Shannon-Forum
Boote und Vermieter => Bootstechnik => Thema gestartet von: ukmueller am 23.10.2005, 22:49
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hi y'all,
Ich entnehme verschiedenen Eintraegen, dass einige Vermieter zur taeglichen Kontrolle auffordern.
Mir haben bislang (ausser einem) alle Vermieter (Tara, Crown Blue, Silver Line, ESL) entweder den Maschinenraum garnicht gezeigt oder gesagt ich soll mir um Oel, etc keine Sorgen machen. Wa sind Eure Erfahrungen hierbei?
Bei der Ausnahme, 1980,Sorry, 1990, ein nagelnaues hollaendisches Stahlboot vom Grand Canal (Lowtown Cruisers) war ich dann heilfroh, dass ich jeden Tag mal die Luke aufgemacht habe. Da war naemlich zu meinem Schock am 4. Morgen ca. 50 cm Wasser in der Bilge. Soviel Wasser in der Bilge kann sehr schnell ein Boot zum Kentern bringen wenn sich das Gewicht verlagert. Ich war mit Frau und 3 Kindern auf dem Boot, das haette so schnell gehen koennen das keiner aus der Kabine rausgekommen waeren.
Das Boot wurde bei CC in Carrick aus dem Wasser geholt, es war eine undichte Wellenpackung. Kleines Problem, potentiell fatale Folgen.
Die Moral von der Geschicht: Ob der Vermieter es empfiehlt oder nicht, regelmaessig mal nachschaun ob noch alles da ist, kein Oel oder Wasser rumspritzt, nichts qualmt, usw.
Gruss,
Uve
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Hallo Uve,
das letzte mal bin ich vor gut 10 Jahren von einem Vermieter (Crown Blue) aufgefordert worden jeden Morgen den Filter zu reinigen. Gleichzeitig wurde auch noch eine tägliche Kontrolle des Motoröls gefordert. Seitdem war ich ein bis zwei mal im Jahr mit verschiedenen Vermietern unterwegs, ohne daß ich je wieder auch nur darauf hingewiesen wurde, daß es einen Filter gibt.
Das Problem mit der BIlge verstehe ich allerdings nicht ganz. Normalerweise läuft doch die Bilgenpumpe auf Automatik. Spätestens dann, wenn die Pumpe häufiger und länger als gewohnt läuft, ist dies ein untrügliches Zeichen, daß irgendwo Wasser eindringt, ohne daß man dafür eine Luke öffnen muß.
Mitr ist auch erst ein Fall bekannt geworden, wo jemand die Bilgenpumpe abgestellt hat, weil sie so oft lief und ihm im Schlaf gestört hat. :o Das Ergebnis kann sich wohl jeder vorstellen. Nur gut, daß er sich gerade beim Bankmooring in seichten Gewässern befand.
Grundsätzlich denke ich, daß eine tägliche Kontrolle von Oel und Filter nicht notwendig ist, wenn man Augen und Ohren offenhält.
Viele Grüße
Andreas
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Hi Uve!
50 cm Wasser in der Bilge sind noch nicht der Garant für den Untergang 8) Da stell mal deine Alpträume ein!
Aber die Elektrik freut sich gar nicht darüber, und normal ist das durchausgarnicht.
Die von dir (noch) etwas skeptisch betrachteten Kanalboote verlangen in diesem Fall in paar Umdrehungen am Stern Greaser, und der Laden paßt :)
Ganz grundsätzlich sollte aber jeder, der auf einem Schiff unterwegs ist, etwas technisches Gefühl haben und regelmäßig in den Motorraum schauen. Dann würde ihm auch auffallen, wenn das Weed - Filter nicht ganz dicht zugeschraubt ist, bevor er das Seeventil wieder öffnet..... (weil du dich über den MHM-ban gewundert hast, aber die werden auch ihre Gründe dafür haben. Pisa.?.................. Lassen wir´s)
Gute Nacht, oder Guten Morgen, oder wie auch immer man jetzt in MASS sagt :D-
auf jeden Fall:
Viele Grüße!
bádoir
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50 cm Wasser in der Bilge sind noch nicht der Garant für den Untergang Da stell mal deine Alpträume ein!
