Aber das hat ja wieder mit TomTom nichts zu tun. Also nochmal die Frage: Gibt es ein Kochrezept?
Hallo Stefan,
ich habe bisher kein GPS zur Navigation auf irischen Inlandgewässern benutzt. Ich fürchte, für dein TomTom gibt es kein irisches Kochrezept.
Aus meiner Sicht gibt auch nur dreieinhalb andere Möglichkeiten:
1. Die einzige bisher halbwegs vernünftige digitale Karte vom Shannon war die für den Garmin. Aber sie beruht im Grunde auf bestehenden Papierkarten. Und es setzt den Besitz eines GPSMap-Gerätes von Garmin voraus. Stefan hat mal ein, zwei Navigationsvorteile auf den großen Seen benannt. Man kann sich bei schlechten Witterungsverhältnissen an einer schon mal gefahrenen Routenaufzeichnung orientieren. Und er hat mal beschrieben, dass er so seinen Kurs bei starkem Seitenwind auf dem "Bojenstrich" auf Lough Ree korrigieren konnte.
2. Man kauft geeignete PC-Plotter-Software und scannt vorhandene topographische Karten ein. Das lohnt sich bezüglich der Karten aus meiner Sicht nur für den Erne, da für dort zwei Kartenblätter (auch in ungefalteter Version) im kleineren Maßstab erhältlich sind. Für alle anderen Gebiete gibt es nur Topo-Karten in 1:50 000. Und auf diesen Karten sind keine Marker vorhanden. Es eignet sich nur zur Orientierung und als nette Urlaubserinnerung, um die Route nachzuvollziehen. Man hat dann visuell etwas mehr als nur gemessene Wegpunkte, ist aber mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Die Wegaufzeichnungen kann man durchaus später vielleicht irgendwann in eine neue Karte importieren.
3. Seit den alten Admiralskarten von 1838 (Lough Derg, Lough Ree, Upper and Lower Lough Erne) wurde keine Tiefenmessung vorgenommen. Navionics hat das in 2006 geändert. Die alten Admiralskarten sind mit Vorsicht zu genießen, weil es keinen sicheren Referenzpegel gibt und sie wegen der damaligen Messmethoden auch nicht flächendeckend erfasst haben. Die heutigen Messinstrumente erlauben dagegen eine lückenlose Tiefenmessung und Georeferenzierung. Navionics präsentiert in London auf der Boatshow (kurz vor der Boot Düsseldorf) meines Wissens die Shannon-Erne-Karte zum ersten Mal. Diese Karte ist mit einer Reihe von GPS-Plottern verwendbar.
"Navionics Kartenwerk ist kompatibel mit den Kartenplottern der Hersteller Eagle, Furuno, Geonav, Humminbird, Lowrance, Northstar und Raymarine, sowie einigen PC-Programmen (unter anderem Fugawi, PC Plotter und Raytech). "
http://www.seglermagazin.de/Navionics-Elektronische-Karte.4548.0.htmlEs gibt mehrere Punkte, die ich bei dieser neuen Karte spannend finde:
1. Laut Navionics wurden nicht nur die großen Seen, sondern die gesamten Strecke ausgemessen. Beispielsweise bin ich sehr gespannt auf den Lough Key.
2. Es sind Marker und Navigationshinweise eingearbeitet.
3. In der Konsequenz würde dieses bedeuten, dass diese Karte zur Navigation geeignet ist!
Was würde mir die neue Navionics-Karte nützen? Wirklich nur dann etwas, wenn die irischen Bootsvermieter sie als Navigationskarte einsetzen.
Sie könnte die bestehenden Vermieterkarten alternativ für diejenigen ersetzen, die GPS Karten lesen können. Das würde die navigierbaren Teile in einigen Bereichen erheblich sicherer machen und auch Gebiete eröffnen, die bisher für Mietbootfahrer gesperrt waren. Könnte ein Atraktivitätsgewinn sein oder?
Vielleicht wird ein GPS-Plotter mit der Navionics-Karte an Bord ein feature sein, was wir bei den zukünftig neuen Booten angeboten bekommen. Vielleicht werden auch einige Vermieter ihre Boote nachrüsten. Ich bin mal gespannt, wie langsam oder schnell die Mühlen im Land des keltischen Tigers mahlen.

Wahrscheinlich werden sich bis dahin nur ein paar wenige Mietbootfahrer, die sich häufiger auf den irischen Gewässern befinden und die das nötige Kleingeld in der Tasche haben, nicht davon abringen lassen, die Karte vorher auf ihren eigenen Geräten zu benutzen.
Gruß Tina