Shannon-Forum

Autor Thema: Das Grauen von Ballinasloe  (Gelesen 4043 mal)

Beulchen

  • Gast
Das Grauen von Ballinasloe
« am: 22.01.2005, 17:00 »
Hallo Leute,

an dieser Stelle möchte ich einen Logbuch eintrag meiner Crew von 2003 veröfentlichen. Ich selber als Käpt'n musste daheim bleiben (Umschulung), der Eintrag stammt von Schäumchen (Forumsmitglied).
Also die Crew ohne Käpt'n.... und die Überschrift ist berechtigt, noch heute wird in abendlicher Stunde (mit ein oder zwei Drinks) von diesem grausigen Vorfall berichtet, nur immer etwas ausführlicher als im "Logbuch"

Mitwirkende:
Gabi (Codewort Stimmchen)
Helmut (Codewort  Elfe)
Michael (Codewort Schäumchen)
Bei "Zorro" handelt es sich um einen Senfhund (alle Rassen haben ihren Senf dazugetan)  ;D

Hier der Logbuch auszug:

".... Der siebte Tag:
Wir hatten uns vorgenommen, mal einen Seitenarm des Shannon zu befahren, den wir alle noch nicht kannten, River Suck. Gabi war an der Reihe zu fahren.
Während der Fahrt wurde der Wind immer stärker und es herrschte starke Strömung. An einigen Kurven wurde die Navigation schwierig. Als wir wieder auf eine Schleuse zufuhren, übergab Gabi gern an Helmut. Wir trafen dort auf ein zweites Waveline Boot, die Blue Bell. Sie hatte enorme Schwierigkeiten, in die Schleuse zu kommen, der Wind trieb sie beinahe quer hinein. Aber mit Hilfe des Schleusenwärters klappte es sowohl bei ihnen als dann auch bei uns.
Nun war es nicht mehr weit bis Ballinasloe. Kurz vor dem Hafen machte uns ein Angler mit Handzeichen auf etwas Treibendes im Wasser aufmerksam. Gabi sah es als erste und rief: „Das ist ein Mensch!!!“ Helmut versuchte das Boot so nahe wie möglich an den Menschen heranzufahren, damit Michael ihn mit dem Bootshaken erreichen konnte, was aber aufgrund der starken Strömung nicht gelang. Wir machten die „Blue Bell“, inzwischen hinter uns, auch aufmerksam, doch auch die dortige Crew war machtlos. Da wir sahen, dass dem Mann nicht mehr zu helfen war, er gab keinerlei Lebenszeichen, fuhren wir weiter zum Hafen, um dort die Polizei zu benachrichtigen.
Später erfuhren wir, dass es sich um einen psychisch Kranken gehandelt hatte, der entweder durch einen Unfall oder durch Freitod ums Leben gekommen war.
Das mussten wir alle erst mal verdauen! Immer wieder haben wir das Erlebte besprochen.
Zorro lenkte uns ab und heiterte uns auf, indem er sein „Kapitänspatent“ machte. Beim Entenjagen war der Steg viel zu früh und unerwartet zu Ende und er war plötzlich ganz nah bei den Enten. Ein wenig erstaunt schwamm er schnell auf uns zu und Michael holte ihn wieder an Land. ..."

Im ganzen muss man im nachhinein sagen.... die gesamte Tour der Crew war das einzigste grauen! (Norbert wir gedenken deinem Boot) :o Ich werde demnächst die gesamten Logbücher veröffentlichen.... meldung dann hier  Dann erfahrt ihr auch wie alle zu ihren Codewort kamen!  :D ;D ;D  ;)

Gruß vom Niederrhein  Käpt'n Beulchen
aka Volker   ;)
« Letzte Änderung: 22.01.2005, 18:03 von Beulchen »

Offline Panta Rhei

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Re:Das Grauen von Ballinasloe
« Antwort #1 am: 24.01.2005, 12:40 »
Endlich mal wieder eine Geschichte vom Shannon, wenn auch ein wenig makaber. Hab schon gedacht, am Shannon passiert gar nix mehr an Skurrilitäten, komischen Begebenheiten und gruseligen Sachen. Bin schon gespannt, was euch noch so an gar grausigen Sachen auf eurer Fahrt widerfahren ist.
Ein herzliches Ade aus Oberfranken!
Wolfgang

Offline Norbert

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Re:Das Grauen von Ballinasloe
« Antwort #2 am: 26.01.2005, 02:10 »
Hallo "Beulchencrew",

macht euch mal keine Sorgen mehr um meine neue Freundin.
Sie hat's auch schon längst vergessen :-))

Mehr Spaß beim nächsten Mal wünscht

Norbert