Shannon-Forum

Bücher, Stories, Filme und TV, Smalltalk => Irische Geschichten => Thema gestartet von: ukmueller am 29.08.2012, 05:11

Titel: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: ukmueller am 29.08.2012, 05:11
Hi y'all

OK, auf Pablos' Herausforderung reagierend hab ich mir dann den Mut genommen einen neuen Thread zu oeffnen,

Ernst beseite, echt eine gute Idee, haett ich nur etwas beizutragen. Leider sind mir nie dumme/peinliche Momente passiert, wenn dies je in der Naehe meines Bootes beobachtet wurde, zweifelsohne war die Deckscrew dran schuld.

Ernst nochmal beiseite, doch, da gibt es schon dies und das was in meinen vielen Fahrten vorgekommen ist, hab auch kein Problem demnaechst drueber zu schreiben (wo es doch sowieso immer Renee's Schuld war).

gruss
Uve, Massachusetts
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: paolo am 29.08.2012, 09:31
Hi Uve,
sehr witzig, sehr geistreich!

Aber wenn du dich schon erdreistest, einen Thread mit meinem Namen im Betreff zu verfassen, dann schreib den Namen wenigstens richtig. Ich heiße paolo, nicht Pablo.
Und wenn du mich schon zitierst, dann bitte richtig. Der Thread sollte heißen "Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitän".

paolo
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: HJ am 29.08.2012, 22:20
Da hätte ich einiges zu bieten.
Ein kleiner Einstieg.
1985 - der erste Törn überhaupt - Burgund.
Immerhin schafften wir es, vom Canal de Bourgogne in den grösseren Fluss
Yonne zu gelangen. Es war Sonntag kurz vor Auxerre.
Herrliches Wetter und ganz viele Spaziergänger, die sich, glaube ich, alle an
der Schleuse verabredet hatten. Allein der Umstand, dass nur ein Tor geöffnet
war, verursachte schon Panik. Und das Publikum stand voller Vorfreude oben, um
genau zu beobachten, ob wir auch reintreffen.
Reingetroffen haben wir...
...dabei aber vergessen fest zu machen. Dauerte nicht lange und das Boot hatte
sich gedreht.
Nur rückwärts aus der Schleuse wollten wir eigentlich nicht fahren!!!!javascript:void(0);
Hochrote Köpfe auf der einen Seite und beschwingte Franzosen auf der anderen Seite.
Gruss
HJ

 
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: ukmueller am 29.08.2012, 23:41
Lieber Stevie,

koenntest Du bitte den thread umbennen in "Meine duemmsten......"

Danke.

Und Paolo, wollte Dir nicht auf den Schlips treten, scheine es jedoch getan zu haben. Tut mir leid. Und Hochachtung dafuer dass Du Dein Missgeschick mit uns geteilt hast.

Mindestens einen Beitrag zum thread versprech ich schon mal.

gruss

Uve
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: bádoir am 01.09.2012, 19:07
Liebe schadenfrohe Gemeinde!

Nun warten wir auf Uves dümmste/peinlichste Erlebnisse.

Vergebens.

Schnell die Vermutung von mir weisend, dass seine grauen Zellem ihn allmählich im  Stich lassen, bleibt nur der Schloß, dass er der perfekte Seemann ist,  dem keine Pannen passieren.

Beides triftt auf mich nicht zu (zumindest Punkt 2 unterliegt ja noch einer gewissen Selbstkontrolle). Also gut, dann fange ich mal an.

Die von mir bevorzugten Bargen haben einen großen Vorteil: Sie sind meist mit einem Holz/Torf – Ofen ausgestattet. Der verbreitet eine unübertroffene Stimmung unter Deck, besonders, wenn es in Irland einmal regnen sollte.

So freute ich mich auch diesmal auf einen ersten Abend auf dem Boot. Davor stand ein Transfer, der mit einigen Problemen begann (übrigens der einzige Fall in vielen Urlauben). Zu guter letzt  kutschierte ich dann spät abends als einziger Fahrgast in einem Dreiunddreißigsitzer von Martins Coaches (keine Vermutungen zu meinem Lebendgewicht, bitte!) gen Ballinamore.

In die Freude, wieder in Irland zu sein und die Vorfreude auf einen gemütlichen Bootsabend mischte sich doch eine gewisse Sorge, ob so spät abends bei Riversdale noch jemand wach ist.

Da- es brannte noch ein einsames Licht im Fenster! Und siehe da, es erwartete mich die nicht übel anzusehende Juniorchefin im Negligé   – ach Quatsch! -  im pinkfarbenen Tracksuit, und händigte mir die Schlüssel zu  meinem Boot aus.

Auch gut.

Schnell die Koffer verstaut, die vorbestellten Vorräte waren auch da, da hieß es nur noch, den Ofen anzuzünden. Mit diesem Ritual hinlänglich vertraut, konnte  eigentlich nichts schiefgehen.  Zwei zerknüllte Seiten der Irish Times, darauf die bereitliegenden trockenen Zweige und dann etwas Holz und schließlich anzünden. Das Papier brachte pflichtgemäß die Zweige zum brennen, diese wiederum entzündeten das Holz. Alles gut......

 Aber was ist das??? Das Innere des Ofens füllte sich mit Rauch, und das Holz wollte nicht  so recht weiterbrennen.

Kein grundsätzlich neues Problem, wenn das Ofenrohr noch kalt ist. Also kräftig pusten, bis sich alles dreht – Pustekuchen! Das Holz brannte jetzt zwar, doch der Ofen schickte den ganzen Rauch ins Boot. Den Geruch von Holzfeuer weiß ich zwar durchaus zu schätzen, doch nur, solange der Ofen im Dunst noch zweifelsfrei zu erkennen ist. Dies war nicht mehr der Fall.

Nicht mit mir!

Ein Kerzenstummel in der Kombüsenschublade brachte Erleuchtung.  Zerkleinert auf das brennende Holz gegeben, entfesselte er ein Inferno im Ofen, aber der zusätzliche Rauch bereicherte das olfaktorische Fiasko nur noch um eine weihnachtliche Note.

10 Wochen zu früh.

Unflätige Worte murmelnd, wollte ich draußen nach dem rechten sehen. Irische Nächte in der Pampa, das wißt Ihr sicher, sind mangels kontinentaleuropäischer „Lichtverschmutzung“ so dunkel, wie die Nacht nur sein kann.  Doch der Blick auf den Kamin ließ schemenhaft etwas Rauch erahnen, auch war kein Nest der Jackdaws darauf zu erkennen (eine auf  irischen Häusern gelegentlich  beobachtete  Fehlerquelle für schlecht  ziehendes Kaminfeuer). Ich war ratlos.

Wieder unter Deck, merkte ich, wie gut der Sauerstoffstoß meinen Hirnzellen getan hat.  Denn ich merkte  auf einmal, dass zwei Dinge fehlten:

1.   Luft zum Atmen.
2.   der Aschenkübel.

Da kam die Erleuchtung:  Er befand sich kopfüber auf dem Kamin als Abdeckung, wie es in Bargenfahrers Kreisen durchaus üblich ist. In Form und Farbe dem Kamin angeglichen, fiel er mir in der Dunkelheit  erst nicht auf. Ach du Sch……….!

Gerne würde ich diese Geschichte mit der Ausrede schließen, daß es mein erster Urlaub war. Aber nein, es war so ungefähr der Zehnte  auf einer Barge; obendrein habe ich selber schon in längeren Heizpausen den Kübel auf den Kamin gestülpt, damit gelegentlich einsetzender Regen nicht in den Ofen läuft.

Kurz und schlecht, das war mein peinlichstes Erlebnis.

Oder vielleicht nicht? Da wäre dann vielleicht noch ……. (Fortsetzung folgt)

bádoir


Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: ukmueller am 02.09.2012, 04:30
Liebe schadenfrohe Gemeinde!

Nun warten wir auf Uves dümmste/peinlichste Erlebnisse.

Vergebens.

Schnell die Vermutung von mir weisend, dass seine grauen Zellem ihn allmählich im  Stich lassen, bleibt nur der Schloß, dass er der perfekte Seemann ist,  dem keine Pannen passieren.


Mann, Badoir, sei doch nicht so ungeduldig. Es dauert etwas weil ich gegenwaertig damit zu tun habe weitere Pannen zu vermeiden, die in diesen thread passen wuerden.

Aber hier ist mal eine die mit unserem Lieblingsgewaessern zu tun hat und voll in die Kategorie dumm/peinlich gehoert: (ich hab dann noch andere die in die Kategorie stupid/embarrassing gehoeren)

Der Schleusentor vorm Schleusentor

Es war 1995, meine Renee und ich waren auf einer Tara 36 unterwegs.

Wir hatten die Tara aus der Rose Wharf bei Carrick o. Sh. fuer eine Woche und ich ueberschlug die Distanzen und meinte CoS - Belleek und retour waer ja wohl kein Problem. Denkt bitte daran, dass es damals kein Shannon-Forum gab mit vielen Experten und den Hinweisen vor den Gefahrenlinien zwischen den sicheren Gebieten des Lough Erne und dem Lower Lough Erne, von dem wir heute wissen, dass er haeufig und unmittelbar von white horses und Karwenzmaennern heimgesucht wird.

Da wir von den Gefahren nichts wussten kamen wir problemlos durch und waren nun auf dem Rueckweg durch den SEW nach Carrick. Der Terminplan war nun doch etwas draengend und wir mussten Zeit machen.

So fanden wir uns vor der Lock 8, der letzten Schleuse, die vom Norden/Osten aus aufwaerts ging. Es ist, glaub ich, auch die mit der hoechsten Steigung. Ich setzte Renee an dem Anleger vor der Schleuse ab damit sie die Schleuse bedienen konnte.

Ich dachte, dauert ja nicht lange, brauchst Du gar nicht festmachen,  treibst Du einfach mal vor dem Schleusentor bis Renee das Tor aufmacht. Da trieb ich Tor nun vor dem Tor bis ploetzlich die Hoelle losbrach und Wildwasser aus dem Schleusentor das Boot erfasste und den Bug seitlich wegriss und  mit einem ordentlichen Knall gegen die Steimauer schlug.

Keiner hat's gesehen, auch Renee oben auf den Schleuse nicht. Es ist also nie geschehen und ich verlass mich auf Eure Diskretion. Die Taras waren Stahlboote und ich hab gesehen, dass an der Bugverschanzung eine kleine Delle entstanden war. Bei naeherer Betrachtung sah ich, dass diese kleine Delle sich nahtlos in viele andere kleine und groessere Dellen einreihte.

Dies ist ein Fehler den jeder Bootsmann nur einmal macht, er wird sich immer dran erinnern.

Von diesen einmaligen Fehlern hab ich einige, spaeter mal.

Und Badoir, Puetz auf dem Schornstein???  Paolo, Schwaenen beim Schwaenigeln zukucken und Marker rammen?  HJ, Pirouette in der Schleuse?  Wirklich?

gruss
Uve
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: paolo am 03.09.2012, 00:20
Nicht schlecht Uve!
Badoir, hätte gern deinen Gesichtsausdruck gesehen, als die Erleuchtung plötzlich über dich herein brach... :)

Hier von mir noch der absolute Schleusenklassiker:

Vor fünf oder sechs Jahren hatte ich mit meiner Frau und meinen drei Kindern auf der Charente in Frankreich ein Boot für eine Woche gechartert.
Die Strecke führte uns durch die wunderschöne Gegend von Cognac.

