Naja, aber manchmal ist es halt dann doch nicht mehr so lustig - das Wellenreiten. Vor allem dann, wenn die Wellen halt nicht aus der erwünschten Richtung kommen. Da muss man manchmal schon sehr überlegt und ausgefuchst kreuzen, wenn man nicht in irgendwelche Untiefen hineingetrieben werden möchte. Also: Man sollte meiner Meinung nach die Sache nicht zu locker nehmen. Und dann finde ich es natürlich netter, wenn man die etwas empfindlicheren Passagiere nicht in Todesangst bringt.
Hey Panta, mir geht es überhaupt nicht darum, Starkwind und hohe Wellen zu verharmlosen. Man muss aber auch nicht gleich in Panik verfallen, wenn Wind und Wellen auffrischen.
Der schlechteste Anleger am Lower Lough in so einer Situation ist meiner Meinung nach Magho. Nicht umsonst soll man da nicht über Nacht festmachen.
Ansonsten hast du auf dem See
immer und überall schnell erreichbar geeignete Rückzugmöglichkeiten, egal aus welcher Richtung der Wind bläst bzw. dich die Welle treibt.
Und da die Überquerung des Lower Loughs in keinster Weise mit der Überquerung des Atlantiks zu vergleichen ist, muss man sich vor und während einer solchen Überquerung nicht in die Hosen machen.
Was man machen sollte, wenn bei einer Überquerung der Wind stark auffrischt und aus den bereits viel zitierten white horses plötzlich ansehnliche Wellen werden:
1.
Ruhe bewahren. Das sagt sich zwar leicht, aber wenn man mitten auf dem See ist, gibt es auch keinen Grund, direkt in Panik zu verfallen.
2.
Wenn man das Gefühl hat, dass der Kurs, den man ursprünglich eingeschlagen hat, aufgrund des aufkommenden Windes und der Wellen nicht mehr der richtige zu sein scheint, stellt man sein Boot erst mal mit dem Bug im 90° Winkel gegen die Welle, und überlegt dann anhand der Seekarte, wo eine geeignete Rückszugmöglichkeit gegeben ist.
Eine solche befindet sich in aller Regel auf der Leeseite einer Insel oder Landzunge (Lee = die vom Wind abgewandte Seite)
3.
Zu dieser Rückzugmöglichkeit fährt man dann möglichst mit oder entgegen der Welle, nicht aber querab. Was ja eigentlich auch logisch ist....
4.
Hat man die Ruhezone erreicht, entscheidet man dann in aller Ruhe, was als nächstes zu tun ist. Entweder man entscheidet sich für eine gesicherte Weiterfahrt bis zur nächsten geschützten Zone oder - falls es bereits dunkel wird oder man sich absolut nicht traut weiter zu fahren: Anker setzen und/oder den Vermieter anrufen.
Was man aber absolut NICHT machen sollte: Erst mal ohne Plan Richtung Land / Ufer zu fahren ohne dass man die Möglichkeit hat, auf
direktem Weg in einen Hafen zu fahren oder sich hinter einer Insel zu verstecken. Denn ist man erst mal am Ufer und man findet keinen Schutz, und Wind und Wellen, und vielleicht sogar Strömung drücken aufs Ufer, dann kommt man vielleicht mit eigener Motorkraft nicht mehr weg. Und das währe dann - auf gut deutsch gesagt - ziemlich scheiße.
Also: Lieber erstmal mitten auf dem See das Boot im 90° Winkel gegen Wind und/oder Wellen stellen, und in aller Ruhe überlegen, wo man sich in Sicherheit bringt, als kopflos Richtung Ufer zu fahren.
Ich kann mir
nicht vorstellen, dass auf dem Lower Lough 'ein großes Boot' nur deshalb gekentert ist, weil es querab zur (hohen) Welle gefahren ist. Das müsste schon eine absolute Monsterwelle sein... Kentern kann man auf dem Lower Lough nur, wenn man mit dem Boot irgenwo auf Grund aufläuft.
Deshalb sollte man erstmal vom Ufer oder anderen Untiefen wegbleiben, solange man sich in Luv befindet. Dann kann erstmal nichts passieren.
Ansonsten: nix für ungut und viel Spaß beim Bootfahren!
paolo