Shannon-Forum

Revier und Liegeplätze => Revierinfos Shannon => Thema gestartet von: Mayo am 30.03.2008, 13:55

Titel: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Mayo am 30.03.2008, 13:55
Hat Waterways Ireland zuviel Geld? ???
Camlin, Clarendon, Roosky - alles abgeholzt.  :'(
Einen Vorher - Nachher Vergleich zu liefern ist bei einer maximalen Dateigröße von 60kb absolut sinnlos. In diesem Fall aber vielleicht besser so. Der Anblick heute ist einfach nur zum Heulen.
Gruß
Bine
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Holger am 30.03.2008, 14:10
Hallo,

sind die Bäume und Büsche nur radikal gekürzt oder gänzlich weg?

Gruß

Holger
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Mayo am 30.03.2008, 14:40
Hallo Holger,
in Roosky steht – wenn es hoch kommt - noch jeder dritte bis vierte Baum, vor Clarendon sieht es noch furchtbarer aus.
Es ist einfach unfassbar, wie hier mit der Natur umgegangen wurde.
Gruß
Bine
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Anitram am 30.03.2008, 15:19
Dabei hast Du die Zufahrt zum LA-Canal nicht erwähnt. Wie Inga, Holger und ich gesehen haben, wurden auch mehrere hundert Meter Wald komplett abgeholzt. Als wir dort waren, hat wenigstens die vordere Reihe Bäume noch gestanden, so dass es nicht sofort ins Auge fiel. Aber wir waren doch ziemlich geschockt!

LG und schönen Sonntag,
Martina
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Holger am 30.03.2008, 15:25
Hallo Martina,

ja, das war ein totaler Kahlschlag.

Nur manchmal hauen die Gärtner mit ihren Kettensägen zu, als würden sie wollen, dass da nie wieder etwas wächst. Wie durch ein Wunder sieht es dann ein paar Jahre später wieder so aus wie früher. Das wird hier an Autobahnen auch so gemacht....
Deshalb ja meine Frage, ob stark (zu stark) gekürzt oder die Bäume richtig gefällt wurden.

Gruß

Holger
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Stevie am 30.03.2008, 17:56
Einen Vorher - Nachher Vergleich zu liefern ist bei einer maximalen Dateigröße von 60kb absolut sinnlos. In diesem Fall aber vielleicht besser so. Der Anblick heute ist einfach nur zum Heulen.

Hallo Bine,

man muss dazu sagen, dass bei Clarendon Lock das Ufer komplett neu befestigt wurde und ein neuer Weg zur Schleuse entsteht. Das wird sicherlich in 1-2 Jahren wieder schöner aussehen. Roosky ist mir nicht so negativ aufgefallen, da wurde halt kräftig ausgelichtet!

Gruß Stevie

PS: 60 kb reichen locker für 640 x 480, da sollte man schon Einiges drauf sehen können?!
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Mayo am 30.03.2008, 19:49
Hallo Holger,
mit von Kettensägen besessenen Gärtnern kenn ich mich inzwischen aus.  ;D
Aber direkt über dem Boden, wie in Roosky oder Clarendon, ist kein Rückschnitt sondern ein Verbrechen.


Hallo Stevie,

Zitat
60 kb reichen locker für 640 x 480, da sollte man schon Einiges drauf sehen können?!

Vielleicht hab ich das falsche Programm, Format oder bin einfach nur zu blöd, aber bei mir sind 640 x 480 immer wieder 68 kb und erzeugen die entsprechende Meldung. Ist mir grad auch egal.


Zitat
man muss dazu sagen, dass bei Clarendon Lock das Ufer komplett neu befestigt wurde und ein neuer Weg zur Schleuse entsteht. Das wird sicherlich in 1-2 Jahren wieder schöner aussehen. Roosky ist mir nicht so negativ aufgefallen, da wurde halt kräftig ausgelichtet!


Der einzige nachvollziehbare Grund für diesen neuen „Weg“ war ja wohl, dass die Baumaschinen für das neue Schleusentor irgendwie dadurch mussten. Und anstatt groß zu überlegen, wie man das schonend für die Natur hinbekommen könnte, holzt man eben gleich das ganze Ufer ab. Erspart den Rückschnitt, seh ich ein. Und ein abgeholztes Ufer muss eben befestigt werden, auch klar.
Und ja sicher, mit ein paar Grassamen, wie sie auf dieses schöne neu befestigte Ufer geworfen wurden, sieht das Ganze bestimmt schon bald wieder ganz wunderbar aus.
Und die Anleger in Roosky bekommen jetzt viel mehr Sonne, es fällt auch viel weniger Dreck ins Wasser oder gar auf die Boote. Genau wie in Battlebridge, Acres Lake, etc pp.
Sorry Stevie, aber ich beneide dich maßlos, wenn du es wirklich geschafft hast, dir den rosaroten Blick in all den Jahren nicht trüben zu lassen.
Bine



Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Holger am 30.03.2008, 20:04
Bine,

dich muss es ja voll getroffen haben. Das muss ich sehen! Sei so lieb und schick mir die Bilder doch zu, ich schrumpfe die dann mal ein.

Gruß

Holger
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Holger am 30.03.2008, 21:02
Bilder von Bine

Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Mayo am 30.03.2008, 21:05
Zitat
Bine,

dich muss es ja voll getroffen haben.

Ja Holger, das hat es ganz eindeutig.
Das Stück zwischen Knockvickar und Clarendon war für mich eins der schönsten am ganzen Shannon.
Und der Anblick der Stümpfe der zum Teil ziemlich alten Bäume in Roosky hat mich auch aus sehr persönlichen Gründen traurig und wütend gemacht. Das ist in meinen Augen eine absolut sinnfreie Zerstörung.
Gruß
Bine

PS: Danke für's Schrumpfen und Einstellen.
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Holger am 30.03.2008, 21:09
und hier noch die fehlenden Bilder

etwas größer, dafür aber mit etwas weniger Qualität.
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Anitram am 30.03.2008, 22:25

Puh, das sieht ja wirklich traurig aus. Gut, dass ich mir das dieses Jahr nicht mehr anschauen muss :-[ und nächstes Jahr sieht es hoffentlich schon wieder ein bisschen besser aus. Zumindest die Weiden wachsen ja relativ schnell wieder nach.