Die Schleusen musste man alle selbst bedienen, keine Halbautomatik wie auf dem SEW, sondern alles komplett per Hand und Kurbel.
Wir führen zu Tal in eine bereits geöffnete Schleuse hinein. Direkt sn der Schleuse gab es ein kleines Gasthaus mit einem Shop, wo man neben Andenken auch Cognac und Armagnac kaufen konnte.
Meine Familie wollte vor dem Bedienen der Schleuse da unbedingt rein. Da kein Boot vor oder hinter uns war, gabs da von mir auch keine Einrede.
Ich hatte aber keine Lust zum shoppen, machte daher das Boot in der Schleuse an der Eisentreppe mit zwei halben Schlägen fest, nahm meine Angel und blinkerte vom Heck aus das Oberwasser ab. Erfolglos, ... klar.
Nach ein paar Minuten kam mein Weib mit den Kindern aus dem Shop heraus, brachte mir eine Tüte mit französischer Salami und einer Flasche Rotwein und fragte mich, ob sie jetzt die Schleuse bedienen sollte.
Ich sagte, klar, gib Gas, holte meinen Blinker ein, verstaute die Angel und sah meiner Frau und den Kindern zu, wie sie zum Schleusentor trotteten, das Tor schlossen und danach die Schütze am Untertor öffneten.
Da stand ich in der prallen Mittagssonne und sah meinen Liebsten zu, wie sie sich abplagten.

plötzlich hatte ich irgendwie ein ungutes Gefühl, mir schwante, dass etwas nicht stimmte, wusste nur noch nicht was...

Nur als sich das Boot auf ein Mal zur Backbord Seite neigte, war mir alles klar. Ich Volldepp hatte das Boot ja bei Einfahrt in die Schleuse an der rechten Mittelklampe an der Schleusenleiter festgemacht...
Ich schrie STOP, STOP! Aber mich hörte keiner. Ich sah zur Mittelklampe, die schon ziemlich ächzte. Das Boot hatte schon kräftig Schlagseite und das Seil lies sich absolut nicht mehr lösen, die beiden halben Schläge erledigten ihren Job perfekt.

Ich sprang in die Küche, holte aus der Schublade das lange Brotmesser heraus, stürzte wieder raus zur Mittelklampe und schnitt das bereits völlig steife Seil durch.
Das Boot krachte richtig ins Wasser, schaukelte ein paar mal wild hin und her, ... und dann war endlich Ruhe. Nur mein Puls war auf 180, mein Herz stand kurz vorm Herzinfarkt...

Die Reste vom Seil ließ ich an der Leiter hängen, als Warnung für nachfolgende Freizeitkapitäne.
Meine Frau hatte das Schleusentor mittlerweile geöffnet und wartete laut lachend mit den Kindern am unteren Steg, wo ich sie mit immer noch zittrigen Knien wieder aufnahm.
Mein vorlauter Sohn kam kopfschüttelnd aufs Boot und meinte nur: Papa, das üben wir aber noch einmal.
Am liebsten hätte ich den Bengel da ins Wasser geworfen :)

Was lehrt uns das?
Mache niemals dein Boot in einer Schleuse fest. Jedenfalls nicht, wenn es zu Tal geht...
Das sagt dir aber auch jeder Bootsvermieter bei der Einweisung, du lernst es, wenn du den Bootsführereschein machst, und es steht auch ganz fett in jedem Lehrbuch.

Na ja, wenn mein Weib nicht auf die völlig überflüssige Idee gekommen wäre, unbedingt einkaufen gehen zu müssen, wäre mir das mit Sicherheit erspart geblieben.

Übrigens: die Mittelklampe hat bestens gehalten, dem Boot ist nichts passiert, nicht mal ein Kratzer...

paolo

Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: HJ am 03.09.2012, 20:00
(http://img607.imageshack.us/img607/8325/img0938k.jpg)

Paolo, bist Du sicher, das es in Frankreich war?
Und nicht an Schleuse 7 Ballyduff !!!???
Gruss
HJ
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: oliver k. am 03.09.2012, 21:32
.... ist schon paar Jahre her und ich war eigentlich nicht unmittelbar betroffen, aber trotzdem irgendwie mit dabei.

Wir waren (damals noch mit 'ner "Mayo") von Banagher Richtung Killaloe unterwegs.
Der Look Keeper von Meelick Lock befand sich, nehme ich an, in seiner wohlverdienten Mittagspause. Als wir kamen, stand das Tor offen und ein Boot war bereits in der Schleuse. An den genauen Typ kann ich mich nicht mehr erinnern. Es war aber nur geringfügig größer als unsere Mayo und, glaube ich, von Emerald Star. Wir sind dann auch in die Schleuse gefahren, haben uns backbord daneben gelegt und sind mit der anderen Crew ins Gespräch gekommen.

Die andere "Crew" war recht überschaubar. Es handelte sich um zwei Typen aus England. So wie die drauf waren bzw. aussahen, mussten die schon etwas länger in der Schleuse liegen. Der "Käpt'n" war ja noch halbwegs ansprechbar, aber sein Kumpel, der vorne am Bug stand, hat nur noch sporadisch mit dem Kopf genickt oder gewackelt. So richtig klare Bilder haben die aber bestimmt beide nicht mehr gesehen. Der "Käpt'n" oder sagen wir, der, der am Steuer stand, hat uns dann auch sofort 'ne Flasche Whiskey zum verkosten gereicht. Anstandshalber und da wir nicht wirklich bekennende Limotrinker sind, haben wir alle mal dran "genippt".  ;)

Als wir uns dann so in fröhlicher Runde gegenseitig die tollsten Erlebnisse erzählt und ab und zu an der Pulle genippt haben, wurde der Skipper vom anderen Boot, mit dem ich gerade noch auf Augenhöhe stand, plötzlich immer "größer". In dem Moment als ich realisierte was da gerade passiert, waren auch schon stark ächzende und stöhnende Geräusche zu vernehmen. Der Typ mir gegenüber wurde immer größer und größer und hat's dann zum Glück auch gerafft. :o

Instinktiv habe ich nach einem Fahrtenmeser, was zufällig in der Nähe lag, gegriffen, als mein Gegenüber lautstark "Give me a knife! Give me a knife!" rief. Ich habe das Ding dann sofort zu ihm "hoch" geworfen und er hat's zum Glück auch auf anhieb gefangen. Mit den Worten "Hold on!!", hat er dann die Seile gekappt. Die darauf folgende, plötzliche "Wassserverdrängung" in der Schleuse, hat seinen Kumpel am Bug komplett und mich fast von den Füßen geholt.

Meine Crew handelt zwar auch nicht immer ganz "Lehrbuchkonform" und manchmal braucht's auch mal 'nen Anschiss, aber die Seile ind der Schleuse "fest"-machen, ist ein absolutes Tabu. Selbst dann, wenn evtl. noch geringste Mengen "Rest"-alkohol im Spiel sein sollten.  ;D

Grüße
   Oliver
  
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: paolo am 04.09.2012, 07:53
(http://img607.imageshack.us/img607/8325/img0938k.jpg)

Paolo, bist Du sicher, das es in Frankreich war?
Und nicht an Schleuse 7 Ballyduff !!!???
Gruss
HJ


Frankreich, Hj, Frankreich, nix Ballyduff.
Aber ziemlich genau die gleiche Leiter ... :)

Bin übrigens morgen am Erne. Wenn's einschneidende Erlebnisse gibt, werde ich sie hier berichten, haha.
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Volpi am 06.09.2012, 17:56
Auch Frauen kann so manches passieren... aber dann nur 1 Mal ::)

Beim ersten Bootstrip 1996 war ich noch zurückhaltend, aber 1998 doch mutiger. Wir waren mit einer Carlow von CC unterwegs.
Der Kapitän und "Familienversorger in Sachen Fisch" war mit Dingi und Angelzeug am Schilfrand zurückgelassen worden. In Sichtweite, vor der Brücke Roosky, am Anleger ohne Landzugang, traute ich mir zu anzulegen (und auch wieder abzulegen). Mit von der Partie war die 12 jährige Tochter. Das Anlegen klappte auch problemlos.

Nach etwa einer Stunde begann es etwas zu regnen und ich suchte immer wieder mit dem Fernglas den Angler. Da wir noch keine Handys zur Absprache hatten, entschloss ich mich abzulegen und den Angler zu wieder an Bord zu nehmen. Ich lag mit dem Bug zur Brücke, die Stömung kam also von hinten. Zu meiner Tochter sagte ich, du kannst schon mal die HECK !!! LEINE lösen während ich versuchte den Motor zu starten. Dieser lies sich aber nicht starten.
 
Das durfte doch nicht wahr sein. Panik machte sich breit, weil ich auch bemerkte, dass sich das Heck langsam vom Anleger entfernte. Meine Tohter schrie: "Mama was soll ich machen. Ich kann das Boot nicht halten " Zur Panik hatte ich nun auch Angst um das Kind. Ich rannte dann zu ihr und habe den verbleibenen Rest der Leine wieder an der Bootsklampe befestigt. Wieder zurück zum Starter. Nichts tat sich, er ließ sich einfach nicht drehen. Mittlerweile war soviel Spannung auf der Leine, dass sie mit einem lauten peng riss und das Boot sich in der Strömung langsam mit dem Heck Richtung Brücke drehte. Wir hingen also nur noch mit einer Bugleine am Anleger fest.
Backbord und steuerbord Wasser, im Rücken die Brücke (Panik)
Wir zerschellen an der Brücke (Teuer Kaution)
Ich habe die Verantwortung für das Kind (Gesundheit/Tod)
Wie kann man nur so blöd sein und den Motor, wie geraten, nicht zuerst anlassen und dann erst die Leinen lösen. (Selbstvorwürfe)
Wenn es doch die Bugleine gewesen wäre (Doppelte Selbstvorwürfe)
Viele Gedanken und dann: ich brauche eiligst Hilfe. Ein flussaufwärts fahrendes Boot näherte sich und ich konnte ihn auf uns aufmerksam machen. Als Kapitän-Mann ;D sah / erkannte er die gefährliche Situation und er drehte bei, machte sich schnell fest am Anlager und kam über die Bugspitze an Bord.
Ich sagte aufgeregt und mit meinem damals holprigen englisch, dass ich den Motor nicht starten könnte.

Er fasste den Schlüssel, drückte ihn zur Entsicherung in das Schloss hinein und drehte ihn erst dann  in die Startposition. Sch..., warum hatte ich das nie beim Anlassen verfolgt oder selbst mal ausprobiert.
Der Motor lief, mir zitterten die Beine, ich bedankte mich herzlichst und dann haben wir ganz abgelegt und sind dem Angler, der von all dem nichts gemerkt hatte, entgegen gefahren.

Gruß an alle Irlandfreunde
Volpi
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Bernd Groten am 09.09.2012, 17:34
 
Es geschah anno 1977 auf unser ersten Boostour. Nachdem  wir eine ausführliche Einweisung vom Eigner von Erne Maraine  über Technik und Fahrmanöver erhalten hatten, brannten wir förmlich darauf noch an diesem Spätnachmittag Richtung Enniskillen abzulegen. Bob, der Eigner von Erne Marine, gab noch den Hinweis, dass es in einer  Stunde dunkel würde. Die Fahrtstrecke betrug ca. 30 Minuten. Der vorher bestimmte Steuermann gab das Kommando "Leinen los" und unser erstes Manöver funktionierte so perfekt, als hätten wir Landratten nie etwas anders gemacht. Die Durchführung eines Übungsanlegemanöver wurde kurz diskutiert, aber auf grund der vorangeschrittenen Zeit und dem perfekten Ablegmanöver schnell verworfen. Nun tuckerter unser Boot Richtung Enniskillen. Die Karte studiert, Gefahrenpunkte makiert, im "schnellen Wasser" zwischen Hotel und Theater ein Wendemanöver gefahren, alles lief wie am Schnürchen. Wir waren Helden und das ganze war einen Paddy wert. In Enniskillen angekommen wurde am Schwimmbad der Anlegepunkt in Augenschein genommen und jeder nahm wieder seine Position ein. Da ich der Jüngste in der Crew war, sollte ich den ersten waghalsigen Sprung auf dem Steg machen und die Leinen am Heck und am Bug entgegennehemn. Gesagt getan, die Heckleine gefangen und um den Poller gewickelt....zum Bug gelaufen und rief meinem Vater zu, er solle mir die Leine zu werfen. Mein Vater schaute mich verduzt an un meinte, welche Leine, ich müsste ihm die Leine zuwerfen. Welche Leine fragte ich, wo ist die Leine, die du in Erne Marine losgemacht hast? Seine Antwort: "Die habe ich am Bug losgemacht und auf den Steeg geworfen."
Hecktisch suchten wir im ganzen Boot ein Ersatz für den Bootsfestmacher. Nichts zu finden. Also mussten wir wieder zurück. Im lezten Abendlicht haben wir dann Erne Marine erreicht. Bob war an dem Abend wenig erfreut uns wiederzusehen, das es zwichenzeitlich stockdunkel geworden war. Am anderen Morgen konnte er aber schon wieder mit uns darüber Lachen. Für diese Tour hatte mein Vater den Vogel abgeschossen.
In den folgenden 22 Jahren war er der perfekteste "Ab-und Anleger", musste sich aber nach jedem ersten Ablegemanöver die  Frage gefallen lassen: " Paul, alle Leinen an Board"

Viele Grüße

Bernd
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: oliver k. am 09.09.2012, 19:35

.... brannten wir förmlich darauf noch an diesem Spätnachmittag Richtung Enniskillen abzulegen.

