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Norfolk Broads - Britains very special wetland

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Jörg M.:
Hallo Inga,


--- Zitat von: Inga am 07.05.2007, 08:40 ---Im Gegensatz zum Shannon war es am Erne wirklich voll. Auf dem Weg nach Enniskillen hatten wir irgendwann 10 Boote hinter uns und das waren nicht nur Forumsmitglieder.

--- Ende Zitat ---

Ja, den Tross habe ich auch gesehen ;D , denn an diesem Tag sind wir von Aghalane aus auch nach Enniskillen gefahren und wenn ich den Bericht vom Trial-Bay-Treffen mit meinen Logbuchdaten vergleiche, dann sind wir kurz vor dem allgemeinen Aufbruch an der Bucht vorbeigefahren ;).

Und 10 Boote in so einem großen Abstand sind in den Broads keine rush-hour ;D

Viele Grüße

Jörg

Rüdiger Steinacher:

--- Zitat von: Jörg M. am 01.05.2007, 22:04 ---Hallo alle zusammen,

auf besonderen Wunsch, habe ich versucht ein paar Informationen über die Norfolk Broads zusammen zu stellen. Es ist das Revier, auf dem ich 1988 meine ersten Bootserfahrungen gesammelt habe. Zuletzt habe ich das Gebiet im Jahr 2003 befahren - kurz bevor ich meine erste Digitalkamera gekauft habe. Da ich noch keine Dias gescannt habe, muss ich für Bilder auf folgende Adressen verweisen:

http://www.broads-authoriy.gov.uk   Homepage der Nationalpark-Behörde
http://www.broads.co.uk         Seite eines Bootsvermieters mit vielen allg. Informationen
http://www.norfolk-broads.com      Segeln...(Hier kann man z.B. eine 59 Fuß 'Wherry' mieten)

Dort findet man auch weiter Informationen.

Die Norfolk Broads liegen ca. 200 km nordöstlich von London in East Anglia in den Grafschaften Norfolk und Suffolk. Die Broads sind eine Ansammlung von Seen, die in früherer Zeit durch Torfabbau entstanden und durch Flüsse und Kanäle miteinander verbunden sind.

Die Broads sind seit 1989 Nationalpark und so sind manche Seen teilweise oder ganz für den Bootsverkehr gesperrt. Die Broads sind auch ein beliebtes Segelrevier, weshalb manche Seen zu bestimmten Zeiten für Motorboote gesperrt sind. (So hat z.B. Admiral Horatio Nelson auf dem Barton Broad segeln gelernt  :) ) Trotz dieser Einschränkungen ist es auch für Freunde des Motorbooturlaubs ein schönes Revier, da es sehr viel Abwechslung bietet:

 :) zum einen eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt und an manchen Ecken sogar noch Ruhe (was bei 5,4 Mio. Tagesgästen, 200.000 Feriengästen jährlich und ca. 13.000 Booten nicht ganz einfach ist...) und

 :) zum anderen kann man mit dem Boot ausser einer Vielzahl von schönen Ortschaften mit guter Infrastruktur (Pubs, Läden usw. - fast jedes Kuhdorf hat eine mittelalterliche Kirche mit annähernd tausendjähriger Geschichte) auch drei Städte erkunden:
Die Stadt Norwich, in der es mehr Kirchen als in London gibt, sowie die Seebäder Lowestoft und Great Yarmouth.

