Shannon-Forum

Autor Thema: Einweisung  (Gelesen 12477 mal)

Offline tusch klaus

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Einweisung
« am: 04.10.2003, 13:05 »
Hallo Leute
Dieses Jahr hatte ich wie bereits erwähnt ein Boot von Carrick-Craft ab Carrick on Shannon.
Die Einweisung machte ein sehr junger Bursche (der wohl noch nicht viel auf dem Shannon war, wußte zumindest nicht, wo Lecarrow ist).
Nach 200 m auf dem Shannon durch ihn, 200 m durch mich, war eigentlich alles eledigt.
Halt, das Anlagen ist einmal gemacht worden.
Tägliche Überprüfungen am Motor oder Filtern ist laut Angabe nicht nötig.
Ich habe trotzdem die Filter hin und wieder überprüft, allerdings alleine an Bord und ohne vorher Wasser zu tanken, da die wasserseitigen Absperrungen festsaßen und nicht abzusperren waren.D.H. die Oberkante des Filterdeckels war ca. 5 mm über dem Shannonwasserspiegel.
Ich bin der Meinung, die Einweisung durch carrick-craft , und wie ich gehört habe auch anderer Vermieter ist nicht sehr gründlich.
(Ausnahme: Waveline, die hab ich schon 2x mitgemacht)

Gruß Klaus
Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen, sollten wir heilfroh darueber sein, dass wir nicht alle auf einer Seite stehen.
(is nich von mir, aber gut)

Offline Chris080273

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Re:Einweisung
« Antwort #1 am: 04.10.2003, 17:04 »
Hallo,

also unsere Einweisung bei Silverline in diesem Jahr verlief ähnlich. Auf Nachfragen was die Daily-Checks betrifft wurde uns mitgeteilt, dass man das nicht bräuchte.
Allerdings wurden wir vorher gefragt, ob wir schon einmal auf dem Shannon waren und ich hab anschließend Einweisungsfahrten gesehen die wesentlich länger dauerten. Mir war das ganz recht, da ich denke, dass wenn man 2 oder 3x auf dem Shannon war es wohl ausreicht, wenn man kurz auf die Besonderheiten des jeweiligen Bootstyps hingewiesen wird. Ich denke die Einweiser sehen auch schon beim Anlegen ob man es kann oder nicht. Das Fahren selbst ist ja eh nie das Problem.

Ciao
Chris
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Offline Lutz

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Re:Einweisung
« Antwort #2 am: 04.10.2003, 18:39 »
Hallo Eingewiesene,

dass bei CC die Einweisung recht "großzügig" gehandhabt wird, kann ich nur bestätigen. Auch die täglichen Kontrollen, nach denen ich fragte, da sie bei der Einweisung nicht vorkamen, wurden als nicht notwendig deklariert.   ???
Habe das selbst mehrfach erfahren, vielleicht lag es daran, dass wir äußerst cool   8)  unsere vorhandene Shannonerfahrung in die Waagschale geworfen haben. Aber diese Coolness könnte ja nun jeder wagen, das ließe ich mir als Einweiser doch kurz  durch die Tat vorführen, kann man mit ein bischen Erfahrung sicher schnell erkennen, ob jemand schon mal an der Haspel   ;)  gedreht hat oder nicht. Bei Emerald vor vielen Jahren war die Sache deutlich ernsthafter, am genauesten fand ich es bei der nun leider nicht mehr vorhandenen   :(  Derg Line, die haben sich damals richtig Zeit genommen.

Frage an unseren Fachmann Sven: Könnte ein Skipper Ersatzansprüche des Vercharterers bei Schäden in Frage stellen durch das Argument "... hat man mir bei der EInweisung nix von gesagt/gezeigt/nicht drauf hingewiesen"???? Schon mal vorgekommen???

Da landen wir doch wieder bei der Erkenntnis: Schön langsam, irisch gemütlich, rücksichtsvoll und sorgfältig hat noch nie geschadet und jedes Boot immer wieder unversehrt   :D  in den Heimathafen zurückgebracht!!