Das erinnert mich an eine Story aus dem Jahre 2004.
Wir reisen immer Samstags an und starten dann (auf Grund der eingenommenen Destilate während der langen Anreise) normalerweise immer erst am Sonntag. Diesmal war aber alle anders. Wir waren schon ziemlich zeitig in Banagher. Das war (warscheinlich) der Grund warum unser Boot noch nicht fertig zur Übernahme war. Okay, kein Problem, der Tag ist ja noch lang und wir müssen sowieso noch Proviant einkaufen. Gesagt, getan. Ich habe dann also die Crew Bier holen geschickt und selber vor Ort die Stellung gehalten.  ;)

Eine der Angestellten forderte mich plözlich auf ihr zum Anleger zu folgen. Wir blieben vor einem ziemlich neuen und größeren Boot stehen. Sie schloss die Tür auf, bat mich mit an Bord zu kommen und fing an pausenlos auf mich einzureden. "Es handelt sich hier um ein Boot vom Typ 'Waterford', das ist eines de neuesten Modelle unserer Flotte, ist soundso lang, hat drei Nasszellen, drei Kabinen, blablabla …. usw.". Bisher dachte ich, daß ich die weiblichen Angestellten unseres Vermieters (zumindest vom Ansehen her) kenne. Diese war mir aber unbekannt, und in mir kam der Verdacht hoch, die ist extra dafür angagiert und ich befinde mich mitten in einer Werbe- oder Verkaufsveranstaltung.
Nachdem ich dann genau wusste wie der Kühlschrank, der Backofen, die Toiletten, der Gasherd, die Pumpen und das Steuer funktionieren, hat sie sich verabschiedet und mir den Schlüssel mit den Worten:"It's your key" in die Hand gedrückt. Ich:"What means your key?". Sie:"Your boat, it's a upgrade for free. Have a nice holiday!".  ???
Da stand ich nun auf dem "neuen" Boot mit dem Schlüssel in der Hand und wusste nicht so richtig ob ich mich wundern oder freuen soll. Da der Rest der Crew auf Proviantbeschaffung war, und mit ziemlicher Sicherheit wie gewohnt gerade bei J.J. Hough am Tresen stand, konnte ich meine Verwunderung oder Freude leider mit Niemandem teilen.

Irgendwann kam dann auch die restliche Crew vom Bier holen. Nachdem ich meine Freude über das Boot mit ihnen geteilt hatte, beschlossen wir auf Grund des guten Wetters schon am Samstag eine kurze "Probefahrt" zu machen und das schöne neue Boot zu testen.Nachdem wir ca. 1/2 Stunde unterwegs waren, viel mir auf, daß Holger nicht wie gewohnt unmittelbar nach Ablegen mit der Angel in der Hand seinen Platz eingenommen hatte. Ich fragte unseren Smutje:"Wo is'n eigentlich Dein Bruder?". Der antwortete ohne groß zu überlegen:"Kacken!". Nach weiteren ca. 30 Minuten sagte ich:"So lange kackt der doch aber nicht. Selbst mit Zeitung dauert das doch nie eine ganze Sunde.". Der Smutje unterstützte diese These, und wir beschlossen durchzuzählen. Das Ergebnis war "ernüchternd". Wir kamen nur bis Vier. Aber wir waren -zumindest heute Früh in Leipzig auf dem Flughafen- fünf Mann. Scheiße, Holger fehlt. Gas raus, Rückwärtsgang, Wenden und zurück. Als wir dann eine weitere Stunde später wieder angelegt haben, hatte es sich Holger längst mit 'nem Sixpack Guinness auf einer Bank in der Marina bequem gemacht. Seit dem ist vor dem Ablegen immer ein "Zählappell" angesagt.  ;D ;D ;D

Grüße
   Oliver
 
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: HJ am 10.09.2012, 00:52
ok, ich hab dann auch noch was.
Es war Ende der achziger Jahre. Bereits unsere 3 oder vierte Ausfahrt. Und die
hatte es auch in sich.
Wieder in Burgund. Start- und Zielpunkt Auxerre. Will heissen, eine Rundfahrt
von über 500 km mit ca. 240 Schleusen. Die einzelnen Fluss- und Kanaletappen
runter gebrochen auf 3 Wochen. Hat im übrigen auch hervorragend geklappt.
Insgesamt 6 Gewässer, für die selbstverständlich auch Karten gekauft werden mussten.

Und dann brach etwas die schwäbische Sparsamkeit durch. Sprich,für die 10 km Seine,
die wir zu durchfahren hatten, sparten wir uns das Geld. Devise war - immer in der Fluss-
mitte bleiben.
Und das war unser Verhängnis! Es dauerte nicht lange, da machte es grrrrr und malm...
Ich höre sie heute noch die permanenten Fragen unseres damals ca. 5 Jahre alten
Sohnes. Papa, was ist eine Sandbank?
Eine Sandbank ist eine Stelle, von der man trotz schaukeln und alles, was einem so
einfällt, nicht mehr runter kommt.
Verzweifelte Rufe an Angler oder Spaziergänger blieben erfolglos.
Ja, bis eine holländische Familie mit einem Doppelschubfrachtkahn kam. Also kein
normaler Flussschiffer - es waren 2 Kähne zusammenhängend.
Und die haben uns in ca. 30 Minuten freigeschleppt. Ganz sensibel mit Seile umhängen
usw. Als Dank haben wir der Familie mit 2 schulpflichtigen Kindern, die auch stark in die
Rettungsaktion eingebunden waren, ein Paket mit Kugelschreiber, Lineale. Geodreiecke.
Müsliriegel und was wir noch alles so dabei hatten (für Schleusenwärter(innen) und Kinder,
hochgeworfen.
Und die haben sich vor Dankbarkeit schier nicht mehr eingekriegt.
Das war uns dann nochmal  peinlich.
Dem Boot war im übrigen nichts passiert.

Gruss
HJ
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Peter am 10.09.2012, 17:14
Seit knapp einem Vierteljahrhundert immer wieder auf dem Shannon und Erne, da kommen  schon einige Geschichtchen zusammen. Und dabei sind nicht wenige, die man seinen Enkeln lieber nicht erzählen darf, wenn nicht der Ruf als "anerkannter Seefahrer" für immer dahin sein soll.
1991, Samstag Nachmittag in Banagher bei SL. Mein Freund (zum ersten Mal dabei) und ich sind im SL-Büro bei den
Übernahmeformalitäten, die Frauen downtown, um den Proviant für die ersten beiden Tage einzukaufen.
Nach dem Papierkram eine kurze Einweisung in neuen Bootstyp "Silver Crown", der damals zu den größeren auf dem Shannon gehörte. Auf eine Einweisungsfahrt wurde verzichtet - es war nicht das erste Boot von SL.
Das Gepäck war schon verstaut, von unseren Besseren Hälften aber weit und breit nichts zu sehen. Also stand einer kurzen Fahrt nichts im Wege, zumal ich erpicht darauf war, meinen Freund zum einen in die Geheimniise des Bootfahrens einzuführen, aber auch zum anderen meine Seemannschaft nicht unter den Scheffel zu stellen.
Also fuhren wir einige Manöver auf freier Strecke, als wir von weitem unsere Frauen mit ihren Einkaufstaschen sahen.
Also noch schnell ein Not-Stopp-Manöver. Volle Kraft Voraus und sofort auf  Volle Kraft Zurück. Der Kupplung musste das ab können, da aus besonderem Stahl - das oder so was Ähnliches faselte ich jedenfalls meinem Freund vor.
Gesagt - und frisch ans Werk. In Höhe von Bird Island Voll Stoff upstream und sofort Volle Kraft Zurück.
Es machte Knack und das wars. Der Motor lief, aber das Boot trieb steuerlos flussabwärts, zum aber Glück in die Büsche am linken Ufer. Hier konnten wir an Zweigen festmachen und mit der Ursachensuche beginnen. Ein Blick in den Motorraum genügte. Der vordere Teil der Welle drehte sich, der achtere überhaupt nicht. Klasglare Diagnose: Bruch der Kupplung.
Das Dinghy hatten wir natürlich nicht dabei, also Notflagge raus und über das Heck gespannt. Und das 200 Meter von der Marina entfernt - also in Sichtweite, peinlich, peinlich.
Unsere Frauen, die unsere Lage bemerkt hatten, machten die SL-Leute darauf aufmerksam. Und nach einer halben Stunde lieferte uns ein Schlepper am SL-Anleger ab - ein Highlight für die "Sehleute" auf den anderen Booten.
Die Mechaniker sahen sich die Sache an und schüttelten ihre irischen Schädel..
Aber dann kam das erhoffte "No problerm" - aber heute wird damit nichts mehr. Also am Montag? No, morgen am Sonntag um 10 Uhr. Und tatsächlich, am Sonntag Vormittag wurde unser Boot aus dem Wasser gehoben und in der Werkstatt an der Gebäuderückseite gingen drei Mechaniker ans Werk. Schnell stellte sich heraus, daß man Spezialschrauben benötigte, die man mit dem Motorrrad in Athlone besorgte. Und das alles an einem Sonntag - mit dem Verlust der Kaution hatten wir uns schon abgefunden. Da wir sowieso nicht helfen konnten, gingen wir ins Winehouse an der Brücke, wo junge Musikanten und Sänger ihr Bestes gaben. Um 3 pm zurück zu SL. Und siehe da - unser Silver Crown schaukelte schon wieder im Shannonwasser.
Mit düsteren Vorahnungen ins Büro - und man glaubt es kaum: die Reparatur kostete nichts. Händeschütteln und "Have a nice trip". Uns fielen gleich mehrere Steinbrüche vom Herzen. Schnell noch zum Einkaufsladen gleich neben dem Shannon Hotel und jeweils eine Flasche Paddy für jeden Mechaniker wechselte den Besitzer.
An diesem Nachmittag kamen wir noch bis Shannonbridge und bei Killeen´s wurden dann die Erlebnisse rekapituliert - natürlich mit den diversen Ausschweifungen und geistigen Getränken.
In Zukunft werde ich in der Neutralstellung des Fahrhebels immer langsam  "einundzwanzig" sagen - versprochen.

Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: paolo am 10.09.2012, 21:29
Hey Stevie,
das schreit geradezu nach einem "LIKE"-Button, den musst du unbedingt noch einbauen  ::) ::) ::)

Klasse Stories, da freut man sich direkt wieder auf's Bootfahren !!!
paolo
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Frank & Steffi am 10.09.2012, 21:40
... kann ich nur bestätigen! Mir juckt es auch nach jedem dieser Postings -, oder soll ich besser sagen: nach jeder Eurer tollen Offenbarungen - im Finger, um so etwas in der Art zu schreiben wie:
GENIAL!!! MEHR!!! DANKE!!!
Also, wenn Du so einen Button einbauen kannst - HER DAMIT!!!!

