durchlaufen, um das Boot abzubremsen. In der Wassersport-
branche  werdet  ihr allerdings nichts geeignetes finden, wohl aber in der
Bergsportabteilung. Da gibt es sog. Klappkarabiner (mindestens 10 cm Länge
und  mindestens  2,5  cm Öffnungsweite), die hervorragend für diesen Trick
geeignet  sind.  Die  sind außerdem aus Aluminium und dreimal leichter als
Stahl.


"Fliegendes" Anlegen mit dem Strom

Wenn man bei Talfahrt bei einigen Schleusen im Unterwasser den bordeigenen
Schleusenwärter  wieder aufnehmen muß, bleibt einem gar nichts anderes üb-
rig, als mit dem Strom anzulegen, wie zum Beispiel in Millford

Bei  einem  einigermaßen  fitten  Schleusenwärter  geht man da so vor: Man
steuert  den  Anleger relativ steil an (Abdrift beachten!), der Schleusen-
wärter  betritt  die  Bugspitze, und der Steuermann dreht wieder ab. GROßE
GEFAHR  dabei:  Während  der  an  Bord  gegangene Schleusenwärter noch das
Gleichgewicht  sucht, stößt der Bug mit einem Ruck an den Anleger, und der
Sturz  (wohin (?!) ist unvermeidbar. Er darf also erst aufs Boot, wenn der
Bug  sich  nicht mehr bewegt, oder der "bang" schon stattgefunden hat, und
der Bug sich wieder vom Ufer wegbewegt.


Man  kann  auch  das Schiff ganz langsam an den Anleger treiben lassen und
dann  bei  voll eingeschlagenem Ruder das Heck zum Anleger hin bewegen und
den  Schleusenwärter  so aufnehmen. Hier hat er im Falle des "bangs" meist
besseren  Halt.  Wo  der  Schraubeneffekt  dies  unterstützt, kann man das
Schiff mit einem anschließenden Gasstoß rückwärts auch etwas aufhalten.

Im  Falle  Millford  müßte es also ein linksdrehender Propeller sein, der,
rückwärts rechts drehend, das Manöver unterstützt.



FLACHE STELLEN

sind   im  Barrow  immer  dort  zu  erwarten,  wo  ein  seitlicher  Zufluß
hineinkommt und sein Geschiebe in den Barrow entläßt.

Am Ende der Seitenkanäle unterhalb der Schleusen hat man am Ende der Land-
zunge,  die den Kanal noch vom Fluß trennt, ebenfalls Flachstellen. Aller-
dings  nicht in gerader Verlängerung; die Flachstellen sind immer in Rich-
tung Kanalende gebogen.

Wie  kommt  das?   Das Barrow-Wasser strömt mit merklicher Geschwindigkeit
bis   zur  Mündung  des  Seitenkanals  und  findet  dort, in dem stehenden
Wasser, auf einmal weniger Fließwiderstand vor. Es strömt rückwärts in den
Seitenkanal hinein (Neerstrom heißt das offiziell). Dort bildet das Wasser
Wirbel, wird langsamer und das mitgeführte Geschiebe setzt sich ab.


FLUßWEHRE

sind  am  Barrow  nicht  etwa  so  wie  am  Shannon  sichtbar in den Strom
hineingebaut.  Es  sind   ganz  einfach  Steinwälle,  die  in  das  Wasser
hineingebaut wurden und überströmt werden. Um die Fließgeschwindigkeit und
somit  die  Erosionswirkung des Wassers zu verringern, sind sie aber nicht
quer  zur Fließrichtung eingebaut. Sie sind meist schräg, oft fast uferpa-
rallel  und  beginnen viel früher, als man anhand des eigentlichen Abzweig
des  Seitenkanals  vermuten  würde. Das ist noch ein Grund, sich immer auf
der in der Karte verzeichneten Navigationsseite zu halten.

Man sieht diese Wehre fast nicht, aber bei hohem Wasserstand ist die Strö-
mung dort ganz beachtlich. Jeder Schleusenwärter, der etwas auf sich hält,
hat  eine  Story  auf Lager, wo ein Touristenboot, einem Kajak gleich, das
Wehr   hinuntergeschossen   ist. Der Höflichkeit halber sollte man so tun,
als ob man es glaubt; wesentlich wahrscheinlicher ist jedoch, daß der Dam-
pfer schlicht und einfach an dem Wehr seitlich "kleben" bleibt. Dann kommt
man  wegen  der  Strömung  aus eigener Kraft nicht mehr weg, was eine Ret-
tungsaktion mit langen Leinen vom Land aus erforderlich macht.

