Hallo Tina!
Zuallererst: Trau dich!
Auf einem Narrow Boat hast du uneingeschränkten Rundumblick, der
"Salon" ist tiefer gelegt; man geht ein paar Stufen runter, sodaß du
besser als bei jedem anderen Schiff über das Dach in max. 1,30 Meter Höhe
blicken kannst.
Eine genauere Betrachtung verdient die Höhe des Tiller- (=Pinnen)griffs
Bei den meisten Kanalbooten reicht er mir knapp über die Gürtellinie, also
1,05 bis 1,10 Meter, bei der Fisher King von Canalways Rathangan ist er
etwa 1,25 hoch.
Um das mit meinen 1,76 nachvollziehen zu können, habe ich das Ganze mit dem
Ausleger eines schweren Mikrofonstativs nachgestellt (um diese 16 cm
höher) Dieser Trockenversuch ergab, daß es bei 1,10 Meter keine Probleme
gibt, bei 1,25 Meter kannst du dich allerdings nicht mehr lässig mit dem
Rücken dagegen lehnen. In diesem Fall kannst du den Griff auch von der
Seite umgreifen; am besten, du stehst dann links, pardon, backbord, weil
da meist der Fahrthebel ist. Damit hast du auch die ideale Position, um
links an einem Steg anzulegen, zum rechts anlegen braucht's etwas
Augenmaß, aber wenn man langsam fährt, kann man auch mal schnell
rüberschauen.
Zur Sitzposition: Wo irgendwelche Manöver zu fahren sind, wird man- auch
wegen der dann auf das Ruder wirkende Kräfte- immer stehen, ansonsten ha-
ben die Boote Hocker, die allerdings manchmal auch mir zu niedrig sind.
Aber dafür kann man sich auch auf die meist holzbedeckte Reling setzen,
für eine entspannte Fahrt mit mittlerem Gas für 5 km/h kann man den Tiller
auch weiter hinten umgreifen.
Keinesfalls würde ich auf irgendwelche Trittstufen o.ä. zurückgreifen.
Denn wenn man Gas gibt, und das Ruder eingeschlagen ist, wirken
schon nennenswerte Kräfte, und da braucht man festen Stand. Da tritt man
versehentlich schnell daneben. Und wenn die Unterlage so groß ist, daß sie
das halbe Heck ausfüllt, hast du die Reling in den Kniekehlen und gehst
entsprechend leicht über Bord.
Es geht bestimmt auch so, und mit etwas Flexibilität kann nichts schief
gehen. Außerdem hast du mit 1,60 noch einen Riesenvorteil: Du haust dir den
Kopf am Niedergang nicht an. (Evtl. Kopfschmerz ist also auf jeden Fall
auf verstärkten Guinness- oder Bulmers-Konsum zurückzuführen!

)
An den SCHLEUSEN gibt es sicher keine Probleme, sie wurden im 18. Jahrhundert konzipiert, wo die Menschen im Durchschnitt sowieso kleiner waren.
Zum Thema TORFOFEN:
Wie Christian schon schrieb, gibt es überall Briketts aus Torfgrus. Sie
halten lange und verbreiten einen relativ authentischen Duft. Das beste
Aroma haben allerdings schon die ganzen, natürlichen Torfscheite. Einen Sack voll beschafft dir immer der Vermieter,
man kann sie unterwegs auch einem
Bauern abkaufen. Einmal habe ich so eine Ladung in Bellanaleck (Erne) über
2 km zum Boot geschleift, danach brauchte ich gar nicht mehr heizen

Sehr schöne Stimmung gibt auch das fast überall in kleinen Supermärkten
erhältliche Brennholz, auch selber sammeln macht Spaß. In den
Bugstaukästen ist für Vorräte ausreichend Platz
ECHOLOT habe die Kanalboote durchweg nicht, die würden bei den ohnehin
geringen Tiefen nicht vernünftig anzeigen- und wenn, dann zu spät.
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Und jetzt zum verwöhnten Uve:
Natürlich kann man auch mit einem GFK - Boot vom
Grand Canal aus den Barrow-Kanal und notfalls auch den Barrow befahren. Aber viele sind für die Brücke in Carlow zu hoch (Die Strecke bis Carlow
ist allerdings durchaus auch einen Urlaub wert)
Beim Für und Wider gab es eine Diskussion, was bankmooring angeht- siehe
http://www.shannon-forum.de/index.php?board=18;action=display;threadid=1940;start=msg11407#msg11407Meine Erfahrungen sprechen eindeutig für die Narrow Boats, aber es scheiden sich die Geister.
GFK - Boote sind halt für
die rauhe Barrow - Wirklichkeit empfindlicher, und wenn man mit denen bei
Niedrigwasser aufsitzt, ist man echt ein armes Borstentier.
Luxus, oder was immer du dafür hälst, kannst du auch in narrow boats haben, z.B. Zentralheizung, motorunabhängige Warmwasserquelle, tiefgefrorenes Guinness. Badewannen gibt´s allerdings nur am B&B
Mich persönlich nerven geschlossene Steuerstände. Bei schönem Wetter hockt man in der heißen Kiste, bei Regen schmieren die Scheibenwischer und innen beschlägt alles. Da sehe ich keinen Luxus, aber das mußt du selbst entscheiden.
@ alle:
VERMIETER:
http://www.iwai.ie/rentals/rentabarge.html#BarrowBei Canalways habei ich gute Erfahrungen gemacht, CCC gibt´s leider nicht mehr,
die anderen kenne ich (noch) nicht
Wißt ihr überhaupt, wie Lagavulin gemacht wird?
Man bereitet Maische aus Torf, räuchert diese über Gerstenfeuer, und destilliert das Ganze dann!

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Ansonsten fragt gerne, wenn ihr noch mehr wissen wollt; heute abend bin ich bloß demnächst auf einer Feier
Viel Vorfreude auf Irland wünscht euch
bádoir
PS.: Tipps Teil 6 werden immer länger, bin schon in "Graig", allgemeine Tipps gibt´s auch noch!