Shannon-Forum

Autor Thema: Welche Versicherung für eine Bootsanmietung  (Gelesen 16230 mal)

Offline MoFix

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Welche Versicherung für eine Bootsanmietung
« am: 22.09.2016, 08:09 »
Hallo zusammen,

für uns, als "richtige" Deutsche steht ein wenig das Problem "Versicherung" im Raum. Wir kennen das aus dem Ausland bei verschiedenen Autovermietungen. Vor Abflug sagt man sich, alles komplett, Versicherungen sind okay. Und dann, wenn man der netten Dame bei der Autovermietung gegenüber steht, welche eindringlich fragt, ob man WIRKLICH KEINE ZUSÄTZLICHE VERSICHERUNG WILL, kommen Zweifel auf. ::)
Wie handhabt Ihr das mit den Versicherungen? Wenn ich zB. eine Kaution in Höhe von 750-1000 € hinterlege, ist dann wirklich "Alles" abgedeckt? Oder aber die Variante, eine Versicherung abzuschließen, welche meinen Selbstbehalt auf 150-200 € verringert, aber auf jeden Fall pro Woche 150-250 € kostet?
Ich danke für ein paar Info`s.


 

Offline stg

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Re: Welche Versicherung für eine Bootsanmietung
« Antwort #1 am: 22.09.2016, 08:54 »
Hallo,

wir haben im ersten Jahr die Versicherung genommen, dann eigentlich nie wieder.

LG Stefan
Das Gegenteil von gut - ist gut gemeint!

Offline Frank & Steffi

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Re: Welche Versicherung für eine Bootsanmietung
« Antwort #2 am: 22.09.2016, 09:08 »
Hallo MoFix,

wie immer: "es kommt darauf an"! Darauf, welches "Absicherungsbedürfnis" Du hast (Stichwort von Dir: "richtiger Deutscher"  :-\ )
und wie hoch DU das Risiko einschätzt, Schäden zu produzieren. Aber gleich vorneweg: "Alles" ist eh nicht abzusichern, wenn Du
z.B. absichtlich oder nachweisbar grob Fahrlässig(!) einen Schaden herbeiführst hilft Dir auch keine Kautionsversicherung. Das nur
vorneweg...  :) 8) :)

Also: die Situation an sich ist meiner Meinung nach mit der bei einer Mietwagenmiete nicht zu vergleichen. Da gehe ich auch immer
auf Nummer sicher und schließe die höchst mögliche Versicherung ab, einfach weil die Schadenswahrscheinlichkeit um ein vielfaches
Höher ist, als auf dem Boot.
Beim Hausbootmieten habe ich bislang immer nur die Kaution hinterlegt und - fast - immer vollständig zurückerhalten. Das liegt zum
einen daran, daß einfach viel weniger passiert, wenn man aufpaßt, langsam manöveriert und sich an sonsten an die vom Vermieter
vorgegebenen Regeln hält. Und zum anderen an der "irischen Kulanz"! Denn was geht denn in der Regel kaputt? Es ist ja nicht der
große Schaden, der da vokommt; meist geht mal was vom Inventar zu Bruch (Kind schmeißt Glas vom Tisch,... solche Dinge) oder
man hat einen unsanften Kontakt beim Anlegen, oder wird von einem anderen Boot in der Schleuse gestreift und hat dann eine kleine
Macke im GFK oder ein Stück Gummi von der Abpolsterung rund um das Schiff (Gunwale / Dollbord)... Da sehen die Vermieter - wenn
man alles ehrlich meldet(!) - meist von einer "amtlichen Regulierung"  ;) ::) :P ab - und selbst wenn, dann ist dafür ja nur ein kleiner
Teil der Kaution fällt, der dann einbehalten wird.
Also: wir haben bislang nie auch nur einen Bruchteil dessen an Kaution "verloren", was uns so eine Kautionsversicherung gekostet hätte.  :)
Vielleicht hilft Dir diese Einordnung ja ein wenig weiter MoFix...  :D

Schönen Tag und

viele Grüße

Frank



« Letzte Änderung: 22.09.2016, 09:29 von Frank & Steffi »
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline stg

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Re: Welche Versicherung für eine Bootsanmietung
« Antwort #3 am: 22.09.2016, 09:14 »
Du hast es auf den Punkt gebracht Frank  ;D

Egal ob verbogener Bootshaken, zerbrochene Teller und Gläser, ... alles war immer "no Problem"  ;D ;D ;D

Ein einziges Mal, da ist uns das Seil in die Schraube gekommen und das Boot musste gehoben werden, haben wir einen kleinen Teil der Kaution opfern müssen.

