Außerhalb der Marinas liegen

[Klüsenkieker]

Hallo liebe Shannon-Fans,

nach einigen Anläufen hat es dieses Jahr endlich geklappt: unser erster Urlaub in Irland und dann noch Bootsferien auf dem Shannon! Wenn alles gut geht, werden wir im Sommer zwei Wochen eine Waveprincess fahren. Darum tauche ich hier in Eurem informativen und freundlichen Forum neu auf. 

Trotz langer Navigation durchs Forum habe ich kein Flachwasser gefunden, um bei Euch ohne Thema anzulegen. Daher stelle ich meiner Anfrage ein kurze Vorstellung voran:

Ich (und meine Familie auch) liebe Natur und Wasser zum Beobachten, Genießen, Entspannen und Erholen.

Daher bin ich begeistert bei: Baden, Duschen, Schwimmen, Tauchen, Bootfahren.
Die Boote, die ich benutze, sind: Luftmatratze, Schlauchboot, Kajak, Kanadier, Ruderboot, Motorboot. (Wenn Ihr hier das Segelboot vermisst, dann liegt Ihr richtig - ich vermisse es auch. Ich habe nämlich nur eins gegen's Segeln,... dass ich noch nie Gelegenheit dazu hatte.)
Reviererfahrung (ganz grob): Deutschland, Schweden, Frankreich - alles binnen.
Fahrstil: langsam (Ich bin der, den alle überholen.)

Nu aber zum Thema:

Liegen im Shannon, ...äähm auf dem Shannon

Zum Fahren gehört auch das Stoppen und Liegen an interessanter und geeigneter Stelle. Allerdings ist sogar mir klar, dass mein Vercharterer nicht sofort angeeilt kommt und auch an entlegener Stelle einen roten Anleger ausrollt. Es bleiben also abseits der Liegeplätze nur bank-mooring (scheint sehr üblich zu sein) und Ankern (scheint wenig beliebt zu sein) als Möglichkeiten.

Ist dies im Bereich Shannon, SEW und Erne grundsätzlich zuträglich - von allen Seiten aus betrachtet: Vorschriften, Grundstücksbesitzer, Vercharterer, irische Lebensart, Wetter, Strömung etc.? (Die üblichen Beschränkungen kenne ich.)

Welche Einschränkungen muss ich beim Festmachen an Bäumen, selbst eingeschlagenen Pflöcken oder auch an Bojen beachten?

Ich habe hier im Forum gelesen, dass der Grund des Shannon zum größten Teil aus Fels/Stein besteht. Entweder fasst ein Anker nicht oder zu gut, so dass das Ausbrechen des Ankers sehr wörtlich werden könnte. Ankern ist da wohl nicht so gut möglich?! Gilt das auch für SEW und Erne?

Herzlichen Dank im Voraus!

Viele Grüße aus dem sonnigen Berlin
vom Klüsenkieker
der schon vorm Ablegen wissen will, wie er festmachen kann

[Anitram]

Hallo,

die Frage erfordert eigentlich eine ziemlich umfangreiche Antwort. Dafür gibt es hier bei uns andere Spezialisten.
Wir waren gerade am Erne und haben nicht ein einziges Mal Bankmooring gemacht. Warum? Am Erne gibt es so viele schöne Anleger, auch in einsamen Gegenden und an kleinen Inseln, dass es einfach nicht notwendig war.

Am Erne ist es aber einfacher, gute Bankmooring-Plätze zu finden als am Shannon, meine ich. Der Untergrund ist häufig weicher und es gibt schöne Stellen am Ufer, die perfekt geeignet scheinen, mit mindestens zwei Bäumen oder kräftigen Büschen, an denen man festmachen kann.
Am Shannon fallen mir jetzt nur die Carnadoes, der Camlin, Inny River und eventuell River Suck ein. Es gibt aber auch noch einige Ankerplätze. Südlicher als Shannonbridge war ich noch nie, deshalb kann ich dazu nichts sagen!

Im SEW gibt es viele schöne Anleger, aber auch eine Menge hübscher kleiner Buchten, in denen man auch gut an Bäumen festmachen kann.
Wir haben immer die Jetties benutzt, denn ich sehe gern genau, wohin ich meine Füße setze!

Gruß,
Martina

[bádoir]

Hallo Klüsenkieker! (Mann, das ist mal ein nick! )

Ich denke, wir liegen urlaubsmäßig so ziemlich auf einer Linie. Ich war neben einem halben Jahr in Irland auch schon 8 Wochen in Mecklenburg unterwegs und kenne die deutsch-durchorganisierten Liegeplätze mit ihren Nach- und gelegentlichen Vorteilen.

