Shannon-Forum

Autor Thema: Kentern eines Bootes  (Gelesen 14706 mal)

Filippo

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Kentern eines Bootes
« am: 08.01.2004, 17:57 »
Hallo im Forum

Gestern war ich mit  Freunden am Stammtisch und wie es so üblich wurde über dies und das Diskutiert ;)
Auch Irland und das Bootfahren war die Rede und darin kam eine Frage auf die nicht beantwortet werden konnte und ich hoffe dass Ihr das könnt.
Also hier die Frage: Was braucht es eigentlich ein Boot im Stil einer Waveduke oder Devenish dass dieses Kentert.

- Reichen die Bugwellen eines Speedboot's das mit voller Fahrt überholt aus  zum Kentern
- Wie sieht es mit der Windstärke aus um ein solches Boot zum Kippen zu bringen
etc. etc.
Klar dass jetzt einige Lachen  ;Doder schmuntzeln  :)werden, doch wird diese Diskussion nächste Woche fortgesetzt und da möchte ich natürlich euer
Fachwissen weitergeben.

Danke aus der Schweiz
Filippo

Offline Stef@n

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Re:Kentern eines Bootes
« Antwort #1 am: 08.01.2004, 21:18 »
Salü Filippo,

Zitat
- Wie sieht es mit der Windstärke aus um ein solches Boot zum Kippen zu bringen
Ich kann es zwar nur Vermuten, aber ein Boot zum Rollen zu bringen, das ist sehr schwer. Es alleine zum Schaukeln zu bringen, bedarf es schon einiger Kraftanstrengungen.
Ein Speedboot überholte uns letztes Jahr im Scarrif River in voller Fahrt. Das Schaukelte zwar heftig, aber war kein Problem.
Ein Aufschaukeln bei Wellengang habe ich auf dem Lough Ree ebenfalls schon miterlebt und nie und nimmer irgendwelche Bedenken gehabt, mit dem Boot könnte was passieren.
Aber:
Die Motorisierung der Boote ist bei stärkerem Wellengang nicht mehr ausreichend, so daß bei Wind und Wellen ein sicherer Kurs gehalten werden kann.
Ein ungeübter Skipper könnte deshalb ein Steuerproblem kriegen, in deren Folge es mitunter auch zur Beschädigung des Rumpfes führen kann.
« Letzte Änderung: 08.01.2004, 21:28 von Stef@n »
...Stef@n          www.diwo.eu

Offline Pike

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Re:Kentern eines Bootes
« Antwort #2 am: 08.01.2004, 22:29 »
Auf der Schale unseres Waveduke's werden auch Boote für die Küstengewässer gebaut, allerdings mit stärkerer Motorisierung  ;) Ich habe noch nie davon gehört, daß ein Boot auf Binnengewässern gekentert ist und unseren Duke fahre ich auch bei Windstärke 8 noch über den Lough Ree - allerdings nur ohne irgendwelches Geschirr drauf  ;D Kentern kann so ein Boot eigentlich nur durch Fahrfehler, sprich Querwelle, und das im Falle unserer Boote sicher erst bei Windstärken über 6 oder 8. Deshalb sollte man generell die Seen nicht bei Windstärken über 4 befahren, denn die Böen können deutlich stärker sein als "nur" 4.
Der Schwerpunkt liegt bei modernen Mietbooten so niedrig, daß ein Umfallen durch Wellen anderer Boote aus meiner Sicht völlig ausgeschlossen ist. Dies gilt natürlich nicht für ältere, kleine Boote. Ich kann da auch aus Erfahrung mit aufgelaufenen Booten berichten: Dort kommt es beim Runterschleppen regelmäßig vor, daß das Boot so schräg kommt daß auf einer Seite das Deck, ich meine den Teil auf dem man läuft, unter Wasser kommt. Und anfangs dachte ich auch, daß so ein Ding dann doch kentern könnte - tut's aber nich  8)
Sicher kann man das Ganze auch wissenschaftlicher ausdrücken, aber so versteht''s jeder  ;)
Stef@n hat den Nagel auf den Punkt getroffen: schwierig wird's, wenn die Motorleistung nicht mehr ausreicht, um zu Kreuzen bzw. die Wellen anzuschneiden und dabei den Kurs zu halten. Aber bitte, Leute, soweit will's doch wirklich keiner kommen lassen !
... vielleicht sollten wir 'mal einen Winterkurs machen und dazu ein Boot drinlassen, alles Inventar runter und dann bein Wind 7 oder 8 auf den See  ??? Ich hab vor 4 Jahren Anfang November 'mal so einen Tripp mit einem unserer Earls gemacht - von uns rüber zu Hodson Bay (für alle die's nicht wissen, fährt man normalerweise so 25 Minuten max): knapp über 2 Stunden hab ich gebraucht, aber gekentert isser nich. Nur ich war klatschnaß, da die Bugwelle beim Kreuzen über die Flybridge kam - und wenn da auch nur ein Teller an Bord gewesen wäre, hätte ich die Einzelteile wohl bis heute noch nicht alle gefunden  ;)