LG,
Martina
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: ukmueller am 31.03.2008, 02:00
Hallo Ihr lieben Treehugger,

Hat mal jemand bei den Verantwortlichen nach den Gruenden gefragt? Ich will mich gewiss  nicht auf die Seite der Baumabsaeger stellen aber es wird doch wohl keine Behoerde ihre Resourcen vergeuden nur so aus Spass an der Freude?  Irgendwie hab ich das Gefuehl als ob dort Anleger geplant sind, gerade in Rooskey (sp?) waeren die ja willkommen und das waere mit vollem Baumbewuchs doch wohl nicht moeglich. 

Nur mal ein Gedanke. Und ehe Ihr mich steinigt, ich habe in meinem Leben mehrere hundert Baeume gepflanzt, na ja, pflanzen lassen.

Ich wuerde vorschlagen, jeder der dieses Jahr zu diesen Oertlichkeiten kommt bringt einen kleinen Pflaenzling (pro Person) mit und graebt ihn ganz konspirativ dort ein. Seid Rebellen gegen den Kahlschlag! Ist doch die irische Tradition gegen die Hoheit zu rebellieren.

Und sowieso, Ihr Maenner wisst doch, ein Mann hat nicht gelebt ehe er nicht einen Baum gepflanzt, einen Sohn gezeugt und einen Jaguar gefahren hat.   Wenn letzteres nicht im Greifbereich ist, zwei von drei ist doch auch eine schoene Leistung.

gruss
Uve
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: bádoir am 31.03.2008, 09:47
Dream on, Uve!

Die da oben werden es schon richtig machen ???

Sicher mag es mal nachvollziehbare Gründe geben, Bäume zu fällen.

Aber wenn ich mich in Deutschland so umschaue, ist der Grund doch meistens der von Vor-vorfahren
geerbte Trieb nach Rodung und Urbarmachung, gepaart mit Geschäftemacherei der Subunternehmer.
Das wird in Irland kaum anders sein.

Beispiel von einer Stelle an der ich täglich vorbeikomme:

Eine ganze Reihe kerngesunder Bäume wird gefällt- und damit man nicht sieht, daß sie gesund waren,
werden die Wurzelstöcke an der Schnittfläche dick mit Farbe eingepinselt, bevor man sie ein paar Tage später entfernt.

Im nächsten Jahr wurden dann an der selben Stelle Bäume in Besenstielstärke gepflanzt- und die Firma
konnte zweimal abrechnen. So läuft es leider oft hier.

Und daß ein besserer Steckling einen ausgewachsenen Baum ersetzt, glaubtst du wohl selbst nicht.

Falls doch: Das ist ungefähr so, als wenn man einen achtspurigen Highway umpflügt und durch einen
geschotterten Feldweg ersetzt.  Alles klar?

Grüße,

bádoir

Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Lutz am 31.03.2008, 12:44
... da ich gerade Sven online  8)  sehe, der kann uns doch sicher am authentischsten was zu diesem vermeintlichen Frevel sagen!?!?!?

LG Lutz   ;)
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Pike am 31.03.2008, 13:06
Hi Leute,
ich hab da 'mal nachgefragt, hatte allerdings auch schon vorher gehört daß diese Aktionen stattfinden werden: es gibt ein landesweites Programm, das beinhaltet daß die irischen Flüsse bzw der Zugang zu densselben auch Menschen ohne Boot ermöglicht werden soll. Dazu werden alte Treidelpfade wieder freigelegt und ggf. auch verbreitert - das passiert in den letzten Monaten und Jahren auch am Royal und Grand Canal. Waterways Ireland ist für die Planung und Durchführung verantwortlich - und auch für den Fall daß ein umfallender Baum irgendeinen Schaden verursacht. Bei vielen der alten Bäume bestand die Gefahr daß sie umfallen könnten, sowohl durch die Auslichtung und der damit verbundenen höheren Angriffsfkläche für Wind, als auch dadurch daß zahlreiche Bäume verfault waren. Ausserdem war wohl die Erosion der Uferböschung ein weiterer Punkt.

Wenn man Irland kennt und versteht, dann weiß man auch daß man hier ruck-zuck auf Schadensersatz verklagt wird ... Und das muß wohl auch WI gedacht haben, denn wenn so ein dicker alter Baum runterkommt und auf ein vorbeifahrendes Boot fällt, dann möchte ich nicht wissen was da passieren könnte. Aber das ist reine Mutmaßung meinerseits !

In Irland wächst das Grünzeug wie verrückt und ich bin mir sicher daß die betreffenden Flußabschnitte in kürzester Zeit wieder zugewachsen sein werden. Und zwar so daß alle etwas davon haben, nicht nur die die das Glück haben auf einem Boot sein zu dürfen. Ich weiß noch sehr gut wie ich geflucht habe als ich in Irland als Touri mit dem Camper unterwegs war und nirgends an den Fluss gekommen bin  ;)

Ich bin sicher kein Spezialist für Flurbereinigungsmaßnahmen, bin aber der Meinung daß hier in die Zukunft investiert wurde, und das sicher nicht aus finanziellen Gründen, denn das Land direkt am Fluss gehört WI.
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Jochen Pechthold am 31.03.2008, 14:07
Hallo Forumfreunde,

zugegebenermaßen sehen die ersten Resultate von Böschungssicherungen und Beseitigungen von Auskolkungen im selben Bereich für viele als Radikalschnitt aus.
Habe in den letzten Jahren die wachsenden Schäden an den Uferböschungen beobachten können und mir schon Gedanken gemacht, wann da mal etwas geschieht. Solche wasserwirtschaftlichen Maßnahmen sind normal und sie wurden offensichtlich noch vor Beginn der Vogelbrutzeit vollzogen, denn ab dann dürfte auch auf Emerald Isle nichts mehr gehen.

Gruß aus dem bewölkten Unterfranken
   
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Pike am 31.03.2008, 14:52
Jochen hat vollkommen recht - da hatte ich überhaupt nicht drangedacht: nach dem 31. März bis zum 31. August, der "nesting season", darf man in Irland ausserhalb bebauter Gebiete keine Hecken schneiden oder Bäume fällen oder irgendwas in dieser Art. Dieses Gesetz gibt es seit 2001 - gab's auch schon vorher, aber in wesentlich schwächerer Form. Finden kann man solche Infos auf http://www.teagasc.ie/ (http://www.teagasc.ie/)
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Mayo am 31.03.2008, 15:00
Hallo Sven,
wunderbar irische Begründungen.