In diesem Sinne liebe Grüße vom Düsselstrand

Lutz
Dr. Lutz U. Bellmann
Duesseldorf

Offline Pike

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Mangelnde Einweisung / Schadensersatzansprüche
« Antwort #3 am: 05.10.2003, 12:28 »
Tach zusammen,
da mich Lutz nun ja direkt angesprochen hat ...
Solche Fälle gab es in der Tat schon mehrfach, daß ein Kunde den Vercharterer verklagt hat, da etwas bei der Einweisung nicht erklärt wurde  :'( . Ich möchte hier 'mal 2 Beispiele erzählen - bitte seid mir nicht böse, daß ich den Vercarterer nicht namentlich nennen kann:
Im ersten Fall hat sich ein weibliches Crewmitglied beim Anlegen bzw. dem Festmachen eines Taues den Finger einer Hand abgequetscht, weil sie denselben dabei irgendwie zwischen Tau und Festmachklampe gesteckt hat. Zugesprochener Schadenersatz: ir£ 30.000.
Im zweiten Fall fiel ein nicht verstauter Klapptisch bei der Fahrt über einen der Seen um un verletzte dabei ein Kleinkind an Bord. Wenn ich mich recht erinnere, hat man sich in diesem Fall aussergerichtlich auf ir£ 20.000 geeinigt ...
Im ersten Fall handelte es sich übrigens um eine Amerikanerin, im zweiten um Iren  ???
... und da gibt es noch zahlreiche andere Fälle, weshalb wir und alle anderen Vermieter uns inzwischen wirklich gegen alle Eventualitäten absichern müssen, was die Mietpreise sicherlich nicht nach unten bringt ... Und deshalb lassen wir uns übrigens auch unterschreiben, daß unsere Kunden das Video gesehen haben und alles bei der Einweisung verstanden haben. Is schlimm, dass man das machen muß, aber manche Zeitgenossen haben leider eine unendliche Abzockermentalität und die irischen Gerichte nähern sich in diesem Punkt leider immer mehr den amerikanischen an.

Offline Mayo

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Re:Einweisung
« Antwort #4 am: 05.10.2003, 12:55 »
Hallo Sven,
ob das jetzt ein sinnvoller Eintrag war?  ???
Bisher hatte ich immer das Gefühl, Shannonurlauber sind leidlich intelligente Menschen (wenn sie nicht mal wieder zwei, drei  Bierchen zuviel hatten  ;D), aber wenn es sich rumspricht, dass man auf dem Shannon mit Dummheit reich werden kann, sehe ich schwarz für die Zukunft.
Mit sorgenvollen Grüßen
Bine
could be worse ;)

Offline Holger

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Re:Einweisung
« Antwort #5 am: 13.10.2003, 13:58 »
Hallo zusammen,

auch wenn ich einen Bootsführerschein habe, schon auf dem Shannon war, ich mir die Lektüre von Hr. Steinacher mehrmals vor der Fahrt durchlese, denke ich nicht, das es schadet, sich ein Video anzuschauen und die kurze Einweisung mitzumachen. Der Einweiser merkt ja selbst, dass man ein wenig Ahnung hat und beschränkt sich damit auf das Wesentliche. Ein kurze Fahrt, um das Gefühl fürs Boot zu bekommen, ist nach einem Jahr auf dem trocknen ja auch nicht schlecht, oder wird jemand der ein Jahr lang nicht Auto gefahren hat gleich mit 200 Km/h auf die Autobahn gehen?

Ich denke im Sinne der Sicherheit aller, der Vermieter sowie der Mieter ist ein Einweisung notwendig, sei es auch nur, um Schadensersatzansprüche abzuwehren.

Wer will den Entscheiden, wer die Einweisung nötig hat und wer nicht?