Wie Martina schon sagte, ist bankmooring am Shannon (und ich füge hinzu: am Lower Lough Erne) kaum möglich; am Upper Lough und an den Seen im Verlauf des Ballinamore & Ballyconell Canals ist es etwas besser.

Aber glaube mir, das ist eigentlich gar kein Thema: An Erne und B&B – Canal wirst du Anleger finden, die schöner als manche bankmooring-Plätze sind!

Grüße,

bádoir

[Tina]

Wir waren gerade am Erne und haben nicht ein einziges Mal Bankmooring gemacht.
....
Am Erne ist es aber einfacher, gute Bankmooring-Plätze zu finden als am Shannon, meine ich. Der Untergrund ist häufig weicher und es gibt schöne Stellen am Ufer, die perfekt geeignet scheinen, mit mindestens zwei Bäumen oder kräftigen Büschen, an denen man festmachen kann.

Liebe Martina,

dass der Untergrund am Erne häufig weicher ist als am Shannon, ist blanker Unsinn.
Und es ist am Erne auch keinesfalls einfacher, gute Bankmooring-Plätze zu finden als am Shannon.

Gruß Tina

[Anitram]

Liebe Martina,

dass der Untergrund am Erne häufig weicher ist als am Shannon, ist blanker Unsinn.
Und es ist am Erne auch keinesfalls einfacher, gute Bankmooring-Plätze zu finden als am Shannon.

Gruß Tina

Bestimmt hätte sich der Klüsenkieker über eine etwas ausführlichere Antwort von einer Spezialistin wie Dir gefreut 

Martina

[Jochen Pechthold]

Hallo Klüsenkieker,

um deine Frage zu beantworten:
Geeignete Bankmooringstellen sind folgendermaßen:
Steil (fast senkrecht) abfallendes Ufer aus Lehm mit oben abgeschnittener Graskante.
Möglichst nicht direkt vor Bäumen anlegen (Wurzeln unter Wasser).
Dinghi  zwischen Boot und Land verholen, damit das Heck vom Ufer wegbleibt.
Keinen Müll an Land zurücklassen.
Geeignete Stellen: Mountain River, Camlin River, Leecarrow Canal, Coosan Cut, Inny River,River Suck flußab der Schleuse.
Nur mit Ortskenntnis und Erfahrung: Galey Bay (ankern), Woodford River (Lough Derg.
Mooring Bojen sind meist weiß, nicht den Plastikring oben als Anschlagpunkt benutzen, der hält nicht.
Zu finden sind die Stellen auch im Kapitäns Handbuch Shannon Waterways.

Gruß aus Unterfranken

[Klüsenkieker]

Danke, Ihr lieben Shannon-Freunde,

das ging ja arg fix mit den Antworten!

Wenn ich Euch recht verstehe, ist es vergebliche Mühe, sich auf bank-mooring vorzubereiten, wie Pflöcke, Gangway(-improvisation), Enterhaken etc mitnehmen. Nun ja, wird ja auch mal ohne gehen, obwohl wir alle es immer sehr spannend finden. Hat ja auch die gute Seite, dass ich für diese Saison keinen Ankerweitwurf trainieren muss. 

@Martina
Dennoch habe ich Deine Ortsangaben notiert. Danke! Immer schön auslugen, könnt ja doch noch was gehen. (Geht natürlich auch an Jochen.)

@bádoir
Es freut mich, dass Dir mein Nick gefällt.
Danke für die Meldung!

@Jochen
Du scheinst genauso wie ich unter verschandelter Natur zu leiden. Ich sach mal so: Weder dem Boot noch dem Liegeplatz sieht man es an, dass wir da waren. Aber schon recht -  kann man gar nicht oft genug sagen!

Übrigens gilt für uns: Ortskenntnis "null" und Erfahrung "schon n büschen". (Eem.. "schon ein bisschen" für Highländer wie Dich)

Und vielleicht hast Du noch ein paar Worte für mich Kleinen... Ich habe bisher nur Ankerbojen mit stabilen Ringen auf den Toppen gesehen; woran belege ich denn bei denen mit den Plastikringen?

   ...nun wieder
@alle
Und wie sieht's mit dem Ankern aus? Geht das wenigstens?
Oder wollt Ihr uns diesen Spaß auch vermiesen? 

Vielen Dank schon mal!