Zitat
In Irland wächst das Grünzeug wie verrückt und ich bin mir sicher daß die betreffenden Flußabschnitte in kürzester Zeit wieder zugewachsen sein werden.

Lass dir von deiner Chefin mal einen Tag freigeben und fahr mal raus. Muss ja nicht Roosky oder Clarendon sein. Vielleicht fällt dir da draußen wieder ein, dass es Unterschiede zwischen „Grünzeug“ und alten Bäumen gibt. Ich habe nicht davon geredet, dass irgendwer mit der Motorsense dem Gestrüpp zu Leibe gerückt ist, sondern von zig Jahre alten und kerngesunden Bäumen.

 

Zitat
Bei vielen der alten Bäume bestand die Gefahr daß sie umfallen könnten, sowohl durch die Auslichtung und der damit verbundenen höheren Angriffsfkläche für Wind, als auch dadurch daß zahlreiche Bäume verfault waren.


Das ist schlicht lächerlich und passt wohl eher als Begründung, wenn WI irgendwann auch den Rest der Bäume in Roosky fällen wird.




Zitat
Ausserdem war wohl die Erosion der Uferböschung ein weiterer Punkt.

Was – außer Beton – ist wohl besser geeignet, die Erosion der Ufer zu verhindern, als ein dichtes Wurzelwerk?

Zitat
Ich weiß noch sehr gut wie ich geflucht habe als ich in Irland als Touri mit dem Camper unterwegs war und nirgends an den Fluss gekommen bin
   


Dafür würden einige Parkplätze in Ufernähe reichen, meinst du nicht? Aber grade in Irland ist man so versessen darauf die Camper vom Wasser fernzuhalten, dass man so gut wie jeden Parkplatz mit einer Barriere versieht.



Zitat
Ich bin sicher kein Spezialist für Flurbereinigungsmaßnahmen, bin aber der Meinung daß hier in die Zukunft investiert wurde, und das sicher nicht aus finanziellen Gründen, denn das Land direkt am Fluss gehört WI.


Eine Flurbereinigung ist eine Neuordnung von land- und forstwirtschaftlichem Grundbesitz und hat mit Abholzung nicht allzu viel zu tun.

Gruß
Bine, die niemals in der Lage sein wird eine solche Zerstörung irisch gelassen zu sehen.
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Pike am 31.03.2008, 22:26
Hi Leute, hi Biene,

Biene - ich habe mit keinem Wort verteidigt oder verteidigen wollen oder sonstwie beurteilen wollen, was WI an den von dir genannten und im Foto gezeigten Stellen gemacht hat. Ich habe mich lediglich nach dem "warum" erkundigt und die Antworten die ich bekommen habe hier mitgeteilt. Ich kann nicht beurteilen, ob ein Baum gesund oder nicht gesund (genug) war oder ist, da nützt es auch recht wenig wenn meine Chefin mir einen Tag freigibt (wußte garnicht daß ich eine solche habe). Wenn du dich in der Lage siehst, die Arbeiten dort zu beurteilen oder fachlich zu kritisieren, dann würde ich dir empfehlen, dich bei Martin Dennany von Waterways Ireland zu beschweren - email-Adresse kannst du auf Anfrage gerne von mir bekommen (ich habe ihm bereits den Link auf diesen Thread gemailt ...).

Noch eine kleine Korrektur zu deinem Statement daß die Iren "so versessen darauf sind die Camper vom Wasser fernzuhalten, dass man so gut wie jeden Parkplatz mit einer Barriere versieht": das hat mit Campern nichts zu tun, wohl aber mit den Tinkern oder höflicher gesagt der travelling community, die jeden Parkplatz, der keine Schranke hat, sofort zu ihrem Eigentum erklären und ihre Wohnwagen, 4WD's, Kleinbusse, Batterie- und Waschmaschinenhalden und was sonst noch darauf aufbauen. Und das passiert im ganzen Land, nicht nur da wo ein Bach fließt. Ich habe selbst viermal mit dem Camper in Irland Urlaub gemacht und damals auch über diese Schranken geflucht - heute weiß ich warum sie sind wo sie sind.
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Mike_Ka am 02.04.2008, 11:13
Hi Leute,


wie sieht es denn aktuell vor dem Lough Allen aus? Als wir letzten Oktober da waren wurde bereits ein großes Stück des Tannenwaldes (direkt vor Einfahrt in den Kanal) platt gemacht!

Die Zerstörer waren den ganzen Tag zu hören  >:(

Klar, dafür gibt es bestimmt auch "gute" Gründe... finde es aber trotzdem sehr, sehr schade. Gerade dieser kleine Wald brachte eine gewisse Atmosphäre...

Sagt mir bitte nicht, dass auch hier neue Anlegeplätze entstehen??? Würde mich einfach interessieren, ob sie wirklich alle Bäume entfernt haben oder ob der ein oder andere Baum den Wahnsinn überlebt hat...

Danke für Infos  ;)

Grüsse Mike

P.S. Wollte ein Foto von besagter Stelle einstellen, aber irgendwie funktioniert diese Funktion bei mir nicht  :'(
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: paolo am 02.04.2008, 11:39
Nicht jeder Baum wird aus bloßer Langeweile oder Zerstörungswut gefällt.

Bei mir im Garten musste ich insgesamt 5 Fichten wegen Borkenkäferbefall vernichten, damit die anderen gesund bleiben.
Hat funktioniert...
Jetzt ist eine riesen große 50 Jahre alte Pappel dran, die ist schon halb hohl und wird beim nächsten oder übernächsten Kyrill wohl kippen.

Ziemlich traurig, aber notwendig.
Kein Baum hält für immer.

Grüße von
paolo, der morgen auf dem Erne auf Hechtfang geht !!!!
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Stevie am 02.04.2008, 17:05
P.S. Wollte ein Foto von besagter Stelle einstellen, aber irgendwie funktioniert diese Funktion bei mir nicht  :'(

Das kann nur die Benutzergruppe "Verified User", in die ich dich gerade eingetragen habe! Kannst also jetzt auch Anhänge senden.

Zum Thema Acres Lake kopiere ich mal einen Artikel aus dem Leitrim Observer hierher (leider konnte ich ihn auf der Webpage nicht finden und verlinken). Ich denke da fehlen in Irland einfach noch ein paar Gesetze, die solche Aktionen verhindern.