Hi Badoir, ich erlaub mir mal Deine Meinung durch Fakten etwas zu bereichern: Rechne Dir bitte mal schaetzungsweise aus von welchem Gewicht wir hier reden: 10m laenge, 3,20m Breite mal 50 cm Tiefe. Ok, die Bilge geht nicht die ganze Laenge aber Du wirst zugeben dass hier ganz schnell etliche Tonnen zusammenkommen.
Jetzt bist Du auf dem Wasser. Wind und Wellen (oder die Kraegung des Bootes beim Kurswechsel) neigen das Boot in 5 Grad Schlagseite nach Backbord. Normalerweise kein Problem aber jetzt kommt es nicht wieder zurueck, das Wasser bleibt da. Naechste Welle drueckt das Boot wieder 5 Grad nach Backbord, sind jetzt schon 10 Grad, usw. Bei 45 Grad wird's brenzlig, rette sich wer kann.
Ich weiss wovon ich spreche, war mal mein Beruf. Die meisten Schiffsuntergaenge haben was mit Gewichtsverlagerung zu tun.
Hab trotzdem keine Alptraeume davon (mag die Alpen, night mares oder Albtraeume manchmal schon ;)aber Fluessigkeiten an Bord gehoeren in geschlossene, stabilitaetskontrollierte Behaelter. Oder Flaschen. ;D
gruss,
Uve
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Hallo Uve!
Vorneweg: 50 cm Pegel in der Bilge sind unerfreulich.
Also rechnen wir mal:
Im untersten Bereich hat der Motorraum vielleicht 4 Quadratmeter, das macht dann 2 Tonnen aus. Das kann, wie du ganz richtig schreibst, bei festem Ladegut verhängnisvoll sein. Bei Flüssigkeiten hängt das aber wohl ab, mit welcher Frequenz sich das Schiff bewegt, und mit welcher das Wasser in der Bilge schwappt. Zugegebenermaßen, wenn sich die ganze Familie Murphy versammelt hat, kann sich das auch verstärken. Ich denke mal, daß sich vorher die Elektrik unter großer Hitzeentwicklung verabschiedet.
Praktisch habe ich es noch nicht ausprobiert, kann sein, daß ich auch falsch liege.
Viele Grüße vom trockenen Land
bádoir
PS.: Du hast dich an anderer Stelle mal sehr ablehnend zur deutschen Rechtschreibreform geäußert. Mit AlPtraum wollte ich dir eine kleine Freude bereiten ;D
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Hallo Gerhard,
schreibt man das jetz wirklich Alptraum? Dann entschuldige ich mich fuer meine Frechheit Dich aus der sprachlichen Diaspora korrigieren zu wollen.
Freifliessenden Wasser in einem Boot kann tatsaechlich ganz schnell problematisch werden. Wenn das Wasser auf eine Seite gedrueckt wird neigt sich das Schiff entsprechend zur Seite und hat keinen Grund sich wieder aufzurichten. Das ist dann die neue Nullposition vor der naechsten Welle und so legt es sich immer mehr zur Seite bis es absaeuft.
Du hattest mal ein gutes Beispiel wie das Wasser zwischen Wehren und Schleusen vor und zurueckschwappt . Stell Dir mal vor dieser Abschnitt waere auf halbem Weg auf einer Achse gelagert. Wasser schwappt vor, das Gewicht drueckt vorne runter, Wasser kann jetzt nichtmehr zurueckschwappen, usw.
