Shannon-Forum

Autor Thema: Alte und neue Erfahrungen mit verschiedenen Pubs entlang der irischen Wasserwege  (Gelesen 14619 mal)

Offline Tina

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Liebe Tina, allerhöchst geschätzte und unermüdliche Kämpferin für den freien Netzzugang in Unabhängigkeit des verwendeten Browsers unter besonderer Berücksichtigung frauenunterdrückender Schrifthintergrundfarben, unfehlbare Kennerin meines nautischen Itinerars auf der Insel Hibernias!

Mit innerer Ergriffenheit entnehme ich Deinen werten  Zeilen, daß Du Deine Prinzipien um der Flexibilität willen, die einen modernen Menschen auszeichnet, restlos über den Haufen geworfen hast. Unfaßbar, daß das dieselbe Tina ist, die einst Gertie´s als zu touristisch klassifizierte. Ich bin überwältigt!


Liebe Janis,
damit Du nicht zu sehr durch kryptisches Insider-Geplänkel irritiert wirst, noch etwas im Klartext: JJ war vor vielen, vielen Jahren mein allererstes Pub in Irland, und es entsprach mit seiner jodelnden Klavierspielerin nicht ganz den Vorstellungen, die ich nach begeisterten Pub - Schilderungen von Irlandurlaubern hatte. In schönen zwei Bootswochen danach hatte ich viel Gelegenheit, mich zu überzeugen, daß es auch anders geht. Der Abschiedsabend, wieder im JJ, konnte meine gewonnene Meinung nur bestätigen.

Nun ja, gelitten habe ich an diesem Ort auch nicht- aber einen Umweg würde ich nicht mehr machen.

bádoir


Hallo Gerhard,

habe mal einen eigenen Thread aufgemacht, damit wir Janis Thema nicht schreddern (Zur Erläuterung: Shreddern oder Schreddern von Themen bedeutet, aus Sachfragen oder Hilfethemen eine grundsätzliche Diskussion zu machen und damit das eigentliche Thema zu entwerten oder so ähnlich)

Ich war noch nie im J.J. Houghs in Banagher. Danke für deine Meinung zu dem Pub, so bin ich auf die jodelnde Klavierspielerin vorbereitet.

Aus meiner Erfahrung gibt es einige Pubs, die zu bestimmten Anlässen und Veranstaltungen ein Erlebnis sein können und es gibt solche Pubs, die fast das ganze Jahr einen Besuch Wert sind. Nach den bisherigen Berichten hier dachte ich, dass das Houghs eben zur zweiten Kategorie gehört.

Ich habe den Eindruck, dass Gerties zur ersten Sorte gehört und du verwechselst da, wer was zu Gertie´s in Keshcarrigan mal gesagt hatte.

Du sagtest mal:
"Gertie´s in Keshcarrigan ist ja nicht gerade tourifrei, ..."

Ich sagte nur:
" ...Und außer uns war nur ein weiterer Gast da. Und überhaupt tote Hose wäre untertrieben. Und zu alledem fand ich den Pub äußerst unirisch, also da ist der Charme manch einer deutschen kleinstädtischen Kneipe gemütlicher."

Ich habe nichts gegen Pubs, in denen Touris sind, bin doch selber eine ;), und habe meines Wissens auch nie sowas in dieser Richtung gesagt. Ist es nicht auch mal nett, in gemütlicher Atmoshäre mit anderen Bootstouris zu quatschen?

Gertie´s ist nach meinen Infos renoviert worden und muss dadurch seinen alten Charme (den ich nicht kenne, von dem hier aber manche berichtet hatten) eingebüßt haben. Das heißt aber nicht, dass da nicht auch noch im Sommer mal eine richtig gute Session abgehen kann. Ich fürchte allerdings, dass seit dem Rauchverbot manch ein Pub auch einheimische Gäste im "Normalbetrieb" verloren hat. Und das macht diese doch auch etwas ungemütlicher außerhalb von Highlight-Veranstaltungen oder?