Gruß Stevie

---------------------------

Council not party to Drumshanbo tree felling licence
Leitrim County Council was not a party to the terms of the licence that allowed the coniferous trees on the Carrick Road at Drumshanbo to be felled in the last few weeks, leaving an eyesore on one of the main approach roads to the town.
Green Party representative, Garreth McDaid, has called on Leitrim County Council to exercise much greater vigilance in protecting the county's visual amenity after the disclosure that a clear felling licence has been issued to a private contractor to remove all forestry that currently surrounds Acres Lake in Drumshanbo. Felling is expected to be completed in the coming weeks.
Mr McDaid acknowledged that the felling licence was issued by the Department of Agriculture and not Leitrim County Council, but noted that Leitrim County Council would have been given the opportunity to comment on the licence before it was issued.
He said he had been unable to determine if any comment or intervention had been made by the Council, but there appears to have been no difficulty in obtaining the licence.
However, a Council memo states that the trees in question were plantation forestry (coniferous trees). The owner applied to the Department of Agriculture & Forestry for a tree felling licence in March 2006 and got one. The focal authority was not a party to the terms of the licence.
When the licence was sought the Council was consulted and its comments forwarded on April 6, 2006. The Council noted that (a) there was no tree preservation order effecting the site, and (b) that there were no recorded monuments on or in the vicinity of the site.
The Council stated that it had no objections to the felling subject to its normal requirements, however, it got no feedback from the Forestry Service once its comments issued.
Local Fine Gael Councillor, Enda McGloin, said there has been some public reaction to the felling but said it was always going to be the natural end to the planted trees there.
He said there are, ho, ever, a number of questions that now need to be answered. He wants to know are any of the trees going to be left and what plans are there after the felling is completed, particularly to counteract the ugly landscape that remains.
Cllr McGloin also wants to know what are the future plans for that land and if more forestry is to be planted on it, will a border, of broadleaf trees be planted to screen future forestry.
Meanwhile, Mr McDaid expressed his personal concerns for the image of Acres Lake and Drumshanbo.
"Acres Lake is the gateway to Lough Allen, and invites passing cruiser traffic to stop and visit the village of Drumshanbo. It also serves as a valuable area of amenity for residents of Drumshanbo and the surrounding area. It is very frustrating for people when on the one hand they see this sort of visual amenity being destroyed, and on the other, they see the Council spending large amounts of money on glossy reports about the future of Lough Allen.
"Leitrim County Council should now do the right thing and provide for protection of Acres Lake in the forthcoming County Development Plan. If commercial forestry is to occur in the area, it should only occur behind a permanent screen of broadleaf, native trees. In this way, the scarring of the landscape that we will see in the weeks to come will not need to occur in future."
Anne Sheridan
© Leitrim Observer 01.02.08

Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Mike_Ka am 02.04.2008, 19:32
Vielen Dank Stevie für die Infos !!! Habe mich so eben durch den Text gekämpft...
Persönlich finde ich das Vorgehen sehr schade, egal ob "Nutzbäume" oder nicht.
Der Wald hat da einfach hin gehört...aber das ist mein subjektives Empfinden  ;)

Anbei stelle ich Euch ein Bild rein von den damals letzten "Überlebenden" !!
Wenn ich das richtig verstanden habe, steht da jetzt ja nix mehr  :'(


Grüsse Mike


Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Tina am 02.04.2008, 20:10
@Stevie und @Bine,

habt ihr keine Fotos von Roosky und Camlin nach dem Fällen?

Gruß Tina
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Tina am 02.04.2008, 20:41
Hallo,

Mike, ich kann dein subjektives Empfinden durchaus verstehen. Solche Eindrücke und atmosphärischen Plätze sind doch mit ein Hauptgrund, warum das Bootfahren in Irland die Sinne belebt und Freude macht. Und ich teile die Ansicht von Anne Sheridan: "It is very frustrating for people when on the one hand they see this sort of visual amenity being destroyed, and on the other, they see the Council spending large amounts of money on glossy reports about the future of Lough Allen."

Pflegearbeiten, wie Rückschnitt an den Ufern sind ja duchaus nötig und ich kenne Teile am SEW, wo die Ufer mal ziemlich radikal geschnitten wurden, und nach ein paar Jahren war vieles nachgewachsen. Wer weiß, welche Trieblänge Weiden pro Jahr entwickeln, kann sich das vorstellen. Es wurden aber keine größeren Baum-Exemplare gefällt.

So wie ich Bine aber verstanden habe, handelt es sich aber an den (drei) von ihr beschriebenen Stellen um Bäume, die zweistellige Jahresringe mit nicht nur einer 1 an der ersten Stelle hatten. Und eben auch nicht um ein Auslichten einiger instabiler oder besonders ins Fahrwasser reichender Exemplare (wie in Paolos Garten), sondern sozusagen um einen Kahlschlag.

Die Fällarbeiten vor der Clarendon Lock sind schade, diesen Abschnitt des Boyle mochte ich auch sehr gerne wegen seinem Bewuchs. War so ein Eindruck, als ob man in .... nein das schreib ich jetzt nicht .... sonst haltet ihr mich für eine hoffnungslose Naturromantikerin ....  ;)  Also wieder sachlich: Vielleicht wären Alternativen, wie man Maschinen und Material zur Schleuse bekommt, tatsächlich zu aufwendig gewesen? Andererseits fahre ich gerade morgens immer an einer Landstraße entlang, wo Baumaßnahmen unter Erhalt und Schutz des alten Baumbestandes mit intelligenten Lösungen stattfinden! Was denken eigentlich die Verantwortlichen so über die Touristen? Dass wir alle nur wegen der Pubs in Irland und nicht woanders Boot fahren?

Ich würde lieber einige Einschränkungen als Bootsfahrer hinnehmen, und unser Boot vorsichtig an einem anderen vorbeischieben, wenn dafür stimmungsvolle Anleger und Plätze erhalten werden. Das ist wohl noch nicht bis zu den Verantwortlichen durchgedrungen oder? Ich habe auch meine Lieblingsstellen, wo mir der Bewuchs und die Atmosphäre besonders gefällt und wäre auch ziemlich schockiert, wenn ich da einen nicht nachvollziehbaren Kahlschlag vorfinden würde. Von daher kann ich Bines Empörung durchaus nachvollziehen und finde den Titel "zerstörte Landschaften" durchaus passend.

