Shannon-Forum

Boote und Vermieter => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: injocas am 13.07.2017, 10:45

Titel: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 13.07.2017, 10:45
Hallo liebes Forum,
frisch zurück aus Irland, hatten meine Frau und ich das Vergnügen, 14 Tage auf der neuen Linssen AC 35 von Carrick Craft ab Banagher zu verbringen. Die interne Bezeichnung X1 zeigt an, dass es sich um das Erste von insgesamt 5 geplanten Booten dieses Typs gehandelt hat, Inbetriebnahme ca April 2017. Geplant sind zwei Boote für den Standort Banagher, zwei für CoS sowie eines für Einwegfahrten. X3 und X4 lagen bei unserer Rückkehr im Hafen und wurden für ihren Einsatz vorbereitet.

Bevor ich Euch aber berichte, brauche ich Hilfe beim Einfügen von Bildern in diesen Fließtext. Selbstverständlich nur, wenn es auch jemanden interessiert.

Gruß Jochen
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Volpi am 13.07.2017, 13:54
Lieber Jochen,

klar interessiert es die Forumsgemeinde wenn es was über einen neuen Typ Boot zu berichten gibt.

Und im Fall der Linssen ganz speziell mich. Mein Mann und ich haben das Boot ab CoS Ende Oktober auch für 2 Wochen.
Die Freude ist groß.

Viele Grüße aus Berlin
Petra
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: mumax am 13.07.2017, 14:03
Hallo Jochen

Auch mich würden die Erfahrungen mit der Linssen interessieren.
Insbesondere wie es sich mit einem Cabrio in Irland leben lässt. Gemäss Bildern von CC hat es ja weder Innensteuerstand noch Verdeck (oder ist dieses auf den Bildern eingeklappt?).

Ahoi
Max
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: bádoir am 13.07.2017, 16:41
Bevor ich Euch aber berichte, brauche ich Hilfe beim Einfügen von Bildern in diesen Fließtext.

Hallo Jochen,

Bildumfließender Text geht nicht; man muß den Anhang unten aktivieren.
Noch ein Tipp: Längere Texte erst mal in einer Textverarbeitung speichern und für den Fall des Falles öfter zwischenspeichern.

Und, ja, interessieren würden mich Deine Erfahrungen auch.

Grüße,
bádoir
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 13.07.2017, 18:14
Zitat
man muß den Anhang unten aktivieren.

Finde ich leider nicht. Habe nur oben ein Icon "Bild einfügen".
 Hilfe


Jochen
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: oliver k. am 13.07.2017, 20:02
Finde ich leider nicht ....

Du musst im "Schreib-Modus" sein. (auf auf Antwort oder Zitat klicken)
Dann hast du unten bei "Datei anhängen" einen Button "Durchsuchen". (siehe anhang_01)
Jetzt sollte sich dein Dateiexplorer öffnen, wo Du das entsprechende Bild auf deinem PC suchen und auswählen kannst.
Falls Du mehrere Bilder anhängen willst, auf "(mehr Dateianhänge) klicken und das nächste Bild auswählen.

WICHTIG: Die Datei (Bild) darf nicht größer als 320KB sein, sonnst kommt 'ne Fehlermeldung. Wenn Du dann zurück gest, ist dein mühsam geschriebener text weg.  >:(
Deshalb den Text (wie bádoir bereits erwähnt hat) vorher mit ctrl/c oder im Texteditor abspeichern

Grüße
    Oliver
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 14.07.2017, 09:11
Hallo Jochen,

jetzt sollte die Anleitung meiner Vorredner funktionieren. Für das Einfügen von Anhängen muss man in der Gruppe "Verified User" sein, zu der ich dich gerade hinzugefügt habe.

@mumax: Zum Thema "Verdeck" greife ich schon mal vor. Die Linssen hat ein schönes Vollverdeck über das gesamte Achterdeck. Im Anhang ein Foto, dass während der Jungfernfahrt der X3 auf der Maas entstanden ist.

Viele Grüße,
Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 14.07.2017, 09:32
Hallo Leute,
inzwischen bin ich freigeschaltet und kann Fotos anhängen.
Bevor ich aber berichte möchte ich festhalten, dass ein solcher Bericht immer auch etwas subjektiv ist. Was dem Einem wichtig und erwähnenswert ist, erscheint dem Anderen als nebensächlich und kleinlich. Ich versuche mal möglichst neutral zu bleiben.

Zunächst also ein Bild der Linssen in der Mietvariante.
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 14.07.2017, 10:43
Hat ja geklappt mit dem Foto. Dann also los.
Vorausschicken möchte ich, dass solch ein Bericht natürlich auch immer ein Stück weit subjektiv ist, wahrscheinlich also nicht jedermann meine Einschätzungen und Bewertungen teilt. Ich versuche also möglichst sachlich zu bleiben.

Ankunft Banagher. Schon von weitem ist die Linssen zu erkennen, da sie das einzige Persenningboot innerhalb der Carrick-Craft-Flotte ist.
Die Persenning besteht im wesentlichem aus 10 ( je 2 rechts/links, je 3 vorn/hinten) hochrollbaren Flächen und dem Dach, getragen von 5 Rohrbügeln. Alle senkrechten Flächen, bis auf die drei über dem Windschild, haben im oberen Bereich durchsichtige Kunststoffeinsätze. Gegeneinander sind diese Flächen mit Reißverschlüssen, zum Boot hin mit Druckknöpfen oder Schnallen befestigt. Höhe über Wasserlinie 3,50m.

Einstieg heckseitig über eine große Badeplattform, drei, nach oben kleiner werdenden Stufen und eine kleine Tür zum Achterdeck. Alle waagerechten Flächen, Plattform, Stufen, Decksboden,Staukästendeckel und Einstiegsluke sind aus hochwertigen Holzleisten. Großes, senkrechtes Ruder und Instrumente sind Steuerbord, davor zwei bequeme Holzklappstühle mit Armlehnen und ein kleiner Beistelltisch. Das dreiteilige Windschild scheint abklappbar und hat mittig und rechts zweistufige Scheibenwischer, die super funktionieren und in definierten Endpositionen stehenbleiben. Zum Armaturenboard füge ich gleich noch ein Foto ein. Die analogen Anzeigen sind für Drehzahl,Öldruck und Motortemperatur, die zwei Joysticks für Bug- und Heckstrahler. Die beiden digitalen Instrumente haben noch jede Menge weiterer Features wie Fischfinder, Ruderlage,Kartenansichten etc. Erwähnenswert sind noch zwei Warmluftauslässe unter dem Ruder mit zweistufigem Heizgebläse sowie zuschaltbare und über das Bordradio regelbare Lautsprecher.

Kleine Pause
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Volpi am 14.07.2017, 12:00
Danke Jochen.

Und bitte weiter , weiter , weiter....... so :-)

Viele Grüße
Petra
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Merline am 14.07.2017, 12:05
Hallo Jochen
auch wir lesen gespannt mit und freuen uns auf den Testbericht und weiter Bilder  :) Ist eindeutig ein Schiff auf der Wunschliste!
Grüsse
Tina
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 14.07.2017, 12:42
Weiter im Text.

Abstieg vom Achterdeck in den Salon.  Erster Eindruck:  Wow, tolles Boot.  Verdammt, ich wollte doch sachlich bleiben.
Steuerbord L-förmige Couch aus hellem Leder, zum Essen für max. 3 Personen, für eine vierte Person muß wohl ein Klappstuhl vom Außendeck geholt werden.
Davor ein Pannell mit diversen Anzeigen für die Batterien, einige Schalter für Frischwasserpumpe( leider laut), Instrumentenbeleuchtung, Anker- und Positionslicht und Anzeigen für Diesel-, Frisch- und Abwasserstände. Zusätzlich ein Taster zum Zuschalten eines Boilers zur Warmwassererzeugung( nur bei Landstromanschluß).
Backbord die Küche ( meine Frau war sehr erfreut, nicht im Keller zu kochen), mit dreiflammigem Herd, geräumigem Kühschrank und Spüle samt Unterschrank mit ausziehbarer Stelllage und Abfalleimer. Außerdem zwei große Schubladen zum Verstauen und ein kleines offenes Wandregal für Kleinigkeiten. Eine Besonderheit ist der sogenannte Keller. Hierbei handelt es sich um ein separates Staufach im Fußboden, ca 60cm breit über die gesamte Bootsbreite max. ca 1m tief. Vier Kunststoffkästen helfen beim Ordnunghalten, daneben war noch reichlich Platz für unsere beiden Golfbags. Erreichbar durch eine, mit Gasfeder unterstützte Bodenklappe. Der gesamte Fußboden, außer die beiden Duschen, in der schon gelobten Holzleistenausführung. Zur weiteren Ausstattung gehörten: Toaster, Kaffeemaschine (Tassimo), TV-Gerät und das obgligatorische Radio. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Kaffeemaschine und TV immer zur Grundausstattung gehören. Die am Schlußtag neben uns liegenden X3 und X4 hatten dies (noch) nicht. Desweiteren waren zwei 230V Steckdosen (britisch/irisch) sowie eine KFZ- Steckdose vorhanden. Einen Adaper  britisch/euro für 230V fand ich im Bad, einen Wandler für die KFZ-Dose auf USB gab es im Büro.
Durch die rundum großen Fenster entstand eine freundliche, elegante Atmosphäre. Leider läßt sich nur ein einziges Fenster(Schiebefenster) leichtgängig öffnen. Das zweite, ein schrägstehendes Frontfenster läßt sich, wie alle weiteren Fenster auch, nur umständlich durch Zurückdrehen und Abklappen von zwei Handmuttern öffnen. Unglücklicherweise befindet sich das Schiebefenster direkt neben dem Herd. Bei windigem Wetter und Herdbenutzung also Vorsicht, der Wind könnte die Flamme ausblasen und dabei weiter Gas ausströmen.
Einige Worte noch zur Beleuchtung. Sie besteht im gesamten Boot, ausgenommen je 2 Leselampen über den Betten, aus eingelassenen Deckenspots. Diese sind nahezu bündig eingebaut und ca 6cm im Durchmesser. Lichtschalter sucht man vergebens.  ???   Zur Bedienung hat eine Leuchte pro Leuchtgruppe eine Stecknadelkopf große zentrale Erhebung mit welcher sogar gedimmt werden kann. Vorausgesetzt, man weiß bei Dunkelheit wo genau sich diese Bedienleuchte befindet und man ist nicht zu klein um die Decke zu erreichen.