Ich hatte damals jedenfalls genug Respekt vor dieser Dynamik, dass ich meine Familie hab aussteigen lassen als ich von der Stadtmauer in Carrick das kurze Stueck zum Carrick Craft Boatyard verholt hab.
gruss
Uve
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Hi,
wir waren bisher mit Waveline unterwegs (viermal) und mussten jedesmal Mr. Perkins kontrollieren, d. h. zwei Filter, einmal Wasser und einmal Öl. Wasser musste auch nachgefüllt werden. Öl haben wir auch als Ersatz dabei, mussten wir aber bisher nie nachfüllen.
Bei der Einweisung wird man auf diese täglich zu machenden Kontrollen aufmerksam gemacht, auch wenn man schon mehrmals mit Waveline unterwegs war.
Gruß
Inga
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Hallo Uve,
mit der neuen deutschen Rechtschreibung handeln wir das hier doch recht locker, also mach dir keine Sorgen über den "Traum nach dem man aufschreckt". (Wikipedia)
Manche schrecken ja auch auf wenn sie von den Alpen träumen . ;D ;D ;D
Aber zurück zum Thema, wir kontrollieren auf jeder Fahrt den Motor und ggfs. Filter (sofern sie zugänglich sind).
Diese paar Minuten nach dem ausgiebigen Frühstück haben noch keinem Besatzungsmitglied je geschadet :D
Irgendwie weiß ich auch immer gern was unter mir so vorgeht.
Gruß
Dirk
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Hallo Uve!
Da ich nur einmal (Athy, 2000) Erfahrung mit viel Wasser in der Bilge gemacht habe, und dort im Kanal ja kein Seegang herrscht, kann ich die Destabilisierung des Schiffs nicht beurteilen.
Da glaube ich dir lieber deine praktischen Erfahrungen.
Verwirrend waren wohl die ...-träume.
Also:
Als du und ich deutsch lernten, hieß es Alpträume
Nach der Schlechtschreibreform, die dir und mir gleich tief unter den Schulterblättern vorbeigeht, soll es nun Albträume heißen
Das war es, ich unter
Hab trotzdem keine Alptraeume davon (mag die Alpen, night mares oder Albtraeume manchmal schon
verstanden habe. Wer hat jetzt wen verwirrt???
rätselnd, aber regelmäßig in die Bilge schauend,
bádoir
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Hallo bádoir und Uve,
wenn ihr es ganau wissen wollt, hier http://de.wiktionary.org/wiki/Albtraum steht fast alles dazu.
Auch was denn so ein Alb eigentlich ist ;)
Dirk
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Hallo!
Habe mal eine Anfänger-Frage zur Bilge-Pumpe:
Als wir im Juni bei etwas rauherer See den Lough Ree überquerten ging (fast) die ganze Nacht die Bilge-Pumpe. Meine Frage: Wo kommt das Wasser her welches hier abgepumpt wird? Wir hatten keine Ahnung ob das normal ist oder nicht. Für uns stellt sich die Frage die Pumpe abzuschalten oder laufen zu lassen.
Gruss
Werner
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He Freunde,
230 Liter Diesel in der Bilge - da erst kommt Freude auf.
Kein Seemannsgarn - ist uns wirklich mal auf dem Shannon passiert.
Und da hilft keine Bilgepumpe.
Gruß
Peter
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Weia Peter,wie passiert so was :o ?
Gruß......Ingolf
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Ich will Peter die Antwort nicht vorwegnehmen, aber bei einer Druckbetankung beim Boxenstop mit Fenderwechsel kann schon mal ein Schlauch platzen ;D
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Als du und ich deutsch lernten, hieß es Alpträume
Hallo Badoir,
Gruesse aus Alzheim. Nichts fuer ungut. Da hab ich wohl mehr vergessen als ich je wusste.