(Ich persönlich höre mir lieber Lästergeschichten in den Pubs an, anstatt
selbst Stoff einer solchen zu werden.)


Viel harmloser, aber technisch interessant sind:

ÜBERLAUFWEHRE AN KANÄLEN

Am  Barrow- Kanal (und auch am Grand) werden euch manchmal Stellen auffal-
len,  die  auf  den ersten Blick wie zu niedrig geratene Anleger aussehen.
Diese  Mauern  sind  seitliche, in den Damm integrierte Überlaufwehre, die
den  Wasserstand  regulieren. Durch ihre spezielle schräge Form lassen sie
das Überschußwasser ablaufen, setzen einem kurzfristig höheren Wasserange-
bot  aber  mehr  Widerstand entgegen, damit es den unteren Kanalbschnitten
auch zugute kommt.

Heute  würde man so etwas mit einem computergesteuerten Schütz machen, und
ein  Ranger  wäre ständig unterwegs, um Windows wieder zum laufen zu brin-
gen.

---------------------

So, damit wären wir endgültig am Ende der Reise angelangt. Nutzt diese Tipps mit Vorsicht und Bedacht, jedes Boot und jede persönliche Voraussetzung ist anders.

Man soll -erstens- stets wissen und verstehen, was man macht und - zweitens- immer einen Plan im Hinterkopf haben, was man macht, wenn ein Manöver schiefgeht.

Einige Schleusentipps habe ich noch unter "Bootstechnik" reingestellt, weil sie mehr allgemeiner Natur sind.

Und damit endgültig: GUTE FAHRT!

bádoir
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Tina am 09.10.2005, 21:17
Hallo mein Freund Bádóir,
da ich aufgrund ungünstiger Winde am Erne eine Ausweichmöglichkeit für 2006 suche, und ich schon immer mal gerne den Barrow bereisen wollte, zumal ich am Barrow lieber gar keine als falsche Marker erwarten darf, teile ich dir hiermit höflichst mit, dass ich die Absicht habe, im Mai nächsten Jahres den Barrow mit Hilfe eines Narrow-Boates zu erkunden. Solltest du Reiseabsichten zu dieser Zeit haben, musst du damit rechnen, uns zu begegnen. Statt grüner Männchen erwarte ich dann tatkräftige Unterstützung beim Schleusen und bei der anschließenden Pub-Suche.
Liebe Grüße Tina
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 16.10.2005, 21:08
  Hallo meine Freundin Tina!

da hattest du mich also  am 9. Oktober im Jahre des St. Patrick 2005, 2 Minuten, nachdem ich aus den Crowe´s Nest in Enniskillen (leider keine live music) zurück an Bord gewesen bin, gerade eben, nachdem ich den Torfofen wieder angeschürt habe, gefragt,    was ich 2006 mache ?????

Welch bodenlose Ignoranz !!!!!!!!!

Wie, a dhiabhal,  soll ich das wissen???

Jezt muß ich ich mich *schchluchz* erst mal  an D  gewöhnen (kann man das?????)

Dann muß ich den Herbst westlich des Lechs und 1km über dem Meeresspiegel genießen (dem einzig l(i)ebenswerten Biotop außerhalb Irlands) ;)

Dann geht´s zu den Planungen zu New Years´ Eve in IRL
(Thanks to the Lord the Irish have a "Liver Insurance") ;D ;D ;D    !

 ...und dann ???????????

Ach Mädel, was fragst du mich für Sachen ????????

Nöweißichwirklichnich,

bádoir

PS.: Alle, die von mir in diesem grenzenlosen Schmerz  :'( :'( :'( :'( :'( :'( 21 Stunden nach Landung in D einen halbwegs ernsthaften Beitrag  erwarten, bitte ich noch um vieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeel Geduld! ::)
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: Tina am 16.10.2005, 22:57
Lieber Bádoír,
wie um 20:15 Uhr verlässt du schon einen Pub  :o ??? ;D
Ich wünsche dir ein langes Wirken deines Urlaubes und freue mich schon auf die Bilder vom rauchenden Torfofen am Erne und vielleicht sehen wir auch mal endlich die Fotos vom Barrow, aber lass dir ruhig Zeit beim Auspacken.
Liebe Grüße
Tina
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 25.10.2005, 22:59
Hi Tina und alle Freunde der Dampfschiffahrt:

OISIN under full steam,
nicht am Erne, nicht am Barrow,  sondern im alten Hafen von Ballinamore:


bádoir

----------------------------
PS.: Es kommen noch allerhand Erfahrungen, Tipps, Stories von meinen 3 Irlandwochen, aber erstmal muß ich meine mit Arbeit vollgelaufene Bilge leerpumpen.  ;)
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: ukmueller am 26.10.2005, 17:18
So Badoir,
und nun solln wir Dir glauben dass bei dem Sonnenschein im September ein Torffeuer die Ursache des Qualmes war. ::)

Dann wollen wir mal sehen wie gut Dein Observierungsvermoegen an diesem Tag in Ballnamor noch war:  In der Schleuse, am unteren Schleusentor steht seit Jahren eine Graffitti angekritzelt. Hier wird in sehr detailierter Weise die Sittsamkeit einer Dorfschoenen in Veruf gebracht. Was ist der Name dieser Person??

Wenn Du's weisst geb ich Dir ihre Adresse. ;D

gruss
Uve
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 26.10.2005, 22:37
Hi Uve!

Zugegebenermaßen war es manchmal ganz schön warm unter Deck, aber der Ofen mußte sein.

Betr.: Lock 6
Lieber Uve! In meiner  Dreifachfunktion als Kapitän, Steuermann und Schleusenwärter ist es mir unmöglich, auch noch irgendwelche Schmierereien an Schleusentoren zu beachten.

Aber hör mal, was soll das Angebot:
Wenn Du's weisst geb ich Dir ihre Adresse.  ???


Du schreibst, das steht schon "seit Jahren" dort? Dazu kommt, daß ich nach Grand Canal und McPomm wohl erst 2007 wieder nach Ballinamore komme. Bis dahin, schätze ich, ist die betreffende Dame so frisch wie die in meinem Tiefkühlfach vergessenen Backrashers aus dem Jahre 2003. Nee, Junge, kannst mich nicht locken!

Außerdem geht es jetzt erst mal nach Sligo. Du weißt schon............ 8)

Hihi,
bádoir

PS.: Kannst mir ja mal das pic mailen
Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: ukmueller am 27.10.2005, 05:32
Lieber Uve! In meiner  Dreifachfunktion als Kapitän, Steuermann und Schleusenwärter ist es mir unmöglich, auch noch irgendwelche Schmierereien an Schleusentoren zu beachten.
Badoir, mein Freund, Du nimmst zu viel auf Dich. Slow down and smell the roses. And the Coffee. Immer allein an Bord da musst Du ja viel zu viele Funktionen selbst uebernehmen. Teamwork ist die Losung!!

Aber hör mal, was soll das Angebot:
Wenn Du's weisst geb ich Dir ihre Adresse.  ???

Na ja, Badoir, da Du es nicht wusstest sage ich Dir auch nicht wo sie wohnt. (Ich haette echt gedacht, dass Du Deinen Pub-Proprietor-Freund oder Deinen Garda-Buddy hingeschickt haettest um nachzuschaun. Aber wahrscheinlich hattest Du Angst, dass Carmel, verdammt, jetzt hab ich es verraten, deren Tochter sein koennte.


Du schreibst, das steht schon "seit Jahren" dort? Dazu kommt, daß ich nach Grand Canal und McPomm     (McPomm??  wo denn, wie denn, was denn??) wohl erst 2007 wieder nach Ballinamore komme. Bis dahin, schätze ich, ist die betreffende Dame so frisch wie die in meinem Tiefkühlfach vergessenen Backrashers aus dem Jahre 2003. Nee, Junge, kannst mich nicht locken!    

Hey Gerhard, Reality Check, mehr brauch ich wohl nicht sagen, oder?  Wie immer sie auch maturiert sein mag, wir beide sind da wohl noch etliche Lenze vorweg, schliesslich ist das Schleusentor erst seit ca. 12  Jahren da.

Meine Frau und ich haben ueber diese Grafitti in der "Carmel-Lock" oft gelacht und immer Spass gehabt  in den Pubs zu fragen:  You Carmel??  Has Carmel been here tonight??   Anybody seen Carmel lately??
Und was da tatsaechlich ans Schleusentor gekritzelt ist gehoert hier wirklich nicht rein, sonst wird Ballinamore zum Touristenmagnet. ;D


Titel: Re:Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 27.10.2005, 06:35
HI Uve!
Damit sind wir jetzt schon arg weit weg vom Barrow.
Für alle: McPomm = Mecklenburg-Vorpommern, ansonsten PM.
bádoir
Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 02.03.2008, 16:12
Barrow - Tipps Teil 9:  Neues vom Barrow

Hallo Leute!