Was es auch nicht gibt:

  • Ich hatte noch keinen Vermieter, der mir eine Versicherung aufschwatzen wollte
  • Es gibt nur "eine" Versicherung vom Vermieter. Also nicht so wie bei den Mietwagen, wo man dir vor Ort noch das größere Paket rein drücken will

LG Stefan
« Letzte Änderung: 22.09.2016, 09:16 von stg »
Das Gegenteil von gut - ist gut gemeint!

Offline Scoirish

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Re: Welche Versicherung für eine Bootsanmietung
« Antwort #4 am: 22.09.2016, 09:17 »
Hallo,

dass mit den Versicherungen ist immer so eine Krux. In der Regel geht es ja um das Thema Selbstbeteiligung. Diese Selbstbeteiligung im Schadensfall "reserviert" sich die Autovermietung in Form eine Kaution. Diese kannst Du bar hinterlegen - oder über Deine Kreditkarte laufen lassen (in dem Fall wird Dein Kartenkonto zwar nicht direkt belastet, also es wir nichts abgebucht, aber der Betrag wird vorgemerkt). Auf jeden Fall wir Dein Kartenlimit um diesen Betrag reduziert (z.B. Kartenlimit 5000,00€/Monat minus 1500,00€ Kaution gibt 3500,00€ verfügbar). Mit "Vollkasko ohne Selbstbeteiligung" fühlt man sich halt immer besser - aber, wie Du schon geschrieben hast, ist diese auch nicht ganz billig. (Das Problem ist ja, das Du nicht mal selbst einen Schaden verursachen musst, es kann Dir auch irgendwer anderes z.B. mit dem Einkaufswagen den Lack zerkratzen oder ähnliches)

Jetzt aber: Check mal die Konditionen Deiner Kreditkarte. Meine Karten beinhalten solche Selbstbeteiligungen, sprich der Schaden ist über die Kreditkarte abgedeckt im Falle eines Schadens. Dann behält zwar der Vermieter den Schadensbetrag von der Kaution ab, dies bis maximal in Höhe der Selbstbeteiligung aber die Kreditkartenversicherung würde Dir das ersetzen.

Gruss,

Chris
Sláinte

Chris

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Offline MoFix

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Re: Welche Versicherung für eine Bootsanmietung
« Antwort #5 am: 23.09.2016, 11:56 »
Da habt Ihr mir erst einmal schon geholfen. Besten Dank für die schnellen Antworten.  ;)
Aber...
Ja ich weiß, der Deutsche wieder. :o
Bis zu welcher Schadenshöhe deckt denn meine Kaution in Höhe von € 1000 eigentlich überhaupt ab? Das steht irgendwie nirgends. Klar, nicht bei solchen Dingen wie versenken und Totalschaden. Aber wenn ich nun ein doch recht neues Boot wie die Silver Shadow oder die Emperior miete dann ist ja auch das Boot an sich "etwas"  ;D teurer als z.B. eine Town Star.
Aber das Problem hätte ich auch bei einer Versicherung, die vom Vermieter angeboten wird. Welche Deckungssumme kauft man sich denn da eigentlich?
Kann das auch einer beantworten?  ???



Offline Scoirish

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Re: Welche Versicherung für eine Bootsanmietung
« Antwort #6 am: 23.09.2016, 12:07 »
Ich denke, da kann Dir Sven (Pike) am besten Antwort geben.

