Shannon-Forum

Autor Thema: Zum Thema Hochwasser und Strömung  (Gelesen 4657 mal)

Offline Inga

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Zum Thema Hochwasser und Strömung
« am: 27.10.2008, 13:19 »
Hallo,
wir sind ja erst am 18. Oktober 2008 aus Irland zurück gekommen. Wir waren 10 Tage mit einer Waveearl auf dem Shannon unterwegs. Mit dem Wetter hatten wir echt Glück. Zwar hat es jeden Tag geregnet, aber der Wind hatte ein Einsehen mit uns.

Was ich ein bisschen schade fand, ist, dass keiner, der vor uns in Irland mit dem Boot unterwegs war, mal etwas zum Thema Hochwasser und der sich daraus ergebene Strömung im Forum geschrieben hat.

Wir hatten das Glück, dass wir nur mit der Strömung und nicht auch noch mit dem Wind zu kämpfen hatten, aber gerade bei Brückendurchfahrten, an Schleusen und Anlegern war die Strömung recht tückisch. Zum Glück wurden wir von Waveline darauf aufmerksam gemacht, dass wir in Athlone in der Marina auf jeden Fall gegen die Strömung anlegen müssen, denn sonst wären wir aus der Box nicht mehr rausgekommen.

Ein Mitarbeiter von CarrickCraft hat uns dann vor den Brückendurchfahrten gewarnt. Wir sollten auf jeden Fall genau mittig durchfahren, denn erstens war das Wasser ja nun sehr hoch und zweitens hatten sich schon zwei Boote von CarrickCraft den Windschutz der Flybridge kaputtgefahren, da sie ein bisschen zu weit nach rechts beziehungsweise nach links gekommen waren. Und es war wirklich nur ein bisschen.

Auch stand meist das Wasser an den Anlegern unterhalb der Schleusen so hoch, dass sie fast beziehungsweise gänzlich unter Wasser standen.

Problematisch wurde es dann in der Schleuse des Jamestown Canals "Albert Lock", da die Schleusenwärterin hier nicht in ihrem Häuschen war und man sie erst suchen gehen musste. Anlegen konnte man hier jedoch nicht ohne weiteres, da die Fender dafür zu hoch hingen und das Boot komplett mit dem Rumpf an den Anleger gekommen wäre. Hier hat mich dann mein Mann über die Heckleiter auf den Anleger gelassen. In Athlone wäre das schon unmöglich gewesen, denn hier stand der Anleger komplett unter Wasser. Hier war aber der Schleusenwärter sehr aufmerksam, genau wie in allen anderen Schleusen, die wir passiert haben. Nur "Albert Lock" bildete die Ausnahme.

Die Schleusenwärterin hat sich sowieso nicht besonders für den Schleusenvorgang interessiert. Lieber telefonierte sie mit ihrem Handy und drehte uns dabei den Rücken zu. Außerdem hat sie, als wir zusammen mit der Boarncruiser hoch schleusten, beide Schütze gleichzeitig aufgemacht, so dass der Skipper an Bord der vor uns liegenden Boarncruiser große Probleme hatte. Dass sich die Boarncruiser nicht komplett quer gelegt hat, war nur dem Umstand zu verdanken, dass der Skipper vorsichtshalber den Motor angelassen hatte und so gegensteuern konnte.

Um mal das Problem mit der Strömung etwas klarer zu machen. In Richtung Norden, also gegen die Strömung schafften wir manches Mal nur 8 km/h. In Richtung Süden, also mit der Strömung waren wir bis 17,2 km/h schnell.

Obwohl wir diese Strecken schon so oft gefahren sind, sah der Shannon diesmal komplett anders aus. Langweilig wird es einem da nie.

Ich habe noch ein paar Bilder zum Hochwasser hochgeladen.

Gruß
Inga
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(Irisches Gebet)


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Offline Anitram

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Re: Zum Thema Hochwasser und Strömung
« Antwort #1 am: 27.10.2008, 14:14 »
Hi Inga,

wir hatten auch schon etwas Hochwasser, aber es war noch nicht dramatisch! Schleusen und Anleger wirkten relativ normal, erst am vorletzten Tag fing die Lage an, sich zuzuspitzen. Auf dem Weg nach Süden hatten wir an der Motorway Bridge in Athlone noch ungefähr 25 cm über der Mastspitze, auf der Rückfahrt nur noch 5 - 10 cm!

Wir haben diesmal auch immer gegen die Strömung angelegt, ist einfach sicherer :)

LG,
Martina