Hallo Chris,
erst mal find ich deine Bilder auf deiner Website gar nicht so übel. (Ich muss hinzufügen: In Franken ist "Nicht übel" als Lob zu verstehen

). Von daher brauchst du dein Licht gar nicht so unter den Scheffel zu stellen.
Wenn du, wie du schreibst, dich gar nicht so lange mit allem möglichem Detailkram beschäftigen willst, dann hätte ich ein paar Essentials zum Weiterdenken und Weiterprobieren.
Das allererste und allerwichtigste beim Fotografieren ist meiner Meinung nach das Licht. Das klingt banal, wird aber von den meisten Fotografen übersehen. Man muss lernen, für das Licht ein Auge zu kriegen. Wenn du die Bilder genauer betrachtest, die dich ansprechen, dann merkst du vermutlich, dass da einfach ein viel geileres Licht herrscht, als auf den anderen Bildern. Morgens und abends ist es plastischer als mittags. Gegenlicht und teilweise auch Seitenlicht macht zwar keine bunten Farben wie Rückenlicht, gibt aber oft eine viel schönere Stimmung und mehr Tiefe und Plastizität. Gegen- und Seitenlicht modelliert Silhouetten, schafft Reflektionen. Bilder dagegen, die man mit der Sonne im Rücken macht, weil einem einfach vor Ort die Farben so fasziniert haben, entpuppen sich beim Anschauen zu hause oft als flach und halt nur bunt. Oder tolle Objekte, aber bei stumpfen Licht und vielleicht auch noch von zu weit entfernt fotografiert, enttäuschen zu Hause.
Deswegen mein zweiter Tip: Meistens, nicht immer, gilt: So nah hingehen, wie möglich. Sich beim Bildaufbau aufs wesentliche konzentrieren. Durch Reduktion der Tiefenschärfe (Vergrößern der Blende) eventuell die Hintergründe verschwimmen lassen. Sie wirken oft eher störend oder ablenkend und nehmen dem, was du eigentlich fotografieren wolltest, die Kraft.
Das wären meine Elementartipps für stimmungsvolle und ausdrucksvolle Fotos. der ganze technische Kram ist zwar auch wichtig, aber am wichtigsten ist das Auge fürs Licht, fürs wesentliche und (das wäre das dritte, was dann für Schnappschüsse gilt) für die Situation. (Ich hoffe, das hat jetzt nicht zu lehrerhaft geklungen, schließlich bin ich auch bloß Amateur).