Da sind einige verantwortlich entscheidende Iren wohl - vorsichtig formuliert - ziemlich unsensibel bis gedankenlos, oder?

Gruß Tina
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Holger am 02.04.2008, 21:02
Hallo,

so sah es im Herbst bei Battlebridge aus:

Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Mike_Ka am 02.04.2008, 21:16
Ich wollte nicht so weit ausholen, aber irgendwie sprichst Du mir aus dem Herzen Tina !!!
Ich gehöre auch zu den "Naturromantikern", der Abschnitt vor der ersten Schleuse gefiel mir immer besonders. Da haben wir jedesmal über Nacht festgemacht.
Das Foto von Holger spricht für sich selbst!  :o
Ich hatte das Vergnügen die Abholzung live zu sehen und zu hören, wohlgemerkt bis abends um 7 !
Glaubt mir... war kein schönes Gefühl...

Ich hoffe wirklich, dass sich zukünftige Bauvorhaben am Shannon in Grenzen halten und die Erhaltung der Natur mehr ins Zentrum des Interesses rückt... wäre zumindest wünschenswert  :)

In diesem Sinne, lasst es Euch gut gehen  ;D

Mike
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Holger am 02.04.2008, 21:50
Hallo,

hier noch mal das ganze im Überblick:

Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Jochen Pechthold am 03.04.2008, 10:56
Hallo Forumfreunde,

wollen wir einmal hoffen, das bei Battlebridge nicht auch so eine häßliche Wohnsiedlung mit angeschlossenem Privathafen entsteht, wie es sie bereits in Leitrim, Tarmonbarry oder an mehreren anderen Orten gibt. Es wäre noch erträglich, wenn solche Projekte eleganter und einfühlsamer in die Landschaft eingefügt werden würden, ganz davon abgesehen, das sehr wenige Iren sich eine derartige Immobilie leisten können.
Sollte dies so weitergehen, graben sich die Iren einen Touristenzweig (bootstourismus) einfach ab, na vielleicht braucht man den im Wirtschaftswunderland nicht mehr.
Die Bootsfahrergemeinde sollte auf die jeweiligen Stellen endlich Druck machen, damit weiteres vielleicht verhindert werden kann.
Wenn ich an Häuserschluchten vorbeifahren möchte, kann ich auch an die Havel um Berlin, da spare ich mir den Flug.
Falls dies so weitergehen wird, wie jetzt, wird in Zukunft die Attraktivität des Shannon erheblich darunter leiden. Es gibt anderswo noch schöne Bootsregionen mit unberührter Natur, leider ohne Guinness und Murphys.

Gruß aus Unterfranken
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Stevie am 17.04.2008, 13:27
Hallo zusammen,

ich habe gestern von Forumsmitgliedern die Info bekommen, dass an der Clarendon Lock bereits an der Gestaltung und Wiederherstellung der durch die Baumaßnahmen beeinträchtigten Flächen gearbeitet wird. Anfang Mai wird es dazu auch ausführliches, aktuelles Bildmaterial geben!

Gruß Stevie
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Panta Rhei am 17.04.2008, 14:15
Hallo Leute, hab ich da irgendwas überlesen? Ich hab das nur mit dem Acres Lake mitgekriegt, aber was wurde denn am Clarendon Lock gemacht? Helft mir auf die Sprünge.
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Mayo am 17.04.2008, 14:26
Zitat
Camlin, Clarendon, Roosky - alles abgeholzt.   :'(

Hallo Wolfgang,
mit diesem Satz hatte ich den Thread eröffnet.  ;)
Gruß Bine
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Panta Rhei am 17.04.2008, 14:52
Oh, sorry, ich hatte die ganze Fällaktion bei mir unter Lough Allen Canal abgespeichert. Man wird alt. Ich trau mich jetzt gar nicht zu fragen, was du unter "alles" verstehst. Wahrscheinlich hast du das auch schon irgendwo geschrieben. Bedeutet "alles" "alle Bäume am Boyle zwischen Cootehall und Clarendon Lock", oder "alle Bäume hinterm Schleusenwärterhäuschen"?
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Mayo am 17.04.2008, 15:02
Grins
Nicht alles, was von mir kommt, hat mit Lough Allen zu tun.
Und die Fotos der Strecke zwischen Cootehall und Clarendon Lock hat Holger auf der ersten Seite des Threads für mich eingestellt.
Gruß
Bine
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Panta Rhei am 17.04.2008, 15:51
Dear IWAI, please tell me, if you are planning more "works" like you did at the banks of the River Boyle and the Lough Allen Canal. In this case I like to spend my next boat holidays on the wonderful lakes and rivers of North-Eastern Germany with its breathtaking nature, like you had in former times too.

Panta Rhei, who has been on Shannon and Erne about ten times in the last eight years. 

(Hab ich auch an IWAI geschickt). (nachträglich eingefügt >>> siehe weiter unten: IWAI falscher Sündenbock, sondern besser an Waterways Irland)
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Stevie am 17.04.2008, 16:41
Hi Wolfgang,

die IWAI (=Inland Waterways Association of Ireland) hat damit rein gar nichts zu tun! Das ist ein privater Verein für die Nutzer der irischen Wasserwege. Die werden zwar bei vielen Planungen mit einbezogen und haben eine recht ordentliche Lobby in Irland, trotzdem ist für die Arbeiten an den Wasserwegen ausschließlich Waterways Ireland zuständig (http://www.waterwaysireland.org). Wird leider immer wieder gerne verwechselt!

Gruß Stevie
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Panta Rhei am 17.04.2008, 16:50
Hi Stevie, dasselbe hat mir gerade Colin Becker von IWAI auch geschrieben. Also, wenn jemand aus dem Forum sich aufregen will, dann an info@waterwaysireland.org . Er schreibt auch, dass es zwar manchmal bei Flussbauarbeiten den einen oder anderen "mess" gibt, aber dass auch sehr viele Mitglieder von IWAI ziemlich sauer waren, auf welche Art und Weise die Sache beim Lough Allen Canal gehandhabt wurde.

Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Tina am 04.05.2008, 22:55
Hallo zusammen,

ich habe gestern von Forumsmitgliedern die Info bekommen, dass an der Clarendon Lock bereits an der Gestaltung und Wiederherstellung der durch die Baumaßnahmen beeinträchtigten Flächen gearbeitet wird. Anfang Mai wird es dazu auch ausführliches, aktuelles Bildmaterial geben!

