Hallo Paolo, Uve und Gesinnungsgenoss(inn)en!
Ihr habt völlig recht. Ich war auch so einer, welcher der Faszination Elektronik voll erlegen war.
Das erste bezahlbare GPS-Gerät (GPS45 von Garmin), dazu die Software PCX5, um (mühsam) eine Tour zu erstellen, dann, etwas komfortabler, ein Riesen-Grafiktablett, auf das man daheim schon die Karte legen konnte, um eine Tour zu entwerfen. Dann kam Fugawi 1.0 heraus (war im Gegensatz zur aktuellen Version eine unerschöpfliche Verdrußquelle). Damit konnte man (wenns klappte) Karten einscannen und seine Tour dann auf dem Laptop verfolgen) usw. usw.
Bis........., ja, bis mir das Ganze mal richtig zum Hals raushing.
Und das kam so: Ich lag vor Edenderry (

Mann, klingt das professionell!

). Die Sonne stand schon hoch am Himmel, und ich dokterte immer noch an der GPS-Ortung auf der Bildschirmkarte herum, nach der ich mich irgendwo auf dem englischen Festland aufhielt.
Nur mein stringentes Umweltbewußtsein hinderte mich daran, den Hafengrund von Edenderry mit allerlei Elektronikmüll zu verunstalten.
Aber es kam das Schlüsselerlebnis.
Nicht daß ich das Ortungsproblem etwa mit dem letzten Pint im Long Pub in Verbindung gebracht hätte (es schmeckte schon irgendwie komisch

), nein, mir stellte sich die grundsätzliche Frage: "Wozu das alles?"
Ich wußte keine Antwort. Also Elektronik aus, Motor an. Und so tuckerte ich mit meinem Narrow Boat, das nicht mal eine elektronische Einspritzung hatte, unbeschwert los. Und es war Urlaub in Irland pur.
Das heißt nun lange nicht, daß ich von Stund an Urlaub in der elektronischen Steinzeit verbrachte. Aber ich betrachte nun all die "Dingens" ganz einfach als Hobby, dem man auch in Irland frönen kann, aber nicht muß.
Nach wie vor ist mir am liebsten eine laminierte OSI/OSNI-Karte, wobei ich das GPS zur Orientierung(shilfe!) im numerischen Modus mitlaufen lasse. Daß man die automatisch aufgezeichnetem Trackfiles sich nach dem Urlaub in die Karten einblenden lassen kann, um so etwas Irland-Heimweh abzubauen, ist ein Zusatznutzen
Gestern habe ich mir die Tracks von 2007 angesehen - sind einfach schöne Erinnerungen so wie Fotos auch.
Da gebe ich Stefan recht.
Laptop? Nun ja, ein Eingeständnis an die Digitalfotografie. Den SD-Karten allein traue ich nicht so ganz als Langzeit-Speichermedium, ein Backup darf es schon sein. Außerdem kann man sich die Bilder besser ansehen und schon mal aussortieren.
Echolot? Ganz nett und interessant, um zu sehen, was für ein Unterwassergebirge sich in den Seen verbirgt, aber Not-wendig? Nein. Bleibt man in den Fahrrinnen, braucht man es nicht, und um in unbekannte Gewässer vorzudringen, würde man ohnehin ein fest eingebautes Fächersonar benötigen.
So verbringe ich meine Urlaube also eher mit "Lo-Tec". Beruflich bin ich überreichlich mit aller möglichen Elektronik umgeben (ja, es macht Spaß) und in der stets zu knappen Freizeit lasse ich den Compi 12 Synthesizerstimmen dirigieren (das macht noch mehr Spaß!) ....... aber Urlaub soll ANDERS sein, anders als der Alltag.
Bei mir ist er es auch.
Grüße,
bádoir