Offline Jochen Pechthold

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Re:Kentern eines Bootes
« Antwort #3 am: 08.01.2004, 22:48 »
Guten Abend lieber Filippo,

kann mir zwar nicht vorstellen, warum eines Ihrer Stammtischmitglieder ein Boot (wenn auch nur theoretisch) kentern lassen will. Im allgemeinen sind
die Boote auf dem Shannon Verdrängerboote und keine Segeljachten, welche bei falsch eingesetzter Takelage und Sturm auf dem Meer kentern können.
Solche Unglücksfälle sind mir persönlich nicht bekannt, aber mehr werden Sie eventuell von Vermietern erfahren.
Hoffentlich kommt niemand auf die wahnsinnige Idee dies einmal austesten zu wollen, schließlich übernimmt jeder Freizeitkapitän bei Bootsübernahme die Verantwortung für die Mannschaft und das Material.


                        Gruß aus Franken und gesundes neues Jahr


 

Offline Wolf

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Re:Kentern eines Bootes
« Antwort #4 am: 09.01.2004, 00:25 »
Hallo Fillipo, :)

1992 hatte ich einige Probleme bei Parkers Point auf dem Lough Derg. :o  Ich  kam von Mountshannon und hatte Windstärke 5 vorm Bug aus Richtung Killaloe. :P Ich wollte den Derg wieder rauf und musste bei Parkers Point zwangsläufig meinen Kurs ändern. Trotz aller Vorsicht erwischte mich damals eine ca. 1,50 m hohe Welle voll auf der Steuerbordbreitseite. ??? Wir sind daraufhin stark gekränt, und einiges Geschirr bzw. Töpfe haben lautstark protestiert. ??? Sonst ist nicht passiert. Mein Boot war damals eine LAKE STAR von der ESL. :P Du kannst daran sehen, dass es unter normalen Umständen nicht möglich ist ein Boot zum kentern zu bringen. :D Der Motor ist auf dem Boot das schwerste Teil und liegt am niedrigsten Punkt. Das wirkt wie ein Kiel bei einem Segelboot. ;D
Trotzdem immer aufpassen, Wind vom Bug oder diskret von achtern wünsch ich Dir. :D

Alles Gute vom Ennepestrand.
Wolf
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Aber sonst nichts

Offline Chris080273

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Re:Kentern eines Bootes
« Antwort #5 am: 09.01.2004, 08:16 »
Hallo,

also ich hatte letztes Jahr auch ein Wendemanöver auf dem See bei Windstärke 4-5.
Hat schon ganz schön geschaukelt, als die Wellen genau von der Seite kamen, aber Sorgen hab ich mir da keine gemacht. Eher hat sich die Frage gestellt, ob man aufgrund der schwachen Motorisierung den Kurs halten kann. Da wäre es manchmal wirklich gut, wenn man die eine oder andere Kohle nachlegen könnte.
Naja das Abenteuer See hat uns mal wieder gezeigt, dass man die Warnungen der Vermieter beachten sollte und das die Windstärken beim Ablegen nicht immer so leicht zu erkennen sind.

