Shannon-Forum

Autor Thema: Ist die Geschwindigkeitsbeschränkungauf dem SEW durchgehend?  (Gelesen 70561 mal)

Offline charly233

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Hallo,

auf dem SEW gillt es neben den Kanälen- und Flussabschnitten auch kleinere Seen zu überqueren.

Gilt auf diesen ebenfalls die Geschwindigkeitsbeschränkung? Ich kann mich an die Schilder immer nur am Kanalanfang erinnern.
Falls nein, sollte man diese aus Rücksicht auf die Natur trotzdem einhalten, oder kann man etwas schneller fahren?

viele Grüße
charly

Offline Frank & Steffi

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  • ... und natürlich unsere drei Kleinen!
Hallo Charly,

das ist eine gute Frage! Habe ich mir auch schon öfters gestellt, mit folgendem Ergebnis:
in der offizellen "Vermieterkarte" sind keine einzelnen Geschwindigkeitsbeschränkungen angegeben,
da sind auf jeder Seite, die den B&B-Kanal betrifft kleine Fensterchen mit dem Hinweis: "Schützen Sie unseren
Kanal..." dort wird erklärt, daß die überhöhte Geschwindigkeit zur starken Errosion führt und daher an eine
Höchstgeschwindigkeit von 5 km/h "in den engen Kanalabschnitten" appeliert.
Außerdem sind in Natura, also am Kanal selbst immer wenn man von einen See wieder in den Kanal wechselt und
speziell vor engen Abschnitten die "5 km/h-Schilder" angebracht.
Wir handhaben das deshalb so, daß wir (ohnehin) im engen Kanal so langsam fahren, daß wir keine Heckwelle verursachen,
selbst wenn das mal langsamer als 5 km/h sein sollte, eben den Gegebenheiten folgend.
Auf den größeren der Seen im B&B-Kanal fahren wir dafür dann auch mit Marschgeschwindigkeit (bei "unserem"  ;) Waveearl
waren das so 1400 rpm), um die Batterien wieder zu laden. Da hatten wir nämlich früher schon mal Schwierigkeiten durch
"zu langes Langsamfahren"  :P

... das wäre unsere Version, bin gespannt, wie das sonst so gehandhabt wird. Wir jedenfalls sind so schon oft und gut und
ohne Schäden zu verursachen durch den Kanal gekommen - und vor allem Entspannt und genießend!!!!  8) :D

Grüße
Frank
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline oliver k.

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  • ....könnte gleich wieder losfahren!!
    • Die Tourseite
Hallo,

ich schließe mich da im Prinzip den Ausführungen von Frank an.
Innerhalb der Kanäle prinzipiell Schrittgeschwindigkeit, manchmal sogar noch langsamer. Das muss ich schon aus Rücksicht auf den angelnden Teil meiner Crew tun. Da krieg ich immer einen Anschiss wenn ich zu "schnell" fahre.  ;)
Allerdings habe ich auch schon erlebt, daß die Geschwindigkeit bzw. Drehzahl zu gering war und ich das Gefühl hatte, die Antriebswelle hat ausgekuppelt. Jedenfalls hat man dann keinen Druck mehr am Heckruder und kann das Boot nicht "lenken".
Auf den Seen oder wenn es etwas breiter wird, gibt es dann aber schon einige "Umdrehungen" mehr. Auch wegen der schon erwähnten Batterieladung.

Viele Grüße aus Leipzig bzw. München
   Oliver

.... noch 4705709 Sekunden  :D
 
Mein (unser) "Tagebuch" und Fotos auf
http://www.okhome.de

Bernd Biege

  • Gast
Einfach direkt an der Quelle nachsehen:

Zitat
On the Shannon-Erne Waterway the general speed limit is 5km/hr.

http://www.waterwaysireland.org/index.cfm/section/article/page/GuidelinesonWate - da diese Vorschrift für den gesamten SEW gilt, gilt dies wohl auch auf den Seen.

Offline Frank & Steffi

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  • ... und natürlich unsere drei Kleinen!
Einfach direkt an der Quelle nachsehen:

http://www.waterwaysireland.org/index.cfm/section/article/page/GuidelinesonWate - da diese Vorschrift für den gesamten SEW gilt, gilt dies wohl auch auf den Seen.