Im allgemeinen habe ich ein und denselben Pub auch schon ganz unterschiedlich erlebt und es ist natürlich auch immer eine Geschmacksfrage. Es gibt hier im Forum einige, die J.J. Hough´s ganz toll finden und Killeen´s blöde. Andere sehen das genau umgekehrt und sicherlich gibt es auch welche, die beide mögen. Und es gibt bestimmt auch welche, die lieber im ältesten Pub von Irland und UK in Athlone sitzen. ;) http://www.shannon-forum.de/index.php?topic=1153.0

Gruß Tina

PS: Noch eine Bitte an dich: Schalte doch den Lästermodus ganz einfach aus, wenn du mit mir redest. Es ist nichts Unanständiges, nett zu sein ;) und macht es verständlicher, was du eigentlich sagen möchtest.
An n? a thig leis a'ghaoith, falbhaidh e leis an uisge.
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Offline bennyberentzen

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Hallo Tina,

als ich im ältesten Pub Irlands in Athlone gesessen habe, hatte ich das Gefühl der einzige Tourist zu sein. Kann natürlich daran liegen, daß auf diesem elektrischen Ding (heißt wohl keyboard?) doch eher moderne Musik gespielt wurde und ich eigentlich (wie wohl die meisten Touristen) auf der Suche nach traditionller Irischer Musik war.

Daher habe ich mich dann Tage später entgegen aller Warnungen in die wohl touristischste Lokalität von allen, nämlich die Temple Bar in Dublin begeben und dort das bekommen was ich wollte.
In einem kleinen gemütlichen Pub mit Blick auf den Shannon wäre es mir aber lieber gewesen.

Viele Grüße,

Andreas
Und wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Hafen her.

Offline Panta Rhei

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Na gut, dann ganz nüchtern ohne gegenseitige Ironie:

Zu den beiden Pubs kann ich gern meinen Senf dazugeben:
JJHoughs ist absolut nicht mein Geschmack. Die Musik ist für meine Ohren echt übel. Da kann ich badoir absolut recht geben. Aber meine Tochter zum Beispiel findet es schon wieder "kultig", ein Wort, das ziemlich viel über den Trash-Faktor einer Musik aussagt.
Killeens ist von der Einrichtung her absolut originell, man muss es gesehen haben. Aber auch hier hab ich beim letzten Mal ziemlich angelaschtes Soft-Country-Gequake auf C-Dur, F-Dur und G-Dur gehört.
So richtig ausgelassenen und frechen IrishFolk hab ich schon lange nicht mehr vernommen, egal ob modern mit elektrischen Instrumenten oder traditionell mit akustischen Geräten. Wohingegen die irische Alleinunterhaltermucke Hochkonjunktur hat. Irgendwie bin ich anscheinend immer am falschen Ort zur falschen Zeit.
Ein herzliches Ade aus Oberfranken!
Wolfgang

Offline Norbert V

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Hallo @

bei unserer ersten Tour 2003 war ein vorgeplantes Ziel, auf Grund Peters "Hello Captain" JJ in Banagher.
Am Tag vorher waren wir eigentlich mehr zufällig in Shannon Bridge.
Beim Einkaufen hats uns ins Kileens verschlagen, wir wussten vom Pub nichts.
So nebenbei sagte man uns, daß ab 9:30 Uhr Livemusik wäre.
Wir gingen hin, ohne große Erwartungen, es war nicht schlecht.
Am nächsten Tag waren wir in Banagher und gingen natürlich, wie geplant zu JJ.
Eine ganz andere Kneippe, es wurde irische Livemusik gespielt, und die Touristen
waren an dem Abend sicher in der Unterzahl.
Es war einfach gut.
2004 machten wir absichtlich mit Freunden einen Abstecher wiederum zu Killeens, für uns wars enttäuschend, unsere  Freunde fandens gut.
Ich denke, wenn man in Bangher übernimmt, hat man am Abend vor der Rückgabe
(wir sind da immer schon wieder in der Marina) sicher Gelegenheit sich JJ anzuschauen, besonders wenn man ev. das erste mal in Irland ist.
Wenns nicht gefällt, es gibt ja ne Tür.