Ciao
Chris
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Offline Pike

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Re:Kentern eines Bootes
« Antwort #6 am: 09.01.2004, 11:54 »
Noch eine kleine Ergänzung zu Wolf's Anmerkung zum tiefsten Punkt: die meisten Boote haben unter dem Motor nochmal was Schweres  ;) Verdränger haben zwar keinen Kiel wie ein Segelboot, doch ist in diesen relativ kurzen Kiel ein Eichenbalken oder eine Eisenbahnschwelle einlaminiert - und das Ding hat ganz schön Gewicht. In unseren Waveearls (oder auch den Lakestar's) ist das ein Eichenbalken, etwa 10 bis 15 cm dick, 40 cm hoch und rund 6 Meter lang - Gewicht könnt ihr euch selbst vorstellen  ;)

Filippo

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Re:Kentern eines Bootes
« Antwort #7 am: 10.01.2004, 15:34 »
Hallo und Danke für die Antworten ;D

Ich möchte hier nochmal betohnen dass niemand solch ein Boot Kippen oder sonst was will. Es war einfach eine Frage die am Stammtisch gestellt wurde.

Grüsse aus der Schweiz

Filippo

Offline Pike

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Re:Kentern eines Bootes
« Antwort #8 am: 10.01.2004, 18:29 »
*uuuuuuffffffff*  ;D ;D ;D

Offline Rüdiger Steinacher

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Re:Kentern eines Bootes
« Antwort #9 am: 11.01.2004, 09:57 »
 8)Liebe Bootsfreunde, lieber Filippo,
ich habe weder gelacht, noch geschmunzelt, da dies eine sehr ernste und wohlfundierte Frage ist. Hier die Beantwortung im Telegrammstil: 1. Auslaufen: Bei  Windstärke 4 (Schaumkronen, große Zweige biegen sich) bleiben Boote grundsätzlich im Hafen. 2. Speedboote: Im 200 Meter Bereich von anderen Booten ist sowohl beim Passieren als auch beim Ankerliegen (auch am Jetty) nur eine Geschwindigkeit von 5km/h erlaubt, dies sind maximal 800 RPM. Solche Rüpel sollte man immer melden. 3. Sturm: Wird man trotz aller Vorsicht vom Sturm überrascht ist das Ablaufen vor der See mit an langer Leine nachgeschlepptem Dingi (ohne Außenborder) die sicherste und angenehmste Methode. Bei richtigem Verhalten soll die Geschwindigkeit beim Ablaufen vor der See so langsam sein, daß das Schiff gerade noch gut auf dem Ruder liegt. Eine hohe Motorisierung nützt Ihnen gar nichts, diese ist nur in schnellfliessenden Flüssen notwendig um gegen den Strom anzudampfen.  Sicherheitsvorkehrungen: Die Treibstofftanks sollten vor Überquerung von großen Wasserflächen möglichst voll sein. Durch das Schwappen kann sonst Schwitzwasser und Ablagerung aufgewirbelt werden die die Brennstoffilter überfordern und den Motor stillegen. Die Fensterscheiben sollten mit Aluleisten abgedichtet bzw. verschraubt  sein. Bei den "Billigausführungen" der reinen Flußboote sind die Scheiben oft nur mit Gummidichtungen gelagert, da kann eine Welle schon einmal eine Scheibe eindrücken. 4. Kentern: Unter normalen Umständen wird ein Boot nicht kentern, sondern sogar noch gut schwimmen, wenn die Wellen von der Breitseite kommen. Vorausgesetzt, es macht kein Wasser, es ist also alles dicht und alle losen Gegenstände sind gut festgezurrt. Die größte Gefahr droht bei der schlechten Navigation also dem Auflaufen auf einen Felsen. Wir lagen beigedreht vor Alexandria und warteten auf das Lotsenboot bei haushohen Wellen, das Schiff (MY) krängte zwar schwer, aber an ein Kentern war nie zu denken. 5. Hydrauklikantrieb: Diese Boote haben die Maschine nicht in der Mitte am untersten Schwerpunkt, sondern meist an einer beliebigen Stelle, meist ziemlich weit oben im Heckbereich. Diese Boote reagieren etwas anders.  Die besten Erfahrungen bei rauhem Wetter habe ich mit niedrigen Booten der 37 Fuß Klasse, also ähnlich der Waveqeen, gemacht und von der Fybridge (Dual Steering, High Level) gesteuert. 6. Wetterbericht: Wenn man den Seewetterbericht (Malin, Rockall, Shannon) abhört und richtig bewertet, dann kann man auch nicht vom Sturm überrascht werden. Lieber Filippo lesen Sie einmal mein Buch gut durch, Sie haben ja eines, dort werden Sie viele Antworten finden, auch wenn ganz wenige Leser meinen, ich sei zu vorsichtig, aber nach der ersten mulmigen Situation werden auch die "katholisch". Felice Anno nuovo! RJS.

latendorf

  • Gast
Guten Tag und einen entzückenden Start in die neue Woche, liebe Forums-Mitglieder und vor allem lieber Filippo!