... genau das habe ich auch gelesen. Aber 2 - 3 Tage im Standgas, nur mit eingekuppeltem Getriebe - oder leicht darüber - das geht rein Technisch schon gar nicht. Haben es beim ersten Mal B&B Kanal so gemacht (typisch deutsch, an alle Vorschriften gehalten, nicht daß es Ärger gibt...  ::) ), und tatsächlich
Ärger bekommen! Aber halt nicht mit dem Gesetz, sondern mit der Batterie, Sven kann´s bestätigen! Mußten damals bei Manor House die Batterien wechseln
lassen. Tipp vom Mechaniker nicht dauerhaft unter 1400 rpm fahren, ist gar nicht gut  8)...
So haben wir uns halt diesen oben beschriebenen "Kompromiß" angewöhnt - und seither nie wieder Ärger gehabt (weder mit dem Boot und zum Glück auch nicht mit dem Gesetz). Abgesehen davon ist unsere "Marschgeschwindigkeit" mit 1400 rpm ohnehin nicht soooo viel schneller als die erlaubten 5 Km/h und wir sind ja zum Glück nicht in Deutschland...
((ich habe da mal eine Reportage über "Raserjagd" auf der Mecklenburger Seenplatte gesehen, wo ein Polizei(renn-)boot mit gigantischem Wash einem Mietboot nachgedüst ist, den Skipper (ein recht betagter älterer Herr) übelst des Rowdytums bezichtigt hat und das wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung von sage und schreibe 25 % (in diesem Falle waren das 2,4 Km/h mit der Laserpistole gemessen)!!
Saftige Strafe verstand sich da natürlich von selbst... Aber das ist eine andere Geschichte und sicher auch ein Grund, warum WIR in Irland Urlaub machen))  :-\
Also wir sind natürlich keine Profis, aber schon öfters mit dieser "Methode" durch den Kanal gefahren und haben dabei nie ein Problem gehabt.

Viele Grüße und schönen Abend
Frank

P.S. wenn ich dazukomme sehe ich mal in den GPS-Logs nach, wie schnell wir da auf den Seen mit unseren 1400 rpm waren. Aber vielleicht weiß das Sven ja auswendig, wie seine "Baby´s" so laufen  ;) ;D
Bis dann...  :D
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline bádoir

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Ich halte es genauso wie Frank- aus denselben Gründen. Natürlich sollte man auf den Seen nicht den Hebel auf den Tisch legen (die Batterien laden dadurch auch nicht schneller), aber etwas flotter darf es schon sein. Wichtig ist nur, daß man in der Nähe von Anlegern und Schilfgürteln die Geschwindigkeit drosselt, ebenso sollte man rechtzeitig runter vom Gas, bevor man in ein Kanalstück einfährt.

Was nun die "eigenverantwortliche Vorschrifteninterpretation" angeht, so erscheint es mir sinvoller, die Fahrzeit auf den Seen zu kürzen, und die "gesparte" Zeit zu investieren, um an an besonders heiklen, vorgeschädigten Kanalstellen  noch langsamer zu fahren, als erlaubt.

bádoir

Offline Frank & Steffi

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... kurzer Nachtrag: habe schnell mal - wie versprochen - die GPS-Logs angesehen; auf den großen Seen im B&B-Kanal (z.B. Lough Garadice) waren es so um die 8-11 Km/h, bei 1400 rpm, die Schwankungen kommen denke ich von "Wind und Welle".

Schönen Tag noch
Frank
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Bernd Biege

  • Gast
"eigenverantwortliche Vorschrifteninterpretation"

Das ist eigentlich genau der korrekte Begriff - die Vorschrift ist 5 km/h, jede weitere Diskussion kann man sich eigentlich sparen, denn an der Vorschrift ändert das nichts. Ist ein wenig wie Schrittgeschwindigkeit in Spielstrassen, oder? Mitdenken ...!

Offline charly233

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um die 8-11 Km/h,


also 11 Km/h finde ich schon etwas viel. Das wäre bei der Kilkenny ja schon fast vollgas.
Aber ich denke auf größeren Seen dürften so 8 km/h in Ordnung sein.

Das mit der leeren Batterie hatte ich ebenfalls einmal, ebenfalls im SEW, hatte dies allerdings damals nicht mit der niedrigen Geschwindigkeit in Verbindung gebracht.
Wir waren damals gute 3 Tage durch den SEW unterwegs gewesen, am letzten Abend  auf dem SEW gab es auf einmal auf dem Boot nur noch blaue Beleuchtung und sonst kein Strom, wohl so eine Art Notlicht.
Der Motor startete aber am nächsten Tag noch und dann waren wir auch schon auf dem Shannon und hatten keine Probleme mehr.

gruß
charly


Viennaboy

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+++CUT+++ auf dem SEW gab es auf einmal auf dem Boot nur noch blaue Beleuchtung +++CUT+++

Denke eher, ihr wolltet als Uboot unter den Schleusen durchtauchen! ;-)))

Offline Pike

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  • ich weiß auch nicht alles ;-)
    • Hausboot Irland
Zitat
auf dem SEW gab es auf einmal auf dem Boot nur noch blaue Beleuchtung

CC hat auf vielen (wenn nicht allen) Booten ein Unterspannungsmodul verbaut, das die Stromversorgung zu allen Verbrauchern abschaltet, wenn die Spannung unter 11,5 Volt (glaube ich) abfällt. Dann geht nur noch dieses blaue Notlicht. Die Starterbatterie hat damit nichts zu tun und ist wie auf fast allen Booten komplett getrennt vom Rest des Bordnetzes.