Später mehr.

Jochen
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 14.07.2017, 12:49
Hallo Tina, Hallo Petra

vielen Dank für die freundlichen Zwischenkommentare, ich bin ja kein so häufiger Schreiber in diesem Forum.

Zwischenfragen sind übrigens gerne gesehen.

Jochen
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 14.07.2017, 14:41
Weiter zur Kabinenwahl.
Wie gewohnt viel unsere erste Wahl auf die Heckkabine.
Erster Eindruck: alles vom Feinsten.
Steuerbord ein riesiges französisches Doppelbett. Vielleicht etwas hoch, aber durch die eingebauten Stufen von rechts und vom Fußende einfach zu erklimmen. Etwas wenig Platz zum Stehen.
Backbord das WC und, durch einen Vorhang abtrennbar, die Dusche mit Sitzbank. Mein erster Duschversuch am Abend scheiterte hier aber kläglich, da die Stehhöhe leider nur ca. 1,60m und ich zum Duschen im Sitzen keine Lust hatte. Stauraum : mäßig, ein kleiner Wandschrank, halb gefüllt mit Handtüchern und Bettwäsche, ein kleiner seitlicher Hängeschrank und eine Schublade unter dem Bett. O.K. Schauen wir mal zur vorderen Kabine.
Später erfuhren wir, dass es in Holland (Linssen) üblich ist, dass der Eigner oder Kapitän vorne logiert.
Und siehe da, hier war wirklich alles perfekt.
Doppelbett von drei Seiten zu erreichen, jede Menge Stauraum. Zwei doppelflügelige Wandschränke,zwei Hängeschränke, einer davon im Durchgang zum Salon, und eine große Schublade unter dem Bett. Backbord seperate Toilette mit großem Unterschrank, Steuerbord seperate Dusche, Stehhöhe ca. 1,80.
In der Kabine aber wieder etwas wenig Stehplatz, vielleicht sind die Betten doch etwas zu groß ausgefallen. Als Folge davon ließ sich die Duschtür nur zur Hälfte öffnen.
Unsere Wahl fiel ergo eindeutig auf die Frontkabine. In beiden Kabinen 230V Steckdosen. Beide Toiletten übrigens mit elektrischen Pumpen, möchte ich nie wieder missen.
Bilder vom Inneren sind meiner Meinung nach genügend auf dieser und der Seite von Carrick Craft vorhanden. Bis auf die beiden Sofakissen  ;D ;D  entspricht auch alles in etwa der Mietversion.

Soviel zur Austattung und dem ersten Eindruck über die neue Linssen AC 35 von Carrick-Craft.

Und in der nächsten Folge lesen Sie:

Erlebnisse und Erfahrungen aus 14 Tagen Linssen

Jochen
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 14.07.2017, 18:25
Ein paar kleine Ergänzungen:

Auf dem Chartplotter kann man übrigens alles mögliche programmieren und sich sogar eigene Ansichten zusammenstellen. Bei unserer Einführungs-Tour in Holland (wo keine passende Karte geladen war, da das Boot ja nach Irland ging) habe ich das kleine Instrument auf den großen Ruderlageanzeiger geschaltet und Geschwindkeit, Wassertiefe, etc. in einer neuen Ansicht auf den Plotter verlegt.

Die Toilettenpumpen sind übrigens die besten, die ich jemals auf einem Boot gesehen habe. Kein Vergleich zu dem, was Haines in Mietbooten verbaut.

Das Schiebefenster in der Küche hat ein verschiebbares, fest eingebautes Fliegengitter.

Bug- und Heckstrahlruder sind Linssen-typisch tief eingebaut und haben reichlich Leistung. Selbst gegen den Wind kann man damit im Zweifel noch etwas ausrichten.

Gruß Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Ceki am 15.07.2017, 20:27
Zunächst mal vielen herzlichen Dank für die ausführliche Berichterstattung.
Wir fahren Anfang September mit einer der hübschen Ladies, und die Vorfreude ist kaum mehr auszuhalten.
Da verkürzen solche Berichte die Wartezeit, und man kann sich zumindest gedanklich schon mal an Bord begeben.

Um auf das Angebot zu Fragen zurückzukommen: Lässt sich die Persenning leicht zu zweit auf- und abbauen?
Wie rasch geht es? Und sollte ich dafür meinen 1,60m-Leichtmatrosen noch auf ein größer gewachsenes Exemplar austauschen?  ;)

LG
Karl
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 15.07.2017, 20:44
Hallo Karl,

wenn man Frischluft haben möchte, ist es am Einfachsten die vorderen Seitenteile aufzurollen. Die hinteren Seitenteile und die am Heck kann man ebenfalls rausnehmen. Jetzt wo die Boote neu sind, ist das noch etwas fummelig, weil Klett- und Reißverschlüsse noch recht stramm sitzen. Dafür werden die hoffentlich etwas länger halten.

Komplett abbauen ist etwas mehr Arbeit, habe ich daher nicht ausprobiert. War auf der Maas auch nicht nötig. Das Dach kann man in der Mitte teilen, der vordere Teil hat links und rechts einen Streifen Stoff bis zum Boden, der das ganze spannt. Das sind dann schon eine paar Reißverschlüsse und Klettverbinder.

Positiv: Auf billige Druckknöpfe wurde weitgehend verzichtet und stattdessen TENAX-Knöpfe verwendet. Das sind diese Knöpfe, die man zum Entriegeln etwas hochziehen muss.

Gruß Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Franz am 16.07.2017, 18:48
Und wie ist das mit der Stehhöhe im Schiff?
Bin einmal als Gast auf der Linssen von Pik gewesen.Da rutschte ich mit 186 cm und kurzem Haarschnitt unter dem "Himmel"entlang.Dies führte unweigerlich zur unnatürlichen Haltung mit eingerolltem Nacken.
Ansonsten war das ein schönes "Schiffchen".

Gruß und Handbreit,

Franz
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Volpi am 17.07.2017, 11:35
Hallo Jochen,

vielen Dank für die zahlreichen Informationen!

Was mich unter anderem auch interessiert ist der Dieselverbrauch und brauchtet Ihr Landstrom? Ich würde mich freuen wenn auch hier wieder ich mit den Batterien mein Selbstversorger wäre.

Ich lese kräftig weiter mit und grüße aus Berlin

Petra
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 17.07.2017, 13:35
Hallo Petra,

das Boot ist elektrisch hervorragend ausgestattet. Es sind 4 Batterien für die Bordversorgung verbaut, das sind 1-2 mehr, als bei vielen anderen Booten. Beispiel: Bei voller Batterie abends den Inverter eingeschaltet und diverse Geräte zum Laden angehängt, elektrische Toiletten benutzt, geduscht, Licht in Betrieb und am nächsten Morgen noch über 90% Batterieladung.

Letztere wird auf dem LCD-Panel angezeigt, wo man auch den Inverter ein- und ausschaltet. Wenn man jetzt Toaster und Kaffemaschine häufiger benutzt, wird es vielleicht etwas weniger sein. Aber ich denke alle 2 Tage mal am Landstrom sollte auch bei Wenigfahrern ausreichend sein. Aber wenn man seine 4-5 Stunden am Tag fährt, sind die Batterien sowieso voll.

Gruß Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 18.07.2017, 09:16
Guten Morgen zusammen.

Eigentlich hatte ich mir für den letzten Teil unseres Erfahrungsberichtes etwas Anderes vorgenommen, will aber nun erst einmal die gestellten Fragen beantworten.

Thema Verdeck.
Vorausschickend sei gesagt, dass wir das Verdeck nicht abgebaut haben, weil nicht nötig. Das Wetter war, sagen wir mal "irisch" und alle Brücken hoch genug.
Zwei Gründe kann es geben, um sich mit dem Dach näher zu beschäftigen.
1. Die Passage niedriger Brücken
2. Natur pur bei entsprechender Witterung.

zu 1. Wie schon geschieben ist die Höhe mit Dach über Wasserlinien mit 3,50m angegeben, ohne Dach, meiner Erinnerung nach, mit 2,60m
Bei niedrigen Brücken ( Caradoe Waters, Lough Allen Kanal, Ballinamore) könnte es vielleicht Probleme geben.
Zum Unterfahren von niedgrigen Brücken müssen also nur kurzfristig die 5 Stützbügen umgelegt werden. Der Steuermann/Frau wir dann aber etwas Hilfe benötigen, um unter der Plane, durch das Windschild die Brücke anpeilen zu können. Die 5 Rohrbügel stecken über die gesamte Bootsbreite in schlaufenförmigen Stoffröhren, welche mittels Reißverschlüssen zu öffnen sind. Die Bügel sind untereinander und an der Bootsbefestigung mit Gelenken versehen. Es gibt 2 Hauptbügel mit insgesamt 3 Nebenbügeln. Ich hänge am Ende ein Foto mit nachgezeichneten Bügeln für die Steuerbordseite an.
zu 2. Um das Dach komplett zu entfernen würde ich vorschlagen, zunächst alle senkrechten Flächen zu entfernen. Diese sind nicht nur aufrollbar sondern auch abnehmbar. Macht also 10 mal rundum Reißverschlüsse öffnen und ca 20 - 30 Druckknöpfe. Die drei Flächen über dem Windschild erfordern dazu noch ein wenig Kletterei. Zwischen den beiden Längsflächen bleibt ein ca 10cm breiter Mittelsteg, der mit einer Spannschnalle am Boden befestigt ist. Vorderes und hinteres Dachteil sind mit Reißverschluss und 2 Spannschnallen verbunden. Jetzt noch schnell die Bügel lösen und umlegen. Die 12 Einzelteile zusammenlegen und verstauen, fertig. Über den Zeitaufwand und den Rückbau erspare ich mir einen Kommentar. Wie schon gesagt sind dies rein hypothetische Überlegungen, ausgeführt habe ich diese Arbeiten nicht.