Ich hoffe allesamt hatten ein nahezu atemberaubend schönes Wochenende, das von Fröhlichkeit und der leichten Muse beseelt, jedoch nicht überfrachtet war. Man kann sich ja auch mal einen Muskelkater in der Bauchmuskulatur anlachen, der dann die Freudentränen der vorangegangenen Tage schmälern könnte.

Wie auch immer, wer mich ein wenig kennt und / oder meine vorherigen Einträge einmal überflogen hat, kann sich schon denken, daß ich mir zu diesem Thema einmal meine ganz eigenen Gedanken gemacht habe. Und nu geit dat og al los.

Um ein erfolgreiches Kentern eines Mietbootes zu vollbringen, dürften die natürlichen Gegebenheiten auf dem Shannon nicht ausreichen. Man muß da schon ein klein wenig nachhelfen. Dazu habe ich die folgenden Methoden erdacht.

Methode 1: Die Armada-Variante.
Hierzu ist es notwendig, sich mit einer ganzen Horde von Speedbooten zu verabreden und eine recht große Crew von mindestens 20 Mann auf einem 2-4 Mann-Boot zu versammeln. Die möglichst großen Schiffe starten in gehöriger Entfernung zum eigenen Schiff, fahren alle im gleichen Abstand, hintereinander und mit der gleichen Geschwindigkeit und lassen ihre hochgezüchteten Schiffsdiesel mit aller Macht zum Angriff blasen.
Die eigene Crew begibt sich nur auf die Backbordseite des Bootes und erwartet in kindlicher Vorfreude die zu erwartenden Brecher aus dem Heckwellenbereich der nahenden Speedboote. Die Aufgabe der eigenen Crew ist es, die Amplitude der Heckwellen durch rhythmische Kniebeugen an der Backbordreling zu verstärken, wenn die Armada an Backbord mit ungefähr 40-60 Knoten vorüberrauscht. Wenn alles gut klappt, man die Wellen ordentlich trifft und die Crew nicht an Knieproblemen leidet, ist es vielleicht möglich, seinem Boot einen solchen Schwung zu verpassen, das es Kiel oben endet. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, einfach noch mal versuchen.
Diese Variante fordert allerdings einiges Geschick der beteilgten Skipper. Nur durch die Wellen eiern, reicht nicht. Man muß die schon richtig treffen.

Methode 2: Der Kuß der Prinzessin.
Diese Methode ist auch für blutige Anfänger geeignet und erfordert keine aufwendige Logistik. Zunächst sollte man nur alle schweren Gegenstände aus dem Schiffsinneren möglichst hoch am eigenen Boot vertäuen. Vergiß auch nicht, die Wassertanks zu leeren. Dieses Gegengewicht kann beim Kenterversuch erschütternd hinderlich wirken.
Nun kannst Du Dir einen Whiskey eingießen, mitten auf dem See die Maschine abstellen und abwarten. Ein kurzer Anruf beim Eigner der Shannon Princess und die Hinterlegung einer nicht unerheblichen Summe für die zu erwartenden Schäden genügt.
Die eben erwähnte Princes übernimmt den Rest. Sie wird Dein Gefährt einfach bei AK-Fahrt mittschiffs übermangeln. Und Zack! Gekentert. Das Tragen eines Anzugs in Manier des unvergessenen Evil Knevel unterstreicht hierbei Wagemut und Kühnheit des Skippers. Vor allem, wenn der Umhang im lauen Wind spektakulär über dem Shannon flattert.