Schönen Abend und
viele Grüße
Frank

(http://www.smiliesuche.de/smileys/la-ola/la-ola-smilies-0003.gif) (http://www.smiliesuche.de/la-ola/)(http://www.smiliesuche.de/smileys/la-ola/la-ola-smilies-0003.gif) (http://www.smiliesuche.de/la-ola/)(http://www.smiliesuche.de/smileys/la-ola/la-ola-smilies-0003.gif) (http://www.smiliesuche.de/la-ola/)(http://www.smiliesuche.de/smileys/la-ola/la-ola-smilies-0003.gif) (http://www.smiliesuche.de/la-ola/)(http://www.smiliesuche.de/smileys/la-ola/la-ola-smilies-0003.gif) (http://www.smiliesuche.de/la-ola/)(http://www.smiliesuche.de/smileys/la-ola/la-ola-smilies-0003.gif) (http://www.smiliesuche.de/la-ola/)
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: oliver k. am 10.09.2012, 21:52
.... mir juckt es auch nach jedem dieser Postings im Finger ....

....dann tu doch mal was gegen das "Jucken" und schreib's raus!! Oder genierst Du dich.?  ;D
Sag jetzt aber ja nicht, Du hast auf deiner "dümmsten/peinlichsten Momente-Skala" noch keine "Markierungen".   ;)
Oder juckt dir nur der Finger um den Button zu drücken?

Ich hätte da noch einiges zu schreiben. Aber das teile ich mir ein. Das gibt es Stück für Stück. Der Thread soll sich ruhig noch 'ne Weile hinziehen.

Grüße
   Oliver
  
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Frank & Steffi am 10.09.2012, 22:26
Hi Oliver,

... ne ne, hab´ da schon so einiges  ;) ;D
Muß mal sehen, was davon "Forumsgeeignet" ist!  ;D 8)

Schönen Abend
Frank

Aber den Button fände ich dennoch toll... :D
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: oliver k. am 10.09.2012, 22:28

.... kannst ja jugendgefährdende Begriffe "rauseditieren".   ;D

Oliver
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: paolo am 11.09.2012, 00:04
Hier noch der Vollständigkeit halber mein Schwanenerlebnis, sonst versauert das noch im falschen Thread :)

***

Vor 1 1/2 Jahren habe ich mal im See vor der Portora-Schleuse zwei (altersschwachen?) Schwänen beim langwierigen Flugstartversuch nachgeschaut, und habe dann den mitten im See liegenden  Marker voll umgenietet. Der steht heute noch ziemlich schief... War ein fetter Rumms, ich dachte zuerst, ich wäre auf eine Betonmauer aufgefahren.

Zum Glück waren keine Zuschauer und kein Warden anwesend, sonst wäre mir erstens ein riesen Gelächter und vermutlich auch eine Kontrolle sicher gewesen, hahaha.
Glück gehabt :)

Lieben Gruss an alle Freizeitkapitäne !
paolo

Ps: Mein Noble Cadet hat damals übrigens keinen nennenswerten Schaden davon getragen, nur der Gummirand am Bug war ein wenig verrutscht
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Anitram am 11.09.2012, 08:38
Wir sind ja auch schon ein paar Jahre auf Shannon und Erne unterwegs, aber unsere ersten Hausboot-Erlebnisse hatten wir in der Camargue.
Es war Anfang April 2005 und wir kamen mit unserem Caprio-Hausboot aus Richtung Sète und wollten nach Aigues Mortes. Es gibt 2 kleine Kanäle, die vom Hauptkanal zur Stadt führen und natürlich wollten wir den ersten in unserer Richtung nehmen.
Es war nachmittags ca. 15:30 Uhr, strahlender Sonnenschein, wenig Betrieb auf dem Wasser.

Plötzlich ein Schrei von Matthias am Steuer: "Schnell alle nach draussen, alle an die Leinen!"
Was war passiert? Im relativ schmalen Kanal kam uns ein breiter Frachtkahn, beladen mit Salz aus Aigues Mortes, zügig entgegen. Leider war kein Anleger in Sicht, hinter dem wir uns hätte verstecken können und auch kein Seitenarm. Drehen war nicht mehr möglich...

"Da," schreit Matthias "in die Lücke muss sie rein" (eine kleine Auswaschung im Ufer). Also fährt er unser Schiffchen so schnell es geht, mit so wenig Tempo wie noch möglich in die kleine Lücke.
Im gleichen Moment springen die Kinder und ich mit den Leinen an Land und ziehen das Schiff hinter uns her fast auf die Wiese ;) und da ist der Frachter auch schon neben uns :o
In 20 cm Abstand fährt das Salzschiff langsam an uns vorbei, die Mannschaft grinsend auf Deck ;D
Erst jetzt wird uns bewusst, dass neben uns auf Land die Autofahrer stehen geblieben sind, um zu sehen, wie wir über den Haufen gefahren werden!!!!
Hat zum Glück nicht geklappt :P
Am Anleger in Aigues Mortes haben wir dann erst mal unseren Adrenalinspiegel runtergefahren und gründlich in die Karte geschaut.
Tatsächlich! Zwischen 15 und 17 Uhr darf man diesen Kanal eigentlich nicht befahren, weil dann die Salztransporte unterwegs sind! Das hatten wir übersehen und es hatte uns auch niemand darauf hingewiesen.
Gut, dass es am Erne keine Salztransporte gibt!!!
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: oliver k. am 11.09.2012, 08:58

Gut, dass es am Erne keine Salztransporte gibt!!!

.... dafür aber Ruderboote!!   >:(

Ist uns dieses Jahr auf dem SEW pasiert. Werde ich später sicher noch posten.
Wer nicht warten kann oder will, Tourtagebuch 2012 / Tag-2 "Die Ruderbootattcke".

Grüße
   Oliver
 
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: bádoir am 11.09.2012, 12:01
 ;D  Ui, der Thread läuft ja spitzenmäßig!
Da muß ich mein Gewissen auch noch weiter erforschen.......
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Herbert47 am 11.09.2012, 15:42
Na gut, dann "Hose runter"!

Anno 1991war's, der zweite Trip nach Irland. Bei CC eine Clare ab Banagher gebucht. Unser damaliger Steuerraddreher (Captain wäre vermessen) übernahm mit uns ein nagelneues Boot mit 5 Betriebsstunden. Der irische Einschuler war hoch erfreut als er hörte "No Instruktion, i am a very good Driver". Daher nahm er dankend das Glas Jameson entgegen und schickte uns zur Tankstelle am Ende des Steges. Unser Liegeplatz war leider der letzte bei der Uferböschung. Mit stolz geschwellter Brust schob unser Driver rückwärts aus der Lücke und mit gekonnten Gasstößen zwischendurch fuhr er wirklich super Richtung Böschung im Retourgang. Das logische Ergebnis: Heck mit Schwung auf die Böschung rauf.
Der kleine Ire war zuerst damit beschäftigt, daß bei dem Rumpler kein Tropfen Whiskey aus dem Glas kam, dann meinte er: Jes, you are a very good Driver.
Das Ende der Geschichte: nach dem Tanken gab es drei Strafrunden vor der Marina und unser Spezialist hört den very good Driver heute noch bei jeder Gelegenheit.
PS: Dank des "Deppenschutzes" vor der Schraube ist nichts passiert.
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: vietsinn am 12.09.2012, 12:16
Denn mal los!

April 2007 - die Schmach von Lanesborough

Auf meinem dritten Bootsurlaub waren wir mit drei Waveprincesses von Waveline unterwegs.
Nach 2004 mit zwei Booten von Waveline und 2005 einer Elegance von ESL zum ersten mal als echte "Flotte"...
Drei Boote, das waren meine Eltern - mein Vater der alte Seebär hatte bereits einige Boots-Angel-Touren hinter sich.
Das waren gute Freunde auf ihrem Jungfernturn mit jede Menge Mut.
Und das waren meine damalige Lebensgefährtin mit mir, auserkoren immer vorzufahren.

Sonntag, es geht los, ein herrlicher Lough Ree lädt bei bestem Wetter zum überqueren ein.
Mit viel Wasser unterm Kiel und jede Menge Platz nach allen Seiten fühlen wir uns wie Kapitäne, die niemals etwas anderes getan haben, als irisches Gewässer zu befahren.

Dinge untereinander absprechen? Wozu? Die mitgebrachten - und an jeden Skipper verteilten - Walkie Talkies funktionieren unter Deck eh nicht.

Nach drei bis vier Stunden: Lanesborough, der "neue Hafen", nahezu leer, gehört uns.
Wind? Na und? Ist doch genug Platz! Mal eben rückwärts in eine der Parktaschen rein!

Genau diese Gedanken hatten wir wohl unabhängig voneinander alle drei...
Verbunden mit dem deutschen Gedanken, stets ein Rudel zu bilden, holte uns die Realität schnell ein.

Mir als erstem Boot gelang durch den landaufwärts blasenden Wind das erste Anlegemanöver nicht, wir trieben vom seitlichen Steg landwärts weg. "Kein Problem!", mal eben nach vorne ziehen und ein neuer Anlauf!

Es gab kein vorne mehr... Genau vor uns hatte gerade mein Vater seine Position erreicht, um rechts neben uns einzuparken. Rechts neben uns gab es allerdings nicht (mehr), da waren nun - dank des Windes - wir...

Kein Grund zur Panik! Dad kann doch ohne Probleme was zurück fahren um mir Platz zum manövrieren einzuräumen.
Für das Boot meines Vaters gab es jedoch kein zurück...

Unser Skipper von Boot drei hatte - beeindruckt ob der Lässigkeit unserer Fahrweise und dem Mut zur Tat bei seinem ersten richtigen Anlegemanöver - nicht zurückstecken wollen, und war brav und zügig gefolgt, um sich nun direkt hinter dem Boot meines Vaters wiederzufinden...

Durch die tatkräftige Hilfe von Willi (hier aus dem Forum (auch beinahe korrekt nachzulesen in dem Reisebericht auf Tina´s und Willi´s Seite)) konnte unser Boot anlegen.

Papas Boot treibt jedoch unaufhaltsam an Land. Der schwarze Marker und die Metallmatten am Ufergrund stoppen diese Fahrt...

Tina und Willi helfen schliesslich unserem Skipper von Boot drei das Boot an den Steg zu bekommen und auch mein Vater schafft es zurück vom Ufer an den Steg.

Nach einem Telefonat mit Anita von Waveline, prüfenden Blicken in das Bootsinnere konnten wir später weiterfahren um dann in der geschlossenen Schleuse von Rooskey zu übernachten.

2009 sind wir übrigens mit fünf Booten nach Lanesborough zurückgekehrt und konnten - dank genügend Abstand beim anlegen - nun "glänzen"...

Viele Grüße!

Dierck
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: bádoir am 12.09.2012, 13:53
Badoir, hätte gern deinen Gesichtsausdruck gesehen, als die Erleuchtung plötzlich über dich herein brach... :)


Der wäre im Rauch zum Glück wohl nicht zu erkennen gewesen. :)

Das war nun wirklich oberpeinlich, aber etwas hätte ich noch. Das war genau so dämlich; es war allerdings am  zweiten Tag meines allerersten Bootsurlaubs und ist obendrein nach 21 Jahren längst verjährt.

Mutig ging es seinerzeit zur Jungfernfahrt, meine Erfahrungen bis dahin beschränkten sich auf Ruderboote im naturgemäß strömungsarmen Bodensee.

Nach einer Blitzeinweisung (Ablegen-Wenden-Anlegen) ging es los. Der Shannon bot keine Schwierigkeiten, dafür war aber Lough Ree  übelst gelaunt. Nach der Hölle von Lough Ree habe ich mich stillschweigend schon mal zum Admiral befördert, wer oder was konnte mir noch etwas anheben? In Lanesborough machte ich vor dem Anlegen schon mal in gutem Abstand oberhalb der Brücke die Wende und legte  mit Bug Richtung Lough Ree am Kai an. Nach einer wohlverdienten Pause sollte es wieder zurückgehen.

Mit dem Heck in die Strömung anzulegen, ist ohnehin nicht optimal, aber dann kam der Hammer: Beim Ablegen machte ich die Heckleine zuerst los, und es kam, was kommen mußte: Langsam bewegte sich der Heck vom Land weg. Bevor ich reagieren konnte, hat aber der Skipper hinter mir das Malheur erkannt und mit dem Bootshaken die Heckleine geangelt und wieder festgemacht.


Mit ihm ergab sich dann noch ein netter Ratsch. Nachdem er auch schon in Griechenland unterwegs war, waren die Themen unerschöpflich.