Grüße  Jochen

Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 18.07.2017, 09:42
Franz - Stehhöhe
Hallo Franz, Deine Erfahrungen decken sich mit der Realität. Ich würde die Stehhöhe in den beiden Kabinen auf 1,85m schätzen, im Salon ca 2,00m. Vorsicht, die Türen sind deutlich niedriger. Dafür dürften die Betten lang genug sein.

Petra - Elektrik,Diesel

Hallo Petra, wirklichen Landstrom braucht es nur bei der Verwendung des elektrischen Boilers, funktioniert nicht mit Batterien. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass warmes Wasser am Morgen Mangelware war. Eventuell bedingt durch den Stahlrumpf gegenüber GFK. Der Warmwassertank fasst meiner Erinnerung nach nur 50l, 2 Personen Duschen, 1 x Spülen, Tank fast leer, da ist der Boiler Gold wert.
Zum Thema Dieselverbrauch. Leider kann ich nicht mit Fahrstrecke in Kilometer oder Fahrzeit dienen, ich kann Euch nur die Route nachzeichnen und den Verbrauch.
1. Tourhälfte:  Banagher-Meelick-Banagher-Scariff-Killaloe-Drominier-Portumna Castle-Terryglass-Portumna Castle-Banagher    113l
2. Tourhälfte:  Banagher-Ballinasloe-Lanesborough-Portrunny-Lecarrow-Portrunny-Banagher       135l
Bedingt durch Anfangsproblemen mit der Motortemperatur wurde die Maximaldrehzahl am zweiten Tag von 2.400 auf 1.900 gedrosselt. Unsere durchschnittliche Marschgeschwindigkeit lag bei ca 1.700 Umdrehungen, ca 10,5 kmh
Eine Einschätzung ob dieser Verbrauch hoch,niedrig oder normal (wie der Basisleiter erklärte) ist, überlasse ich erfahreneren Forumlern.
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 18.07.2017, 10:11
Hier noch schnell ein paar Tips und Erfahrungen die nicht nachgefragt wurden.

Die schon gelobten elektrischen Toiletten haben zwei kleine Nachteile. Sie verleiten zum übermäßigem Nachspülen. Dies geschieht mit Frischwasser, also jede Gelegenheit zum Nachbunkern nutzen. Außerdem füllt sich der Schmutzwassertank schnell. Bei unseren bisherigen 5 Touren, über je 2 Wochen, mußte ich noch niemals einen Pumpout durchführen. Diesmal 2 x. Etwas schwierig ist dabei das Entfernen des notwendigen Gummiadapters von der Saugpistole.

Vorsicht 1 :  die Umlaufende Reling hat Mittschiffs nur 40cm (Kniehöhe), nicht ins Wasser fallen.

Vorsicht 2 :  das Boot hat, statt einer horizontal umlaufenden dicken Gummileiste, ein armdickes gespanntes Hanfseil als Rammschutz. Sieht super aus, führt aber dazu, dass die senkrecht hängenden Fenderseile daran durchscheuern. Bei unserem Zwischenstop in Banagher mußte ich feststellen, dass zwei Fender nur noch am seidenen Faden hingen, zwei weitere auch schon halb durchgescheuert waren. Bei unserer Rückkehr wurden bei X3 und X4 Hartgummi Schlauchstücke über die gefährdeten Fenderseile gezogen. Also Augen auf ob dies langfristig hält.

Als letztes noch zur Übersichtlichkeit. Ich fahre An-Ablege- und Schleusenmanöver gerne im Stehen. Dazu im Anhang noch 2 Bilder aus der gleichen Position, einmal sitzend, einmal stehend.

Habe fertig.   Gruß Jochen
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 18.07.2017, 20:19
Hallo Jochen,

danke für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht!

Das Problem mit der Motortemperatur kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Wir sind mit der X3 in Holland in der Regel mit rund 2.000 Touren und einige Abschnitte auch mal mit 2.300 U/Min gefahren und hatten nicht ansatzweise kritische Temperaturen.

Thema Pumpout: Evtl. war bei euren vorherigen Booten die Toilette einfach auf "See" gestellt, so dass der (auf allen Booten vorhandene) Tank einfach leer geblieben ist. Nicht alle Vermieter in Irland haben die Tanks in Betrieb, bzw. nicht bei allen Booten! Bei den Booten mit aktivem Tank mussten wir im Schnitt 1-2 mal pro Woche an die Pumpe.

Fender: Das sind die "real life"-Probleme eines Mietbootes ;). Eine Linssen ist sicher nicht dafür konstruiert worden, dass ständig Fender auf der Seite hängen. Das Hanfseil ist übrigens kein Hanfseil sondern ein spezieller, sehr widerstandsfähiger Kunstfaser-Werkstoff. Der dürfte eindeutig länger durchhalten, als eine Fender-Leine.

Zur vorderen Persenning und den darin fehlenden Fenstern hatte ich ein Gespräch mit einem Linssen-Mitarbeiter. Es gibt sicherlich Gründe dafür und dagegen. Für Fenster spricht auf den ersten Blick die bessere Durchsicht, die allerdings nach einigen Monaten dahin ist, weil die Fenster sowieso blind werden. Für die aktuelle Konstruktion spricht der wesentlich bessere Sonnenschutz und der bleibt dauerhaft. Ich hatte aber mit meinen 1,86m keine Probleme, das Boot im Sitzen anzulegen. Das ist schon sehr übersichtlich, auch weil der Windschild recht hoch ist und eine gute Übersicht bietet.

Die Betten haben übrigens beide das Maß 2,00 x 1,52m (im Fußbereich etwas schmaler).

Die Persenning ist schon relativ komplex auf- und abzubauen. Dafür aber absolut solide und vermutlich bei Regen auch an den Ecken und Kanten dicht. Alle Kanten überlappen und sind mit massiven Klettverschlüssen verstärkt. Wir haben nur die senkrechten Flächen rausgenommen und das Dach stehengelassen. Tipp dazu: Nicht erst im Dunkeln anfangen alles wieder zu verschließen, das kann fummelig werden. An einigen Reißverschlüssen muss man die richtige Reihenfolge einhalten, sonst klappt es nicht.

Was uns gefehlt hat, war eine kleine Beleuchtung an Deck. Wenn man Abends dort gesessen hat, wurde es schon etwas finster. Ich weiß nicht, ob Carrick Craft da vor Ort eine Lösung entwickelt hat. Ich würde beim nächsten Mal eine kleine LED-Tischleuchte mitnehmen. Aber das ist Kritik auf ganz hohem Niveau. Die Linssen ist für mich bisher das beste Boot, was ich gefahren habe.

Gruß Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 19.07.2017, 11:17
Hallo Stevie

Motortemperatur:  In der akuten Situation hatten wir ja schon telefoniert, allerdings habe ich noch nicht berichtet, wie die Sache ausgegangen ist. Ich erinnere mich, dass bei der ersten Störung am Samstag direkt nach Übernahme des Boots tatsächlich eine Temperatur von über 100 Grad angezeigt wurde. Der Mechaniker tippte auf einen Fremdkörper vor der Einlassöffnung, z.B. Plastiktüte. Vielleicht hat der zu tief hängende Fender vor der Auslassöffnung auch für einen Rückstau des Kühlwassers gesorgt. Beim 2. Alarm, 3 Tage später lag die angezeigte Temperatur definitiv bei ca 85 Grad. Der Mechaniker tauschte daraufhin den Temperatursensor und füllte ca 1,5l Kühlflüssigkeit nach. Danach gab es keine Probleme mehr.

Pumpout : Bei all unseren bisherigen Booten wurde das Schmutzwasser im Tank gesammelt, abzulesen an der ansteigenden Anzeige. Diese erreichte aber nach 14 Tagen niemals den Status voll. Ich habe ja auch schon angedeutet, dass diesmal die Wassermenge nach der Toilettennutzung beim  3 -4 fachen gegenüber der Handpumpentechnik lag. Wahrscheinlich der Hauptgrund für die schnelle Füllung des Schmutzwassertanks. Allerdings waren wir auch nur zu zweit auf einem 4-Personenboot. Wir mußten alle 4-5 Tage abpumpen. Wirklich gestört hat dabei nur das Hantieren mit dem Gummiadapter.

Ich möchte abschließend betonen, dass wir noch niemals so komfortabel auf einem Boot gelebt haben. Die vordere Kabine ist absolut Top, Küche oben genial. Die Persenning war für unser Wetter genau richtig. Wurde es zu warm, haben wir einige Flächen hochgerollt, wurde es zu kalt haben wir das elektrische Gebläse zugeschaltet. Eine Jacke war beim Fahren nie notwendig.

Wirklich kritisieren kann ich nur die schlechte Übersicht beim Manövrieren und den Dieselverbrauch. Ich kann mich nicht erinnern, schon jemals 250l Diesel verblasen zu haben und wir sind sonst deutlich mehr gefahren. In einem Jahr von Aghinver bis Athlone und zurück.

Gruß Jochen
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 19.07.2017, 14:56
Hallo Jochen,

also bei den Booten, die ihr zwischen 2011 und 2014 bei uns gebucht habt, war definitiv bei keinem der Schwarzwasser-Tank in Betrieb. Manchmal sind die "Umschaltventile" zwischen "Tank" und "See" nicht ganz dicht und es läuft etwas Wasser hinein. Oder die Geber für die LED-Anzeige klemmen etwas und dann wechselt die Anzeige von grün nach gelb und bleibt da hängen. Keines eurer Boote hatte aber einen Toilettentank, der für mehr als 14 Tage reichen würde.