In diesem Sinn
Norbert V

PS: Ich finde die Iren haben das mit dem Rauchverbot gut hingekriegt.
Wenn man sieht wie sich unsere Dumpfdödel anstellen..... ;D
Unsere Reiseberichte: www.vorndran-net.de

Offline willupp

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PS: Ich finde die Iren haben das mit dem Rauchverbot gut hingekriegt.
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Full Acknowledge!

Gruß

Wilhelm
Die Shannon-Fans
Konni & Wilhelm

Offline Stevie

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Für die meisten Pubs gilt: Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Wer aufgrund eines einzelnen Besuches einen bestimmten Pub zukünftig meidet, macht in der Regel einen Fehler! Im Killeens haben wir auch schon um 21 Uhr alleine an der Theke gesessen und um 23 Uhr tobte der Bär mit top Musikern und bester Stimmung. An einem anderen Abend hat halt eine gerade anwesende deutsche Touristin das Klavier gequält. Ist vermutlich nicht ganz einfach, in der irischen Provinz über 4 Monate 7 Tage die Woche gute Musiker zu finden.

Ansonsten: Wer Irish Folk hören will, sollte gerade die von Touristen geprägten Kneipen aufsuchen. Diese Musikrichtung ist in Irland nämlich zur Zeit etwas "out" und bei den Einheimischen nicht gerade auf Platz 1 der Beliebtheit.

Gruß Stevie

KarlHwrede

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Ansonsten: Wer Irish Folk hören will, sollte gerade die von Touristen geprägten Kneipen aufsuchen. Diese Musikrichtung ist in Irland nämlich zur Zeit etwas "out" und bei den Einheimischen nicht gerade auf Platz 1 der Beliebtheit.

Hallo zusammen,

ich muss sagen, wir haben dieses Jahr in Battlebridge auf Empfehlung des Lockkeepers den Pub besucht, anfang Oktober also absolut ausserhalb der Saison. Die Live Musik sollte um 22.00 Uhr starten, wir wussten nicht mal welcher Art sie sein sollte, dem anwesenden Publikum nach hätte es eine Rockband sein können. Um 22.30 Uhr kam dann ein älterer Herr mit einem Akkordeon, setzte sich in die Ecke und fing an ein wenig zu spielen, etwas später folgte eine ältere Dame und gesellte sich dazu, es war Spitze !
Gegen 23.15 waren sie zu viert und es war eine sensationelle Stimmung und klasse Irische Musik !

Es ist nur Freitags, hat am Anfang den Anschein gehabt als würde es ein Übungsabend werden, aber wirklich Klasse !

Wir jedenfalls haben uns gefreut, das es nicht überall so ist wie Stevie schreibt.

Gruss
Karl-Heinz

Offline Jochen Pechthold

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Hallo Forumfreunde,

ja es gibt noch trad. Musik in den Pubs und manchmal fast nur für Einheimische und zwar Ende Oktober im Derg Inn in Terryglass gabs einen "bunten Abend" ab 20.30H ohne Verstärker und elektronisches Gedudel, sondern Musik vom Feinsten. Banjo, Ziehharmonika, Gitarre, drei Flötenspiel, ein Bohranspieler. War ein Treffen unter Musikern die aus Spaß an der Freude dort geübt haben.
Ach, übrigens gesungen wurde auch mit ein paar humorvollen Einlagen zwischendurch und Mikrophone gab es auch nicht.
Trad. Musik at it`s best!!

Gruß aus dem dunklen Unterfranken

Offline stephano

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Hallo

ich war in diesem Jahr in der zweiten Oktoberwoche auf dem Shannon und habe folgende Erfahrungen mit den Pubs gemacht

Sean´s Bar Athlone


haben wir zweimal besucht und ich muss sagen sowohl am Samstag als auch am Donnerstag haben wir wirklich wunderbare Stunden dort verbracht. Am Samstag war die Bude gerammelt. Mal abgesehen davon, dass die Einheimischen selbst hervorragende musikalische Beiträge abgelieferthaben (Höhepunkt war wirklich der Frauenchor, der dort aufgetreten ist) haben im Eingangsbereich des Pubs sich zwei  Gitarristen hervorragende Musik gemacht.  Auch am Donnerstag abend haben wir zwei hervorragende irische Musiker erleben können. Na ja, das Alles hat nur das Guiness stärker fließen lassen.