Aber zwei Sachen habe ich ein für alle mal gelernt:

Immer erst die Leine stromab losmachen (was am schnell strömenden Barrow noch viel wichtiger ist).

Und die zweite: Sich nicht über Anfängerfehler mokieren, sondern schnell zur Hilfe eilen. Mehr als einmal habe ich auf diese Weise ganz patente Skipper kennengelernt.
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: paolo am 12.09.2012, 14:15
Spitzenmässige Stories!!!
Selten so gut gelacht, kennt man das doch irgendwie alles irgendwie ein bisschen...

Stevie. du solltest einen Preis ausloben, für die beste Geschichte, die in diesem Thread gepostet wird. Preisverleihung dann zu Weihnachten, haha.

Hoffe auf weitere herunter gelassene Hosen,  weiß gar nicht, welche ich im Moment favorisiere. Die sind alle saugut :)

paolo
Titel: Augen auf beim Kartenlesen ...
Beitrag von: Volpi am 12.09.2012, 17:47
SEW - Haughtons Shore - Oktober ...

Nach wie allermeistens einer guten Nacht und einem ausgezeichneten Frühstück wollten wir uns weiter auf den Weg machen Richtung Erne.
Der Kapitän machte den morgendlichen Check und ich brachte die Kombüse wiede rin Ordnung. Kann ich schon ablegen fragte meine bessere Hälfte. "Klar"  sagte ich "wie besprochen Richtung Norden" und "ich komme dann auch gleich nach oben". Gleich waren in diesem Fall vielleicht so gute 5 Minuten.
Als ich dann gemütlich meinem Kapitän über die Schulter schaute und fragte, wo wir denn sind, sagte er auf die Karte deutend :"Ja ,da". Ich sah mir die Karte mit dem heutigen Reiseweg an und verglich mit dem was ich sah. Ich sah in diesem Fall unser Boot in einer beachtlichen Bucht und nicht auf dem Kanal wo wir sein müssten.

Lange brauchte ich mich nicht wundern, denn das Boot bewegte sich nicht mehr viel. Trotz Vollgas vor und wieder zurück (Mein Kapitän vermutete Tang an der Schraube) tat sich nichts mehr. Da auch mein Blick auf die Karte mir einen seichten , nicht einzufahrenden, Uferstreifen signalisierte nahm ich gleich an, dass wir auf einer Sandbank sitzen.

Alles Schauken und Hüpfen nutzte nichts. Was tun? Marina anrufen und berichten was passiert ist. Auf Hilfe warten, was im Oktober recht lange dauern kann und wir ja auch nicht direkt an der Wasserstraße lagen. Nein, der Kapitän enterte das dieses Mal recht nützliche Dingi  8) und begann,  im nun leicht einsetzenden Regen, zurück zum Hafen zu rudern. Dort lag bei unserer Abfahrt eine Barge mit vielen jungen Leuten an Bord. Konnten die uns helfen?

Nach einer Ewigkeit schien es mir, sah ich wirklich eine Barge in unsere Richtung tuckern und erkannte meinen Kapitän an Deck. Natürlich kamen sie nicht direkt an unser Boot sondern blieben eine Leinenlänge entfernt. Mein Mann stieg wieder ins Dingi und mit einer Leine ruderte er wieder an unser gestrandetes Boot. Die Leine wurde an einer Heckklampe  festgemacht und unsere Retter legten den Rückwärtsgang ein und zogen uns sanft aus der mißlichen Situaltion. Nachdem wir wieder frei waren und ganz langsam in sicheres Gewässer zurückgefahren waren, dankten wir dem Deutschen...!, tranken zusammen einen ordentlichen Rettungsschluck Jameson und fuhren weiter unseres Weges.

Seit diesem Zwischenfall bin ich immer gleich mit als Lotse auf der Brücke. Und nur mit Karte!

 
 
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: paolo am 30.09.2012, 11:16
Zwar nicht dumm oder peinlich, aber trotzdem bemerkenswert:

Vorletzten Samstag lag ich an meinem Lieblingsanleger Crom Castle. Mitten in der Nacht spürte ich im Schlaf, dass irgendwas an meiner Schlaf-Decke fummelte. Und das gehörte definitiv nicht zu dem Traum, den ich gerade träumte.
Ich wurde wach, zunächst noch regungslos, während immer noch an mir rumgefummelt wurde.
Dass das nicht Mutti sein konnte, war mir sofort klar, die war ja mal wieder Zuhause in Köln geblieben.
Und während ich immer noch in Windeseile überlegte, wer oder was das sein könnte, stieg das Etwas plötzlich auf meinen Bauch.
Das war zuviel.
Ich schreckte hoch und das Etwas drückte sich sofort von meinem Bauch ab und sprang auf die Kombüsenanrichte Richtung kleinem Kippfenster über dem Herd, welches wie immer offen stand. Inzwischen hatte ich den Lichtschalter über mir angeschaltet  und ich sah ein etw 40-45cm langes dunkles Tier, das in Panik einen Satz zum Kippfenster machte, aber keinen Halt fand und im Herunterfallen Thermoskanne, Teekessel und eine nicht weggeräumte leere Bierdose vom Vorabend umschmiss.
Ich schoss aus meiner Salonkoje der Carlow Class, sprang die vier Stufen zum Steuerstand hoch, riss die unverschlossene Tür auf und rief nach unten: "Komm her Kätzchen, hier raus ist's einfacher". Aber da war unten schon Ruhe, das Vieh hatte tatsächlich den Rückweg durch's Kippfenster geschafft.
Ich stieg wieder hinab und schaute ungläubig auf die schmale Öffnung des Fensters. Der Spalt war vielleicht sechs, sieben Zentimeter groß. Kaum vorstellbar, dass da eine Katze durchpasste.
Auf den Schreck goss ich mir einen kleinen Schluck aus der Jameson Pulle ins Glas ein und wahrend der Whiskey meine Kehle hinunter floss, schloss ich das Fenster, stieg wieder in meine Koje und löschte das Licht.
Am nächsten morgen traf ich Jeroen und seine Frau Maria, die mit ihrem Boot Lady Mary direkt mir gegenüber lagen, auf dem Steg und erzählte Ihnen von dem nächtlichen Vorfall.
Jeroen meinte, ob ich sicher sei, dass das eine Katze gewesen sei, sie hätten am gestrigen Nachmittag einen Marder am Ufer gesehen...

Für mich war's eine Katze, vielleicht aber auch ein Marder, keine Ahnung...
Zwei Tage später lag ich wieder in Crom und ließ nachts beide Kippfenster in der Kombüse offen stehen. Aber es stellte sich kein nächtlicher Besuch mehr ein :)

paolo
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Pepe am 01.10.2012, 19:48
Hallo zusammen,

da verstand ich plötzlich auch was fremd-schämen bedeutet............

            (http://www.abload.de/img/dsc_7763bc6ufx.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=dsc_7763bc6ufx.jpg)

Gruß Pepe
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Frank & Steffi am 01.10.2012, 20:16
... das war bestimmt nur die Bettwäsche, die über Nacht ein wenig klamm geworden ist und dort zum trocknen hing!  ;) ;) ;)
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: charon27 am 01.10.2012, 23:54
Nene....des is keine bettwäsche,

mit Sicherheit ein verkleckertes geschirrspültuch.

Sieht man doch an der handlichen Größe. ;D



Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Frank & Steffi am 02.10.2012, 07:22
... handlichen Größe. ;D

Genaaauuuu! *Kopfklatsch* - wie konnte ich das nur verwechseln...!  ;D ;D ;D

Schönen Tag
Frank
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Volpi am 02.10.2012, 15:02
 :-[ Wie peinlich !
Und bei dem großen Boot ist es eine größere Crew, die sich so einem eigentlich primitiven Eindruck aussetzt...

Gruß
volpi
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Pepe am 03.10.2012, 12:38
OK

Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: skipper am 03.10.2012, 12:58
Da es hier um:
Zitat
Meine duemmsten/peinlichsten ...
geht, hast Du Dich mit Selbstauslöser fotografiert?

Und ansonsten ... was bitte ist daran "peinlich" oder gar "primitiv"? Also gut - über "peinlich" liesse sich vielleicht reden ... Lasst Die Leute doch ihren Spass haben - die Zeiten, wo die Yachtetikette unseres geliebten Grossadmirals galt, sind gott-sei-dank vorbei.

Nix für ungut - aber es wäre doch schade um den Thread  :)
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: HJ am 09.10.2012, 11:35
Also ich habe da auch noch was, damit will ich dann Frankreich abschliessen.
Es war der gleiche Trip, wie das Malheur mit der Sandbank auf der Seine.
Trockener Sommer einhergehend mit Niedrigwasser - somit war das kontrollierte "Aufsetzen"
unser täglicher Begleiter. Allerdings immer nur dann, wenn auf den z.T. engen Kanälen
Berufsschiffer entgegen kamen. War dann eigentlich auch nichts besonderes mehr.
Wir kammen immer aus eigener Kraft wieder frei.
Einmal wollte es halt wieder nicht klappen mit dem freischwimmen. Aber wir waren
nicht allein. Ein Angler war richtig glücklich, helfend eingreifen zu können.
Nach dem Bonjour kam gleich pas de probleme.
Bewaffnet mit einem Uralt Citroen im Wellblechdesign wurde mittels Seil eine Verbindung
hergestellt. Also Stossstange und Hausboot vereint.

Auf Zuruf fingen wir an zu schaukeln und er gab Gas. Und noch mehr Gas.
Aber das gefiel der Stossstange nicht so gut und sie verabschiedete sich von dem
dazugehörigem Auto.
Wir konnten uns alle (Helfer incl.),  trotz der misslichen Lage, ein Lachen nicht verkneifen.

Dosenbier und unsere reichlich vorhandenen Kleingeschenke linderten den Schmerz.
Auch hier sind wir wieder irgendwie frei gekommen.

Gruss
HJ


Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Henri am 09.10.2012, 22:18
Hallo Leute,

das sind ja wirklich tolle Geschichten. Ich amüsiere mich hier köstlich  :D.

Mit meiner ersten Bootstour auf dem Shannon 2009 und der demnächst folgenden zweiten,im Sept.2013 (Steve sei Dank  ;)), verfüge ich leider noch nicht über eure Erfahrung, bin ich praktisch noch Novize (auch wenn es sich zum Abschluss unserer Tour nicht mehr so angefühlt hat  ;D).

Aus diesem Grund möchte ich meinen peinlichsten Moment einmal als "Anfängerfehler" hier posten.  ;)

2009
Wir, ein Kegelclub von 10 Peronen auf der damals praktisch nagelneuen Roscommon, für alle die erste Tour, waren nach einem schönen Abend im Killeen von Shannonbridge nach Norden unterwegs. Wir hatten vor, uns bei herrlichstem Septemberwetter  8), Clonmacnoise anzusehen. Es war das Jahr mit dem extremen Hochwasser, sodass wir auf dem Shannon immer das Gefühl hatten, uns auf einem riesigen See zu bewegen, aus dem hier und da die Kühe und Pferde heraus ragten  ???....Seekühe und Seepferde also... ;D. Die Strömung auf dem Wasser war schon recht stark, sodass ich das Gefühl hatte nur sehr langsam voran zu kommen.

Der Anleger war von weitem schon gut zu erkennen, sodass ich mir mein Anlegemanöver im Geiste schon einmal zurecht gelegt und dies mit meinem Navigator auch so abgesprochen hatte. Da der äußere Jetty vom Ausflugsdampfer und auch die Jetties in Fahrtrichtung alle belegt waren, wollte ich um den Jetty herum und auf der anderen Seite mit dem Bug zum Steg so anlegen, dass wir schön durch die auf der linken Seite befindlichen Luke aussteigen könnten. Die Wende war perfekt und der Strom drückte uns nun langsam, wie geplant Richtung Steg in die anvisierte Lücke, sodass ich nur ab und an mit den Seitenstrahlrudern korrigieren musste.

In diesem Moment kamen unsere 5 Damen an Deck, die bereits einen lustigen Frühschoppen hinter sich gebracht hatten und plapperten sofort laut und lustig los, dass sie doch lieber über die Hecktreppe aussteigen würden...dass wäre doch viel bequemer.