Ich gebe zu, "Neues vom Barrow" ist schon etwas übertrieben, aber ich will mal wieder die Aufmerksamkeit auf dieses Revier lenken. Ich bin zuversichtlich, daß weder Stevie noch Pike deshalb einen spürbaren Geschäftsrückgang beklagen müssen. Im Gegenteil, ich rate allen dazu,  sich erst mal in einfacheren Revieren mit dem Bootsurlaub vertraut machen, bevor man den Barrow ins Auge faßt.

Also, was gibt´s Neues?

Das Jahr des Barrow ist vergangen. Es gab viele Veranstaltungen mit dem angenehmen Effekt, daß Anleger hergerichtet wurden, Schleusen gängig(er) gemacht würden und manches grüne Hindernis aus dem Weg geräumt wurde. Alle Orte waren bemüht, ihre "riverside" auf Hochglanz zu bringen.

Wer deshalb schon in Richtung Barrow plant, wird sich vielleicht von Meldungen über Hochwasser zur Unzeit (also im eher trockenen Sommer) beunruhigt fühlen.
Richtig, ganz gegen den üblichen Verlauf der Wasserstände führte der Barrow im
Sommer 2007 mehrfach Hochwasser bis zur Unbefahrbarkeit. Das kann relativ
kurzfristig kommen, weil die Speicherwirkung des Hinterlands durch Drainage nur noch minimal ist.

Doch das ist kein Grund, dieses noch weitgehend vom Keltentiger unbeeinflußte Revier zu meiden. Hochwasser kommt ja nicht in einem Schwall, der wie eine Monsterwelle übers Heck oder den Bug schwappt, es beibt Zeit zum reagieren und umzuplanen. Und  Verzögerungen und umgeschmissene Pläne  kann es bei den großen Seen an Shannon und Erne wegen Stürmen auch geben.

In dem Zusammenhang erinnere ich mich an meinen Tipp, sich erst mal die
Flußstrecke ab Athy vorzunehmen, das heißt, sich von Rathangan bzw. Vicarstown auf dem Kanal erst mal Richtung Fluß zu bewegen.


Dann könnt ihr je nach Lage früher oder später umkehren. Und um mal der Befürchtung entgegenzutreten, daß der Urlaub dann "verdorben" sei, hier mal ein paar vollwertige Alternativen, was man dann tun kann:



Szenario 1 (worst case):


Wenn es ganz hart kommt, daß man es in Athy nicht mal über den Fluß in den
Hafen schafft, würde ich oberhalb der letzten Kanalschleuse (28) vor dem
Schleusenwärterhaus anlegen. Das mag der Schleusenwärter zwar nicht, aber
dort hat man mehr Sicherheit, wenn man abends das Schiff verläßt.
Alternative wäre, vor dem ebenfalls bewohnten Schleusenwärterhaus der 26er
festzumachen. Dort ist der Weg in die Stadt allerdings etwas weiter.

Oberhalb Schleuse 27 würde ich nicht über Nacht bleiben (Scumbag - Ansamm-
lungen; man weiß nie, was denen einfällt).
Nach einem Aufenthalt in Athy (ein durchaus lohnendes Ziel) ginge es dann auf dem Kanal wieder zurück.


Szenario 2:

Man fährt weiter und merkt auf dem kurzen  Barrowstück  vor dem Ardree-Seitenkanal, daß es doch nicht geht:
Wenn zum Wenden im Kanal das Schiff zu lang ist, weiterfahren bis Levitstown (immerhin ein sehr schönes Kanalstück!); dort ist reichlich Platz zum Umkehren. Hier, in Levitstown, würde ich ggf. vor einer Weiterfahrt auch erst einen Blick auf die Stelle
unterhalb der Schleuse werfen, wie der Barrow gelaunt ist.


Szenario 3:

Man merkt erst beim Ausfahren aus Levitstown, daß es zu viel Wasser ist:
Keinesfalls im Fluß wenden, sondern bis Maganey weiterfahren. Dort gibt es
stabile Poller, bei denen man über Bug (Leinenmanöver) wenden kann- nur weiter
unterhalb der Brücke und mit allen  3 Leinen sichern!
Vor Maganey Lock ist Wenden sehr schwer (kein Platz, Sog des Wehrs)


Szenario 4:

Man fährt weiter, aber die Seitenflüsse Greese und Lerr liefern zu viel
Wasser: Weiterfahren bis Carlow, es kommt nicht schlimmer, weil kein wei-
terer größerer Zufluß vorhanden ist.
Mit einer Fahrt bis Carlow kann man sehr zufrieden sein. Das ist eine größere Stadt mit vielfältiger Pub- und Musikkultur. Es gibt auch viele Einkaufsmöglichkeiten. Vor allem der/die Kombüsenverantwortliche freut sich, weil sich hier Abwechslung im Vorrat abzeichnet- übrigens auch im flüssigen Vorrat. ;)

Nach Carlow wird es bei Hochwasser allerdings heftig (falls man dann überhaupt unter der niedrigen Brücke durchkommt). Das würde ich nur bei sicherem Wasserstand und Wetter angehen.


