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Autor Thema: hr, 10.10.10, 12:15, Zwischen den Fronten  (Gelesen 2864 mal)

Offline Garfield

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hr, 10.10.10, 12:15, Zwischen den Fronten
« am: 28.09.2010, 11:58 »
12:15 - 13:00 Uhr

Die wilden Gärten Irlands

Irland - das sind grüne Wiesen, Schafe, Whiskey und bewegte Geschichte. Kaum jemand denkt an schöne Gärten, Palmen und tropische Blütenpracht. Dabei gibt es diese kleinen Paradiese zuhauf im Südwesten der Insel, wo der Golfstrom das irische Klima milde macht. Sie sind das Werk begeisterter Gartenfreunde, die ihre Freizeit und ihren ganzen Enthusiasmus in die wilden Gärten Irlands investieren.
 
Ein junger Familienvater exotischer Herkunft - sein Großvater war pakistanischer Botschafter in Irland - kämpft sich durch den Rhododendrendschungel einer ehemaligen Jagdresidenz. Ein 95-jähriger englischer Gentleman im Tweed hat sich entschlossen, auf seine alten Tage auf den Familiensitz in West Cork zurückzukehren. Dort residiert er ganz selbstverständlich im Campingwagen und pflegt eigenhändig seinen historischen Baumpark. 'In der Mietwohnung in England', sagt er, 'musste ich um Erlaubnis fragen, wenn ich ein Gänseblümchen pflanzen wollte.' Die irische Gartengeschichte ist stark beeinflusst von der jahrhundertelangen englischen Herrschaft über die irische Insel. Dass dieser Konflikt auch heute noch nachwirkt, ist von den Nachkommen der Lords und Ladies wie auch von jenen ihrer ehemaligen Untertanen zu erfahren. Sich einen großen Ziergarten leisten, das konnten früher nur die englischen Landbesitzer, sagen The Honorable David Bigham und seine Frau Anthea in bestem Oxford-Englisch und berichten von den Zeiten, als die IRA die Herrenhäuser beschoss - und ihr eigenes niederbrannte. 'Die Engländer hatten die Gärten, den Iren blieben höchstens die Kartoffeln,' kontert der knorrige Ire Bob Walsh, der heute mit seiner Frau Mary einen wunderschönen kleinen Garten direkt an der windumtosten Küste angelegt hat. Irische Gärten sind oft geheime Orte, umsäumt von Hecken, Mauern und Burggräben. Irlands Gärtner waren seit jeher 'Pflanzenjäger', sie investierten viel Kosten und Mühe auf die Ansiedlung fremdländischer Gewächse. Im Westen der Insel liegen die Ziergärten heute noch in grandioser ungezähmter Natur. Von dieser Umgebung haben sich auch Künstler, wie der amerikanische 'land artist' James Turrell oder die irische Bildhauerin Sheena Wood, zu verblüffenden bis bizarren Anlagen anregen lassen. Eine Entdeckungsreise zu ganz unterschiedlichen Gartenparadiesen an den überraschendsten Orten im irischen Südwesten.

 

Text - Quelle: tv-info
Hab immer Heimweh nach Irland.
http://pikefisher.doingdirect.com