Spritverbrauch: Ich habe mal bei Carrick Craft nachgefragt, ihr hattet 37,5 Motorstunden (das wird beim Auschecken erfasst), das wären dann 6,6 Liter pro Stunde. Das würde ich im "normalen" Bereich für den großen Nanni-Diesel einordnen. Bei euren Erne-Touren wart ihr vermutlich einen guten Teil der Reise im Shannon-Erne Waterway unterwegs. Das Geschwindigkeitslimit dort drückt den Verbrauch ganz gut herunter und die Inver Princess hat einen Nanni-Diesel, der eine Nummer kleiner ist, als bei der Linssen. Nicht zuletzt spielt auch das deutlich höhere Gewicht des Stahl-Bootes eine Rolle und die Tatsache, dass der neue Motor sicher noch nicht ganz seinen optimalen Verbrauch erreicht hat.

Gruß Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Volpi am 19.07.2017, 16:08
Hallo Stevie,

vielen Dank mit dem Tipp für die LED Leuchte fürs Oberdeck. Werde ich mitnehmen. Anstatt Kerzenlicht. Ist auch viel ungefährlicher :-)

Danke für die doch sehr wertvollen Erklärungen. Mit mehr Sprit für ein größeres Boot und Stahlschiff rechne ich schon. Habe bereits begonnen zu sparen :-)))), will ja nicht an Steaks und Guinness sparen müssen.

Herzliche Grüße
Petra
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: skipper am 20.07.2017, 07:51
Moin

Also ... über 6 Liter /h ist schon nicht wenig. Laut der Linssen Webseite hat die 35 AC ein Gewicht von 8,5 Tonnen - sagen wir betankt und ausgerüstet 10 Tonnen.
In ähnlicher Konfiguration (37 Fuß Stahl, 8,5 Tonnen trocken) - allerdings mit einem fast 30 Jahre alten Volvo Penta Diesel - verbrauche ich ca. 4 Liter / h bei Marschfahrt (ungefähr 2500 UPM) und 11 bis 12 kM/h.

Damit will ich aber nix gegen die Linssen-Schiffe sagen ... allenfalls ist die Wahl der Maschine nicht so glücklich gelaufen? Was aber nicht heißt, dass wir uns nicht vorstellen können, möglicherweise im nächsten Jahr mal eine dort zu chartern. Dazu würden wir uns dann bei Dir melden  8)

Beste Grüße, Peter
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: KarlHwrede am 20.07.2017, 08:03
Also ich verstehe die Diskussion um den Spritverbrauch sowieso nicht ganz.

1. Egal mit wem man redet , alle fahren ganz langsam  ::) . Mal ehrlich, grad auf den Seen wird doch sicherlich der Hebel ganz runtergelegt, auch wenn der Unterschied zwischen 1700 U/min und 2100 U/min bei einer Inver Duke zum Beispiel gerade mal 2 - 3 Stundenkilometer ausmacht  :-[ ... Aber das Motorengeräusch vermittelt einem das Gefühl, es geht wesentlich schneller  ;) .
2. Wenn es an der Menge Diesel zu scheitern droht, sollte man doch lieber den einen oder anderen Pubbesuch auslassen  :'( . Der Erholungswert an Bord und in der Natur ist sowieso höher als der in einem Pub ...   8)
3. Es gibt so viele Dinge die Einfluss haben auf den Dieselverbrauch , da könnte man (gibt es bestimmt auch) einen eigenen Thread aufmachen ...  ???

Gruss
Karl-Heinz

P.S. :
Im September geht's wieder los   :D und da wir keine Pubgänger sind, können wir mehr fahren  ;D ;D
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: skipper am 20.07.2017, 11:46
Also ich verstehe die Diskussion um den Spritverbrauch sowieso nicht ganz.

Ja, den Eindruck habe ich auch gewonnen ...

1. Egal mit wem man redet , alle fahren ganz langsam  ::) . Mal ehrlich, grad auf den Seen wird doch sicherlich der Hebel ganz runtergelegt, auch wenn der Unterschied zwischen 1700 U/min und 2100 U/min bei einer Inver Duke zum Beispiel gerade mal 2 - 3 Stundenkilometer ausmacht  :-[ ... Aber das Motorengeräusch vermittelt einem das Gefühl, es geht wesentlich schneller  ;) .

"Hebel-auf-dem-Tisch" bedeutet bei den gedrosselten Charterbooten in der Frage des Verbrauchs  nicht viel Unterschied zu anderen Stellungen - und schneller fahren heisst auch weniger Zeit was bei einem Verbrauch pro Zeit zur Erreichung eines Ziels dann in der Summe auch nicht zu so hohen Werten führt.

2. Wenn es an der Menge Diesel zu scheitern droht, sollte man doch lieber den einen oder anderen Pubbesuch auslassen  :'( . Der Erholungswert an Bord und in der Natur ist sowieso höher als der in einem Pub ...   8)

Was sagt uns das? Geld reicht entweder für Diesel oder Bier - oder wer viel Diesel verbraucht geht auch zu viel in den Pub?  ??? Ansonsten spart man bei Pubbesuchen Diesel (weil Motor aus). Oder wolltest Du sagen, Dieselverbrauch ist in jeder beliebigen Höhe zu akzeptieren - und keinesfalls zu diskutieren.

3. Es gibt so viele Dinge die Einfluss haben auf den Dieselverbrauch , da könnte man (gibt es bestimmt auch) einen eigenen Thread aufmachen ...  ???

Da hast Du imho falsche Vorstellungen: bei festgelegter Konfiguration (Rumpf, Motor, Drosselung, Gewicht) hat der Mieter eher wenig Einflussmöglichkeiten auf den Verbrauch - im Wesentlichen: Motor an oder Motor aus.

Nix für Ungut - aber da habe ich schon Verständigeres von Dir gelesen  :)

Ansonsten schöne Ferien, Peter
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 20.07.2017, 11:53
Nicht alle Boote in Irland sind gedrosselt! Die neuen Boote auf Basis Haines 400 oder die Silver Spray drehen teilweise bis 2.600 U/Min. Das macht dann gegenüber 1900 oder 2000 schon einen gravierenden Unterschied im Verbrauch (40% bis 50% mehr), bringt bei der Geschwindigkeit aber nur ca. 3-4 km/h mehr. Es gab schon Leute, die bei einer Silver Spray nicht auf die Hinweise des Vermieters gehört haben und für eine Woche 400 Euro für den Diesel bezahlen durften.

Gruß Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Volpi am 20.07.2017, 13:25
Ob man hier nun 100€ mehr an Spritkosten einrechnen muss, aus welchen Gründen auch immer,
sollte bei dem Gesamtpreis den  dieses Vergnügen kostet auch keine Rolle mehr spielen. Ich rechne für 14 Tage Urlaub einfach fast das Doppelte als wenn ich mit der Carow unterwegs wäre. Ob mir am Ende Luxus diese Differenz wert war, berichte ich nach der Reise.

Aber dafür geht man ja arbeiten, um sich das was man wirklich gerne macht auch zu leisten.

Hoch lebe Irland und alles was es für uns bedeutet
Slainte

Petra
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Volpi am 20.07.2017, 13:27
Und ich freue mich auch über weitere Linssen Fahrberichte!

Herzlich aus Berlin, wo auch die königliche englische Familie bei sehr schönem Wetter weilt,

Petra
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 20.07.2017, 15:05
Hallo Stevie,

vielen Dank für die letzten Erläuterungen. Jetzt ist mir einiges klarer.
Ich habe gerade noch einmal die Einträge zum Thema Schwarzwasser aus den Jahren 2008-2010 nachgelesen.
Hat sich an der Situation mit den Ernebooten in den letzen Jahren hierzu eigentlich etwas geändert oder leiten diese immer noch in den See ab ?

Jochen
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: bádoir am 20.07.2017, 15:36
- und schneller fahren heisst auch weniger Zeit was bei einem Verbrauch pro Zeit zur Erreichung eines Ziels dann in der Summe auch nicht zu so hohen Werten führt.

Hi Skipper!

Da liegst Du falsch, das kompensiert sich nicht.

Für Verdrängerfahrt gilt: Je schneller man fährt, desto mehr verschiebt sich das Verhältnis turbulenter zu laminarer Strömung am Rumpf zu"gunsten" Ersterer. -> Wirkungsgrad des Antriebs sinkt.
Erst wenn man die bootsspezifische Rumpfgeschwindigkeit überschreitet und in Gleitfahrt übergeht, steigt der Wirkungsgrad wieder.
Aber konstruktiv bedingt kann  kein Mietboot  in Gleitfahrt kommen- was für ein Glück!

Grüße,
bádoir
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Volpi am 20.07.2017, 16:22
Hallo Jochen,

sehe ich es richtig, dass ich immer diese "Hühnerleiter" = Holzstufen vom Salon ans Oberdeck steigen muss? Habe mir noch mal alle Bilder angesehen.

Meine armer Kapitän muss da ganz schön den Koffer von der Badeplattform hochwuchten, um dann die Koffer (je 20 kg) in den Salon runterzuheben. Oder ist mir da etwas durch die Optik entgangen?

Wie habt Ihr das gelöst? Nur mit Rucksack gekommen ?????????????????

Schönen Dank für alle Antworten

Petra
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 20.07.2017, 16:30
Hallo Petra,

die "Hühnerleiter" ist schon eine ausgewachsene Treppe ;). Aber richtig, das ist der Zugang ins Boot. Durch die seitlich eingebaute Küche ist kein Platz für eine Seitentür.

Noch ein Detail was mir positiv aufgefallen ist: Die Tür selbst, wie auch das Schiebeteil darüber sind aus massivem Echtholz. Da wackelt und klappert nichts und das Türschloss ist ebenfalls sehr massiv und leichtgängig. Kein Vergleich mit den teilweise hakeligen Schließmechanismen einiger anderer Boote.

Gruß Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: injocas am 21.07.2017, 07:35
Hallo Petra,

wie Stevie schon geschreiben hat, ist die Innentreppe der einzige Weg rein oder raus, abgesehen vom Notausstieg über der Frontkabine.   ;D

Das seitliche Schiebefenster ist zum Kofferdurchreichen zu klein.