Uve
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Als wir im Juni bei etwas rauherer See den Lough Ree überquerten ging (fast) die ganze Nacht die Bilge-Pumpe. Meine Frage: Wo kommt das Wasser her welches hier abgepumpt wird? Wir hatten keine Ahnung ob das normal ist oder nicht. Für uns stellt sich die Frage die Pumpe abzuschalten oder laufen zu lassen
Hallo Werner,
Ausser ein wenig Schwitzwasser sollte in der Bilge normalerweise kein Wasser sein. Die Pumpen sitzen unten in der Bilge und haben Schwimmschalter die sich einschalten wenn sich da 1-2 cm Wasser angesammelt haben. Wenn eine Bilgepumpe nicht wieder abschaltet kann das 2 Ursachen haben: Entweder ist dieser Floater Switch verklemmt und die Pumpe laeuft leer (was sie nicht lange aushaelt) oder es kommt tatsaechlich Wasser rein. Dies kann wiederum 2 Gruende haben: Entweder entleert sich der Wassertank (oder gottseibeiuns, der Dieseltank oder der Faekalientank) durch einen abgegangenen Schlauch. Oder eine der Unterwasserrumpfdurchbrueche (Kuehlwasser, Toilettenabfluss) ist undicht geworden.
Also, wenn die Pumpe immer laeuft, Luke auf und reinschauen. Kein Wasser da, Pumpe anheben, schuetteln, wahrscheinlich hoert's dann auf. Wenn Wasser drin, ora et labora (beten und arbeten), 2 Vater Unser und alle Eimer zum lenzen. Ich hoffe dies wird keinem passieren, die Chancen stehen gut. ;D ;D
Uve
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Hallo Werner,
durch die Welle (die die Schraube dreht und somit auch durch die Bordwand geht) kommt auch noch der ein oder andere Tropfen, es gibt irgendwo auch eine Faustformel wie viel oder wie wenig das pro Stunde sein darf, wird der Wert überschritten sollte neu abgedichtet werden.
Aber, hat man erst mal die Bilge vollstehen und die elektrische Lenzpumpe will nicht so wie es ihre Aufgabe ist – Zwischenfrage: welches Mietboot hat eine manuelle Lenzpumpe in der Ausrüstungsliste? – gibt es noch eine Möglichkeit, sofern die Maschine läuft und es sich um ein Zweikreiskühlsystem (eigentlich die Regel) handelt. Sollte man aber nur durchführen, wenn man nicht zum ersten Mal im Leben einen Marinediesel sieht und weiß wozu welcher Schlauch und welches Ventil da ist, sonst versenkt man Boot und Kaution.
Wie bei der Einweisung vorgegeben ist eine der ersten Kontrollen nach jedem Start der Maschine, ob hinten am Auspuff Kühlwasser austritt, sprich alle Ventile offen, die Kühlwasserpumpe arbeitet und nix verstopft ist. Und in diesen Kreislauf greift man im Notfall folgendermaßen ein: Seeventil des (äußeren) Kühlwasserzuflusses schließen, dann Schlauch abziehen und in’s Bilgenwasser halten, die Pumpe zieht ihr Wasser nicht mehr von außen sondern aus der Bilge und schafft hoffentlich mehr Wasser raus als sonst wo reinläuft.
Immer eine Handbreit Wasser unter’m Kiel, nie mehr als ein kleiner Finger dick ist in der Bilge und zwei Finger hoch im Tumbler (ohne Eis)
Gruß Frank
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Aber, hat man erst mal die Bilge vollstehen und die elektrische Lenzpumpe will nicht so wie es ihre Aufgabe ist – Zwischenfrage: welches Mietboot hat eine manuelle Lenzpumpe in der Ausrüstungsliste? – gibt es noch eine Möglichkeit, sofern die Maschine läuft und es sich um ein Zweikreiskühlsystem (eigentlich die Regel) handelt.
Was spricht dagegen in einem solchen Fall den Vermieter anzurufen und das Problem von der nächstgelegenen Marina oder einem Mechaniker des eigenen Vermieters lösen zu lassen? In der Regel hat man dafür genügend Zeit, insbesondere weil viele Boote eine zweite Bilgepumpe eingebaut haben.