Alternativen:

Gleich wie, nicht enttäuscht sein, wenn man auf dem Flußtrip vorzeitig umkehren muß! Auch auf dem Revier nördlich von Rathangan kann man schönen Urlaub machen; durch ihr Alter sind die Kanalufer genau so natürlich wie ein Flußufer.

Ein paar Stichpunkte dazu:

MILLTOWN dürfte im Hochwasserfall auch tabu sein (Pluckertstown Bridge)

ROBERTSTOWN ist in meinen Barrow-Tipps weiter oben beschrieben.
http://www.shannon-forum.de/index.php?topic=2103.msg12574#msg12574

Östlich geht der Grand Canal durch Landschaften weiter, die oft Bilderbuchqualität haben.
 
LEINSTER AQUEDUCT

wirklich sehenswertes Bauwerk, an dem man Pause machen sollte, um es auch von unten ansehen zu können. Ganz in der Nähe auch eine interessante Vorrichtung, um im Störungsfall das Wasser ablassen zu können. Warum der Erbauer allerdings drei konzentrische Steinkreise brauchte, um das Wasser zu beruhigen, wird ein Rätsel bleiben. Woanders ging es auch mit einem einfachen Schütz und einem Graben.

SALLINS

größerer Ort zum Bleiben, aber auch mit Bahnstation für einen Dublin-Ausflug

NAAS

Seitenkanal mit 6 Schleusen, netter Ort

HAZELHATCH

Mini-Ort mit Pub. Weiter würde ich nicht fahren, weil man da das Boot
nicht mehr unbeaufsichtigt lassen kann. Ebenfalls mit Bahnstation. Man
kommt allerdings nicht von der Brücke auf den Bahnsteig, sondern muß den
ganzen Zaun entlanglaufen.

Vergeßt LUCAN (ist verbaut und unsicher)
 
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In die andere Richtung am Grand Canal:

ALLENWOOD:

Unspektakulärer Ort, aber schöner Picknickplatz am Anleger

LOCK 20

Allein schon der Garten des Schleusenwärters verdient einen Besuch.

BLUNDELL AQUEDUCT

Im Volksmund: "The Tunnel". Das trifft den Charakter des Bauwerks schon besser, denn es handelt sich nicht um eine Kanalbrücke wie beim Leinser Aqueduct. Sehenswert; man muß sich vor Augen führen, daß das alles vor über 200 Jahren gebaut wurde!


EDENDERRY

schnuckeliger, schöner Ort an einem Stichkanal mit richtigem Hafen. Alle Einkaufsmöglichkeiten, hohe Livemusic- Wahrscheinlichkeit wegen reger örtlicher Musikszene. Da würde ich keinesfalls vorbeifahren.

DAINGEAN

mittelgroßer Ort mit Pubs und Laden in unmittelbarer Kanalnähe. Sehr praktisch. Zur Beruhigung: So viel Abfall und Kraut im Kanal wie hier wird man bei der Weiterfahrt nicht mehr finden.

BALLYCOMMON

kleiner Ort mit kleinem Pub

TULLAMORE

Für irische Verhältnisse größere Stadt mit Pubs und Einkaufsmöglichkeiten
ohne Ende. Hier kann man auch einen Stilliegertag verbringen.

Weiter schaffen es höchstens berufsmäßige Schiffstransporteure.

Aber ich denke, ihr wollt Urlaub machen.

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Und wenn es klappt auf dem Barrow,  hier noch ein paar Tipps,
damit es richtig und sicher klappt:

Das Wichtigste ist Ruhe und Besonnenheit, und dies um so mehr,
je hektischer es zugeht.Verhinderte Admirale, Vollgasfahrer und
Reiseplanabarbeiter werden hier nicht glücklich.