Jochen
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Ceki am 21.07.2017, 13:44
Nochmals vielen herzlichen Danke für die mehr als ausführliche Berichterstattung und die super Erklärungen Jochen und Stevie.
Mit euren Infos fühlt es sich inzwischen an, als wäre ich bereits mit der Linssen unterwegs gewesen. *g*

Jetzt nur mehr die letzten 50 Tage durchdrücken und dann muß mich die Lady live überzeugen.
Als Hausboot-Newbie (heuer ist nach 2016 erst unser zweiter Hausboot-Trip) kommt langsam leichter Bammel auf.

Letztes Jahr hatten wir eine Kilkenny, und die war für blutige Anfänger, was die Übersicht bei Anlege-, Ablege- und Schleuchenmanövern betrifft, perfekt.
Ich fürchte fast, daß es einem die Linssen da bei der Übersicht nicht so einfach machen wird.
Und das absolute Open-Air-Feeling werd ich wohl auch schmerzlich vermissen.
Die Kilkenny bin ich zu 90% stehend (teilweise auch im "liquid-sunshine") am Außensteuerstand gefahren um die Landschaft so richtig aufzusaugen. (Ich hoffe es fehlt von ihr jetzt nicht allzuviel *g*)

Aber es war letztes Jahr eine völlig neue Erfahrung für uns, und heuer wirds mit dem neuen Boot halt genauso sein.
Wir lassen und überraschen und packen auf alle Fälle eine LED-Lampe ein (Danke für den Tip!)
Dafür bleibt das Duck-Tape zuhause. Die Fenster werden ja wohl alle dicht sein (im Gegensatz zur Kilkenny letztes Jahr  ;D ;D ;D)

Was mich jetzt aber noch interessieren würde, sind die Strahlruder.
Eher ein nettes Extra, oder doch eine große Hilfe bei Manövern auf die man danach nur mehr ungern verzichten möchte?
Da wir nur zu zweit sind, und das Auf- und Absteigen offensichtlich nur über die Heckplattform möglich ist, überlege ich schon wie wir das wohl hinbekommen werden.
Bei der Kilkenny hatten wir schon eine ganz gute Technik: Steg schräg anfahren - Absteigen im vorderen Drittel - Bug mit der Leine festhalten - Heck zum Steg drehen - Fertig.
Wird mit der Linssen wohl eine andere Technik erfordern, und da ruht meine Hoffnung nun auf den Strahlrudern.

Gruß Karl
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: paolo am 21.07.2017, 15:57

Was mich jetzt aber noch interessieren würde, sind die Strahlruder.
Eher ein nettes Extra, oder doch eine große Hilfe bei Manövern auf die man danach nur mehr ungern verzichten möchte?
Da wir nur zu zweit sind, und das Auf- und Absteigen offensichtlich nur über die Heckplattform möglich ist, überlege ich schon wie wir das wohl hinbekommen werden.
...

Wird mit der Linssen wohl eine andere Technik erfordern, und da ruht meine Hoffnung nun auf den Strahlrudern.



Das Bugstrahlruder ist ein perfektes Mittel, um ganz sauber und vor allem problem- und gefahrlos an einen Steg heran oder vom Steg wegzufahren.
Die Technik, die ich jetzt beschreibe, eignet sich auch hervorragend in Schleusen um an die Schleusenwand zu fahren oder auch um in enge Parklücken zwischen zwei Booten zu kommen bzw. aus einer engen Parklücke heraus zu fahren.

Und das geht so:

Vom Steg weg fahren (das müsste ihr ja nach Bootsübergabe als erstes), ihr liegt zum Beispiel mit der Steuerbordseite (also der rechten Bootseite) am Steg
1. Steuerruder ganz zum Steg hin - in diesem Fall also nach Steuerbord/rechts - einschlagen (hört sich seltsam an, ist aber richtig...)
2. Gashebel nach vorne einkuppeln,
3. Das Heck des Bootes wird jetzt vom Heck wegdrehen und mit dem Bug zum Steg hin...
4. Jetzt den Bugstrahlhebel zur stegabgewandten Seite drücken, der Bug zieht nach Backbord/links
5. Ihr fahr jetzt fast parallel vom Steg weg
6. Sobald das Heck bzw. das Boot vom Steg frei ist, Steuerrad zur Backbordseite/links drehen und geradeaus weiterfahren :) :) :)

Anlegen, als Beispiel wieder auf der Steuerbordseite
1. ihr fahr in nicht zu spitzen Winkel (sonst wird es schwieriger...) sondern möglichst stumpfen Winkel an den Steg heran.
2. 4-5m bevor ihr an den Steg kommt, drehst du das Steuerrad nach Backbord/links, der Bug dreht sich vom Steg weg und das Heck saugt sich an den Steg heran.
3. Mit dem Bugstrahlruder nach Steuerbord/rechts die Drehung des Bootes ausgleichen und parallel zum Steg ziehen.
4. Auskuppeln, das Boot zieht weiter zum Steg.
5. Ruckwärtsschub, Aufstoppen, Festmachen

Kinderleicht :) :) :)

Beim Ab- oder Anlegen auf der Backbordseite halt alles anders herum.

Wichtig ist, dass ihr beim Anlegen möglichst darauf achtet, gegen die Strömung bzw. Wind anzulegen, das macht das Ganze einfacher...!

Das oben beschriebene Manöver eignet sich auch bestens in Schleusen. Beim Ablegen von der Schleusenwand ist es kinderleicht, s.o.
Beim Anlegen an der Schleusenmauer ist es etwas schwieriger.
Warum schwieriger? Weil Ihr hier meist im spitzen Winkel an die Mauer heran fahrt...
Um das etwas zu vermeiden und Ihr z.B. an der rechten Schleusenwand anlegen wollt, dann fahrt in die Schleuse auf der linken Seite, dann Steuer nach rechts, der Bug dreht zu rechten Seite, Steuer nach links, der Bug dreht von der rechten Mauer weg, das Heck dreht sich zur rechten Schleusenwand, mit dem Bugstrahlruder nach rechts das Boot parallel zur Schleusenwand ziehen, Aufstoppen, das Seil am Schleusenpoller belegen. Fertig :)

Das hört sich jetzt vielleicht etwas kompliziert an, ist es aber nicht.
Man muss halt wissen, dass ein Boot beim einschlagen des Steuerrads zunächst mit dem Heck dreht. Und diese Drehung gleichst du mit dem Bugstrahlruder aus.

Sehr oft sieht man Bootsfahrer, die beim Ablegen das Steuerrad in die stegabgewandte Richtung drehen (so wie man es mit dem Auto aus einer Parklücke oder vom Bordstein aus macht) und sich dann wundern, dass sie nicht vom Steg weg kommen, weil das Heck immer wieder an den Steg böllert. Das ist nicht nur ineffektiv, sondern sieht auch noch richtig scheisse aus :) :)

Versuchs einfach mal an einem Steg, wo du viel Platz hast. Ein paarmal gemacht und du fährst in die engsten Parklücken hinein oder aus ihnen heraus.

Wie gesagt: Ist kinderleicht.
Und du wirst das Bugstrahlruder lieben...

Bei Booten ohne Bugstrahlruder geht es eigentlich genauso, nur dass man kein Bugstrahlruder zum Ausgleich hat. Da muss man schon mal etwas kräftiger mit Vorwärts-/Rückwärtsschub arbeiten.

Auf jeden Fall lass das Anlegen mit dem Bug, einer springt hinunter, belegt die Vorleine am Steg und angelt sich dann die vom Fahrer zugeworfene Heckleine. Das klappt in vielen Fällen oft nicht und birgt zudem noch einige Gefahr für den der vom Boot springen muss (meistens die Frau...)

Glückauf und viel Spaß mit Linssen !
paolo



Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Volpi am 21.07.2017, 16:21
Hallo Paolo,

danke für die genaue Bescheibung. Ich übe schon die Theorie auf dem Schreibtisch :-))))

Gruß nach Köln

Petra
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: paolo am 21.07.2017, 18:42
Hey Petra, so ein alter Bootshase wie du träumt davon im Schlaf und hat es sofort verinnerlicht :)

Offtopic:
Ich liege übrigens aktuell mit meinem Böötchen in Verdun, Frankreich, auf der Maas.
Vom Startpunkt Groningen in Nord-Holland bin ich jetzt gut 650 Flusskilometer alleine gefahren (allerdings jobbedingt mit Unterbrechungen...). Da ist so ein wie von mir beschriebenes Anlege-/Ablegemanöver Gold wert.

Hier in Verdun ist jetzt erstmal Feierabend, denn die Maas ist ab hier wegen Niedrigwasser bis auf Weiteres gesperrt. Ein Freund von mir fährt das Boot demnächst die Maas rauf bis nach Maastricht (ich muss leider wieder arbeiten). Da bleibt's dann in einem netten kleinen Hafen über Winter. Und nächstes Jahr? Keine Ahnung. Vielleicht kommt dann der nächste Anlauf um ans Mittelmeer zu kommen.

Die Maas ist ab Namur in Belgien bis hier nach Verdun übrigens ein sensationelles Fahrgebiet.
Ich will nicht sagen, so schön wie Nordirland, aber es kommt nah dran.
Die Mietboote, die ich bisher gesehen habe, sind allerdings alle ziemlicher Schrott. Bis auf zwei Penichettes von Locaboat.

Und am 30.09.2017 geht's ja für mich noch 11 Tage auf eine Noble Captain ab Manorhouse. Also ins gesegnete Land, sorry: auf den gesegneten Erne :) :) :)
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 21.07.2017, 20:50
Hi Paolo,

danke für die schöne und ausführliche Beschreibung! Die Linssen von Carrick Craft hat aber Bug- und Heckstrahlruder. Da fährt man einfach einen Meter neben den Steg und drückt das Boot abwechselnd mit Bug- und Heckstrahlruder in die Parkposition. Anbinden, fertig  ;).

