Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das Eindampfen eine Technik beim Ablegen, wobei der Bug mittels Leine fixiert wird und das Heck um diesen Fixpunkt von Anleger weg gedreht wird.
Funktioniert das nicht auch beim Anlegen ? Erst Bug fixieren, dann Heck anlanden ?
Gruß Jochen
Nochmal Hi Jochen,

Richtig! Das Eindampfen ist eine ABLEGEtechnik, wenn der Wind ungünstig - auflandig - zum Ufer steht und Dich beim Ablegen wieder dorthin zurückdrücken würde.
Wenn beim ANlegen der Wind - nicht zu stark - auflandig ist, stell dies des Idealfall dar, da Du dann einfach an den Anleger heranfahren kannst, abstoppst, den Bug locker festmachst und den Rest den Wind erledigen läßt: der drückt Dir dann nämlich das Heck - mehr oder weniger sanft - an den Steg.(*)
Wenn der Wind beim Anlegen ablandig ist, greift Stevies Beschreibung mit dem spitzen Winkel: im spitzen Winkel an den Steg heranfahren, über den Bug ein Crewmitglied übersteigen (nicht springen, sonst gerne platsch oder autsch!) lassen, lange Bugleine nicht vergessen, diese an einer Klampe an Land lose belegen lassen und dann Gas kurz weg, Ruder maximal ablandig legen und mit GEFÜHL in einzelnen Gasstößen das Boot mit dem Heck zum Steg hin herumschwenken lassen und wenn angekommen durch weiteres Crewmitglied (niemals bei ablandigem Wind den Steuerplatz selbst verlassen oder den Motor abstellen, bevor das Boot sicher vertäut ist...

) sofort - vorläufig - festmachen lassen. Je nach dem, wie stark der Wind ist - sich erstmal über das gelungene Anlegemanöver freuen

und dann entsprechend der Windstärke die dauerhafte Vertäuung installieren.
Viele Grüße
Frank
(*) das Manöver mit dem "im spitzen Winkel an den Steg heranfahren" funktioniert nur bis zu einer gewissen Windstärke: wenn der Wind zu stark von hinten schiebt und Du mit Gas rückwärts bremsen mußt, wird Dein Boot recht schlecht zu steuern sein, da Du ja "keinen Druck auf dem Ruder hast".
Für diese Fälle (Anlegen bei auflandigem Sturm in ausreichend tiefem Wasser am Steg) gibt es Spezialmanöver (mit dem Heck zum Steg und Bug im Wind,...) aber das möchte ich hier nicht näher beschreiben, da kann einiges kaputt gehen, wenn ein Boot rückwärts irgendwo einsticht bzw. das Ruder / die Schraube Grund- / Wandkontakt bekommt!!
... Wenn´s so übel kommt ist es meist sicherer, im tiefen Wasser zu bleiben, seinen Vermieter anzurufen (ihm zu erklären, was man bei Sturm überhaupft auf dem Wasser zu suchen hat...

) und sich von ihm eine SICHERE Vorgehensweise empfehlen zu lassen. Der kennt nämlich die Situation, das Revier, (Dich,) und sein Boot am besten und weiß evtl. einen sichereren Anleger, als eben diesen "Sturmumtosten"... Aber soviel wollte ich dazu eigenlich gar nicht schreiben...!