Gruß Stevie

Hallo Stevie,

hier liegt vermutlich ein Missverständnis / Verwechselung der Schleusen vor.

Zwischen Knockvicar und der CLARENDON LOCK war am 18./19.04. nichts von Maßnahmen zur Gestaltung und Wiederherstellung zu sehen. Wie auch? Die rechte Uferseite ist gefällt.

CLOONDARA LOCK dagegen wird tatsächlich "schön" gemacht.
Der grüne Tunnel, wie auf dem sensationellen Foto von Dieter Pinnell, ist weg. Ein paar Bäüme stehen noch und es werden durchaus mannshohe Bäume, weiter vom Ufer weg, nachgepflanzt. "Das braucht aber mindestens sechzig Jahre, bis diese groß sind." (Kommentar eines Einheimischen)
Es werden nette Blumenbeete angelegt. Picknickplätze sind eingerichtet und laden den landfahrenden Touristen ein.

Gruß Tina

Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Stevie am 05.05.2008, 07:25
Hallo Tina,

ich war mir sicher, der Willi hätte am Telefon von der Clarendon Lock gesprochen. Sorry, wenn ich mich da vertan habe!

Gruß Stevie
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Willi am 05.05.2008, 20:36
Hallo Tina,

ich war mir sicher, der Willi hätte am Telefon von der Clarendon Lock gesprochen. Sorry, wenn ich mich da vertan habe!

Gruß Stevie

Hallo Stefan,

 8) als wir telefonierten waren wir gerade durch den Camlin und hatten vorher am Glondara Lock geschleust. Ich bezog mich also auf's Glondara Lock. Ich sagte danach, dass wir eventuell zum Lough Key fahren und uns die katastrophalen Schäden auf dem Weg zum Clarendon Lock anschauen wollten.  >:(
That's Ireland, That's Germany = Missverständnisse sind eben menschlich

Viele Grüße jetzt wieder vom Woodpecker River  :(
Willi
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: McWoidl am 06.05.2008, 00:05
Hallo Zusammen!

ICH HABS GESEHEN! - Die Uferböschungen sind gerodet, die "Märchenwälder" ebenso wie die Prinzen und Prinzessinen gestorben. An jeder grünen Ecke entsteht ein neues buntes Irland! Aus der "grünen Insel" wird die "bunte Insel" und aus der "bunten Insel" wird später einmal die "graue Insel".
Die schönen Kanäle und River sahen in den letzten Tages aus wie eine Schifffahrt auf der Salzach durch Salzburg. Ein touristischer "Hochgenuss", wer sorgfältig angelegte Böschungen liebt (gehör ich nicht dazu). Ich habe freie Natur erwartet. Immer mehr kommen die Schiffswege in den "Genuss" irischer Gartenpflege (Rasen 3 cm hoch und 2 Grad nach links geneigt). Ist zwar als Vorgarten sehr schön, als Uferböschung nicht gerade einladend.

Trotzdem werd ich mir die Entwicklung in den nächsten Jahren sicher immer wieder mal ansehen.

Es grüßt mit Untersbergermarmor
McWoidl aus Anif/Salzburg
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Holger am 16.05.2008, 10:44
Und noch mehr Bäume müssen weg!

Im Camlin River stehen links und rechts eine Menge toter Bäume, diese sollte auch noch abgesägt werden, damit sie nicht in den Fluss fallen.

Ich finde es gut, dass der Jamestownkanal mächtig abgeholzt wurde. Im Herbst 2007 war an einigen Stellen der halbe Kanal zugewachsen. Bei Gegenverkehr wurde es richtig eng, jetzt hat man wieder den ganzen Kanal zur Verfügung. Dies wurde vor ein paar Jahren schon mal gemacht und wie man im letzten Jahr sehen konnte, war es wieder notwendig.

Im SEW wurde auch kräftig geholzt. Gut so! Bäume die in den Kanal wachsen stellen ein Gefahr dar. Nach dem Sturm vor knapp 3 Wochen lag ein riesiger Baum im SEW, der hat den halben Kanal blockiert (war bei Aghalane und natürlich in einer Kurve). Gerade da kam eine Penichette entgegen und der Rudergänger war mächtig überfordert damit, den schmalen Abschnitt zu meistern. Das zeigt eher, dass nicht gründlich genug geholzt wurde.

Gruß

Holger
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: McWoidl am 22.05.2008, 12:11
Hey ihr zusammen!

Grundsätzlich muss ich Holger ja recht geben, dass die Sicherheit für Boot und Mannschaft vorzugehen hat. Auch bin ich kein Gärtner um dies jetzt wirklich richtig zu interpretieren. Aber: Für mich besteht sehr wohl ein Unterschied zwischen "ausschneiden" und "umscheinden". Zweiteres kommt einer Rodung gleich, wie es derzeit leider auch bei uns passiert. Vielleicht bin ich deshalb auch etwas ungerecht in der Formulierung. Hier in Anif wurde gerade ein Wald "aus Sicherheitsgründen" (nach Sturm) GERODET und zufällig - nicht einmal ein Monat später - gegann man dort Häuschen zu bauen. Find ich der Umwelt gegenüber nicht fair.
Wenn an den irischen Böschungen aber wieder aufgeforstet wird, bin ich natürlich für die Sicherheit!

Gruß von hier - von mir
McWoidl
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Franz am 23.05.2008, 01:42
Hallo Bootsfreunde !

Seit gestern zurück von unserer geliebten Insel stellen wir fest,daß "zerstörte Landschaften" ein wenig hart ausgedrückt ist.
Richtig ist,daß die Jungs von IW im SEW richtig "Gas" gegeben haben mit ihren Kettensägen.Aber bei so vielen Kilometern Uferböschung macht man keine Zierschnitte,sondern legt richtig was nieder.Alles Andere wäre spielerei.
Die unbändige Natur gibt ihrerseits wieder "Gas",und alles wächst nach und neu.

Wenn unser Gärtner in unserem Garten war und hat ausgedünnt,denken wir auch jedesmal:
UM GOTTES WILLEN.
Zwei Jahre später flehen wir den Gärtner an möglichst rasch wieder zu kommen.