Gruss,

Chris
Sláinte

Chris

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Offline Frank & Steffi

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Re: Welche Versicherung für eine Bootsanmietung
« Antwort #7 am: 23.09.2016, 12:20 »

Hi MoFix,

ich wieder...  ;D ;)

Also zu den genauen Deckungssummen der Versicherungen kann ich Dir nichts sagen, wird wahrscheinlich auch
unterschiedlich sein, von Vermieter zu Vermieter und von Boot zu Boot, je nachdem welche Versicherung der
Vermieter für seine Bötchen abgeschlossen hat.
Aber prinzipiell geht es bei DEINEM Anteil, also der Kaution, auch nicht primär um die Deckungshöhe, die Kaution
stellt sozusagen den Selbstbehalt der Kaskoversicherung dar, den nicht der Vermieter tragen möchte, sondern an
Dich als "Verursacher" weiterreicht.
Und für die Leistung der Versicherung spielt der Umfang des Schadens (auch ein Totalschaden) erst mal keine Rolle,
ob die Leisten oder nicht, liegt IMO nur an den Umständen, also ob sie sich evtl. "Leistungsfrei stellen" können, d.h.
ob Sie Dir Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit nachweisen können.
Beispiel: Wenn Du das Boot versenkst, weil Du betrunken und "weil´s so lustig ist bei den Felsen da drüben..." mit
Vollgas durch ein Riff gefahren bist, da wird keine Versicherung was zahlen und mit Sicherheit der Vermieter, egal
ob Ire oder Deutscher, Dich in Regress nehmen.
Wenn Dir aber beim Anlegen ein Mißgeschick passiert und Du die Seekarte falsch interpetiert hast und den dort
vorhandenen Felsen so doof erwischt, daß Dein Boot leckschlägt und sinkt, ja dann denke ich, ist das höchstens
einfache Fahrlässigkeit - wenn überhaupt - und da wird dann der Versicherung nichts anderes übrig bleiben, als
(selbst diesen Reisenschaden!) zu übernehmen.
Du siehst, wie schon bei meinem ersten Posting: "It depends on..."    -   Kommt halt immer drauf an, wie der Ire
zu sagen pflegt!  ;) ;D

Aber der vollständigkeit halber: das war jetzt alles nur als ganz prinzipielle Rechtsbetrachtung gedacht - in Unkennt-
nis der jeweiligen Einzelfallregelungen und -Verhältnisse!  :P ::)
Das Beste ist eh: Ganz in Ruhe und schön langsam Fahren, sich an alle Anweisungen des Vermieters halten und
immer schön die Karte "mitkoppeln", dann brauchst Du Dir um die Worst-Case-Szenarien eh keine Gedanken
machen und bekommst am Ende des Törns mit Freude Deine Kaution wieder!  :D

In diesem Sinne - weiterhin schöne Vorfreudezeit und eine schönen Törn dann!

Frank :)
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline Frank & Steffi

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Re: Welche Versicherung für eine Bootsanmietung
« Antwort #8 am: 23.09.2016, 12:23 »
Ich denke, da kann Dir Sven (Pike) am besten Antwort geben.

Gruss,

Chris
*** Edit: da kann ich Chris nur voll und ganz zustimmen! ***
Meine Betrachtungen sind da "nur" theoretischer Natur, wie gesagt,
genau und im Einzelnen wissen das nur die Bootsvermieter selbst...
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline Pike

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  • ich weiß auch nicht alles ;-)
    • Hausboot Irland
Re: Welche Versicherung für eine Bootsanmietung
« Antwort #9 am: 25.09.2016, 11:42 »
Zitat
Ich denke, da kann Dir Sven (Pike) am besten Antwort geben.

Siehe hier:
https://www.hausbootirland.de/resources/mietbedingungen/
unter Absatz "Versicherung - Schäden, Verlust, Drittschäden & Kaution"

Die Flottenversicherung ist in der Regel noch deutlich höher, da ja im schlimmsten Fall auch Umweltschäden etc abgedeckt werden müssen. In unserem Fall reden wir von einem zweistelligen Millionenbetrag  :o