Hallo zusammen,
ich möchte euch hier als Anfänger einmal meine Erfahrung mit der CC-Marina in Banagher und seinen Mitarbeitern nahebringen.
Als wir am 12.09.2009, so gegen 15:30 Uhr mit dem Bus an der Marina vorfuhren, waren meine Crew und ich doch erst einmal sehr geschockt

. Ich war mir wirklich nicht sicher ob ich den richtigen Vermieter gewählt hatte

. Neben dem strahlenden Bau von Silverline, erwartet uns ein kleiner, heruntergekommener Plattenbau aus Waschbetonsteinen. Ein Besuch des Toiletten und Duschetracktes, der nach einem mehr als 2 stündigen Transfer dringend erforderlich war, bestärkte uns in dem Eindruck. Verdreckte Toiletten, einige mit defekter Wasserspülung, was die Hinterlassenschaften der Vornutzer eindrucksvoll bewiesen, und 2 heruntergekommene Duschen, davon eine defekt, für die auch noch Geldbeträge entrichtet werden sollten. Unsere mitgereisten Frauen mussten sich erst einmal angeekelt schütteln

. Ein Blick durch die vorderen Fenster offenbarten einen großen Raum in dem Fahrräder und Fahrradteile, Kühlboxen und diverse andere Dinge wie Kraut und Rüben durcheinander lagen. In einem nebenstehenden, ausrangierten Bürocontainer lagen, alte, neue und defekte Rettungswesten, in allen Größen und ohne jede Ordnung auf dem gesamten Boden verstreut. Ein Paradies für Viehzeug würde ich mal sagen. Hinter dem Gebäude befand sich dann noch ein größerer Platz mit einer Halle, gegen dem in Vergleich, unsere Schrottplätze wie Schönheitsfarmen wirken.
Wir waren ersteinmal wirklich geschockt!

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch begab ich mich nun zur Anmeldung an die Rezeption. und war angenehm überrascht. Wir wurden von zwei sehr freundlichen und hilfsbereiten Damen empfangen die uns sofort und kompetent, jede unserer Fragen beantworteten. Selbst eine kleine Unstimmigkeit bei unserer Lebensmittelbestellung, wurde durch eine kurze, telefonische Nachfrage problemlos und schnell geklärt. Die Mitarbeiterinnen waren jederzeit bemüht uns das Einchecken so angenehm und kurzweilig wie möglich zu machen.
Dafür herzlichen Dank!

Nach Erledigung der bürokratischen und finanziellen Dinge, konnten wir auf "unser" Boot und anhand der ausgehändigten Checkliste, das Boot selbst und das Inventar überprüfen. Das machte natürlich einen großen Spaß, weil jeder von uns es kaum erwarten konnte "unser" Boot zu besichtigen. Im Gegensatz zur vorgefundenen Marina, war hier wirklich alles Topp. (siehe hierzu auch meinen Erfahrungsbericht im Forum). Die Lebensmittel waren bereits alle an Bord und die zu kühlenden Dinge sogar schon im Kühlschrank.
Auch hierfür herzliche Dank!

Nach wenigen Minuten erschien dann ein junger Mann, der sich als Instructor vorstellte. Eine theoretische Einweisung benötigten wir nicht, da meine Crew und ich bereits das gesamte Online Tutorial auf der CC-Seite durchgearbeitet und die Zeugnisse dafür ausgedruckt hatten. Nach einem kurzen Rundgang durchs Boot, bei dem er auf die verschiedenen Besonderheiten, Schalter und Anzeigen verwies, setzte er sich auf der Flybridge ans Ruder, startete den Motor und fuhr relativ wortkarg den Fluss hinab

. kurz nach der Brücke wendete er das Boot und wies mich an, das Boot flussaufwärts wieder an den Anleger zu bringen. Das Geradeausfahren klappte ja noch relativ gut, bis ich dann doch als Anfänger arge Probleme beim Wenden gegen die starke Strömung und beim Anlegen bekam. Daraufhin griff er mir, ebenfalls wortkarg, ins Steuer und betätigte hektisch den Gashebel vor und zurück die Strahlruder immer wieder links herum, dann rechts herum, drehte wie verrückt das Ruder mal auf die eine dann auf die andere Seite und hätte das Boot beinahe nassgeschwitzt ins Schilf gesetzt

. Nachdem er, Gott sein Dank, dass Boot recht rabiat an den Anleger gefahren hatte, verabschiedete er sich mit den Worten, er hätte jetzt Feierabend und wenn wir noch Fragen hätten, sollten wir den Kollegen fragen oder ihn morgen früh noch einmal ansprechen. Wir waren so perplex, dass uns in diesem Moment nichts mehr einfiel

. Keiner von uns hat in diesem Moment gedacht, dass Boot überhaupt steuern zu können. Nachdem wir uns wieder einigermaßen gefangen hatten beschlossen wir dieses An- und Ablegemanöver für uns jetzt so lange zu versuchen bis es klappt, es war ja noch relativ früh, und notfalls einen neuen Einweiser zu Rate zu ziehen. Nach gut einer Stunde waren wir der Meinung, dass wir das Boot so weit im Griff hatten um am nächsten Morgen auf große Fahrt zu gehen.

Ich denke hier gibt es noch viel Verbesserungspotential. Das fängt an bei der Marina selbst an, bis hin zur praktischen Einweisung. Ein Gebäude und seine Toiletten können ja durchaus alt, aber sollten immer einigermaßen gepflegt, sauber und funktionstüchtig sein, besonders wenn man diese auch Kunden zugänglich macht. Auch über unseren Einweiser kann man streiten. Für erfahrene Bootsurlauber hätte die Einweisung vermutlich ausgereicht, für uns als Anfänger erschien es aber erheblich zu wenig.
Zur Ehrenrettung von CC muss ich jedoch sagen, dass sich fast das gesamte Personal, welches wir kennengelernt haben, immer freundlich, aufmerksam und meist auch kompetent unser angenommmen hat. Dies macht sicherlich vieles wieder wett, wenn aber auch immer das Gesamtpaket betrachtet werden sollte.
Ich wäre doch sehr neugierig welche Erfahrungen ihr denn so gemacht habt.
Bis dahin, mit dem Wunsch schnellstens wieder nach Irland zu kommen

viele Grüße aus NRW
Henri