In Shannonbridge waren wir am Sonntag. Im Killeens war am Sonntag nachmittag bis ca 22:00 Uhr nur die Bewohner des Ortes in der musikalischen Verpflichtung. Das Mikrofon wurde herumgereicht, genauso die Gitarren. Ich muss sagen, habe noch nie so eindrucksvoll spontane Gesangseinlagen gehört. Insbesondere die ein oder andere glasklare Frauenstimme hat mich sehr beeindruckt. Also für mich ist der Sonntag bei Killeens somit zum Geheimtipp geworden. Allerdings hat dann ab 22:00 Uhr tatsächlich müde Countrymusik die Hand übernommen


Im JJHough war für Dienstag Musik angesagt, hat aber nichts stattgefunden. Mir ist dieser Pub schon 1992 eigentlcih nur durch den strengen Geruch der von den Toiletten herüberwehte in Erinnerung geblieben. Hier hat sich bis 2006 nichts daran geändert. Muss man aber trotzdem mal gesehen haben.

Gruss

Stephan

Offline Lutz

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  • ... nie mehr woanders!!!
Hallo, liebe Freunde,

wenn ich mir diesen thread so richtig durchgucke, auch ein paar andere, stelle ich mir die Frage: Was wollt ihr eigentlich?????????    ???

Fahrt doch einfach mal hin, geht in die Pubs, es ist wirklich so, dass jeden Tag etwas anderes   :D   los ist, jeden Tag seid
IHR anders drauf, mal ist schönes Wetter, mal schlechtes, mal hat alles geklappt, mal nur wenig, verlangt oder erwartet doch bitte nicht, dass alles immer gleich ist oder sich wiederholt, DAS gerade ist es, was IRLAND ausmacht, die Abwechslung, das Unvorherseh- oder -sagbare, jeder muss die Sachen selber erleben oder erfahren, oder erfühlen, oder was auch immer, entweder, ihr habt den Schneid, es zu erkunden, oder ihr fahrt besser nach "all inclusive", es macht absolut keinen Sinn, das Erlebnis von vor sieben Jahren im Pub "Schlagmichtot" zu berichten und daraufhin zu sagen, "that's the hype forever", es ist der Eindruck eines Moments in einer bestimmten Situation zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer bestimmten Stimmung, beim nächsten Mal ist es möglicherweise völlig anders, weshalb auch immer, möglicherweise noch schöner,  ....   ::)  es gibt keine IRLANDFOREVERWONDERFULL-Versicherung!!!

Wenn ihr Lust habt auf Natur pur, auf nette, aufgeschlossenen Menschen - eventuell sind sie noch richtg irisch, muss man mit klar kommen und es ggf. mögen, auf restlich vorhandenes "Irisches", sicher entlang des Shannon und Kanal und Erne immer noch reichlich zu finden, fahrt hin und macht eure Erfahrungen, wenn euch das zu riskant erscheint, nutzt die kostbare Zeit und das teure Geld besser anders, euch und den "real freaks" bleibt möglicherweise das ein oder andere erspart, was könnte Besseres passieren?!?!?!?!

Sorry für diesen Beitrag, aber ich finde es oberüberflüssig, zum zweihundertvierundfünfzigstenmal zu berichten, wann es wo und weshalb überhaupt es so schön war, da und dort zu sein, es war so und eventuell ist es nun ganz anders, fahrt hin und erlebt es, times are changing and experiences are very different, versucht euer Glück oder geht auf Nummer sicher, was auch immer das bedeutet ...

Für mich, aber auch nur für mich, erscheint die Sache IRLAND wie mit der Erfahrung z. B. mit Helge   8)  Schneider, entweder, man kann sich von vornherein und generell darüber totlachen und es gut finden, oder man findet es völlig daneben, es gibt nix dazwischen, wenn ihr versteht, was ich meine.

Mußte jetzt einfach mal raus zu später Stunde, möchte natürlich keinem auf den Schlips treten, aber finde es nach wie vor völlig müßig, zu beschreiben, warum es da oder dort so furchtbar toll ist, oder war, oder wie, oder was ...