Von Seeventilen und Ähnlichem sollte der Mieter durchaus die Finger lassen. Nicht umsonst sind die meisten Filtergehäuse so weit nach oben verlegt, dass man die Filter ohne Wassereinbruch auch bei geöffneten Ventilen prüfen kann. Irgendwelche Schläuche zu lösen ist definitiv der beste Weg seine Kaution zu verlieren!
Gruß Stevie
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also das mit dem Diesel in der Bilge, das ist eigentlich eine eigene Geschichte wert, und diese setze ich in das Brett "Irische Geschichten"
Gruß
Peter
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Hallo Stevie,
deshalb meinte ich ja „Notfall“ und „sonst versenkt man Boot und Kaution“, aber wenn bis zum Eintreffen der externen Hilfe das Boot schon auf Grund läge, erscheint mir das Mittel probat.
Hallo Peter,
da kann man aber nur hoffen, dass dann die Bilgepumpe nicht lief, da sonst der ganze Dreck im Wasser schwamm ...
Gruß Frank
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Hallo Peter, na dann lass mal hören! :D
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Hi Frank,
war nicht persönlich gemeint, aber es gibt leider immer wieder Leute, die nicht so recht wissen wann ein Notfall eingetreten ist ;). Zeit den Vermieter anzurufen sollte eigentlich immer sein.
Gruß Stevie
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Hallo zusammen
Interessant ist, dass die Öl und Filter Kontrollen je nach Vermieter unterschiedlich, vorgeschrieben oder gar untersagt werden.
Daraus könnte man durchaus Rückschlüsse auf den Zustand der Motoren und die Qualität der Kühlsysteme ziehen, wobei ich davon ausgehe, dass es bei einem intakten Motor zu keinem nennenswerten Ölverlust binnen einer Woche kommen sollte.
Natürlich sind die Weisungen des Vermieters bindend.
Bei mehrwöchiger Anmietung eines Bootes ist mir allerdings nicht ganz wohl ohne Kontrolle.
Grundsätzlich öffne ich auf jedem Boot sicherheitshalber öfters alle möglichen Deckel und Türchen, sehe und krieche auch in den „Maschinenraum“ soweit das mit meinem Airbag möglich ist.
Es gibt viel zu sehen…
Berufskrankheit!
LG Richard
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Noch ein Gedanke dazu, folks:
Beim Auto kann man, wenn´s mal hakt, an den Straßenrand rollen und dann nach dem rechten sehen. Auf dem Wasser geht das nicht, deshalb gelten hier berechtigterweise andere Kriterien.
Deshalb gilt für mich völlig unabhängig vom Renomee des Vermieters: KONROLLE IST BESSER!
Ich hatte auch schon mal einen Kahn mit dem Motto „ Einmal Öl volltanken und Diesel nachschauen“ und ein Getriebe, bei dem ich am liebsten das Bilgen“wasser“ gleich wieder oben reingefüllt hätte.
Nein, keine Horrorstories---- ;) dank rechzeitiger Kontrolle!
Alles klar?
bádoir
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Interessant ist, dass die Öl und Filter Kontrollen je nach Vermieter unterschiedlich, vorgeschrieben oder gar untersagt werden. Daraus könnte man durchaus Rückschlüsse auf den Zustand der Motoren und die Qualität der Kühlsysteme ziehen, [...]
Hi Bulli,
also diese Schlussfolgerung halte ich für zu weit hergeholt. Insbesondere die "kleineren" Vermieter wie Shannon Castle Line oder Waveline verlangen die Kontrolle und gerade bei diesen Firmen sehen die meisten Motorräume vorbildlich aus!