Eine weiter Besonderheit des Reviers ist, dass es keine Schleusen gibt - dafür ist aber der größte Teil im Bereich der Gezeiten und man muss besonders in den Unterläufen der Flüsse auf den Tiedenhub und die Strömungen achten. (Bei Great Yarmouth beträgt der Tiedenhub bis 2,2 m!) Da der Yare bis Norwich sogar für Küstenschiffe schiffbar ist, kann man auf der Fahrt nach Norwich manche interessante Schiffsbeobachtung machen. Schließlich ist auch die Einfahrt nach Norwich beeindruckend, da es vorbei an 4 und 5-stöckigen Speicher- und Fabrikgebäuden geht, von denen heute allerdings viele leer stehen und es gibt auch praktisch keine Schiffsbe- und -entladungen mehr. Bei unserem letzten Besuch (2003) wurde bereits ein Teilbereich für Wohnbebauung saniert, wodurch sich der ganze Charakter natürlich ändert. Übrigens musste man im Yachthafen in Norwich für einen Liegplatz schon in den Zeiten, als man für ein Pfund noch über drei D-Mark hinlegen musste, 10 Pfund pro Nacht bezahlen! Ansonsten gibt es neben öffentlichen Anlegplätzen, die normalerweise nichts kosten, auch noch an vielen Stellen die Möglichkeit Bankmooring (also einfach am Ufer fest) zu machen. Mietet man sein Boot über Blakes (http://www.blakes.co.uk) oder Hoseasons (http://www.hoseasons.de) kann man auch in den jeweiligen zur gleichen Gruppe gehörenden Marinas anlegen (Fast alle Marinas gehören entweder zur einen oder zur anderen Gruppe). Bei ruhigem Wetter gibt es auch viele, die einfach auf einem der kleinen Seen ihren Anker zum Übernachten werfen (Wobei der 'Anker' wegen des schlammigen Grunds i.d.R. nur ein Metallgewicht ist). Ausserdem kann man auch bei manchen Restaurants, Pubs usw. kostenlos (wenn man dort einkehrt oder einkauft) oder gegen eine geringe Gebühr über Nacht festmachen. Wasser bekommt man an quasi an jeder Ecke (meist gibt es auch ein Kästchen wo man was reinschmeißen kann...) und Pumpouts kann man bei den unzähligen Marinas (der gleichen Gruppe... :D) erledigen lassen.

So, das sollte jetzt mal als erster Überblick reichen. :)


Viele Grüße


Jörg

--- Ende Zitat ---


Lieber Jörg,
bezüglich Ihrer guten Beschreibung der Broads stimme ich Ihnen voll zu, man sollte allerdings die Tide schon mehr herausstreichen. Man muß genau nach Tabelle rechnen um unter manchen Brücken durchzukommen. Natürlich ist dort auch wesentlich mehr „Traffic“ als am Erne. Uns gefällt es auf der Themse aber besser, landschaftlich reizvoller und von der Seemannschaft etwas anspruchsvoller. Gruß RJS

Jörg M.:
Hallo Rüdiger,


--- Zitat von: Rüdiger Steinacher am 10.05.2007, 10:38 ---(...) man sollte allerdings die Tide schon mehr herausstreichen. Man muß genau nach Tabelle rechnen um unter manchen Brücken durchzukommen.

--- Ende Zitat ---

da stimme ich vollkommen zu! Ich bin allerdings noch nicht dazugekommen die offene Frage zu den Booten zu beantworten, da dazu zwei Sätze nicht reichen ;) . Bei dieser Gelegenheit wollte ich noch genauer auf das Thema Tide eingehen.