Unter http://www.shannon-forum.de/index.php?topic=2103.msg15026#msg15026

 werdet ihr viele Hinweise finden. Vier  wichtige Punkte- so wichtig, daß ich mich gerne der Gefahr aussetze, der Wiederholung bezichtigt zu werden  ;) :


ANKER BERGSEITIG BEREITHALTEN

Bergseitig heißt immer der Strömung zugekehrt, also am Heck bei Abwärtsfahrt und am Bug, wenn man gegen den Strom fährt. Das ist die Notbremse bei Maschinenausfall oder durch Kraut zugesetzter Schraube. Ist der Anker am falschen Ende befestigt, dreht sich das Schiff erst mit der Breitseite in den Strom  und dann ist der Schwung zu groß, als daß der Anker noch greifen könnte.

Macht die Ankerleine am Anker und am Schiff sicher fest und nutzt wirklich die ganze Leinenlänge von 12 – 15 (oder mehr) Metern. Rein psychologisch ist man im Notfall geneigt, das Schiff mit möglichst wenig Leine schnell abzubremsen, doch wird so das Gegenteil bewirkt:  Nur mit flachem Winkel (= langer Leine) kann sich der Anker eingraben. Dazu muß die Leine (oder Kette) unverwirrt aufgelegt sein, und man sollte auch keinesfalls mit dem Fuß dazwischentreten- sonst kann man mit über Bord gehen.

Am Bug sollte die Ankerleine  an der Mittelklampe festgemacht werden, am Heck an der dem Treidelpfad abgewandten Seite (die Strömung drückt dann das leicht schräggestellte Schiff an das sichere Ufer, wo die Strömung auch geringer ist )


NIE OBERHALB VON BRÜCKEN UND WEHREN WENDEN

Das bedeutet  nicht etwa überschaubare Abstände, wo man noch die Gesichter der Fußgänger auf der Brücke erkennen kann, sondern weit mehr. Sobald das Schiff beim Wenden nämlich querab zur Strömung steht,  vervielfacht sich die Angriffsfläche für das Wasser, und das Schiff  beschleunigt  unvorhergesehen stark und treibt auf die Brücke zu.

100 m sind auch bei schwacher Strömung ein Muß, bei stärkerer Strömung würde ich 250 m veranschlagen, bei sehr starker Strömung, wo viel schief gehen kann, würde ich die Grenze sogar bei einem halben Kilometer ansetzen.

Leicht gesagt, wird sich nun mancher denken- was tun, wenn der begehrte Anleger sich in unmittelbarer Nähe einer Brücke oder eines Wehrs befindet und man wenden müßte, um gegen den Strom anlegen zu können?

Wo es die örtlichen Verhältnisse erlauben, und man nicht lange bleiben will, kann man auch mal mit dem Strom anlegen (Heckklampe zuerst belegen!), sonst sollte man aber in sicherem Abstand davor wenden und das Boot rückwärts  zum Anleger treiben lassen, wobei man leicht Gas (vorwärts!) gibt und mit dem Ruder lenkt. Oder man fährt unter der Brücke durch, wendet dann, und kommt wieder zurück zum Anlegen.

Letztere Methode ist für Jamestown am Shannon allerdings völlig ungeeignet  ;D :
http://www.iwai.ie/links2.html#Blunders

 
DREIPUNKTESICHERUNG

Beim Anlegen ist es guter und bewährter Skipperbrauch, daß der Motor an bleibt und sich ein des Steuerns Kundiger an Bord befindet, bis das Schiff an mindestens zwei Punkten gesichert ist. Bei Strömung würde ich diese Regel auf drei Punkte erweitern.

Da höre ich aus der Ferne die Frage, wie man das bei Personalmangel an Bord verwirklichen soll.  ???  Ganz einfach:  Die Festmacher werden vom Schiff aus belegt.
Das heißt, man macht einen schönen Palstek und wirft diesen über den Poller an Land, bzw. (falls nicht vorhanden)  macht  an einer landseitigen Öse fest und zieht vom Schiff aus "das Land zu sich heran", macht am Schiff fest und behält den großen Rest der Leine an Bord.

Weitere Vorteile dieses Verfahrens:  weniger Stolpergefahr an Land durch herumliegende Leinen und etwas mehr Sicherheit gegen Rowdies, die das Boot losmachen wollen.  Wenn man zum Lösen erst mal das Boot betreten muß, besteht eine größere Hemmschwelle, als wenn man das im Vorbeigehen am Kai erledigen kann- besonders dann, wenn der Skipper vor dem Pubbesuch die Vorhänge zuzieht und ein Licht brennen läßt.

Aber laßt euch nicht bange machen, das ist hier am Barrow noch kein ernstzunehmendes Problem,  aber sicher ist sicher.  Für andere Reviere ist der Tipp mit dem getarnten Lichtanlassen aber sicher nützlich.