Ich denke das ist eher eine Frage wie ausführlich man die Einweisungen durchführen kann. Wenn man den Kunden die Handgriffe ausführlich zeigt und erklärt, sind die Kontrollen sinnvoll. Hat man dafür keine Zeit, ist "Hände weg" vermutlich die bessere Lösung. Jeder Vermieter hat da aber seine eigenen Erfahrungen und daher auch seine eigenen Regeln.
Gruß Stevie
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Liebe Forumsfreunde,
also wenn man die Beiträge so liest, kann man sich nur wundern. Als verantwortungsvoller Skipper der für Boot und Mannschaft verantwortlich ist, sind folgende tägliche Kontrollen eigentlich selbstverständlich: 1. Kühlwasser, 2. Ölpegel, 3. Weedtrap, 4. Blick in die Bilge. Egal was der Bootsvermieter vorschreibt, o.a. Kontrollen sind zur eigenen Sicherheit unerläßlich. Wasser in der Bilge kann immer wieder vorkommen, deshalb hat ein gutes Boot auch immer noch eine Handpumpe. Stimmt irgend etwas nicht, sollte man immer den Vermieter anrufen und nie selbst herumbasteln. Ansonsten gibt es noch viele Indikatoren, zuviel oder zuwenig Öl in der Ölwanne, verrußter Auspuff, blauer Rauch, Dieselfilm ums Boot etc. Gruß RJS
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Na gut - jetzt schreib ich halt auch etwas zu diesem (Dauer-)Thema:
Wasser in der Bilge ist normal, deshalb sollte die Bilgepumpe immer auf "Automatik" stehen. In die Bilge kommt es auf die verschiedensten Arten:
- meistens durch die Bolzen durch die das Stahlband am Kiel befestigt ist. Diese Bolzen sind bei den meisten Privatbooten einlamminiert, bei den meisten Mietbooten aus Reparaturgründen nicht.
- oft als Spritzwasser durch die Entlüftungsschlitze, speziell nach einer rauen Seeüberquerung
- manchmal durch ein Leck im Trinkwassersystem oder einen geplatzten Wasser- oder Heißwassertank
- selten durch undichte Stopfbuchsen (das ist das Teil wo die Antriebswelle durch den Bootskörper nach aussen geht) oder durch eine Undichtigkeit an der Wasserkühlung der Welle oder durch eine undichte Schaftkupplung
- im schlimmsten Fall durch ein Loch ::)
- in kleineren Mengen durch Schwitzwasser das innen an der Schale in den Rumpf läuft
... und aus weiteren hunderttausend Gründen.
Daß eine Handpumpe ein Qualitätsmerkmal für ein "gutes Boot" ist, wußte ich noch nicht - unsere Boote haben keine, dafür aber 2 Bilgepumpen. Ich hatte einmal eine solche Handpumpe in meinem 18-Fuß-Angelboot montiert und da pumpst du ewig wenn auch nur 100 Liter Wasser nach einem Regenguß drin sind. Deshalb ist es mir völlig unklar, was man mit so einer Handpumpe, einbaut auf einem Cruiser, tun soll.
Die Ansaugfilter kann man bei manchen Vermieter schlicht nicht kontrollieren, da sie nicht zugänglich oder mit Bolzen und Muttern fest verschraubt sind ;) Der Grund dafür ist daß es genügend Mitmenschen gibt die die Deckel in die Bilge fallen lassen und dann dem Vermieter die Schuld dafür geben (deshalb haben wir jetzt Sicherungsketten an diesen Deckeln - und der Anbau war nicht ganz einfach, denn man muß das gute Stück ja auch noch drehen können ...)
Und weisser Rauch ist fast noch schlimmer als blauer Rauch: während blau ein Anzeichen für hohen Ölverbrauch ist - oder auch schlicht für einen verstopften Luftfilter - ist starker weisser Rauch ein klares Zeichen für ein Überhitzen des Motors, eine kaputte Zylinderkopfdichtung oder einen verzogenen -kopf.