Liebe Grüße vom stürmischen Düsselstrand von


Lutz   ;)
Dr. Lutz U. Bellmann
Duesseldorf

Offline paddy

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Lieber Lutz
Einen Teil deiner Aussagen kann ich nachvollziehen und auch unterschreiben, aber warum nicht einfach mal berichten was man auf seinen Irlandtrips bei den vielen Pubbesuchen alles erlebt hat? Gerade in der Winterzeit, wenn wir alle höchstens von Irland träumen können, finde ich es schön und überhaupt nicht müssig zu lesen, was andere in Irland in den mir meist bekannten Pubs erlebt haben. Dass man aufgrund einer solchen Empfehlung nicht damit rechnen kann, einen ebenso tollen Abend zu erleben, ist wohl vielen regelmässigen Irlandfahrern bekannt. Die besten Sessionen enstehen meistens spontan und es braucht auch etwas Glück mal plötzlich mittendrin zu sein. Umso schöner und bleibender dann das Erlebnis.

Bei diesen Berichten werden bei mir auch wieder Erinnerungen wach, zum Beispiel ans JJ in Banagher. Bei unserem letzten Besuch dort war aus der Sicht meiner Famile nicht die bekannte alte Dame am Klavier der Höhepunkt, sondern ein Pony, das plötzlich ins Pub gebracht wurde und seine nicht gerade wohlriechenden "Äpfel" vor der Theke platzierte. Der Barkeeper löste das entstandene Problem mit Schaufel und Besen und warf die ganze Sache ins brennende Cheminée. Dies trug zwar zu unserer Erheiterung bei, aber nicht zu einer besseren Luft. ;D

Deshalb lieber Lutz, haben diese Berichte aus meiner persönlichen Sicht absolut was Gutes und helfen mir, die lange Leidenszeit bis zur nächsten Irlandfahrt zu überbrücken.

vorweihnachtliche Grüsse aus der Schweiz
paddy

Offline Panta Rhei

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Hallo Lutz, ja, prinzipiell hast du schon Recht. Mich nervt das auch manchmal, wenn so nostalgische Töne anklingen. So nach dem Motto: Früher war alles besser. Diese Good-Old-Ireland-Schwelgerei erinnert mich dann an irgendwelche Leute bei uns, die auch behaupten, dass früher angeblich alles noch viel schöner war. Wenn du aber jemanden fragst, ob er da leben möchte, dann hat er doch keinen Bock drauf und findet die Gegenwart doch nicht so schlecht.

Andererseits finde ich es schon legitim, sich hier drüber auszutauschen, in welchem Pub und zu welcher Tageszeit und an welchem Wochentag die Wahrscheinlichkeit am größten ist, eine gute Mucke zu erwischen. Das hat nichts mit All-inclusive-Mentalität zu tun, sondern einfach damit, dass es schon manchmal auch frustrierend ist, wenn man sich auf "Live Music Tonight" freut, dann kommt irgendwann ein angelaschtes Musikerduo, das um halb elf erst mal das Auto auslädt, das Equipment aufbaut, und nach 3 Songs ergreift man dann die Flucht, weils einfach öde ist. (Das liegt vielleicht auch da dran, dass ich selber Musiker bin. Jeder ist vielleicht bei seinem eigenen Beruf am empfindlichsten, der Metzger ärgert sich auch am meisten, wenn er woanders schlechte Wurst vorgesetzt bekommt. Und du hast wahrscheinlich auch in manchen Gebissen schon richtigen Pfusch vorgefunden, wo du nur noch den Kopf geschüttelt hast, dass da jemand Geld dafür bekommen hat.)

Wie dem auch sei: Ich finde es gut, sich drüber auszutauschen, und ich höre es dann mit einer gewissen Hoffnung, wenn andere berichten, dass die richtig guten Mucken noch nicht ausgestorben sind, sondern dass man einfach nach wie vor Glück oder Pech haben kann. Das ist doch schon eine Aussage. Sonst befürchtet man, so wie ich, dass vier oder fünf öde Alleinunterhalter hintereinander schon einen Trend bedeuten. Und das wäre wirklich schade.

