Hallo Dirk, hallo navigierende Gemeinde!
Erst mal ein dickes Danke an Dirk für den Link. Ich habe mir einen Wolf gegoogelt, aber die Seite habe ich nicht entdeckt.
Die Vorgehensweise ist dort so gut beschrieben, daß ich mich hier mit einer Gebrauchsanleitung gar nicht mehr aufhalten muß.
Jedenfalls kann ich nun Tracks und Wegepunkte in der sichtbaren Karte bzw. im Google – Satellitenbild aufzeichnen und sehe auch, wo ich bin.
Die Aufzeichnungen können als .gpx auf den Computer übertragen werden und sind da sowohl in Mapsource als auch Fugawi sichtbar.
Ebenso kann ich Daten aus diesen Programmen auf das Smartphone übertragen, wenn ich sie vorher ins .gpx – Format verwandle.
Einzige (kleine) Einschränkung: Man kann sich nicht eine alte Spuraufzeichnung zeigen lassen und zugleich eine neue aufzeichnen. Laut der Anleitung im Link soll das auch gehen, aber bei meinem Smartphone taucht ein notwendiges Feld zum Anklicken einfach nicht auf. Egal, mit dieser Einschränkung kann man leben.
Zum eigentlichen Erfahrungsbericht: Der Testlauf fand weitab irischer Gewässer zu Fuß statt. Noch faszinierender als die Spur im Kartenbild zu verfolgen, ist es, zu Lande zumindest, sich von oben im Google – Satellitenbild zu beobachten. Da wir wohl alle, die ein Navi besitzen, es auch in der lästigen Zeit zwischen den Urlauben nutzen, dürfte sich da ein nettes Hobby auftun. Man muß sich allerdings auch darauf einstellen, daß Teile von Irland nicht so gut aufgelöst sind wie die Mitte Europas, aber das kommt sicher noch.
Leider kann ich aus urheberrechtlichen Gründen keinen Screenshot einstellen, Google soll da nach vorsorglich eingeholter Auskunft von Stevie recht eigen sein. Darum muß ich Euch mit einer Grafik abspeisen.
Die Genauigkeit ist faszinierend. Der Probelauf fand nicht einmal bei freier Rundumsicht statt, einseitig standen (um diese Jahreszeit naturgemäß kahle) Laubbäume. Wenn ich das Gerät in der Hand hielt, ließ sich eine Genauigkeit von +/- 2 m verwirklichen, in einer dünnen Umhängetasche betrieben betrug die Ungenauigkeit "schreckliche" +/- 5 m. Auch das reicht für Wanderungen locker aus, wenn man nicht gerade bei Mondfinsternis einen Weg durchs Moor gehen will.
Auf der beigefügten Skizze ist die grüne Spur die, bei der ich das Gerät in der Hand gehalten habe, die rote die, wo es in der Tasche war. Die kleinen Abstecher (auf der grünen Aufzeichnung) habe ich tatsächlich gemacht, manche GPS – Geräte verschlucken die nämlich auch bei maximaler Fix-Dichte (ich habe hier 5 m eingestellt)
Ein Tipp noch: Wenn man das Gerät in der Hand hält, muß man es, wie jedes andere GPS – Gerät auch, halbwegs ruhig halten. Schnelles Schlenkern mit den Armen täuscht dem Gerät Phasenverschiebung des GPS – Signals vor, und davon lebt schließlich das Meßprinzip. Aber wie ein Standbild auf Rollen muß man sich auch nicht fortbewegen.
Und noch ein Tipp: Ordnet, wenn Ihr es nicht schon gemacht habt, Eure Navidaten und benennt sie kurz und prägnant. Der Wust, der sonst aus dem Fugawi-GPX auf den Smartphone-Bildschirm kommt, ist dort schwer zu beherrschen.
Ohnehin erscheint mir wegen der undurchsichtigen Datenabspeicherung in Fugawi besser, die Rohdaten in Mapsource als .mps bzw. .trk / .wpt / .rte – Files zu verwalten und zu archvieren. Da bleiben bei den Aufzeichnungen aus einem "echten" GPS- Gerät auch die Zeiten und Höhen erhalten- die scheinen bei der GPX-Konversion verloren zu gehen.
Zum Datenvolumen kann ich leider nichts Exaktes sagen, weil ich den Zählerstand am Start nicht anschaute, die (insgesamt) 6 km schlugen aber mit grob geschätzt 50 MB zu Buche. Da heißt es also aufpassen und ggf. den Vertrag zu ändern.
Fazit: ein schönes Hobby mit Zusatznutzen in unbekannten Gegenden.
Disclaimer, gerade für stille Mitleser: das beste GPS – Gerät oder Smartphone kann gestört sein oder ausfallen. Deshalb darf man auf dem Schiff nie ohne Seekarte unterwegs sein. Ebenso leichtsinnig wären Bergwanderungen in unbekannten Gegenden ohne Papierkarte.
Viele Grüße,
bádoir