Naja dachte ich, bevor mich noch eine der Damen von der Flybridge schmeist  ;), tust du ihnen doch den Gefallen, weil das Wetter auch so schön war  ;D.

DAS WAR EIN RIESIGER FEHLER !!!

Wenige Augenblicke später, nachdem ich mein geplantes Möver abgebrochen hatte und das Ruder herum riss um das Boot zu wenden, lag ich mit der vollen Breitseite in der Strömung. Diese erfasste nun unser Boot mit solcher Kraft, dass ein vernünftiges Steuern nicht mehr möglich war.  Wir trieben, ob wir wollten oder nicht, seitwärts auf den Jetty und die dort stehenden Boote zu.  Bei einem Blick nach Steuerbord, Richtung Steg, konnte ich die Panik der dort liegenden Skipper gut erkennen, die Teils fluchartig ihre Boote verließen, als wir mit unserem 15 Meter Flaggschiff, breitseits auf Ramkurs waren.

Glücklicherweise, waren die dort liegenden Boote scheinbar alle kürzer als die herausragenden  Stege.  :) Jedenfalls gab es wenige Augenblicke später nur ein leichtes Ruckeln, als wir fast sanft, quer an den Anleger gedrückt wurden. :o Meine Crew und ich hatten uns eigentlich schon auf einen harten Aufprall eingestellt  :D.

Mit vereinter Hilfe meiner Crew, sowie den anderen, dort anwesenden, erfahrenen Skippern, konnten  wir das Boot dann mit Muskelkaft und Maschienenunterstützung längsseits in die Box ziehen, sodass unsere lustigen Damen dann auch ganz bequem den Steg über die Hecktreppe ereichen konnten. ;D Da das Anlegen sanfter als erwartet war, hatte das Boot selbst, Gott sei Dank, keinerlei Schaden genommen und wir waren um eine Erfahrung reicher  ;D.

Das war auf unserer ersten Bootstour eigentlich so ziemlich das einzigste Mal, dass wir echt in Bedrängnis gekommen sind. Ich lasse mich einmal überraschen, was uns auf unserer nächsten Tour so alles wiederfährt.

September 2013 - Irland wir kommen wieder, wenn auch mit kleinerer Crew aber auf gleiche Boot !!! ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Liebe Grüße aus NRW
Henri



Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: ukmueller am 10.10.2012, 02:51

September 2013 - Irland wir kommen wieder, wenn auch mit kleinerer Crew aber auf gleiche Boot !!! ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Liebe Grüße aus NRW
Henri






Ich rat jetzt mal, Ihr lasst die Frauen zu Haus???

gruss,
Uve

((war vielleicht an der alten Seemannsweisheit: "Alles was nicht ueber den Schanddeckel pinkeln kann bringt Unglueck" doch was dran?)  (Badoir, hast Du vielleicht eine Meinung zu dieser Theorie?)
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Henri am 10.10.2012, 09:03
hahahah ;D

Nein  Uve...nicht ganz.  ;)
Diesmal geht es mit meiner Frau und zwei befreundeten Pärchen auf Tour.

Aber deine Idee ist auch nicht schlecht...  :D

Grüße
Henri
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Bernd Groten am 11.10.2012, 10:45
Es war im Oktober 2003, der Sommer war wohl ziemlich trocken und wir hatten nur wenig Wasser unter dem Kiel.  Auf dem Weg nach Belturbet hatten wir kurz vor Bun Bridge an der alten Furt bei langsamer Fahrt eine Grundberührung. Wir haben sofort aufgestoppt und trieben weiter, kurz alles durchgecheckt und bis zum Steg an der Galloon Bridge weitergefahren. Nach der Mittagspause nochmal alles durchgesehen, konnten aber keinen Schaden feststellen. Auf der Weiterfahrt nach Belturbet ließ sich das Boot wie gewohnt fahren und steuern. Hier und da nochmal angelegt und abends in Belturbet angelegt.
Nach einer durchzechten Nacht im „Sven Horces Shoes“  sollte es nach dem Frühstück wieder zurück Richtung Carrybridge gehen.
Und dann begann der „Spaß“. Wir legten wie gewohnt ab. Ich muss dazu sagen, ich „hasse“ das wenden in Belturbet. Mit zwei Dinghys mit Außenbordern im Schlepptau sind die gedrosselten Boote bei der stärkeren Strömung ziemlich behäbig. Ich fuhr an die rechte Uferseite stromaufwärts schlug das Steuerrad hart links ein und…. nichts tat sich. Das Steuerrad klemmte. Maschine aufgestoppt, wir gingen leicht quer und trieben zurück, Maschine halbe Kraft nach vorn…. wir standen in der Strömung und fuhren so langsam auf die recht Uferseite zu. Keiner am Steg bemerkte unsere Not. An der Marine in Beltrurbet saß eine Crew und frühstückte draußen. Ich rief dem Kumpel an unserem Burg zu „Anker raus“. Ich ließ uns zurücktreiben, der Anker packte am Grund… wir standen. Gott sei Dank. Ruder gescheckt. Keine Blockade mehr. Heckklappe geöffnet, Steuerrad bewegte sich, die Ruderstangen bewegten sich. Ich wollte noch das Getriebe im Boot kontrollieren, aber der Kumpel am Bug verstand mein Zeichen falsch und löste den Anker… wir trieben auf das „Frühstücksboot“ zu, das Ruder klemmte wieder, Kommando: „Anker raus“ Boot stand. Inzwischen hatte das Frühstücksboot begriffen das was bei uns nicht stimmte, aber Hilfe anbieten oder holen, um Gottes Willen…
Da es noch vor 8 Uhr war, war auf der Marina von Emerald noch alles ruhig. Was tun?
Plan A:  warten bis auf der Marina das Leben begann,
Plan B: Das Boot mit dem Dinghy an den Steg ziehen,
Plan C: die Dinghys an den Steg schaffen, damit die aus den „Beinen“ waren; mit einem langen Seil und mit der Unterstützung des Motors und der Sicherung durch den Anker das Boot an den Steg ziehen/fahren.
Plan B lehnte ich sofort ab, viel zu gefährlich; Plan A konnte noch ne Stunden dauern und wir ankerten so halb in der Fahrrinne; Plan C als durchaus machbar.
Ich entschied mich für Plan C.
Da am Steg über uns keine Boote lagen, hatten wir genügend Platz für diesen Plan. Auch konnten uns eigentlich keine Boote von stromaufwärts in die Quere kommen da ja keine am Steg lagen.
Die beiden Seile (Heck und Bug) verknüpft, alles von Boot was Beine und Arme zum Ziehen hatte und mit den Dinghys rüber zum Steg. Das Seil war lang genug, ich blieb als einziger auf dem Boot und gab vorsichtig Gas und tatsächlich steuerten wir auf den Steg zu. Die Jungs auf dem Frühstücksboot schauten interessiert zu…..
Geschafft…wir machten das Boot am Steg fest und lagen uns glücklich in den Armen. Jetzt noch den Anker, der Quer zur Fahrrinne lag einholen, Erne Marine informieren und feiern bis der Arzt kommt. Ich dachte mir noch schlimmer geht’s nimmer….. aber denkste.. der Anker hing fest, alle Bemühungen schlugen fehl… was jetzt… drei Mann ins Dinghy,  Ankerseil/kette aufnehmen und über den Anker hinausfahren (wie beim Hänger auf Hecht) und dabei mit den Rudern auf dem Boden rumgestochert und ein paar Böse Flüche Richtung Himmel gesendet.   Ich weiß heute noch nicht was geholfen hat, plötzlich gab der Anker nach und nach wenigen Minuten war die Fahrrinne wieder frei. Minuten später kam ein Hausboot von Belturbet flussabwärts an uns vorbei gefahren…
In nachhinein glaube ich wäre Plan A die klügere und richtigere Variante gewesen…
Gegen 9:00 Uhr kam ein Monteur von Emerald und schaute sich den Schaden an. Das komplette Kunststoffgetriebe hinter dem Steuerrad war zerstört. Die Zahnräder die noch ganz waren brachen bei der kleinsten Berührung in mehrere Teile auseinander. Der Zahn der Zeit und der unsanfte Schlag an der Furt muss dem Getriebe den Rest gegeben haben.
Und dann wurde es lustig. Ich habe dann Eric, den Monteur von Erne Marine, über den Schaden informiert. Nach fünf Minuten kam der Rückruf, er würde uns mit dem Auto abholen und wir bekämen ein anderes Boot. Die Bitte unsere Koffer und ein großes Auto mitzubringen schwingt wohl noch heute über den Äther… Er kam mit seinem uralten Nissan Schrägheck ohne Koffer. Den Begriff „toten Mann“ kannten die Junges alle noch vom Barras und so packten wir 5 unsere sieben Sachen incl. Speisen und Getränke und alles ab in den Nissan… 5 erwachsene Männer plus Fahrer. Ich hatte mit meinen 2,03 wenigsten den Vogel abgeschossen und konnte vorne sitzen. Erst wurde der Kofferraum gefüllt, dann die vier Jungs auf die Rückbank verfrachtet und der Rest weiter mit Gepäck aufgefüllt. Die Jungs auf der Rückbank konnte man nicht sehen. Auf der 30 minütigen Fahrt nach Erne Marine setzten wir dann mehrmals auf und von hinten kam dann immer unter Gejohle die Frage, ob das wenigsten diese Lenkung auch aushalten würde.
Im Übrigen brauchten wir weder den Schaden bezahlen noch wurde die Kaution einbehalten.
Für  die Newbies unter uns, in den nun mehr 35 Jahren auf dem Erne hatte ich insgesamt nur zweimal größere technische Probleme und die waren wohl dem Alter der Boote geschuldet.
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: oliver k. am 11.10.2012, 22:43

....okay, noch Einer!

2003, auf dem Weg von Carrick On Shannon nach Belturbet.
Der dem "Angelsport" verfallene harte Kern unserer Crew wollten unbedingt einen kurzen Abstecher in den Lough Scur machen. Eigentlich hatte ich vor auf kürzestem Weg nach Keshcarrigan zu fahren. Aber selbst in meiner Funktion als "Kapitän und Reiseleiter" musste ich mich der Mehrheit beugen. Als Freizeitangler mag das ja vielleicht aufregend sein, aber als Käpt'n immer im Kreis schleichen zu müssen macht wirklich keinen Spaß und legt sich mit der Zeit auf die "Augendeckel".  ;)
Nachdem wir eine ganze Weile im gemütlichen "Angeltempo" über den See getuckert waren, rief mir einer der angelnden Crewmitglieder zu, ich solle doch mal etwas schneller fahren. Ein kurzer Blick auf den Drehzahlmesser sagte mir aber, daß der Diesel wie immer exakt 1000 Umdrehungen machte. Also kein wirklicher Grund noch mehr Gas zu geben. Zehn Minuten später rief er wieder, daß ich mehr Gas geben soll, sein Wobbler schwimmt nur noch an der Oberfläche. Als ich ganz dann dezent nach rechts schaute, sah ich einige Meter hin immer noch die selben Seerosen, die ich schon zehn Minuten vorher gesehen hatte?!? Plötzlich hatte ich das Gefühl, wir stehen auf der Stelle.  ???
Nachdem ich mich von meinem Sitz erhoben und links und rechts ins Wasser geschaut hatte, bestätigte sich dieser Eindruck. Komisch ist nur, daß Keiner was gemerkt oder auch nur den kleinsten Ruck verspürt hat. Das muss 'ne Sandbank, Schlick oder irgendwas Weiches sein. Rückwärtsgang, Vollgas, Vorwärts, Vollgas, Rückwärts, nichts passiert. Scheiße, wir sitzen fest.  >:(
Zwei zufällig vorbei kommende Angler mit einem Dingi und Außenbordmotor boten uns spontan Hilfe an. Ein Versuch kostet ja nichts. Seil dran und alle Mann außer dem Käpt'n ins Dingi. Das war im Prinzip schon mit den unzähligen Maden, Würmern, toten Fischen und den beiden Anglern "überladen", aber als dann noch zusätzlich fünf Mann rein kamen, hatten Bordwand und Wasseroberfläche die selbe Höhe.
Der Außenborder gab Alles, das Seil war bis zum Anschlag gespannt und ich hatte auch den Hebel auf Vollgas. Nicht einen Zentimeter haben wir uns bewegt. Die beiden Angler haben sich dann verabschiedet und uns versprochen an Land den Vermieter telefonisch zu verständigen. Der Gedanke daran hier auf ein "Rettungsboot" warten zu müssen und am Ende noch ein Haufen Bergungskosten zu löhnen, ließ mir allerdings keine Ruhe.  :-\
Irgendwie müssen wir den Scheißkahn doch zum Wackeln bringen können. Okay, Wassertanks leeren, alle Mann aufs Bug und dann auf Kommando synchron das Gewicht nach links und rechts verlagern. Der Diesel brüllt unter Vollast im Rückwärtsgang, schwarze Dieselwolken ziehen über den See und am Heck kommt der blanke Schlamm an die Oberfläche. "Liiinks-reeechts-liiinks-reeechts-liiinks … ", das Boot fängt tatsächlich an sich im Rhythmus ganz langsam hin und her zu neigen. Endlich, es bewegt sich was, wir machen wieder Fahrt!! Jetzt nichts wie wenden und raus aus dem Lough Scur.
Unterwegs kam uns dann tatsächlich noch ein Bergungsboot vom Vermieter entgegen. Die haben kurz unser Boot auf äußere Schäden gecheckt und dann noch Gute Fahrt gewünscht. Ich habe dann beschlossen, solange ich Käpt'n bin und das Sagen habe, wird ein Bogen um den Lough Scur gemacht!!!!