In diesem Sinne: Einfach immer wieder in die Pubs gehen. Es ist wie im Stadion: Man muss einfach auch mal 4 oder 5 schlechte Kicks anschauen, bis man wieder mal ein richtig elektrisierendes Fussballspiel erlebt. Bitte weitere Tipps, wo gute Bands gespielt haben.
 
Ein herzliches Ade aus Oberfranken!
Wolfgang

Offline Anitram

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Ich finde es auch schön, hier über gute und schlechte Pubs zu lesen, egal,
hauptsache über Irland! ;)

LG
Martina

Offline Sven vom Festland

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Ich finde es auch schön, hier über gute und schlechte Pubs zu lesen, egal,
hauptsache über Irland! ;)

LG
Martina
Hallo,
es gibt keine guten oder schlechten Pubs. Es ist alles eine Frage des Geschmacks. Und der ist zum Glück sehr unterschiedlich.
Am Besten sind sowieso die ungeplanten Erlebnisse. Man kann nicht irgendwo hin gehen und erwarten dass es ein einmaliges Erlebnis wird. Die besten Erlebnisse entstehen durch Zufall und sind unabhängig vom Ort. Wenn es in einem Pub besonders toll war, dann kann man nicht erwarten, daß es beim nächsten Mal wieder so ist. Man sollte aber dann auch nicht enttäuscht sein und sagen, da geh ich nicht mehr hin. Schließlich und letztendlich ist es auch von der eigenen Stimmungslage abhängig. :P
Gruß
Sven
Sven vom Festland
Fortschritt bedeutet, daß wir immer mehr wissen und immer weniger davon haben.

Offline bádoir

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PS: Noch eine Bitte an dich: Schalte doch den Lästermodus ganz einfach aus, wenn du mit mir redest. Es ist nichts Unanständiges, nett zu sein ;) und macht es verständlicher, was du eigentlich sagen möchtest.


Liebe Tina!

Was verlangst Du von mir????????

1. ist der Lästermodus fest im  Betriebssystem verankert und
2. kann ich mich beruflich genug mit trockenen Veröffentlichungen herumschlagen und
3. würdest Du Dich dann bald benachteiligt fühlen.

Nein, Tina, das möchte ich nicht, außerdem ist es gut zur Abhärtung ;)

bádoir is good for you!    ;D

Aber ich will Dir nicht alle Streicheleinheiten versagen. Du hast recht, Du hast zu Gertie´s einst nur geschrieben:
 
Zitat
"Und zu alledem fand ich den Pub äußerst unirisch, .."

OK, man könnte nun nitpicken, ob "unirisch" nicht dasselbe wie touristisch ist, aber die Tatsachen haben wohl diese Diskussion überholt, denn was ich im letzten Jahr an frisch gemauerten Fundamenten dort gesehen habe, läßt Böses ahnen. Der kleine Biergarten am Fluß wurde auch schon dem Keltentiger zum Fraß vorgeworfen. Ich denke, das ist jetzt sowieso zum Vergessen.



So, und jetzt an alle:

Tina schrieb:

Zitat
Ich habe nichts gegen Pubs, in denen Touris sind, bin doch selber eine , und habe meines Wissens auch nie sowas in dieser Richtung gesagt. Ist es nicht auch mal nett, in gemütlicher Atmoshäre mit anderen Bootstouris zu quatschen?

Das läuft auf die interessante  Grundsatzfrage hinaus: Darf ich als Tourist etwas gegen Touristen haben?

Meine Antwort: JA!

Gemach, Leute, und bitte zu Ende lesen: Wollte ich unter Hunderten  von Touris aufgereiht am Strand auf der reservierten Liege vor mich hinvegetieren, würde ich nach Mallorca, Ibiza, Rimini usw. fliegen. Ich will das nicht, also verbringe ich zu einem mehrfachen Preis meinen Urlaub auf dem Wasser  in Irland. Natürlich würde die irische Tourismuswirtschaft  mit mir allein nicht leben können :D

Aber ich gehe davon aus,  hier  den  eher engagierten Touristentyp (wie auch in diesem Forum) vorzufinden, der sich  für Land und Leute interessiert. Und mit denen mag ich genauso (wie auch in diesem Forum) ein paar Worte wechseln. Interessant ist für mich aber auch  die bunte Mischung der Nationen; wo eine vorherrscht, tut das nie gut.