Herzliche Grüße vom
Klüsenkieker
der jetzt los muss, um seinen Holzhammer zu trösten, weil er nicht mit darf.

[Pike]

ch habe bisher nur Ankerbojen mit stabilen Ringen auf den Toppen gesehen; woran belege ich denn bei denen mit den Plastikringen?

An den Ankerbojen, die ich in Irland kenne, hängt eine zweite, kurze Kette mit einem Ring am Ende dran. Entweder an diesem Ring festmachen oder einfach die kurze Kette an Bord zerren 

Gute Stellen für Bankmooring gibt es am Shannon nun wirklich haufenweise - ich persönlich mache eigentlich fast nur bankmooring - wenn ich mal wegkomme aus der Marina  Viele gute Stellen hat Jochen bereits genannt und es gibt  noch viele, viele mehr. Frag einfach wenn du dann bei uns bist 

[Klüsenkieker]

Super, Pike! 

Dann ist die Frage nach dem Ankern wohl nicht mehr ganz so wichtig.

Danke an Euch alle!

Liebe Grüße vom
Klüsenkieker
der sich jetzt schon freut, seinen Tee in irischer Natur zu trinken.

[Peter]

Und vielleicht hast Du noch ein paar Worte für mich Kleinen... Ich habe bisher nur Ankerbojen mit stabilen Ringen auf den Toppen gesehen; woran belege ich denn bei denen mit den Plastikringen?

@Klüsenkieker
Wenn schon an Boje mit Kunststoffbügel/-ring (ohne Fangboje) festmachen, dann den Festmacher (i.d.R. die Vorleine(n)) um die Ankerkette bzw. Reep der Boje scheren.
Nicht vergessen: Prüfen ob die ganze Angelegenheit auch sicher ist, also nachschauen ob eventuell Strom oder Wind das Boot  versetzen.

Gruß
Peter

[Klüsenkieker]

@Peter

Alles klar. Dank Dir!

Viele Grüße vom
Klüsenkieker
der voller Neugier Ankerbojen in sein Besichtigungsprogramm aufgenommen hat.

[stg]

Hallo Klüsenkieker!

Anhang an die bereits geklieferten Informationen: Ankern über Nacht ist in Irland verboten! Ansonsten ist schon fast alles gesagt worden. Bankmooring ist an vielen Stellen am Shannon mit einer gesunden Portion Vorsicht möglich - ich empfehle dir den Guide von Steinacher und natürlich Pikes Geheimtipps

Viel Spaß!

LG Stefan

[Pike]

Nunja, Geheimtipps sind das nicht wirklich, eher Erfahrungswerte und Berichte anderer Bootsfahrer 
Ich erlaube mir, Rüdiger Steinacher aus diesem Thread http://www.shannon-forum.de/index.php?topic=3794.0#lastPost zu zitieren:

im Gegnsatz zum Shannon ist der Erne ein Bankmooring Paradies. Es gibt wirklich sehr viele und schöne Stellen

Mußt also wohl zum Bankmooring doch an den Erne fahren   

[Bernd Groten]

Hallo Klüsenkieker,

noch eine Anmerkung zum Ankern im Flussabschnitt vom Erne. Der Anker einschließlich Kette versinkt teilweise in graubraunen Schlick, dessen "Anhaftigkeit" an später an Bord und an Schuhe kaum zu toppen ist. Kenne Kollegen, die nach dem sie den Anker wieder verstaut hatten, erst einmal das Boot gründlich geschruppt haben.

Viel Spaß!

Bernd

[Klüsenkieker]

Dank an alle...

...für die nützlichen Antworten!

Ich war in den letzten Wochen etwas im Stretch, so kam ich jetzt erst wieder ins Forum.

Naja, über Nacht wollte ich auch nicht ankern, schon gar nicht ohne Ankerwächter. Außerdem hat man ja nachts nichts vom Ankerplatz - außer Sorgen.

Ob wir zum Erne fahren, wissen wir noch nicht. Alles mal locker angehen!

...und Bernd, danke für die Warnung!
Auf dem Laxsjön in Schweden habe ich mit dem Anker ein paar Kilo Lehm außenbords gehievt. Der klebte wie Affenschiet, sach ich Dir! Da ich nun weiß, was da auf mich zukommt, heißt es, den Grund prüfen und abwägen, was länger dauert: Ankern oder Putzen.

Nochmals herzlichen Dank

und viele Grüße vom
Klüsenkieker
der schon die Tage rückwärts zählt.