Oliver
 
Titel: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: willupp am 05.03.2013, 18:59
Hier ein Erlebnis während unseres ersten Irland-Urlaubs auf einem Boot (1980):

12.09.1980 Dromineer Harbour: Der Sturm hatte nicht nachgelassen, und die meisten von uns hatten nur wenig geschlafen. Die Fahrt nach Killaloe würden wir uns wohl abschminken können. Unsere belgischen Nachbarn wollten auf die andere Seite des Hafenbeckens wechseln, da der Kai dort im Windschatten lag und die Wellen nicht so hoch waren. Wilhelm versuchte vom Ufer aus deren Boot abzustoßen, da sie gegen den Wind nicht von der Stelle kamen. Er schaffte es auch, konnte aber das Gleichgewicht nicht halten und plumpste im Zeitlupentempo kopfüber ins Wasser. Als ich "Mann über Bord" rief, nahm das keiner ernst. Wilhelm aber konnte noch stehen und wuchtete sich an Land zurück. Er stand da wie ein begossener Pudel.
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: stg am 30.08.2013, 13:01
Shannon 1993.

Meine Eltern und ich sind auf einer Tara36 unterwegs, es ist unsere dritte Saison.
2 wunderschöne Wochen liegen hinter uns, es sind nur mehr ca. 300m bis zum Jetty der Tara Basis - wir gleiten langsam, quasi im Landeanflug, dahin.
Bevor ich weiter erzähle muss ich erwähnen dass wir seit Anfang an ziemliche Perfektionisten sind (vor dem ersten Trip 1991 haben wir stundenlang Knoten geübt) und die Seile werden bei uns an Bord nicht einfach hingeschmissen, sondern an Deck zu einer schönen Schnecke gedreht. Hat den Vorteil dass man im Anlegemanöver nicht plötzlich draufkommt, dass sich alles verheddert hat.

Plötzlich bemerke ich, dass jemand bei der vorderen Leine geschlampt hat, diese ins Wasser gefallen ist und nebenher in selbigem schleift.
Ich nehme das Seil und da es sich etwas verknotet hat löse ich es und will es entwirren und an Bord holen - gebe dabei anscheinend ein paar Zentimeter nach - ein Ruck am Seil - der Motor stirbt ab und plötzlich ist es totenstill und wir treiben ca. 20m vor dem Steg manövrierunfähig am Wasser. Das Seil hatte sich um die Schraube gewickelt.

Wir müssen uns durch Rufen bemerkbar machen und werden dann zum Steg geschleppt. Boah, war uns das peinlich.

LG Stefan
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: oliver k. am 02.10.2015, 16:23
Wie an anderer Stelle bereits angekündigt, möchte ich diesen Thread mal wieder aus dem Schlaf erwecken und mit Leben befüllen.

@Paolo: Es folg aber nicht die Story mit den zwei Fendern sondern eine bereits weiter vorne angesprochene Episode.

"Die Ruderbootattacke"
Montag 14. Mai 2012 um 13:44 Uhr, wir befahren den SEW irgendwo zwischen Bridge No. 22 und 23. Ich habe das Steuer an ein Mitglied meiner Crew übergeben, das immer dann zum Einsatz kommt, wenn ich keinen Bock mehr habe bei starkem Regen allein oben auf der Fly Bridge zu sitzen und Navigation vom innen Steuerstand gefragt ist.
Unmittelbar nach einer Kurve kommen uns an einer ziemlich engen Stelle plötzlich diverse Ruderboote entgegen. Das sind aber keine "Dinghys" auf die Paolo so schwört, sondern klassische Sportboote. Um es genauer zu sagen, zwei Zweier und zwei Vierer (ohne Steuermann) Die machen aber keinerlei Anstalten auch nur einen Millimeter ihre Linie genau in der Mitte vom Fluss zu verlassen oder gar die Ruder -von gefühlten 10m Länge- einzuholen bzw. nach hinten zu klappen. Da es an dieser Stelle wie gesagt nicht wirklich breit ist und es dementsprechend wenig Platz zum Ausweichen gibt, bekommt der 2.Steuermann scheinbar Panik. Er fährt soweit nach rechts Steuerbord, daß wir am Ufer langschrammen. Nur gut, daß wir genügend Fender dran haben. So läuft die ganze Sache relativ "gedämpft" ab. Leider hat aber Mutter Natur vor langer, langer Zeit mal beschlossen genau an dieser Stelle eine Baumgruppe am Ufer zu platzieren.  >:( Einer dieser Bäume hat sehr weit ausladende und tief hängende Äste. Die übernehmen dann auch prompt die Aufgabe der oberen Bürstenwalze in der Autowaschanlage, die  von den Scheinwerfern über Motorhaube, Frontscheibe, Dach, Heckscheibe und Kofferraumklappe alles wegräumt, was da nicht hingehört.
Ich springe sofort hoch auf's Oberdeck um eine erste Schadensanalyse zu erstellen. Wie gesagt, es war alles "weggeräumt". Nur daß sämtliche Gläser, Kaffeetassen, Bierbüchsen, Whiskyflaschen, Angelequipment und was sonst noch so  auf dem Tisch und diversen Ablagen gestanden oder gelegen hat, nicht in den dafür vorgesehenen Schränke oder Schubladen gelandet, sondern jetzt auf dem Boden verteilt ist. Von den Gläsern haben es leider nicht alle überlebt. Nur gut, daß die wenigstens leer waren, sonst würde sich bestimmt ein großer "Guinnessee" übers Sonnendeck ausbreiten.   :o
In der Annahme es handelt sich um "Einheimische", die mich sowieso nicht verstehen, rufe ich denen noch hinterher:"Wo kommt ihr den her, kommen da noch mehr von euch Deppen?!!?" Die prompte Antwort in rheinischer Mundart:"Aus Köln, und nein, es kommen keine Deppen mehr, wir sind die Letzten!!". Die haben bestimmt gedacht sie befinden sich auf dem Karnevalsumzug. Allerdings haben die, glaube ich, keine "Kamelle" zu uns hoch geworfen.   ;D

13:50 Uhr, ich habe mittlerweile wieder das Steuer übernommen. Mein schönes Boot, nee, wie das hier aussieht. Tausende Blätter, Blüten und kleine Äste die auf dem ganzen Boot und speziell an meinem Arbeitsplatz (Steuer und Sitz auf der Fly Bridge) verteilt sind. Als Kind und später auch als Lehrling Auszubildender wurde mir eingebläut, daß der Arbeitsplatz die Visitenkarte des Arbeiters ist und somit immer aufgeräumt sein muss.  ;)
Während ein anders Crewmitglied damit beschäftigt ist das Sonnendeck und den seitlichen Bereich von dem "Grünzeug" zu befreien, mache ich auf der Fly Bridge wieder klar Schiff. "Neee, du, da gibt man einmal das Ruder aus der Hand", schimpfe ich so vor mich hin. Ich konzentriere mich scheinbar etwas zu sehr auf die Reinigung, daß ich gar nicht nach vorne schaue. Als ich das dann endlich tue, hilft nur noch "Maschine volle Kraft rückwärts" und Bugstrahlruder "hart Backbord". Nur so kann ich in letzter Sekunde einen erneuten Einschlag in die Uferböschung verhindern. Der wäre auf Grund des wesentlich steileren Winkels auch entsprechend härter gewesen.  :o Jetzt brauch ich erst mal 'nen Whiskey.   ;)

Und was lernen wir aus diesem Vorkommnis?!?
"Wenn mal wieder Ruderboote von vorne kommen, bleibe  stur in der Mitte und warte ab was passiert".   ;D 8) ;D
 
Viele Grüße und weiterhin viel Spaß beim "Bootfahren"
    Oliver
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: paolo am 02.10.2015, 16:54
... dem Entgegenkommenden klar Kurs zeigen und .... halten.
So stehts im Lehrbuch geschrieben!

Und wenn du dann noch ein lang anhaltendendes Schallzeichen von dir gibst (du kannst aber auch die Bordhupe nehmen...), dann sollte der andere schon wissen, dass du nicht klein bei gibst

 :) :) :)
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: oliver k. am 02.10.2015, 17:04
.... So stehts im Lehrbuch geschrieben!
.... dann sollte der andere schon wissen, dass du nicht klein bei gibst

Ich glaube aber nicht, daß es für Ruderbootfahrer auch ein Lehrbuch gibt.  ;D

Mit dem "klein bei geben" ist das immer so 'ne Sache. Wie im Straßenverkehr, wenn Du mit dem Auto 'nen Radfahrer umfährst. Da kannst Du zehnmal im Recht sein und der dir im Suff die Vorfahrt genommen haben, der mit dem "Größeren", in dem Fall das Auto oder eben das Motorboot, hat immer die Arschlochkarte gezogen. Du wirst auf jeden Fall bestraft. Dir nehmen sie den Lappen ab. Dem Rad- oder Ruderbootfahrer passiert nichts Dem können die höchstens die Radlerhosen oder die Ruder wegnehmen.  ;D ;D ;D

Oliver
 
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Scoirish am 05.10.2015, 08:35
Na dann will ich hier auch noch mal meinen Senf dazu geben.

So habe ich es gelernt, aber wie so oft, sollten es alle Beteiligten wissen (Fahrradfahrer sind ja auch oftmals Anarchisten)


Seeschifffartsrechts - Kollisions Verhütungs Regeln (KVR)

Regel 17 Maßnahmen des Kurshalters
a.
i.Muss von zwei Fahrzeugen eines ausweichen, so muss das andere Kurs und Geschwindigkeit beibehalten (Kurshalter).

ii.Der Kurshalter darf jedoch zur Abwendung eines Zusammenstoßes selbst manövrieren, sobald klar wird, dass der Ausweichpflichtige nicht angemessen   nach diesen Regeln handelt.

b.Ist der Kurshalter dem Ausweichpflichtigen aus irgendeinem Grund so nahe gekommen, dass ein Zusammenstoß durch Manöver des letzteren allein nicht vermieden werden kann, so muss der Kurshalter so manövrieren, wie es zur Vermeidung eines Zusammenstoßes am dienlichsten ist.


c.Ein Maschinenfahrzeug, das bei kreuzenden Kursen nach Buchstabe a Ziffer ii manövriert, um einen Zusammenstoß mit einem anderen Maschinenfahrzeug zu vermeiden, darf seinen Kurs, sofern die Umstände es zulassen, gegenüber einem Fahrzeug an seiner Backbordseite nicht nach Backbord ändern.

d.Diese Regel befreit das ausweichpflichtige Fahrzeug nicht von seiner Ausweichpflicht.