Wenn du irgendwann Langeweile verspürst, kannst du ja mal was zu deiner Tour mit dem eigenen Boot schreiben! Im Board "Andere Bootsreviere" ist reichlich Platz dafür.

Gruß Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: paolo am 21.07.2017, 21:17

Wenn du irgendwann Langeweile verspürst, kannst du ja mal was zu deiner Tour mit dem eigenen Boot schreiben! Im Board "Andere Bootsreviere" ist reichlich Platz dafür.


Gerne...
Soll ich direkt die Hardcore Version schreiben? Hab die schonmal dem Thomas Fiala gemailt. Der hat sich köstlich amüsiert  ;D ;D ;D

Ich überlege mal...
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: odet am 21.07.2017, 22:14
Jo, mach mal bitte Paolo,
würde mich brennend interessieren.
Am 1. August gehts erst mal für 4 Wochen mit unserer Nuckelpinne an die Saone und den Rhein-Rhone-Kanal. Hoffentlich hats da die richtige Menge Wasser.

Grüsse

odet
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Neo74 am 22.07.2017, 00:18
Das wollt ihr alles gar nicht lesen...so viel passiert einem Bootfahrer eigentlich nur im ganzen Leben...wenn überhaupt  ;D

Paolo mach mal...also ich habe mich wirklich setzen müssen mit starken Bauchschmerzen  ;)
Schade das du mit der Cuba nicht weiter gekommen bist...aber ich freue mich dennoch das Dein Boot in meiner Nähe wieder liegen wird...vielleicht kann ich es mir mal leihen als Unterschlupf für eine Nacht wenn ich den niederländischen Zander mal nachstellen kann. Ich bin leider dieses Jahr aufgrund unseres Garten-Projekts noch nicht an die Maas gekommen.
Und wenn Du Zeit hast zeige ich Dir mal wie man ganz entspannt angelt...ich weiß, im Dunkeln angeln ist für Dich eigentlich nichts da man ja nichts zieht...aber das hat seinen Reiz ;)

Bis bald...Thomas

PS: sehr gut beschrieben was man mit dem Bugstrahlruder anstellen kann  :)
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: paolo am 22.07.2017, 14:49

...aber ich freue mich dennoch das Dein Boot in meiner Nähe wieder liegen wird...vielleicht kann ich es mir mal leihen als Unterschlupf für eine Nacht wenn ich den niederländischen Zander mal nachstellen kann.


Hey Thomas, ... aber klar doch. Wenn was kaputt gehen sollte, habe ich die Nummer von nem guten Techniker, hahaha
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Pike am 23.07.2017, 11:01
Hallo zusammen,
es freut mich sehr, daß unsere Linssen GS 35.0 AC einen so langen Thread ausgelöst hat. Ich bin seit vielen Jahren Linssen-Fan, habe auch schon viele Linssen-Modelle selbst gefahren und kenne schlicht und einfach kein besseres Boot für Binnengewässer. Das ist auch der Grund, warum wir jetzt fünf Stück in der Flotte haben  ;)
Zwei Anmerkungen:
Es wurde geschrieben, daß durch das geöffnete Fenster über dem Herd die Flamme ausgehen könnte und dann weiter Gas ausströmt. Dieses Fenster ist natürlich ganz bewußt über dem Herd, nur eine Abzugshaube wäre vielleicht besser  ;D Falls die Flamme wirklich einmal ausgehen sollte spricht ein Schutzventil an, das die Gaszufuhr automatisch abschaltet (auf englisch heißt das Teil übrigens "fail-safe-switch).
Unsere Linssen wurden auf unseren Wunsch mit Nanni-Motoren ausgestattet, einfach weil wir überwiegend Nanni- oder Perkins-Motoren in der Flotte haben. Normalerweise verbaut Linssen Volvo-Motoren (in der 35.0 ist das der D2-75), die mir auch sympatischer sind, aber eben im Mietbooteinsatz zu störungsanfällig und wartungsintensiver. Der Volvo ist noch etwas leiser und sparsamer, aber 6 Liter pro Stunde sind für einen Turbo-Nanni nun wirklich nicht viel! Ich denke mal wenn man mit der 35.0 auf dem Erne oder SEW rumdümpelt dann dürfte der Verbrauch unter fünf Litern liegen.
Falls jemand noch Detailfragen zu unserer Linssen oder auchirgendeiner anderen Linssen Yacht hat - immer her damit!
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: stg am 10.08.2017, 13:42
Hallo Jochen und Danke für deinen ausführlichen Bericht!

Was du schreibst deckt sich eigentlich mit meinen Gedanken beim Studium des Plans und der Fotos.
Die Linssen AC35 ist sicherlich das beste Boot das momentan am Standort CoS zu bekommen ist.

Zitat
getragen von 5 Rohrbügeln
Also kein Radarbogen wie bei den Haines Booten. Hmmmm, ist sicherlich vom Gewicht her leichter zu handeln, aber womöglich fummeliger?

Zitat
Erwähnenswert sind noch zwei Warmluftauslässe unter dem Ruder mit zweistufigem Heizgebläse
Sehr gut! Das hatten wir bei der Noble Emperor auch - sehr empfehlenswert :-)

Zitat
Steuerbord L-förmige Couch aus hellem Leder, zum Essen für max. 3 Personen, für eine vierte Person muß wohl ein Klappstuhl vom Außendeck geholt werden.
Zitat
Als Folge davon ließ sich die Duschtür nur zur Hälfte öffnen.

Das ist mMn der sehr geringen Breite geschuldet. Aus meiner Sicht das einzige wirkliche "Manko"

LG Stefan
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: paolo am 16.08.2017, 23:51
Hahaha, ich werde bekloppt, ...  da hat die Schweinebacke doch tatsächlich mein Bugstrahlruder-Anlege-Ablegemanöver OHNE QUELLENANGABE mit lediglich kleinen Änderungen in sein eigenes Forum kopiert. Man stelle sich nur mal vor, man hätte was bei dem geklaut...
http://angeltippsfrirland.blogspot.de/2017/

Sorry, Stevie, falls dieser Beitrag von mir hier fehl am Platze ist. Bin nicht böse, wenn du's löschst.
Aber geil ist's trotzdem, stimmt's?
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: KarlHwrede am 17.08.2017, 07:40
Hahaha, ich werde bekloppt, ...  da hat die Schweinebacke doch tatsächlich mein Bugstrahlruder-Anlege-Ablegemanöver OHNE QUELLENANGABE mit lediglich kleinen Änderungen in sein eigenes Forum kopiert. Man stelle sich nur mal vor, man hätte was bei dem geklaut...
- 8)- 8)- xxx - :o- :o-

Sorry, Stevie, falls dieser Beitrag von mir hier fehl am Platze ist. Bin nicht böse, wenn du's löschst.
Aber geil ist's trotzdem, stimmt's?

Paolo, das siehst Du bestimmt falsch, DU hast sicher geklaut  ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: stg am 17.08.2017, 07:52
Und mit der Linssen hat das gar nix zu tun  8)
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Volpi am 17.08.2017, 15:16
Hallo Stefan,

mit der Linsen hat es insoweit zu tun, dass ich nach dem Bedienen des Bugstrahlruders der Linssen fragte und mir Paolo so gut darauf antwortete.

Viele Grüße
Petra
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 12.11.2017, 17:58
Zum Thema Verbrauch sei gesagt, wir hatten dieses Jahr in Kanada einen Truck Camper mit V8 Diesel, 6,7 Liter, 440  PS, Verbrauch bei vorsichtiger Fahrweise, 18 Liter auf 100 km! Und was soll ich euch sagen, es war einfach geil!😋
Wenn man das nicht will, oder sich den ganzen Urlaub darüber ärgert, dann sollte man etwas anderes buchen.
Gruß Sven vom Festland
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 12.11.2017, 18:00
Was mich noch interessieren würde, wie viel PS hat der Nanni und wie ist das Radio? Anschlüsse usw. Wie groß ist der Kühlschrank?
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: bádoir am 12.11.2017, 18:31
Truck Camper mit V8 Diesel, 6,7 Liter, 440  PS,

Das war dann wohl sowas:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wohnmobil#/media/File:2016_3074_0285_VARIO-Perfect-1200-Platinum-auf-MB-Actros2543_3Achsen_3Erker_PKW-Garage-MB-SL.jpg

 ???
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 12.11.2017, 18:53
Nein, sowas!
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: bádoir am 12.11.2017, 19:17
Nein, sowas!

Aha. Und in dem weißen Gehäuse war der Monstermotor, oder? 8)
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 12.11.2017, 19:30
Wir schweifen ab! ::) Zurück zum Thema! >:(
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Pike am 14.11.2017, 13:05
"Wir schweifen ab! "

Kühlschrank Coolmatics, 80L
Radio Fusion MS-RA205 (https://www.fusionentertainment.com/marine/products/stereo-units/ms-ra205)
Motor Nanni N4.85, 85 PS (http://www.nannidiesel.com/downloads/leaflets/Feuillet%20N4.85%20DEU.pdf)
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Volpi am 17.11.2017, 13:32
zurück zum Thema...
Linssen AC 35

nachdem nun die ersten 14 Tage nach dem Trip mit der Linssen vorbei sind kommt hier mein Bericht zum Boot.

Wie erwartet und beschrieben war der erste Eindruck "woh" was für ein Schiffchen. Nein Schiff! Alles erstklassig. Wir, die wir auch immer zufrieden waren mit einer einfachen Ausstattung unserer Ferienboote waren entzückt. Für 2 Personen war es vom Platz her der pure Luxus. 2 vollwertige Schlafbereiche, da fiel die Wahl schwer. Ich entschied mich für die Heckkajüte, da diese mir geschützter vor Beleuchtung von außen schien. Für die Vorderkajüte mit dem großen Oberlicht entdeckte ich die, wie alles durchdachte, Abdeckung erst später per Zufall.
Zuerst musste aber der Kapitän, für uns sehr ungewohnt, erst mal 2 Koffer mit je knapp 20 kg die Außentreppe hochstemmen und die Innentreppe hinabheben. auspacken musste man dann im Salon und auch hier wieder Treppen runter und wieder hoch um den Kofferinhalt zu verstauen. Die Koffer selbst konnten in dem sogar beleuchteten Staufach unter dem Fußboden die Zeit über an Bord bleiben. Wenn man mehr als 2 Personen ist, können die Koffer wie immer auch sicher in der Marina verbleiben.