Mit Sicherheit ist es schön wie mit der"AFRICAN QUEEN" durch einen
Dschungel-Tunnel zu tuckern;es ist aber genau so schön und interessant einmal ins Hinterland zu schauen und die schönen Häuser in ihren schönen Lagen,die Farmhouses mit ihrem ganzen Drum und Dran, und auch manchmal festzustellen das die Zivilisation ganz nah ist.

Wir denken:IW macht das schon richtig!

Gruß und Handbreit
Rita und Franz
   
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Tina am 23.05.2008, 12:03
Hallo Rita, hallo Franz,

ich hoffe, ihr hattet eine schöne Zeit!

Seit gestern zurück von unserer geliebten Insel stellen wir fest,daß "zerstörte Landschaften" ein wenig hart ausgedrückt ist.
.....
Wir denken:IW macht das schon richtig!

Das sehe ich anders und WI auf eine Maßnahme bezogen selbst nicht so.

Damit hier nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass die "Maßnahmen" am Camlin, bei Clarendon, bei Roosky, im Lough Allen Canal, im Jamestown Canal und im SEW ganz unterschiedlicher Art sind und auch der Grad der Zerstörung von Landschaften variiert.

Die radikalste Rodungsmaßnahme und tatsächlich eine gravierende Landschaftszerstörung hat im Lough Allen Canal stattgefunden. Hier wurde nicht nur gerodet, sondern auch mit schwerem Geräten wie Bagger die Ufervegetation regelrecht abgetragen. Mittlerweile gibt WI selbst zu, dass diese Maßnahmen zu Zerstörungen geführt hat und so nicht ausgeführt hätten werden sollen. Paula Tracey (Environmental Officer for Waterways Ireland) spricht in diesem Zusammenhang von einem "breakdown in systems and communication". Tatsache ist, dass vor der Maßnahme kein nach EU und irischem Recht notwendiges Audit durchgeführt und keine Zustimmung der lokalen Behörden (hier im wesentlichen Co. Co. Leitrim)  eingeholt wurde. Diese "Maßnahme" hat in einem vom Co.Co. Leitrim als schützenswert erklärten Gebiet "of high visual amenty" stattgefunden. Zerstört wurde ein Habitat für Eisvögel, die nun mal überhängende Bäume und Sträucher als Lebensraum brauchen. Der "Kingfisher Trail" führt (oder sollte man besser sagen führte?) ja nicht umsonst hier lang.

Bei Clarendon wurden Schleusentore getauscht und die Mechanik automatisiert. Die Rodungen mit Aufschüttungen dienten dazu, das Baumaterial und -gerät zur Schleuse zu bringen. Einheimische und selbst einige Schleusenwärter fragen sich, wie auch wir, warum nicht eine Lösung gewählt wurde, die die alten Bäume und die Ufervegetation erhalten hätte, zumal parallel ein paar Meter höher eine weitere Straße verläuft.

Bei Roosky wurden etliche alte gesunde Bäume gefällt. Sicherheitsaspekte können allenfalls vorgeschobene Ausreden sein. Dafür haben die Leute in den nullachtfünzehn Neubauten dahinter einen besseren Ausblick.

Die Clondara Schleuse im Camlin wurde "schön" gemacht. Schön für Landausflügler, die von Pickniktischen aus Booten beim Schleusen beobachten können. Der Scharm eines wildromatischen Abschnitts fiel mit den mehr als 60-100 Jahre alten Bäumen. Ein Platz mehr mit dem Scharm von Blumenrabatten und Rasenflächen, die mit Pestiziden vom "Unkraut" frei gehalten werden, ist entstanden.

Der Jamestown Canal wurde am direkten, meist felsigen Ufer freigeschnitten. Eine sinnvolle Maßnahme in diesem frequentierten engen Verbindungsstück.

Im SEW waren zwei Pontons mit WI-Mitarbeitern im Einsatz. Wer genau hinschaut, kann die zwei unterschiedlichen "Schnittstile" erkennen. Insgesamt (ausgenommen Schleuse 4) handelt es sich um im Prinzip um nicht sinnvolle, aber pragmatisch "notwendige" Maßnahmen. Hier ist die Reihenfolge von Ursache und Wirkung zu beachten. Es gibt zwar kaum etwas besseres als dichtes Wurzelwerk zur Uferbefestigung, aber da viel zu viele Boote zu schnell durch den SEW gefahren sind und sich trotz vieler Hinweisschilder und der von den Rangern an Schleuse 1 und 16 verteilten Handzetteln zur Geschwindigkeitsbegrenzung unbeeindruckt zeigen, wird das Wurzelwerk in einer Kehle so lange unterspült, bis die Bäume kippen oder drohen dieses zu tun. Dann kommt das Sicherheitsargument der gleichen Bootsfahrer und so ist die neue Leitlinie von WI, alles komplett zu schneiden, was Wurzeln bis zum Wasser hat (Das zerstört auch den Lebensraum der hier lebenden Eisvögel). Besagter gekippter Baum im Woodford wurde übrigens problemlos von einer Classique mit 12,80 x 4,10 passiert. Da haben wir in vergangenen Jahren zu Saisonanfang auch schon größere im Fahrwasser liegende Exemplare gesehen. Bisher konnten wir jedoch alles problemlos umfahren. Die "Bootskiller" im SEW sind auch nicht umgekippte Bäume sondern die Schleusen und Steinquays, an denen sich unzureichende Fahrkünste bemerkbar machen. Heimtückischer als ein sichtbar im Wasser liegender Baum sind auch die "verlorenen" Stämme von den Fällarbeiten. Zwei dieser stattlichen Exemplare steckten im April im SEW "rumpfunfreundlich" im Flussgrund (Ballinamore mittig Einfahrt Schleuse und in einer Kurve stromaufwärts hinter Brücke 21). Beide sind von uns WI gemeldet worden und hoffentlich mittlerweile entfernt.

Gruß Tina

Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Holger am 23.05.2008, 12:29
Hallo Tina,

ich habe nicht geschrieben, dass man da nicht vorbei kommt, bitte genauer lesen!
Es geht auch nicht darum, dass so ein Baum im Wasser liegt, sondern das er ins Wasser fällt. Mir ist ein voreilig gefällter Baum lieber, als ein vergessener Baum, der mir aufs Boot fällt! Bei jedem Sturm fallen Bäume um, die schweren Unfälle passieren durch den Sturz, nicht durch das Gegenfahren gegen das Hindernis.