So, genug Technik-Gelaber, sicher weiß jetzt wieder einer alles besser - aber so sieht's von der praktischen Seite gesehen auf jeden Fall aus ;D
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Hallo Pike und Forum
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Die Ansaugfilter kann man bei manchen Vermieter schlicht nicht kontrollieren, da sie nicht zugänglich oder mit Bolzen und Muttern fest verschraubt sind Der Grund dafür ist daß es genügend Mitmenschen gibt die die Deckel in die Bilge fallen lassen und dann dem Vermieter die Schuld dafür geben
Diese Aussage ist, um Stevies Worte zu gebrauchen, absoluter Quatsch.
Die Filter werden bei allen Booten bedienerfreundlich an möglichst gut zugänglichen Stellen platziert, um die notwendigen Kontrollen leicht durchführen zu können, sie werden nicht an schwer zugänglichen Stellen vor den ungeschickten Mietern versteckt.
Bei den Muttern auf den Deckeln handelt es sich normalerweise um leicht zu öffnende Flügelmuttern.
Kein Bootsbauer erschwert seinen Kunden unnötig fast täglich notwendige Kontrollen.
Bei Booten wie die von Locaboat, welche speziell für verschmutzte französische Kanäle gebaut wurden sind größere Filter eingebaut und genau deshalb verlangt der Vermieter keine Kontrollen. Eben weil keine Notwendigkeit besteht.
Die Tatsache, dass die Deckel bei den Waveline Booten mittlerweile durch Ketten gesichert sind ist eine echte „Innovation“ wobei auch das schwierige technische Problem gelöst wurde, dass man die Deckel auch drehen muss.
Eine Stellungsname von Pike zu diesem Thema am 27.5.02 war folgende:
@
Ich kenne kein Boot auf dieser Welt, bei dem die Deckel der Seewasserstutzen mit einer Kette gesichert sind. Komischerweise ist es den 7 Jahren, in denen es Waveline gibt, erst dreimal passiert, daß ein Kunde einen solchen Deckel in die Bilge geworfen hat
So ist das in der Praxis.
Einen Kommentar zu weiteren Aussagen in Pikes Beitrag erspare ich mir (schweren Herzens) an dieser Stelle.
Richard
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@Pike
Ruhe bewahren !
Du hast es ja schon selbst angekündigt :(
@bulli
Lass es !! >:( >:( >:(
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Hallo Leute !
@ Bulli: ich weiß wirklich nicht was das nun wieder soll, habe aber wirklich keine Lust mehr auf deine trolligen Einwürfe ernsthaft einzugehen :(
Dennoch ein paar sachliche Anmerkung, die sicher viele hier im Forum bestätigen können: bei einem großen irischen Vermieter sind die Deckel des Seewasserstutzens mit Bolzen und Muttern verschraubt, die man ohne geeignetes Werkzeug nicht öffnen kann. Ausserdem untersagt dieser Vermieter ausdrücklich den Zugang zum Motorraum. Ein weiterer Vermieter hat erst garkeine Hatch die den Zugang zu dem Filter möglich machen würde, ohne den halben Boden auszubauen.
Noch zum Thema Ketten: du zitierst freundlicherweise einen meiner Einträge aus dem Jahr 2002 - zeigt das nicht lediglich daß wir auf Kundenwünsche oder -kritik eingehen, auch wenn es nur einige wenige Fälle gibt und ich und wir im Gegensatz zu so manch anderen Mitmenschen durchaus lernfähig sind ? Soweit ich weiß sind wir nach wie vor der einzige Vermieter der diese Deckel mit einer Kette gesichert hat.
Bulli, ich weiß ebenso wie viele andere hier, daß du mich nun eben mal nicht leiden kannst. Ich habe da kein Problem damit, kann sogar prima damit leben, aber ich bin der Auffassung daß solche Animositäten in einem Forum nichts verloren haben. Also lass es doch einfach bitte.
Einen freundlichen Gruß in die Alpen !