Viele Grüße

Jörg

Soul Crew:
Tja, eigentlich hätte es so kommen können in den Osterferien: Fahrt von Wiesbaden nach Cherbourg, so ca. 920 km, mit der Fähre über Nacht nach Irland (ca. 17. Stunden), Weiterfahrt zur Basis, dann am liebsten eine Waveline Princess für 10 Tage (zum Preis einer Woche) und wieder zurück über Cherbourg.
Und dann kamen die Zweifel meines Weibs: Fast 2 Tage für hin und noch mal  für zurück? 920 km am Stück? Popo tut weh. Hund muss in Zwinger, Dünkichen-Dover und Calais-Dover ist Lotta schon 4 Mal gefahren in der Box, aber das sind maximal 2 Stunden, und jetzt so – nee, das ist traumatisch für den Hund. Aber wegen dem Hund müssen wir die Fähre nehmen. 
Und dann kam die Sache mit dem Urlaub (vom Chef): Was? 2 Wochen weg? Wir haben Land unter.
Aber ich wollte doch Boot fahren, und in den Pub wollte ich auch. Also Alternative England , das geht fixer (Schottland ist wieder zu weit). Narrowboot wollte ich nicht, also Themse (so zwischen Windsor und Oxford)  oder die Norfolk Broads. Themse kennen wir, zwar nicht vom Boot aus, aber ziemlich viel schon gesehen. Blieben also die Broads.
Vermieter gibt’s ja genug, aber die Boote …, nee, ich fahre doch nicht in der bunten Badewanne und sitze wie der Fahrer im Omnibus. Zwar gut für niedrige Brücken, aber aus der Position sieht man das Schilfgras von der Seite und sonst ziemlich wenig. Also ein „richtiges“ Boot (ich mag Sedan), zwar etwas höher, aber  theoretisch sollten nur 2 Brücken nicht gehen (bei mittlerem Hochwasser), aber an Montag nach dem Wochenende an dem wir ankamen war doch Nipptide angesagt, sollte also kein Problem sein… Start war in Wroxham, quasi in der Nordwestecke.
War dann aber doch ein Problem, nicht der Wasserstand aufgrund der Gezeitenwirkung sondern der „von oben“ wegen der vorangegangenen Regenfälle.  Also Planänderung und doch in den „Süden“ fahren nach Norwich, muss man zwar ein bisserl rumrechnen mit der Zeit des Niedrigwassers in Great Yarmouth und der passenden Fahrt mit ablaufendem und auflaufendem Wasser … und dann kam der Wind. Einer der „großen Seen“ (Breydon Water) muss überquert werden, schmale Fahrrinne und rechts und links davon flach … Die Wellen waren extrem hoch und bevor die Boote reihenweise vom Wind in den Schmodder gedrückt werden wurde er von der Broads Authority kurzerhand gesperrt. Also wieder umkehren. 
Ein großer Vermieter in Potter Heigham hatte sogar seine Hafeneinfahrt mit einer Barriere versperrt damit keiner rauskam und da er Angst hatte daß jemand einläuft und mit seinen Booten Hafenbilliard spielt. 
Wir – oder vielleicht doch nur ich – haben es dann doch genossen, sind hin und her gefahren,  haben  An- und Ablegen geübt und hatten das Glück, 3 Nächte an einem der wahrscheinlich schönsten Liegeplätze (Ranworth Broad) einen Platz zu bekommen.  Mit wunderbarem Pub für mich und Tea Room sowie Gruschelladen für die Damen (Ein Fünfer in die Machobox).
Landschaftlich kann das Revier nie und nimmer mit Irland mithalten, dazu ist es sobald man nur ein bisserl Richtung Süden viel zu eintönig, flach wie Holland und mit Schilfgras bewachsenes Ufer, sonst gibt es nicht viel. Es sei denn, man begeistert sich für alte Segler, denn die gibt es zuhauf und faszinierend, wie die den Fluss raufkreuzen, auch wenn sie in der Stunde am Ende weniger als ein bis zwei Meilen schaffen.
Die ersten Tage (Samstag bis Mittwoch vor Ostern) war relativ wenig los, ab Donnerstag wurde es schlagartig voll, ich möchte nicht wissen was im Sommer oder bei gutem Wetter abgeht.   
Ein bisschen Irland ist uns schließlich auch begegnet, eine ehemalige Shannon Star von Emerald Star trafen wir in Horning, trägt nun den Namen „Emerald Star“. Sogar die grünen Fender sind noch dran.
Und nette Menschen gab es auch, sowohl beim Vermieter als auch beim Anlegen. Von 3 Booten gleichzeitig kam jeweils einer gelaufen um eine Leine entgegenzunehmen.

Soul Crew:
Hallo Stevie,

Danke für's freischalten, wollte nämlich das hier hochladen...

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