Gruß

Holger
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Tina am 23.05.2008, 13:26
Hallo Holger,

aus

Bäume die in den Kanal wachsen stellen ein Gefahr dar. Nach dem Sturm vor knapp 3 Wochen lag ein riesiger Baum im SEW, der hat den halben Kanal blockiert (war bei Aghalane und natürlich in einer Kurve). Gerade da kam eine Penichette entgegen und der Rudergänger war mächtig überfordert damit, den schmalen Abschnitt zu meistern..

konnte ich beim besten Willen nicht herauslesen, dass du Angst hast, dass dir ein Baum aufs Boot fällt. ;)

Mir ist ein voreilig gefällter Baum lieber, als ein vergessener Baum, der mir aufs Boot fällt!

Bei jedem Sturm fallen Bäume um, die schweren Unfälle passieren durch den Sturz, nicht durch das Gegenfahren gegen das Hindernis.

Letzteres beziehst du aufs Autofahren oder? Beim Bootfahren in Irland sieht die Situation jedoch anders aus. Die starken Winterstürme außerhalb der Chartersaison bringen die kranken oder unterspülten Bäume zum Kippen und räumen somit jedes Jahr auf. Zudem fährt man bei Sturm nicht Boot.

Gruß Tina
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Holger am 23.05.2008, 13:43
Man lieg aber z. B. vor einer Schleuse im Camlin River!.....

Auch das davon abgeraten wird, bei Sturm durch den SEW zu fahren ist mir neu. Besagter Baum ist in der Vorsaison umgefallen und nicht bei einem Wintersturm!

Gruß

Holger
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Pike am 23.05.2008, 14:12
Hallo Leute,
manchmal wundere ich mich über die ganz hervorragende Kenntnis einiger Forumsmitglieder über die örtlichen Gegebenheiten und Verfahrensweisen in Irland. Was die angeprangerten Baumfällarbeiten angeht, so bin ich mir sicher daß Waterways Ireland dringend Experten aus Deutschland benötigt, die Ihnen erklären, wie es richtig gemacht wird. Gleichzeitig möchte ich aber darauf hinweisen, daß keineswegs immer Waterways Ireland für irgendwelche gefällten Bäume zuständig ist, sondern Bäume eben oft auch vom zuständigen County Council gefällt werden - und dies aus den unterschiedlichsten Gründen. Speziell im Falle Leitrim ist das Verhältnis zwischen WI und County Council, um es vorsichtig zu sagen, etwas angespannt. Deshalb kommt oder kam es zu "Kommunikationsproblemen" oder, wie ich es eher nennen würde, Kompetenzgerangel. Aber die PR-Abteilungen arbeiten gut und ich bin sicher daß alle Eingaben von Bootstouristen prompt bearbeitet werden.  ::) Besser wäre es aber vielleicht, diese Arbeit den Bootsvermietern zu überlassen, denn die wissen sicher besser, wo man am besten ansetzt. Nur erfordert das natürlich daß man solche Dinge "seinem" Bootsvermieter berichtet, am besten mit Bilddokumentation.
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Willi am 25.05.2008, 10:39
Man lieg aber z. B. vor einer Schleuse im Camlin River!.....

Auch das davon abgeraten wird, bei Sturm durch den SEW zu fahren ist mir neu. Besagter Baum ist in der Vorsaison umgefallen und nicht bei einem Wintersturm!

Gruß

Holger

Hallo Holger,

Sturm = Winde mit Geschwindigkeiten von mindestens 20 m/s (ca. 75 km/h) oder 9 Beaufort.

 8) Hier rät die Vernuft davon ab mit dem Boot zu fahren, auch durch den SEW .

Gruß Willi
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Klaus am 25.05.2008, 22:41
My opinion...

- Jamestown Canal: War vorher auch nicht wirklich "traumhaft schön" - wegen der riesigen Marina direkt daneben und den Stahlwänden.
- Clarendon: Schade drum, ich kann mir nicht vorstellen, daß das wirklich so nötig war. Dauert Jahre, bis es da wieder nach was aussieht.
- Clondra: War neben Lough Key Forest Park (hat sich auch nicht grad zum Positiven geändert...) unsere Lieblingsstelle - mit der alten Schleuse, dem alten lock keeper und dem wunderschönen grünen Tunnel. Daß man ein Schleusentor mal erneuern muß - OK. Daß ein Schleusenwärter in den Ruhestand geht auch (der neue arbeitete Sonntags vorsichtshalber mal nicht - unter den beiden Telefonnummern ging auch niemand ran). Aber - wie schon vorher geschrieben wurde - der Charme des Ortes ist zerstört.
- Roosky: Siehe Jamestown. War noch nie schön.

Wie gesagt - nur meine Meinung,
Klaus
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Stevie am 26.05.2008, 07:36
Daß ein Schleusenwärter in den Ruhestand geht auch (der neue arbeitete Sonntags vorsichtshalber mal nicht - unter den beiden Telefonnummern ging auch niemand ran).

Hallo Klaus,
gerade in Tarmonbarry muss man es häufiger versuchen, bzw. ewig klingeln lassen! Da geht meist nur jemand ans Telefon, wenn gerade keine Boote in der Schleuse liegen (bzw. die Brücke bedient wird). Durchgekommen bin ich bisher immer nur auf der Festnetznummer, das Handy scheint nicht benutzt zu werden.

Oder bist du evtl. vor dem 04. April unterwegs gewesen, da schließen die Schleusen sonntags um 16 Uhr  ;).

Gruß Stevie
Titel: Re: zerstörte Landschaften
Beitrag von: Klaus am 26.05.2008, 08:57
Nönö. Wir waren zwar am So unterwegs, aber lange vor 18:00 Uhr.
Die Schleusen schließen So übrigens auch nach dem 4.4. um 18:00 Uhr  ;)
Bei der Rückfahrt habe ich denn Keeper gefragt, was los war.
Er hatte für So eine Vertretung, die aber dann nicht konnte und eine Vertretung organisiert hatte. Die Vertretung der Vertretung ist aber "einfach nicht gekommen".
Ich habe es übrigens 5x auf beiden Nummern so lange klingeln lassen, bis entweder das Gespräch getrennt wurde oder die Mailbox drangegangen ist...   :-\

Gruß,
Klaus

PS - der Keeper von Tarmonbarry ist nicht für Clondra und Richmond Harbour zuständig (haben beide jedenfalls gesagt).