Die erste Nacht, Basis Carrick, war traumhaft. Das Bett bequem und ausreichend, die Bettwäsche mollig, die Heizung nicht hörbar und gut wärmend und dann, das aller aller aller Beste, der Wärmeaustritt in der Heck-Toilette war direkt in Höhe des Toilettensitzes. Am liebsten hätte ich jetzt zu Hause auch so einen beheizten Toilettensitz!
Aber Achtung, wer das nun bei jeder Linssen erwarten würde wäre vielleicht enttäuscht. Wir haben das Boot nach 6 Tagen verlassen und ein gleiches Modell in Banagher bezogen ( Die Schleuse Roosky war in Reparatur und wir hatten ziemliches Hochwasser, so dass wir nur durch einen Stationswechsel ein etwas größeres Fahrgebiet hatten, da auch die Schleuse Meelik/Victoria Look als in Reparatur gemeldet war) Die andere Linssen hatte natürlich auch Heizung, aber in den Schlafkajütn wurde es nicht so kuschelig und in der Toilette hatte ich nicht mehr dieses aller aller aller beste Gefühl.

Alles was an Bord war funktionierte perfekt. Was uns fehlte, selbst Ende Oktober, war der offene Platz für einen Sundowner oder aber Frühstück in der Sonne. Der einzige Steuerstand oben ist mit einer gut ausgedachten Persenning verschlossen, aber wenn man alles für einen Sonnenstrahl erst öffnen muss ist die Sonne manchmal schon wieder verschwunden. Und nur ein Öffen an den Seitenwänden bringt auch nicht das "offene" Gefühl eines Cabrios.

In der Küche hatten wir zwar eine Kaffeemaschine (für Kapseln)  und einen Toaster (den habe ich auch zu Hause) aber keinen Backofen mit Grill. Für die irische Toastgröße musste das Brot gewendet werden und in den Toaster passten nur 2 Scheiben. Unter dem Gasgrill der anderen Boote konnte man immer 4 Scheiben auf einmal toasten. Und überbacken. Mein im Vorraus bestellter Cheddarkäse musste bekümmert bis zum Schluss durchhalten und wurde dann, gefühlt cm-dick, auf der Heimfahrtstulle mäßig genossen.
Also ohne Grill wurde der Backofen 14 Tage nicht benutzt, der 3-flammige Herd aber umso mehr. Als geschickte Selbstverpfleger mit Kocherfahrung und dem guten irischen Kebensmittelangebot (Fleisch !!!) war das aber auch kein Unglück.

Das Boot läuft sehr ruhig und mit dem Bug und Heckstrahlruder sind (fast) alle Situationen beim An- oder Ablegen gut zu händeln. Eigentlich...
Pech hatten wir beim Ablegen vom Privatanleger in Athlone. Beim gewollten Anlegen gegen den Strom wurden wir durch die heftige Strömung in eine Parkbucht mit der Strömung gedrückt. Da half kein Manöver mit den Seitenrudern. Nur der Hilfe von 3 hilfsbereiten Männern an Land verdankten wir eine dann ruhige Position für die Nacht. Das Ablegemanöver am nächsten Tag war haarig wie das Anlegemanöver. Rückwärts mit aller Kraft gegen die Strömung , die natürlich ihren eigenen Regeln folgt, drückte sich das Boot doch so kräftig an/um einen 30 cm dicken Stahlpoller, und wie es so ist Stahl auf Stahl tut nicht so gut. Oben hielten die Fender einiges aus, aber der Poller hatte unten zur eigenen Befestigung noch einen Stahlring, und da hatten wir dann keinen Schutz mehr. Und wir keine Versicherung! Hätten wir mal haben sollen, dann hätten wir 350 € gespart. 150 € Versicherung + € 350,- Schaden = 500 €. Kam dann noch zur Gesamtrechnung dazu.

Aber wir wollten die hübsche klassische Linssen, die wir schon optisch hier auf den Berliner Gewässern sehen konnten und darüber gelesen hatten, einmal selbst ausprobieren. Das haben wir nun getan und sind zufrieden.
 
Unser Fazit:  Irland bleiben wir natürlich treu, aber wir genießen auch diese ruhige Wasserwanderzeit mit einfacheren Mitteln. 

Viele Grüße aus Berlin
Petra


 


 
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 21.04.2018, 20:12
Wir kommen gerade vom Shannon zurück.😥 Zwei Wochen zu dritt auf einer Linssen GS 35.0.  Erstes Statement, es ist ein sehr schönes Boot, wenn auch nicht so toll wie erwartet. Wir hatten mehrere Kleinigkeiten zu bemängeln, die bei einem erfahrenen Bootsbauer doch verwundern. Man sollte sich wirklich sicher sein,dass man das Geld wirklich dafür ausgeben will. Wie gesagt, es ist ohne Zweifel ein schönes Boot welches sich sehr gut Steuern lässt.
Viele Grüße von Sven vom Festland
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: stg am 21.04.2018, 20:45
 Hallo Sven,

Ein paar mehr Details würden mich sehr interessieren.

LG Stefan
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 21.04.2018, 21:13
Hallo Stefan, was interessiert dich besonders? Aber heute nicht mehr,sorry😉
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: stg am 21.04.2018, 21:14
Hi,

Na wo ihr euch mehr erwartet hättet, bzw. Was zu bemängeln war 😉

LG Stefan
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 22.04.2018, 11:40
Also die Standheizung war zu schwach. Im Salon ging es noch,aber in den Bädern und Schlafräumen kam wenig bis gar keine Luft mehr an. Da es bei uns noch ziemlich kalt war, fiel das natürlich unangenehm auf. Evtl. werden unterschiedliche Heizungen eingebaut,da weiter unten die Heizung gelobt wird. Wir hatten die X4.  Die Kaffeemaschine funktionierte nicht, haben in Carrick eine neue bekommen. Mal abgesehen davon, braucht man so etwas? Was da an Kapselabfall produziert wird! So etwas müsste eigentlich verboten werden. Der Kühlschrank ist für 3 Personen gerade noch ausreichend. Für Getränke zum Kühlen ist kein Platz mehr. Dafür war bei uns der Aussenkühlschrank zuständig 😋. Es gab keine Eierbecher und keine Zahnputzbecher. Eine 2. Bettdecke bekamen wir in Carrick.Die Leselampe im Bug Steuerbord funktionierte nicht. Das Warmwasser hält nicht über Nacht warm, jedenfalls nicht so dass man Duschen kann. Das Bad im Heck hat keine Stehhöhe, jedenfalls nicht für normal große Menschen. Die Heizung am Oberdeck funktioniert nur wenn der Motor läuft. Es gibt oben kein Licht. Sehr schlecht wenn man nachts aus den Pub kommt. Der nächste Schalter ist erst Treppe runter an der Deckenlampe! Am Tisch und auf den Schrankablagen ist keine Umrandung. Alles was da drauf steht kann bei Bewegung runterrutschen. Ebenso auf dem Herd. Nachts war es in der Bugkabine sehr feucht. Morgens tropfte das Wasser von der Schräge über den Köpfen herunter. Die Türen zu Dusche und WC in der Bugkabine können nicht ganz geöffnet werden,da sie am Bett anstehen. Für etwas kräftigere Personen ein Problem. Bis auf die Standheizung sind das für mich nur Kleinigkeiten, die aber bei einem erfahrenen Bootsbauer doch erstaunen. Ansonsten waren wir mit dem Handling und den Fahreigenschaften sehr zufrieden. Sind bei 6-7 Bft über den Ree gekommen. Ohne daß etwas zu Bruch gegangen ist. Die Badelatschen meiner Frau, die in der Dusche standen (aufrecht!) sind nicht Mal umgefallen! Der Platz am Oberdeck ist sehr gut, auch das Verdeck. Dieses kann bei Sonne sehr schnell runtergeklappt werden. Durch die geringe Breite des Bootes kann man auch sehr gut den Lough Allen Kanal befahren. Eine Gasflasche mit 2,75 kg hat bei uns mit viel kochen fast 2 Wochen gereicht. So, das war es erst Mal. Wenn jemand noch Fragen hat, bitte melden.
Gruß Sven vom Festland
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: stg am 22.04.2018, 11:54
Hallo Sven und DANKE für deinen Bericht!

Zitat
Also die Standheizung war zu schwach. Im Salon ging es noch,aber in den Bädern und Schlafräumen kam wenig bis gar keine Luft mehr an.
Das Problem hatten wir auf der Shadow und auf der Emperor auch - allerdings nicht so krass. Da waren vor allem die Bugkabinen betroffen

Zitat
Am Tisch und auf den Schrankablagen ist keine Umrandung. Alles was da drauf steht kann bei Bewegung runterrutschen. Ebenso auf dem Herd.
DAS überrascht mich allerdings!

Zitat
Nachts war es in der Bugkabine sehr feucht. Morgens tropfte das Wasser von der Schräge über den Köpfen herunter.
Das ist ein typisches Stahlboot Problem - das war auf den Tara Booten genau gleich und ist nicht in den Griff zu bekommen.