Dort, wo  am Ende der Livemusik die irische Nationalhymne gespielt wird, und dann ein paar Leute mit "Einigkeit und Recht und Freiheit" losgrölen, ist der Abend für mich erledigt.

Überhaupt scheint es im deutschsprachigen Raum einige Gegenden zu geben, in denen die Leute, möglicherweise durch einen genetischen Defekt, alle schwerhörig sind. Anders kann ich mir  die penetrante Lautstärke solcher Zeitgenossen nicht erkären. Nur die Schweizer scheinen hier generell eine Ausnahme darzustellen; vielleicht  hängt das mit der frühzeitigen Erfindung des Alphorns zusammen ;)

Ich kann mir einfach nicht erklären, warum man in einem Supermarkt über mehrere Regalreihen hinweg  laut plärrend seine Entdeckung kundtun muß, daß dieses und jenes hier 1 cent billiger ist. Da dieser Touristentyp ja immer im großen Pulk unterwegs sein muß, ist er besonders auffällig. Penetrant wird es dann im Pub, wo man ungewollt von 2-Meter-Hechten erfährt und von dem tollkühnen Unterfangen, Loch Marrave bei Windstärke 3 zu durchqueren.

Das sind die Dinge, bei denen meine  Speiseröhre auf Umkehrschub schaltet.

Was das Ursprungsthema anbetrifft, hat für meine Begriffe Lutz das Ganze gut auf den Punkt gebracht. Es ist ganz einfach die Kunst, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.

Beispiel: Nicht geteert und gefedert hätte ich den Geheimtipp eines Pubs preisgegeben, das, obwohl direkt an einem großen Hafen gelegen, meiner Idealvorstellung sehr nahe kam: Rund um den Kamin (nein, kein gasbetriebener!) trafen sich  Einheimische und musizierten, dann und wann machten auch gerade Angereiste mit und spielten etwas aus ihren Herkunftsländern. All das war großartig, bis das Pub auf "pflegeleicht" umgebaut wurde, und solche Aktivitäten des Nettogewinns wegen unerwünscht wurden. Nun dürft ihr auch den Namen wissen: Spinnaker, Dún Laoghaire.

Zweifellos ist es abseits der Touristenströme leichter, einen schönen Livemusikabend zu erleben.

Im Prinzip ist richtig, was Stevie schreibt:

Zitat
Ansonsten: Wer Irish Folk hören will, sollte gerade die von Touristen geprägten Kneipen aufsuchen. Diese Musikrichtung ist in Irland nämlich zur Zeit etwas "out" und bei den Einheimischen nicht gerade auf Platz 1 der Beliebtheit.

Aber was ist schon dabei?  Für meinen Teil zumindest möchte ich im Urlaub nicht der Vergangenheit hinterherlaufen, sondern für 2 oder 3 Wochen am irischen Leben teilnehmen- und da gehört Rockmusik halt auch dazu. Traditionelles wird in Irland deswegen so schnell nicht aussterben; zur Not habe ich auch noch über 300 irische Cds daheim. Also, was soll´s? Und die allerschönsten Irish sessions habe ich ohnehin in den "wee days" zwischen Weihnachten und Neujahr erlebt.

Meine irisch-entspannte Meinung zum Thema.

bádoir

PS @ Lutz
Was Dich vielleicht interessiert: Die Bücherliste habe ich nicht vergessen, sie wächst und gedeiht

Was Dich vielleicht nicht interessiert:
Zitat
...wie mit der Erfahrung z. B. mit Helge     Schneider, entweder, man kann sich von vornherein und generell darüber totlachen und es gut finden, oder man findet es völlig daneben, es gibt nix dazwischen,....

Vor die Alternative gestellt, würde ich erstes eindeutig bevorzugen, doch ziehe ich dem Spontanableben die Betätigung des 13. Programmknopfes an meinem Fernseher vor. Da steht OFF drauf.  ;D





« Letzte Änderung: 10.12.2006, 15:02 von bádoir »