Hallo Panta Rhei!
(und @alle)
Ich hab nur gefragt, wie oder ob man die Sache umweltfreundlicher gestalten kann, und noch keine Antwort gekriegt
Na, dann mach ich mich mal ran.
Kurzer (versprochen!) Gedanke zur Einleitung: Wenn man seinen Dieselverbrauch im Urlaub durch gefahrene Kilometer teilt, und das dann auf den beim Auto-üblichen 100 km-Verbrauch umrechnet, stehen einem die Haare zu Berge. Vom Verbrauch her ist das Boot die unwirtschaftlichste Methode überhaupt, um Personen zu transportieren. Auch wenn das im Gesamtenergieverbrauch in einem Land nicht so viel ausmacht (richtig, Uve!), sollte man jede Einsparmöglichkeit nutzen.
Meine Tipps:
*1*
Jedes Schiff braucht um so mehr Energie, je schneller es gefahren wird. Andererseits ist es so schneller am Ziel, und der Motor wird eher abgestellt.
Das große ABER: Der Verbrauch steigt nicht linear mit der Geschwindigkeit, sondern exponentiell. Für die, die Mathematik erfolgreich verdrängt haben, ein Beispiel: Nehmen wir ein Boot, das mit halber Höchstgeschwindigkeit über 100 km gefahren wird und einen Verbrauch von xxx Litern hat. Fährt man dieselbe Strecke mit Höchstgeschwindigkeit, so braucht das Boot je nach Propeller, Rumpfform usw. nicht etwa dasselbe (weil es in der halben Zeit am Ziel ist), sondern – bitte festhalten- das Drei- bis Vierfache. Das sollte man wissen, bevor man den Hebel auf den Tisch legt.
*2*
Plötzliche Gasstöße vermeiden. Bei älteren Motoren ohne jede Elektronik ist in dem Moment das Gemisch zu fett, was sich durch eine deutliche Rußwolke äußert. Aber auch bei neuen, besser geregelten Motoren sollte man es langsam angehen lassen. Bei plötzlicher Drehzahlerhöhung ist der Propellerwirkungsgrad zu gering, weil sich noch keine optimalen Strömungsverhältnisse ausgebildet haben. Wenn man da übers Heck schaut, sieht man, daß man eigentlich nur das Wasser bewegt und nicht das Boot.
Ausnahme: Notfälle oder Ablegen mit dem Heck zuerst (da drückt bei voller Ruderlage der reflektierte Wasserstrahl das Boot aus der Parklücke hinaus)
*3*
Wenn keine separate Warmwasserbereitung vorhanden ist, sollte man durch geeignete Tagesplanung vermeiden, daß der Motor extra zum Aufheizen des Duschwassers angeworfen werden muß. Uneffektiver kann man Wasser nicht erwärmen. Und wenn es unbedingt sein muß:
Motor nicht etwa im Leerlauf lassen, sonden das Boot bombenfest vertäuen und eingekuppelt bei etwas erhöhter Drehzahl (1000-1100 UpM) laufen lassen. Das geht wesentlich schneller.
Vorsicht: Im Rückwartsgang stört man zwar den Hinterlieger weniger, aber es besteht die Gefahr, daß Personen, die am Heck ins Wasser fallen, von der Schraube angesaugt werden.
*4*
Länger Urlaub machen. Nein, das ist kein Witz. Wer
einmal 3 Wochen statt
zweimal 10 Tage Urlaub macht, spart komplette zwei Flüge ein. Nicht nur das, sondern auch die damit verbundene Anfahrt, sowie Pack- und Bürokratiestress.
Ach so, ihr könnt nicht solange Urlaub machen? Gut, das mag es geben- aber sicher nicht so häufig, als daß man es hier nicht als allgemeinen Tipp stehen lassen könnte.
Ein Dreiwochenurlaub ist auch noch aus einem anderen Grund energieeffektiver: Man hat mehr Zeit, um etwas anzuschauen ( = 0,00 Spritverbrauch) und man kann die Planung lässiger angehen und "muß" nicht mit Vollgas eine eng kalkulierte Tagsetappe erreichen.
Und zuletzt:
*5*
Alle diese Tipps sind überflüssig, wenn man sich dann in der Zeit zwischen den Urlauben überhaupt nicht um Energieeinsparung kümmert. Doch das wird schon an genügend Stellen diskutiert.
Vielleicht helfen diese Tipps ein wenig weiter- zumindest als Diskussionsgrundlage für konkrete Handlungen, die in
unserer Hand sind.
Grüße,
bádoir