Zitat
Die Türen zu Dusche und WC in der Bugkabine können nicht ganz geöffnet werden,da sie am Bett anstehen. Für etwas kräftigere Personen ein Problem.
Das führe ich auf die sehr geringe Breite des Bootes zurück, auch wenn Pike das nach wie vor anders sieht  ;D

LG Stefan
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 22.04.2018, 12:51
Das führe ich auf die sehr geringe Breite des Bootes zurück, auch wenn Pike das nach wie vor anders sieht  ;D

LG Stefan

Ja,kann sein. Aber man könnte die Türen auch in Dusche oder WC öffnen lassen. Platz genug ist da eigentlich. Oder das Bett noch ein paar Zentimeter weiter in den Bug schieben würde auch gehen.
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 22.04.2018, 20:20
Ja,kann sein. Aber man könnte die Türen auch in Dusche oder WC öffnen lassen. Platz genug ist da eigentlich. Oder das Bett noch ein paar Zentimeter weiter in den Bug schieben würde auch gehen.

Das Problem hatte ich eigentlich nur, wenn die Bettdecke über dem Fußende hing. Ansonsten konnte man die Tür von Dusche und Toilette ungefähr 90 Grad öffnen.

Dass das Badezimmer im Heck keine wirklich gute Stehhöhe für größere Personen hat, ist bekannt und der geringeren Breite des Bootes geschuldet.

Gruß Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 22.04.2018, 21:09
Ach ja, das GPS und der Tiefenmesser sind auch ganz toll und haben uns auf dem Lough Ree wertvolle Dienste geleistet. 😀
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 30.04.2018, 22:35
Auf der Linssen hat man ja auch eine Geschwindigkeitsanzeige. Das ist doch sehr interessant. Einmal in km/h und dann in km SOG. Da war ich mir nicht ganz sicher, was das heißt. Ich denke mal Speed over ground? Denke Mal das ist die tatsächliche Geschwindigkeit unter Berücksichtigung von Strömung und Wind? Wer weiß mehr darüber? Diese Geschwindigkeit lag immer unter der km/ h Anzeige.
Gruß Sven
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Frank & Steffi am 01.05.2018, 00:06
Hallo Sven,
das hast Du genau richtig angenommen!
Auf deutsch heißt das "Fahrt über Grund" und ist die "wahre Fahrt", die ein Schiff macht.
Also bei "Bergfahrt" abzüglich der Strömung die Dir entgegensteht und "Talfahrt" plus dieser entsprechend andersrum.
Und auf Seen dann soz. "Windkompensiert", der ja auch einen Effekt auf die echte Fahrtgeschwindigkeit hat.
Technisch ist das heutzutage meist ganz einfach die Geschwindigkeit, die das GPS auswirft...

Schönen Abend und
liebe Grüße
Frank  :)
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Sven vom Festland am 01.05.2018, 12:01
Danke Frank! Wie wird dann aber die andere Geschwindigkeit gemessen?
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: bádoir am 01.05.2018, 12:42
Danke Frank! Wie wird dann aber die andere Geschwindigkeit gemessen?

Ich bin nicht Frank, aber ich denke, du meinst mit "anderer Geschwíndigkeit" die Fahrt durchs Wasser (FdW).
Das ist die Geschwindigkeit des Schiffs relativ zum Wasser und wird durch die Drehzahl eines Minipropellers oder durch ein Staudruckrohr (wie beim Flugzeug) gemessen.

Wenn du SOG gemeint hast- die wird über GPS gemessen (mit dem üblichen Tangentenfehler)

Grüße,
bádoir
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Frank & Steffi am 01.05.2018, 22:19
Ich bin nicht Frank,
:D :)
zum Ermitteln der Fahrt über Grund hätte ich auch noch eine Meßmethode beizusteuern, die zumindest früher (und ich glaube heute auch noch in der "Großschifffahrt") zur Anwendung kam / kommt.
Die Messung mittels Auswertung eines "Dopplerlogs". Das heißt, daß Sonar nach unten abgestrahlt wird und anhand des Zeitversatzes beim Zurückwerfen des Schalls vom Grund die Geschwindigkeit des Schiffes ermittelt wird...

Schönen Abend
Frank  :)
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Opa Brossi am 12.09.2022, 14:55
Wir sind am Wochenende nach einer Woche auf der X3 ab Banagher zurück. Ein wirklich schönes Boot, auch wenn im Lauf der Jahre ein paar Kratzer und Beulen zu sehen waren. Was ist uns so aufgefallen? Ja, ein paar Tropfen Kondenswasser am Morgen in den Schlafkabinen. Am Anleger am Strand in Athlone scheint nachts durch das Deckenfenster das Laternenlicht ins Bett der Bugkabine. Wenn es nicht regnet, kann man ein Handtuch als Verdunklung einklemmen.  Der Schmutzwassertank zeigte von Anfang an stur auf leer, weil die Anzeige defekt war. Die Kopfkissen sind so klein, dass sie in die Ritze am Kopfende reinrutschen. Aber im großen und ganzen waren wir mit der Linssen sehr zufrieden. Das Boot lag selbst bei Wellengang auf dem See sehr gut und war leicht zu steuern. Mit Bug- und Heckstrahl auch sehr beherschbar. Die Übernahme und dann die Übergabe zum Schluß lief sehr zügig und problemlos. Am Vorabend alles erledigt, so dass wir am Abreisetag nur noch Schlüssel und Fernglas wieder abgeben mußten. Auch der Bustransfer von und nach Dublin ging reibungslos.
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Ontheernetonight am 12.09.2022, 21:29
Kondenswasser haben wir auch beim Duke oder King
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Pike am 13.09.2022, 16:00
Kondenswasser gibt es auf jedem Boot in jeder Schlafkabine über Nacht immer dann, wenn alle Fenster / Luken geschlossen sind. Einfach immer eine Luke einen Spalt auflassen und gut is.
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Ceki am 19.09.2022, 19:44
Am Anleger am Strand in Athlone scheint nachts durch das Deckenfenster das Laternenlicht ins Bett der Bugkabine. Wenn es nicht regnet, kann man ein Handtuch als Verdunklung einklemmen.

Die Linssen hat für die Luke in der Bugkabine ein Stück Vorhangstoff das man mit vier Druckknöpfen befestigen kann. Dann scheint kein Licht von oben in die Kabine. Hat sich wahrscheinlich in einem der Kästchen versteckt. Fürs nächste mal dann.

LG
Karl
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Opa Brossi am 06.10.2022, 14:15
Super. Danke für den Tipp.
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 12.10.2022, 10:50
Gerade zurück von 10 Tagen auf der Linssen 35.0 (es war die X2): In der Bugkabine gibt es definitiv ein Stück Vorhangstoff mit 4 Drucknöpfen. Lag bei uns seitlich auf der Ablage. Das Boot entwickelt aufgrund des Stahlrumpfes geringfügig mehr Kondensfeuchtigkeit. Wie Sven schon schrieb, kann man das vermeiden, indem man ein Fenster einen Spalt geöffnet lässt.

Die Heizung am Steuerstand funktioniert mit der Abwärme des Motors. Das ist aber kein Nachteil, sondern ein großer Vorteil. Die üblichen Diesel-Warmluftheizungen schaffen es in der Regel nicht, die Flybridge sinnvoll mit Warmluft zu versorgen. Dafür ist der Weg einfach zu weit. Die Heizung auf der Linssen sorgt nach wenigen Minuten Motorlauf dafür, dass der Skipper es schön warm hat.

Warmwasser: Wer morgens duschen möchte, sucht sich einen Anleger mit Landstrom und schaltet den "Immersion Heater" ein. Der heizt das Wasser elektrisch auf.

Eierbecher lagen übrigens 6 Stück in der Besteckschublade.

Was man bei dem Boot, neben den hervorragenden Fahreigenschaften, hervorheben muss, ist der absolut ruhige und vibrationsfreie Motorlauf. Bei 1.500 bis 1.600 Touren hört man die Maschine fast gar nicht. Dann hat die Linssen eine perfekte Rundumsicht vom Steuerstand. Die großen, etwas nach vorne versetzten Scheiben stehen etwas steiler und haben große Scheibenwischer. Dadurch hat man bei Regen kaum Wasser auf den Scheiben. Nicht zuletzt ist der Verbrauch sehr angenehm. Wir haben bei den genannten 1.500 bis 1.600 Touren über die gesamte Reise 4,3 Liter Diesel pro Betriebsstunde verbraucht. Damit läuft das Boot oca. 9-11 km/h.

Gruß Stevie
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Opa Brossi am 01.11.2022, 16:03
Ja, Eierbecher waren da!  :D Wein und Whiskey haben wir aus Tassen getrunken. Davon gab es reichlich, aber keine Gläser!  :D Wichtig ist nicht die Form, sondern der Inhalt.
Prost

Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: bádoir am 02.11.2022, 06:23
Whiskey haben wir aus Tassen getrunken.

 :o    Ähem...... Whiskey haben wir aus Eierbechern getrunken.
Habe mir sogar so ein Exemplar für daheim besorgt. Ist so eine schöne Erinnerung.
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Manni59 am 02.11.2022, 07:03
Aus diesen Eierbechern haben wir auch immer unseren Whiskey getrunken. Für den Kapitän gab es sogar einen größeren, also für mich. ;D
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Moni am 03.11.2022, 12:49
Ok, Whiskey aus Eierbechern trinken - warum nicht? Was mich wundert ist, dass es auf der Linssen keine Glaeser gab. Ich bin immer auf der kleinen Carlow gefahren aber selbst auf der gab es neben Tassen und Eierbechern auch Glaeser. Am Platz kann's also nicht liegen. Aber vielleicht konnten die Vormieter die ja brauchen, wer weiss ::).
Gruss,
Moni
Titel: Re: Linssen AC 35
Beitrag von: Stevie am 05.11.2022, 11:00
Ja, Eierbecher waren da!  :D Wein und Whiskey haben wir aus Tassen getrunken. Davon gab es reichlich, aber keine Gläser!  :D Wichtig ist nicht die Form, sondern der Inhalt.
Prost

An der Treppe zur Heckkabine ist links unter der Sitzgruppe eine Schublade. Die ist voll mit Gläsern aller Art, auch Whiskey-Gläsern. Nur Guinnes-Gläser passen da nicht rein, die haben wir im Pub besorgt und in den Schrank gestellt.

Gruß Stevie