ANLEGEN BEI STRÖMUNG:

Immer die Leine zuerst festmachen , die an dem zur Strömung zeigenden Ende
des Bootes ist. So legt sich das Boot ans Ufer an, anstatt vom Wasserdruck
weggehebelt  zu  werden.  Aus dem selben Grund wird diese beim Ablegen als
letzte  gelöst.  


Irgendwann später gebe ich auch noch ein paar kräftesparende Tipps im Umgang mit Boot und Schleusen.

Bis dann,

bádoir
 
Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: ukmueller am 03.03.2008, 00:01
Hallo Badoir,

Dank sei Dir Du Stolz der Barrowfahrer  :) fuer die fleissigen Ausfuehrungen. Obwohl ich bezweifele, dass ich je auf dieses Revier komme hab ich es mit Interesse gelesen. 

Meine allererste Irlandbootsfahrt hatte ich '90 fuer das Grand Canal - Barrow Revier gebucht, 2 Wochen mit Lowtown Cruisers mit (1.) Frau und Kindern (10, 12, 15)  Lowtown Cruisers hatte damals nagelneue Holland-Stahlboote, keine Bargen.  Ich war damals absolut unwissend ueber die Reviere aber die Bilder vom Barrow reizten mich und, sehr wichtig damals, die Preise waren die absolut besten im Katalog.

Gluecklicherweise, wie mir spaeter klar wurde, war es nichts mit Barrow oder Grand Canal. Lowton Cruisers muss erhebliche Probleme mit den Vormietern gehabt haben und zog alle Boote nach Shannon Harbor und schickte die Leute auf den Shannon. So hab ich sicher einige Abenteuer verpasst aber mit der damaligen Begleitung war das schon in Ordnung so.

Hast Du Deine neuen Erkenntnisse vor Ort gesammelt oder Dich via das Net informiert gehalten?  Gehst Du nochmal dorthin?

Ich stelle mir das bargen alleine recht muehsam vor, vor allen Dingen die handbetriebenen Schleusen, Anlegen, Festmachen bei Stroemung usw.


gruss
Uve

Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: Panta Rhei am 03.03.2008, 09:41
Servus Gerhard,
wieder mal alles toll und sehr unterhaltsam beschrieben, so dass man sofort Lust kriegt hinzufahren. Aber mir gehts wie dem Uve, ich kann mich mit den Bargen irgendwie nicht so anfreunden, obwohl sie ganz schnuckelig ausschauen. Naja, sag niemals nie, zumal deine Berichte immer die beste Werbung sind.
Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 03.03.2008, 16:29


Hallo Uve!

Freut mich zu lesen, daß Du auf diese Weise wenigstens zu einer virtuellen Barrow-Tour gekommen bist.

In der Tat kann ich mir nicht vorstellen, daß man mit Linssen, Boorncruiser usw. auf dem Barrow recht glücklich wird. Wenn das Deine erste Bootstour geworden wäre, wärst Du fürs Leben traumatisiert worden  und würdest jetzt tagein, tagaus  im Plüschsessel dahinvegetieren. Der Ehefriede wäre allerdings gerettet ;). (Rest der Lästerei per PN)

Meine Erkenntnisse habe ich (bis auf die Veränderungen wg. Year Of The Barrow) vor Ort, in einem Urlaub sogar recht hautnah, gesammelt. Der "Notfahrplan" beruht auf Beobachtungen, die ich in jenem Hochwasserjahr bewußt auf der Rückfahrt gemacht habe. Und so habe ich auch vor, wiederzukommen, lieber heute als morgen. Und "mühsam" heißt bloß "ungeübt" :)

Die Informationen bezüglich Year Of The Barrow stammen aus dem (gedruckten) IWAI-Magazin, das jedes Mitglied viermal im Jahr erhält- weltweit. Da steht schon noch mehr drin als in der Onlineausgabe.

----------------------

Und jetzt an alle:


In diesem Zusammenhang möchte ich Euch allen ans Herz legen,
der IWAI (http://www.iwai.ie/) beizutreten. Für moderate 40 Euro im Jahr bekommt man nicht nur vier  vollständige Magazine, sondern unterstützt auch unsere einzige Interessenvertretung in Sachen Waterways. Ohne IWAI gäbe es keine Kanäle mehr, auch keine Verbindung zwischen Shannon und Erne, dafür aber feste, niedrige Brücken überall dort, wo wir heute ungehindert durchfahren können.

