Wo sind denn für das Hechtfischen die Hotspots?
Eigentlich ist der ganze Erne ein absoluter Hotspot für Hechte. In den Jahren habe ich definitiv am meisten gefangen in der Gegend um Crom Castle, Quivie Waters, Foalies Cut. Da ist das Wasser relativ flach, 4m und mehr ist da schon eine Seltenheit. Beim Jetty von Naan Island hat mein 9-jähriger Sohn einen ziemlichen Brocken gelandet und danach noch 4 kleinere.
Selbst in dem See am Supermarktjetty in Enniskillen gibt es jede Menge Hechte. Ich habe dort auch einige gefangen. Aber Achtung: da ist auch jede Menge Kraut...
In den ersten beiden Jahren habe ich immer den Fehler gemacht, den Köder zu tief anbieten zu wollen, sprich: knapp über Grund und leicht darüber. Das hat mir jede Menge Hänger eingebracht, aber wenig Hecht. Ich kann mich gut an einen Tag erinnern, als ich vom Dinghy aus alle meine teuren Wobbler &Co. ausprobiert habe und nicht einen einzigen Biss hatte. Ziemlich frustriert habe ich da einen kleinen orangenen Jerk Bait ohne Tauchlippe rausgeholt. Den hatte mein Sohn im Angelladen aus einer großen Kiste am Eingang vom Verkäufer geschenkt bekommen, war also mehr oder weniger ein billiger Ramschartikel, der weg musste.
Ich habe den Fuzzemann also eingehakt, ca. 15m hinter mein Dinghy geworfen und geschleppt, gerade mal 1/2 Meter unter der Oberfläche. Ich habe vielleicht zwei oder drei mal die Rute kurz gelupft um dem Köder etwas Aktion zu verleihen. Nach ungefähr zwanzig Sekunden hatte ich den ersten Hecht für den Tag gehakt. Es sollten innerhalb von 1 Stunde noch 6 weitere folgen.
Abends beim Budweiser und Crested Ten habe ich dann ziemlich lange darüber sinniert, was denn so anderes passiert war. Nach etlichen Gläsern und Büchsen bin ich dann zu dem Schluss gekommen, dass Hechte nunmal die Augen oben im Kopf sitzen haben. Stehen sie im Mittelwasser und du führst deinen Köder tief, ziehst du ihn wahrscheinlich unter dem Hecht an ihm vorbei, ohne dass er ihn überhaupt bemerkt. Seitdem führe ich beim Schleppen immer einen Köder in max 1m Tiefe, meist mit Erfolg. In diesem Jahr hat es keinen einzigen Tag gegeben, an dem ich nicht mindestens 2-3 Hechte gefangen habe. In netto 11 Tagen waren es schließlich auch 62...
Über Schilfgürtel und Überhänge brauche ich nicht zu reden, das weiß jeder. Aber weil das jeder weiß, fischt da auch jeder. Wenn das Ufer also überfischt ist und du nix fängst, versuch es auf jeden Fall mitten im See, weitab vom Land. Du wirst überrascht sein, wieviele Hechte es da gibt, die auf deinen Köder warten.
Und auch da, führe immer einen Köder relativ hoch.
Wenn du noch keinen Fishfinder besitzst, dann empfehle ich dir einen anzuschaffen. Es reicht ein ganz billiger für 60 - 70 Euro. Das Teil soll dir auch keine Fische aufspüren, sondern lediglich verlässlich die jeweilige Tiefe mitteilen. Ich habe so ein Gerät an einer leeren Colaplastikflaqsche montiert und führe das Gespann direkt hinter meinem Dinghy. Bei plötzlich abfallendem oder auch ansteigenden Untergrund musst du deinem Köder erhöhte Aufmerksamkeit widmen und ihm durch Heben und Senken der Rute, leichtes Schlagen oder Zupfen einiges an (verführerischer) Aktion einverleiben. Das führt mit Sicherheit zum Erfolg.
Hast du keinen Fishfinder, dann fahr die Marker an, schließlich zeigen die ja plötzliche Untiefen an. Zahlreiche Hechte hab ich an solchen Markern gefangen.
Und schließlich achte bei glattem Wasser darauf, wo sich selbiges leicht kräuselt. Auch da sind meisten Untiefen und somit mögliche Standorte von Hechten.
Ach, je länger ich drüber nachdenke, ich könnte schon wieder los...
Hoffentlich ist mein Weib im nächsten März wieder so gnädig, mich wieder an den Erne fahren zu lassen :-)
Britta, denk dran, ich liebe dich über alles :-)))
paolo