Hallo,
Zum Thema Überprotektion und falsche Gefährdungsanalyse: Ich hatte in 5 Jahren hauptamtlichem Wasser-Dienst kein ernsthafte Verletzung, wenn das Überprotektion ist, kann ich gut damit leben. Und zur Hinderlichkeit des Helms: Ja, ist er, genauso wie Schwimmweste und Life-belt, trotzdem ist deren Nutzen undiskutiert, und ausserdem hab ich´s lieber ein bischen hinderlich als ein Loch im Kopf ...
Zum Helm als solches: Wir haben das in ganz Ö nun laufend bei allen Rettungsdiensten eingeführte Modell F200 von Schuberth in der gegenüber der Feuerwehr-Variante gewichtsmäig abgespeckten Rettungsdienst - Version. Ob der Helm für den Wassergebrauch zertifiziert ist, hab ich nicht überprüft, aber da er auch beim Österreichischen Bundesheer (für die Pionierboote) und allen Österreichischen Feuerwehren für den Wasserdienst eingesetzt wird, gehe ich davon aus. Die Helmschale setzt bei dem Modell erst relativ hoch am Kopf an, wodurch sich der Kragen der Rettungsweste darunter (erprobterweise) ohne Probleme aufblasen kann. Die einzige Schwierigkeit besteht vielleicht darin, das das Helmgewicht den Dreheffekt einer Automatikweste bei Bewußtlosigkeit im Wasser behindern könnte, hier kann ich nur hoffen, das ich dank Helm gar nicht erst bewußtlos bin, wenn ich ins Wasser eintauche, da bei der Mehrzahl der BEREITS BEWUSSTLOS INS WASSER GEFALLENEN die Bewußtlosigkeit durch einen Schlag auf den Kopf verursacht wurde. Ansonsten gilt die Aussage von oben mit dem Loch im Kopf ...
Das Visier war einfach drauf am Helm, und ist sehr nützlich z.B. um sich im Einsatz das Spritzwasser aus dem Gesicht zu halten (Sicht = Sicherheit), oder z.B. das Gesicht vor spitzen Gegenständen zu schützen, z.B. vor dem zersplissenen Ende eines Draht-Taues, oder Metallsplittern ...
Zur Jacke: Ist eine Mischung aus einer Feuerwehr- und einer sehr guten Segeljacke, leichter und kürzer geschnitten als eine Feuerwehrjacke, was mehr Beweglichkeit bringt, und aus einem leichteren, wasserdichten Gore-Tex Mischgewebe statt dem bei der FW üblichen schweren Gewebe wie z.B. Nomex, ausserdem sind wir in signalrot gehalten statt dem bei unseren FW´lern üblichen dunkelblau, ich hab die Jacke 5 Jahre lang täglich getragen und fand sie gut & praktisch !
Ansonsten gebe ich Dir in 2 Punkten recht:
1.) Abstand zu allem unter Belastung stehenden Tau-Gut, egal ob stehend oder laufend, ist sicher die beste Absicherung und
2.) ist mir der Unfallablauf auch nicht klar, wenn der Klampen bei IHM aus dem Deck gerissen wurde, müsste er schon genau darüber oder SEHR nahe dran gestanden haben, um vom Seil oder Klampen getroffen zu werden, normalerweise ist die Gefahr auf der anderen Seite höher, weil durch den Peitscheneffekt das Seilende sich dort über den Anschlag-Punkt hinaus überschlägt. Es könnte natürlich auch passiert sein, das er vor Schreck oder im Versuch einer Ausweichbewegung über Bord gegangen ist ....
Wie auch immer, es ist tragisch das es passiert ist, und ich hoffe das es zumindest durch den Beispielseffekt noch irgendeine positive Nebenwirkung hat!
mfg Fritz