Methode 3: Die Meelick-Rolle oder auch der lustige Schleusen-Hoppser.
Zum notwendigen Equipment gehört auch bei dieser Variante wieder einmal das nötige Kleingeld. Erfahrungen sind nur bedingt von Nöten. Wie der Name bereits impliziert, ist der Ort des Geschehens die Schleuse bei Meelick. Und, um der Genauigkeit die Ehre zu erweisen, das Schleusentor auf der flußabwärtigen Seite. Dieses ist vor dem Kenterversuch allerdings noch leicht baulich zu verändern.
Während sich alle Schleusentore aus nahliegenden Gründen stets nach innen öffnen, sind die betreffenden Tore vor unserer kleinen akrobatischen Einlage dahin gehend zu verändern, daß sie sich fortan nach außen, also flußabwärts öffnen. Klingt einfach, ist es aber nicht.
Wenn die Tore »umgedreht« sind, werden sie zur Sicherung an der Schleusenmauer vertäut. Gleichfalls werden die Tore außen mit zwei extrem schnellen und leistungsstarken Speedbooten vertäut.
Dann die Schleuse bis zum Überlaufen füllen. Tue jetzt etwas, was im Normalfall völlig verpönt ist. Bring Dein Boot quer zur Fahrtrichtung und nah an die Schleusentore. Danach passiert alles recht zeitgleich und schnell. Speedboote Volldampf voraus und Taue unter Spannung setzen. Schleusentore entriegeln, Halte taue kappen und durch die Boote flußabwärts aufreißen lassen. Wenn das gut klappt, kenterst Du nicht nur, sondern machst einige gute Rollen auf Deinem weiteren Weg nach Portumna. Deine Crew kann dazu vom Ufer aus Haltungsnoten vergeben.

Sag mal bescheid, wenn Du eines dieser Manöver ausprobierst. Da wäre ich dann wohl doch gern dabei. ;-)

Jetzt aber mal im Ernst. Die zur Verfügung stehenden Boote kannst Du auf den Gewässern, für die sie gebaut sind, nicht kentern. Geht schlichtweg nicht, es sei denn, Du strengst Dich, wie eben illustriert, gewaltig an. Es ist übrigens sehr wichtig, dies im Hinterkopf zu behalten.
Wer einmal auf einem See in einem kleinen Ruder- oder Segelboot unterwegs war, als ein plötzlicher Wetterwechsel kräftigen Wind und Wellen in der Höhe von »nur« 1 bis 1,5 Metern beschert hat, weiß, was es heißt, selbst in Ufernähe in Panik geraten zu können. Nur Besonnenheit und Ruhe können Dir dann noch helfen.
In den Mietbooten kann Dir nichts passieren. Kentern schon zweimal nicht. Entscheidend ist nur, daß Du nicht in Panik gerätst oder etwas ausgesprochen Dummes unternimmst, vor allem nicht, Dich selbst in Gefahr zu begeben. Also Heckwellen ausweichen oder frontal nehmen und die eigene Crew warnen, wenn die Idioten nicht abbremsen. (Nicht, daß mir da einer Whiskey oder Bier verschüttet.)
Auch, wenn sich nicht alle auf den Seen vernünftig verhalten, ist es stets am Skipper des EIGENEN Bootes, die richtigen Entscheidungen zu treffen und den besten Kurs bei der angemessen Geschwindigkeit zu steuern. Es hat nämlich JEDES Boot ein Steuerrad und und einen Gaszug.
Von Verpetzen halte ich im übrigen nichts. Hat keiner was von. Außerdem dürfte das den Rasern egal sein. Die lachen da höchstens noch drüber. Lernen werden die nicht.

Bleib bei starkem Wind im Pub. Da ist es gemütlicher. Vielleicht gibt es da ja auch noch eine hübsche Irin, mit der sich das »Kentern« lohnen würde. ;-)

Und komm der Shannon Princess tunlichst nicht in den Weg. Die is eh häßlich!

Alles Liebe und immer 'ne handbreit Wasser unterm Kiel!

Dein / Euer Kaptein Ladde    Und 'ne Buddel voll Rum Jo-Ho!

Filippo

  • Gast
Re:Kentern eines Bootes
« Antwort #11 am: 12.01.2004, 22:43 »
 ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Hallo Kaptein Ladde
Jatzt ha i buchweh und e chrampf  vor Lache. Gäll Du.
JA JA JA  Der Kaptein Ladde hat es erfasst und auf den Punkt gebracht. So wie ich Deine Ausführungen gelesen habe , so reizt es mich die Methode 3 die Meelikrolle zu probieren aber nur wenn Du die Haltungsnoten vergibst ;) ;) 8)

Aber im Ernst ich und meine Freunde aus der Fasnachtsqlique können als Landeier nicht beurteilen was so Mietboote oder Boote Allgemein aushalten. Wäre ja möglich gewesen dass Mietboote eine andere Schale haben als Privatboote oder so. Du siehst was Landratten und das an einem Stammtisch zu später Stunde alles wissen wollen.

Liebe Grüsse

Filippo