30 Minuten für die Sicherheit an Bord ist in Ordnung.

Gruß
Holger
"Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden." - Bertha von Suttner

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Offline Wolf

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Re:Einweisung
« Antwort #6 am: 19.10.2003, 02:29 »
Hallo Shannonfreunde,

Ich bin schon langjähriger Kunde bei der Silver-Line und dadurch bleibt mir die Einweisung in den letzten Jahren erspart. Als ich vor einigen Jahren von der Silver-Sceptre auf die Crest umgestiegen bin, war dies auch kein Problem, da ich, und dies erwartete auch die Marina, dieses neue Boot kennenlernen musste. Es kam also ein Einweiser an Bord und machte mich sehr intensiv mit dem Boot bekannt. Eine Fahreinweisung hielt man nicht für erforderlich. Für mich war dies mehr ein Kompliment, das mich zu noch mehr Vorsicht, als ich ohnehin schon walten lasse, im Umgang mit diesem Boot anhielt.

Alles Gute vom Ennepestrand.
Wolf
« Letzte Änderung: 19.10.2003, 02:32 von Wolf »
Der Computer kann alles.
Aber sonst nichts

Offline Lutz

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Re:Einweisung
« Antwort #7 am: 19.10.2003, 09:19 »
Hallo Wolf,

Deinen letzten Satz kann ich nur bestätigen!

Auch für mich war es früher immer Ansporn, das Vertrauen des Vermieters durch Achtsamkeit und Vorsicht nicht zu enttäuschen, wenn ich ihm andeutete, dass ich schon etliche Male auf dem Revier gefahren bin und mich mit dem Schiffchenfahren eigentlich ganz gut auskenne.

Es kam anflugweise Stolz   :-[  auf, als "erfahrener Skipper" anerkannt zu werden und motivierte mich auf's Äußerste zur Sorgfalt, toi toi toi habe ich bisher die Boote auch immer unversehrt   :D  daraufhin in die Heimatmarina zurückbringen können.

Gruß       Lutz
Dr. Lutz U. Bellmann
Duesseldorf

Offline Stevie

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Re:Einweisung
« Antwort #8 am: 19.10.2003, 11:33 »
Hi Lutz,

also ich bin auch nach vielen Jahren Irlandurlaub immer wieder überrascht, mit wieviel Vertrauen die Vermieter einem entgegentreten. Unser Boot von Manor House im September habe ich auch ohne Fahreinweisung, ohne Kaution und ohne jede Unterschrift bekommen. Im Gegensatz zu den Vermietern am Shannon kenne ich die Inhaber dort erst seit einem knappen Jahr und das fast nur telefonisch, bzw. per E-Mail.

Trotzdem empfehle ich immer eine Probefahrt zu machen, insbesondere wenn man das Boot noch nicht gefahren ist. Wer sich ein neues Auto kauft oder mietet, fährt damit ja auch nicht sofort mit Vollgas über die Autobahn.

Gruß Stevie
« Letzte Änderung: 21.10.2003, 12:55 von Stevie »

Offline Rüdiger Steinacher

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Re:Einweisung
« Antwort #9 am: 21.10.2003, 11:33 »
 8)): Lieber Herr Kupner, liebe Forumfreunde,
also die Einlassungen von Herrn Kupner und Herrn Dr. Bellmann kann ich nur voll unterschreiben. Eine Probefahrt ist für mich immer obligatorisch, auch mache ich immer alle Einweisungsprozeduren, trotz Hinweis auf meine Erfahrung. Meine Checkliste hat sich auch da bewährt, obwohl viele Bootsvermieter meinen, ich sei zu vorsichtig. Auch wenn der Bootsvermieter meint, daß die täglichen Checks nicht nötig sind, trotzdem machen, denn bei Problemen ist es Ihre Zeit die verloren geht, bevor Hilfe kommt und repariert wird. Falls Sie etwas unterschreiben, schauen Sie sich das genau an, es dient meist dazu, daß sich der Bootsvermieter "freizeichnet",  meist ohne es gezeigt oder erklärt zu haben. Manor House ist ein Sonderfall, die haben große Menschenkenntnis, auch ich habe dort meist keine Kaution bezahlt. Vor der Einweihung des B&B erhielt ich dort sogar ein nagelneues Boot um den B&B zu befahren, obwohl dies noch kein Erne Vermieter erlaubte. Mit MHM Booten hatte ich noch niemals die geringsten Beanstandungen oder Mängel.  Die Boote sind auch sehr gepflegt. Gruß RJS