Himmela......  :-X , wie oft haben wir schon 40 € für weniger vernünftige Zwecke ausgegeben?

Also:

Join The IWAI!

bádoir
Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 06.03.2008, 06:37
Haus mit eigenem Hafen  *seufz* :

http://www.eraireland.ie/en.cfm/loc/buy/action/view/id/13537/resetcache/1

"More Photos" anklicken- vermittelt einen ersten EIndruck vom Barrow!

bádoir
Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: Ingolf am 06.03.2008, 17:32
Was ein ,,Schnäppchen'' !!!! Schlag zu,Gerhard
Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 06.03.2008, 22:29
Ja, das ist schon ein Plätzchen, Ingolf!

Der Hafen, ursprünglich ein Barrow-Altwasser,  ist über einen Stichkanal durch den Treidelpfad (Zugbrücke) mit dem Fluß verbunden. (sieht man auf Bild 3 ganz gut)

 :) Auf jeden Fall würdet ihr alle ohne Hafengbühren bei mir anlegen dürfen  :)

Aber der Preis ist schon ganz schön tigermäßig.

 1995 wurde mir in Rossiver Co. Leitrim ein Haus in vergleichbar schöner Lage für 100 000 IRP ( = 270 kDM = 135 k€) angeboten- zwar nur mit 3 acres Grund und ohne Hafen, aber dafür etwas größer, ein massiver  renovierter  Natursteinbau  und wesentlich besser in Schuß (das angebotene Objekt machte 2003, also gerade 11 Jahre alt,  schon einen sehr gebrauchten Eindruck)

Hätte ich ........ (?!)  ach Sch****!  :'(

bádoir

Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: Christian S. am 07.03.2008, 12:43
Hollara,


OK, der Preis ist zwar ordentlich, aber es ist auch ein traumhaftes Stück so wie ich das sehe. In den Hafen paßt auch die eine oder andere schöne Barge.  ;D :D 8)
Stellt sich nur die Frage nach den Finanzen, lass uns zusammenlegen, du 950 Euro, ich leg die 1000 drauf dann müßten wir den Betrag doch haben?  :P ::)


Grüßle
Christian
Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: Garfield am 08.03.2008, 03:12
GOODBEY AUSTRIA!!!!!! 


 :'( :'( :'(     Nööööööööö, das war falsch.


 ;D ;D ;D     Jaaaaaaaaa, das ist richtig.


Kann man sich da beteiligen? Möchte auswandern (ist jetzt aber ernst gemeint)

Jetzt aber Spaß beiseite.

@ Gerhard: deine Infos gefallen mir immer besser, mach nur weiter so, dann dauerts bei mir nicht mehr lange.

LG
Marc

P.S.: Kennt jemand eine Adresse wo es Jobs in Irland gibt?
Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: Herbert47 am 08.03.2008, 08:52
@Garfield!
Hast du schon mal meine Signatur gelesen? ;D

Gut bezahlte Job's sind nicht so einfach in Irland.
Meine Frau fürchtet seit Jahren, dass ich bei Erreichen des Früh-Pensionsalters (voriges Jahr) meine Firma verkaufe und weg bin. Da gab's voriges Jahr ein Anwesen bei Portumna, direkt am Derg mit Anleger für 5 Boote, 4 Fremdenzimmer, eigener Wohnung usw. Der Preis mit 350.000,- war auch ok. Leider durfte ich voriges Jahr dort nicht anlegen, sonst hätte mich meine bessere Hälfte vor Ort versenkt. ;D
Ihr einziger Kommentar: "Träume weiter, ich kaufe mir doch keine Arbeit."
So sind sie, unsere vernünftigen Hälften! :( Als schufte ich halt weiter. ::)
Aber irgendwann hab ich sie soweit, muß ja nicht das Haus vom Roger Withaker am Shannon sein. ;D
Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: bádoir am 08.03.2008, 09:32

P.S.: Kennt jemand eine Adresse wo es Jobs in Irland gibt?

Hi Garfield!

info@waterwaysireland.org

Persönliche email-Adressen soll man ja nicht veröffentlichen, aber sag Colin Brownsmith einen schönen Gruß von mir ;)

Achso, du meintest gut bezahlte Arbeit? Hmm..., da wird es schon schwieriger ???

Grüße,

bádoir
Titel: Re: Barrow-Tipps
Beitrag von: Lutz am 08.03.2008, 09:59
Hi Marc,

versuch's doch einfach mal hier

http://www.irelandjobs.de/   :o

da gibt's ne Menge Infos, viel Glück und ein gemütliches Weekend!

Lutz  ;)