Offline Frank & Steffi

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... also 11 Km/h finde ich schon etwas viel. Das wäre bei der Kilkenny ja schon fast vollgas.
...

Hi Charly,

 ;D auf einer Kilkenny vielleicht...  ;)
also auf unserem Waveearl war es tatsächlich nur die Marschgeschwindigkeit mit 1400 rpm  8) - EHRLICH!! 
Außerdem war es ja auch die obere Grenze der geloggten Geschwindigkeiten (wie geschrieben: so 8 -11 Km/h).
Ich weiß auch nicht, wie genau die Trackaufzeichnung und somit die ermittelte Geschwindigkeit (Weg * Zeit) in
Wirklichkeit ist. Das war damals ein recht altes Garmin-GPS, da waren die Logs nicht so genau von der Position her
(sind zum Beispiel an der Clarendon Schleuse beim herausfahren aus dem Loug Key am Anleger gelegen um auf´s
Schleusen zu warten und haben laut GPS-Log trotzdem Warteschleifen gedreht  :o - Geisterschiff sozusagen  ;) ),
könnte mir denken, daß dann eben auch die - errechnete - Geschwindigkeit nicht so exakt ist.
Jetzt haben wir ein Garmin-Oregon, da sieht das schon anderst aus, so im direkten Vergleich sind da Welten dazwischen.
... wie dem auch sei, werden wir beim nächsten Mal sehen.

Aber vielleicht kann Sven da ja tatsächlich was schreiben, wie hoch den tatsächlich die REALE 1400 rpm Geschwindigkeit so ist.
Ja? Bitte!! (Ich weiß, Du kannst da nicht nur eine Zahl nennen, da es ja eben auch auf Wind und Welle und Strom ankommt,
würde mich nur interessieren, ob ich da mit meinen 8-11 weit weg bin... DANKE!!)

Liebe Grüße
und schönen Abend
Frank
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Offline Stevie

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Am Anfang der Kanalabschnitte stehen Schilder mit 5 km/h-Begrenzung, auch bei vielen kleineren Seen. Gemäß der "Beschilderungslogik" von Waterways Ireland (es gibt keine Aufhebungszeichen) dürften die Seen also vom Limit ausgenommen sein. Es macht auch keinen großen Sinn, mit nur 5 km/h über den Lough Garadice zu fahren. Bei stärkerem Wind kann das sogar problematisch sein. Schließlich geht es ja darum die Kanalufer zu schützen.

Gruß Stevie

Offline Frank & Steffi

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Am Anfang der Kanalabschnitte stehen Schilder mit 5 km/h-Begrenzung, auch bei vielen kleineren Seen. Gemäß der "Beschilderungslogik" von Waterways Ireland (es gibt keine Aufhebungszeichen) dürften die Seen also vom Limit ausgenommen sein. Es macht auch keinen großen Sinn, mit nur 5 km/h über den Lough Garadice zu fahren. Bei stärkerem Wind kann das sogar problematisch sein. Schließlich geht es ja darum die Kanalufer zu schützen.

Gruß Stevie
... genau das ist auch meine Auslegung ("Außerdem sind in Natura, also am Kanal selbst immer wenn man von einen See wieder in den Kanal wechselt und
speziell vor engen Abschnitten die "5 km/h-Schilder" angebracht.")!
Ich denke auch nicht, daß WI erwartet, daß jeder Bootstourist die genauen Bestimmungen im Internet recherchiert; in den "Vermieterkarten" , die ja für den Bootsmieter bindend sind, stehen auch keine Gesetzestexte sondern nur Appelle an eine schonen Fahrweise in den engen Kanalabschnitten. Das einzige, was meiner Meinung nach bindend ist, sind eben die erwähnten 5 km/h Schilder die an den entsprechenden Stellen aufgestellt sind.
Insofern bin ich nach wie vor der Meinung, daß meine Auslegung keine "Beugung" darstellt.
Übrigens: ich fahre so, gerade WEIL ich mitdenke Bernd!  ;) :D  -->> und in den Spielstraßen (enge Kanalabschnitte) fahre ich sogar noch langsamer als die vorgeschrieben 5 km/h, nämlich - mitdenked - ohne erkennbare Heckwelle / wash, also was will der Kanal denn mehr; und um den geht es doch bei der ganzen Debatte, oder?

Viele Grüße
Frank
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Bernd Biege

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Mit "mitdenken" meine ich einfach das, was Badeohr oben als "eigenverantwortliche Vorschrifteninterpretation" bezeichnet hat, also die offensichtlichen Vorschriften befolgen und dann keine schlafenden Seehunde unnötig zusätzlich wecken. Die Frage nach der Vorschrift ist schnell und eindeutig beantwortbar - kompletter SEW.