Gruss,

Chris


P.S. Wenn die Hupe geht sollte man auch noch 5 (Fünf) aufeinanderfolgende Hup-Töne abgeben (Achtung - bleib weg - Gefahrenbereich verlassen)

P.P.S. ich möchte hier kein Korinthenkacker sein - aber Kanuten und Sonstige sollte man auch nicht ohne Einweisung aufs Wasser lassen
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Anitram am 05.10.2015, 09:12
Apropos begossener Pudel:
Letztes Jahr wollten wir im SEW Bargen anschauen. Der Besitzer der Marina bedeutete uns, in einer "Box" festzumachen. K.-H. parkte auch bravourös rückwärts ein und ich sollte das Schiff am Jetty festmachen.
Also runter auf die Badeplattform (Inverduke) und links festgemacht. Ein süßer Hund rannte auf dem Jetty herum und begrüßte uns schwanzwedelnd! Den Hund im Blick wollte ich das Boot noch rechts anbinden, aber man sollte halt schauen, wo man hintritt! Es machte plums - und weg war ich! Genau zwischen Badeplattform und Jetty getappt:-(  
Zum Gück konnte ich mich noch mit den Armen auf Jetty und Badeplattform abstützen, sodass ich nur bis zur Hüfte im Wasser landete! Die Schwimmweste war gar nicht mit dem Wasser in Berührung gekommen 8)
K.-H. zog mich dann wieder an Land und alle wollten sich schier ausschütten vor Lachen ;D ;D ;D
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: stg am 05.10.2015, 09:36
Tja, im Kontext mit dem Hund bekommt der Ausspruch "begossener Pudel" gleich einen neuen Touch  ;D
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: KarlHwrede am 05.10.2015, 10:01
Ich habe nix gesagt  ;D

Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Anitram am 05.10.2015, 10:09
Statt zu lästern solltet Ihr Euch Gedanken über das Rätsel machen :D :P
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: oliver k. am 05.10.2015, 14:58
.... Fahrradfahrer sind ja auch oftmals Anarchisten....
.... aber Kanuten und Sonstige sollte man auch nicht ohne Einweisung aufs Wasser lassen

(http://www.okhome.de/daumen_hoch.png)
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: bádoir am 05.10.2015, 18:57
Statt zu lästern....

Ich werde mich hüten. Auf Inishcorkish ging es mir genauso, allerdings mit der Folge einer satten Rippenprellung. Die hat fast den gleichen Unetrhaltungswert wie ein Rippenbruch, vor allem, wenn man am übernächsten Tag zurückfliegen muß.

bádoir
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Anitram am 05.10.2015, 22:39
Autsch :o :o
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Klaus am 06.10.2015, 06:31
Erinnert mich an: Lakeside Marina, 5:00am. Da's die Nacht durchgeregnet hatte und ich sowieso wach war, wollte ich bei den ersten Sonnenstrahlen kurz das Dinghi leerschöpfen. Wenn man in so ein Teil mit Schwung von der einen Seite einsteigt, steigt man unvermindertem Schwung auf der anderen Seite aus. Im Prinzip klar. Nur nicht morgens um 5. Mit "Ich war kurz schwimmen und brauche in Handtuch" bin ich aus 2 Gründen nicht durchgekommen: Brille kaputt (die habe ich in 3m Wassertiefe zwar zu fassen bekommen, dabei aber zerquetscht) und statt Badehose Klamotten an.

 :-[
Klaus
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: lisnarick am 06.10.2015, 13:38
Unter " dumm " - und mir heute noch peinlich kann ich auch etwas beitragen als passionierter Solofahrer. Südlich Killyhevlin Hotel, an der alten Rowing-Course-jetty (heute Corky) stand meine  Carlow mit der Backbordseite, Bug zum Fluss und nahe am Land, am in den Fluss ragenden Steg. Wie es sich gehört beim Loslegen: erst Motor an, dann Vorleine los, kleiner Stoss gegen das Vorschiff und dann ruhig die Achterleine los und.....aus welchem Grund auch immer, der Schalthebel stand auf geringe Fahrt voraus, das Schiff folgte dem Befehl, und mit der gelösten Achterleine in der Hand , und für eine halbe Sekunde fassungslos, blickte ich zu meinem sich langsam vom Steg entfernenden Boot. Nur ein verzweifelter Riesensatz mit Anlauf half, ich landete irgendwie auf der Ebene zwischen Kabinentür und Bordwand, unverletzt zum Glück. Mir war nicht zum Lachen zu Mute; da ich solo war, lachte auch sonst niemand, und geschämt habe ich mich auch solo.
Lisnarick
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: lisnarick am 06.10.2015, 13:46
Sorry, schludrig, Anleger heisst heute " CULKY ". Lisnarick
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Floh am 14.11.2018, 10:49
Zur Wiederbelebung des Threads nun auch mal ein paar „Dummheiten/Peinlichkeiten“ von mir:

1.   Teil: Dummheit

Mai 2013, Bootsübernahme, Kilkenny bei Carrick Craft Tully Bay.
Probefahrt brauchten wir nicht, war ja schon der zweite Urlaub (der erste war auch bei CC eine Carlow) auf einem Hausboot.
Der freundliche Mitarbeiter von CC (Ich könnte schwören es ist Dr. Bob vom RTL-Dschungelcamp ;D) fragte noch, wo wir hinwollen. Ich sagte ihm nach Castle Archdale, einkaufen (Ich war der Meinung da gibt es einen Supermarkt…  ???). Einkaufen waren wir eigentlich vorher schon mit unserem freundlichen Fahrer, zumindest das Nötigste, aber egal man will ja unbedingt Bootfahren und freut sich schon seit zwei Jahren darauf ;D. Daraufhin meinte er zu uns, ER würde nicht über den See fahren da ein starker Wind herrscht und auch noch aus der Falschen Richtung (Nordwind -> Boot rollt). Pffff… denk ich mir, was weiß den der schon 8). Ich war bei der Bundeswehr bei der Marine und bin übern großen Teich gefahren - was schreckt mich der kleine See mit bisschen Wellen. Also „Leine los“ und auf geht’s.
Es regnet, also wird von Innen gefahren. Als wir das Hafenbecken verlassen haben, ging es los. Das Schiff fängt aufgrund der See querab natürlich zum Rollen an. Dieses wird dann auch bei fortschreitender Fahrt immer schlimmer. Meine Frau fragte noch ob wir umkehren sollen, darauf ich: "Das geht schon, das muss das Boot abkönnen" (Zitat aus "Das Boot") und knalle den Hebel auf die Back. Vollgas. Dass man auch Kreuzen kann um die Wellen nicht querab ertragen zu müssen habe ich irgendwie vergessen  :-[. Meine Frau eilt nach hinten und in die Kombüse da sich schon einige Sachen verselbständigen. Nachdem mir selber schon ganz mulmig wird und ich mittlerweile im Stehen fahren muss, da ich sonst immer vom Sitz rutsche, höre ich meine Frau von meiner rechten Seite erst leise, dann immer lauter das VaterUnser beten. Sie hält sich krampfhaft an den beiden Stangen neben dem Fahrersitz fest und ist kalkweiß im Gesicht. Umkehren kann ich jetzt nicht mehr, also durch. Zum Glück ist nach ca. 20min der Spuk vorbei und wir sind drüben
Na da hab ich ja was Schönes angerichtet. Frau spricht erstmal nicht mehr mit mir, und schimpft (zu Recht)
Zum Schluss ging alles Gottseidank nochmal gut, aber nochmal darf ich mit meiner Frau bei so einem Wetter nicht mehr über See, ich alter „Seebär“.
 ;D ;D ;D
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Volpi am 14.11.2018, 18:05
Danke für den neuen Beitrag.

Dabei habe ich den Thread nochmals von Anfang an gelesen und habe eine fast vergessenen Beitrag von mir aus 2012 gefunden.

...
Freue mich schon auf Oktober 2019.

Hoffe auf neue"peinliche"  Berichte

Petra
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Stevie am 14.11.2018, 18:52
 
Zum Schluss ging alles Gottseidank nochmal gut, aber nochmal darf ich mit meiner Frau bei so einem Wetter nicht mehr über See, ich alter „Seebär“.
 ;D ;D ;D

Wie sagte Mickey McCaldin von Aghinver immer: Zuerst versagt die Crew  ;D ;D .

Gruß Stevie
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Floh am 15.11.2018, 07:25
Teil 2 Peinlichkeit:

Selber Urlaub wie in Teil 1.
Nach einer ruhigen Nacht am Anleger von Castle Archdale (Supermarkt gibt’s ja hier keinen  ::)), stehen meine Frau und ich am Morgen auf (ca. 07:00 Uhr) und wollen Frühstück machen. Es ist kalt. Ich schätze so um die 5°C. Also nix wie Heizung an ( damals noch alles Gasheizungen).
Hhhhmmmm…. Wir warten…. Aber aus den Gebläseauslässen kommt nur kalte Luft  :'(. Mist! Die Heizung funktioniert nicht. Was tun? Gas checken – alles dran, alles voll. Wir haben ja noch 10 Tage vor uns. Das geht nicht, also zurück zur Marina Tully Bay und nachfragen.
Gesagt getan machen wir uns auf den Weg und sind so gegen 08:00 Uhr wieder in Tully Bay. Keiner da, ist ja auch Sonntag! Auf der Herfahrt noch ein- zweimal die Heizung ausprobiert….nix.
Also hoch zum Office, da klebt eine Notfallnummer an der Scheibe, wir rufen an. Ein freundlicher Mitarbeiter erklärt uns er ist in ca. 20-30 min da. Super…vielen Dank ist ja Sonntag und wir holen in vom Frühstückstisch  ;D.
Also zurück aufs Schiff und warten. Nochmal die Heizung ausprobiert…. ach du sch…..!!! Sie funktioniert!!!  :o :o :o Was jetzt??? Nochmal anrufen (sind ja schon mind. 15-20min vergangen). Egal er ist eh gleich da. Ist das peinlich!!!  ::) Den guten Mann wegen nichts am Sonntag behelligen!!! Wir versinken vor Scham schon fast im Hafenbecken.
Er ist da (Wir sind uns ganz sicher dass es Doktor Bob von RTL ist  ;D), wir erklären im unser Malheur, er lacht nur und sagt „Okay“, checkt die Heizung und macht nebenbei noch den Pumphebel einer Toilette wieder gängiger. Da uns alles so peinlich ist kramen wir alle unser Restgeld an Pfund (sind ja dann Richtung Irland unterwegs) zusammen (ca. 20 Pfund) und geben ihm dieses unter ständigen Entschuldigungen unsererseits. Er will es gar nicht annehmen aber wir bleiben hartnäckig und so nimmt er das Geld und unsere Entschuldigungen an, frägt ob noch was ist und zieht dann freundlich wieder von dannen.
Nach einem Frühstück in der Wärme fahren wir anschließend auch Richtung Enniskillen/Belturbet davon um den Urlaub jetzt beginnen zu lassen.
 ;D ;D ;D
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: Stevie am 15.11.2018, 18:09
Beim Campingplatz von Castle Archdale gibt es übrigens einen kleinen Shop, einen Imbiss, Pub und Restaurant. Die haben allerdings nur im Juli/August täglich geöffnet. Von April bis Juni und im September dagegen nur am Wochenende. Ich gebe zu, ich war aber bisher auch immer am falschen Tag dort. Deshalb noch nicht getestet.

Gruß Stevie
Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: charon27 am 16.11.2018, 00:15
Ok Stefan,
Imbiss... oder Restaurant.... wird im April dann mal getestet.
Ergebnis folgt

Titel: Re: Meine duemmsten/peinlichsten Momente als Freizeitkapitaen
Beitrag von: bádoir am 16.11.2018, 07:51
Von April bis Juni und im September dagegen nur am Wochenende


Ich war mal in der zweiten Septemberhälfte drin. Das sah schon ziemlich ausverkauft aus. Gas gabs noch.
Zur Bevorratung mit Lebensmitteln nicht mehr einzuplanen.

Grüße,
bádoir