So Laura, ausgeschlafen und Zeit fürs Forum - Guten Morgen!

wo waren wir stehen geblieben?
Ach ja - Deine Frage nach einer "Wetter-App"...
Laß mich vorher noch kurz etwas zu meinem kategorischen NEIN nicht erst nach Süden ablaufen sagen: Das mit der Bootsübernahme ist so eine Sache für sich, manchmal bekommt man das Boot und die Übergabe super schnell - manchmal dauert es aber Stunden. Geht also besser nicht davon aus, am gleichen Tag noch allzu weit fahren zu können. Außerdem: Euer Törn ist eh schon eher kurz, wenn Ihr erst nach Süden fahrt und sei es nur einen Tag, dann kann Euch das am Ende "böse" fehlen. Ich gehe nämlich davon aus, daß Es Euch / Euren Kids am Lough Key sehr gut gefallen wird und Ihr dort "nicht nur ein paar Stunden" bleiben werdet; außerdem ist es IMO mit einer Penichette Pflicht, für den Lough Ree einen Puffertag für die Lough Ree-Überquerung einzuplanen - mit einer Penichette habt Ihr nämlich wirklich schlechte Karten, bei stärkeren Winden, über den See zu fahren. Und: laßt Euch da nicht zu einer Seeüberquerung bei mehr als Windstärke 4 verleiten, selbst wenn andere (seegängigere) Boote noch rüber fahren. Die Penichette ist da bauartbedingt im Nachteil...

Also wirklich einen Tag Puffer einplanen und im Zweifelsfall in Lanesborough (nördliches Ende des Lough Ree) liegen bleiben und den Vermieter kontaktieren. Btw.: eine "Erkundungsfahrt" nach dem Motto: "fahren wir mal raus und schaun, wie es ist", hilft beim Losfahren im Süden meist recht gut, ist aber am nördlichen Ende des Lough Ree bei den vorherrschenden Windrichtungen meist zwecklos, da man dort recht lange im Schutz des
Landes / der Inseln fährt und dann, wenn man "auf den Wind trifft", ist man bereits weit weg vom "sicheren Hafen" und alle "Fluchthäfen" sind von da aus dann auch nur nach einem "ordentlichen Ritt" zu erreichen - also besser lassen und telefonieren, aber das ist ein anderes Thema, kann ich gerne ausführlicher Schreiben, würde aber diesen Thread sprengen...
Also zurück zum Thema Wetter (ist ja spätestens bei unklarer Wetter- / Windlage auf der Heimfahrt wichtig für die Entscheidung; siehe oben...

):
Ja - es gibt reichlich Wettervorhersagen und auch Apps. Die drei, die ich gleich verlinke, haben sich - in Summe - bei mir gut bewährt.
Wie Du Dir schon denken kannst, gibt es hier aber auch wieder ein ABER.

Irland liegt am westlichsten Rand Europas, bei Westwind kommt "das Wetter" völlig ungebremst vom Atlantik her herein, sozusagen ohne Filter und ungezähmt. Will heißen, wenn bei uns Westwindlagen herrschen, dann ist es meist windig und naß, aber in der Regel vorhersagbar, da bereits auf dem Weg über den vorgelagerten Kontinent "geglättet". In Irland ist das anders. Hier kommt noch jede "Delle" in den Isobaren genau so an, wie sie über den Atlantik gezogen ist. Es kann also sein, daß es stundenlang stürmt, dann aber plötzlich herrlicher Sonnenschein kommt, nur um dann ein paar Minuten später wieder in einen Schauer überzugehen. Das liegt einfach daran, daß Irland die erste Landmasse ist, auf die "das Wetter" bei Westwind(!) trifft. Und der herrscht häufig vor. Es kommt aber auch vor,daß eine südöstliche Strömung vorherrscht, dann habt Ihr Super-Sonnenwetter und denkt Euch, "was hat der Frank denn da für einen Quatsch geschrieben"...
Was will ich damit sagen? Ganz einfach: die Wettervorhersagen sind bei Westwindlagen höchst - hmmm, sagen wir - eingeschränkt, was die Zuverlässigkeit anbelangt, deshalb nutze ich mehrere Quellen und nehme mir die Schnittmenge daraus als wahrscheinlichste Variante.
UND - und das ist vielleicht der wichtigste Tipp: nachdem ich die Vorhersagen gelesen habe, schaue ich mir den Himmel (immer wieder!) an und vergleiche das mit der Realität. Ganz gut - und für das unmittelbar eintreffende Wetter auch in Irland sehr treffsicher ist das Regenradar, in welchem ich die hereinziehenden Schauer für meinen Standort am besten Abschätzen kann.
Wie gesagt: Wetter ist in Irland höchst dynamisch - aber keine Wetterphase hält lange (in der Regel!). Das ist einfach so - und auch kein Problem, wenn man gute Kleidung dabei hat. Nur halt der Wind, der kann Euch am Lough Ree hinderlich sein. Und nur deshalb das ganze "Gedöns" mit der Wind-/Wetterbeobachtung, ansonsten muß Euch das Wetter nicht stören, also nicht verunsichern lassen...!

Hier jetzt noch die Links:
Der Wetterbericht mit Vorhersage vom irischen Rundfunk:
http://www.rte.ie/weather/Dann eine Wettervorhersag vom irischen Wetterdienst speziell für die verschiedenen Seen im Innenland, meist sehr zuverlässig!
http://www.met.ie/forecasts/inland-lakes.aspMeist ebenso zuverlässig - und schön detailiert, der Windfinder:
https://www.windfinder.com/forecast/lough_ree?utm_source=de.windfinder.com&utm_medium=web&utm_campaign=redirectUnd dann noch eine sehr gute Seite mit einem zuverlässigen Regenradar:
http://www.rain-alarm.comVon MET ÉIREANN, Windfinder und auch dem Rain-Alarm gibt es auch (zumindest für Android! Für den angeb. Apfel weiß ich es nicht...

) Apps fürs Smartphone.
Zum WLAN an Bord: Nein, ein fest installiertes WLAN gibt es keines auf einer Penichette, da müßt Ihr Euch mit Euren eigenen Smatphones per Roaming in den Mobilfunk "einklinken" - ist ja jetzt nicht mehr teurer, als zu Hause. Alternativ gibt es auch diverse PrePaid-Karten u.ä. - da gibt das Forum auch ne Menge an Infos her, einfach mal stöbern...

So Laura, das wars zum Thema Wetter, laß Dich bitte nicht verunsichern, ist wirklich alles halb so wild, das einzige was hängen bleiben soll, ist der Respekt vor dem Lough Ree und die Einsicht, lieber den Vermieter zu fragen, ob es sicher ist, auf den See raus zu fahren - und eben, genug Zeit hierfür einzuplanen, dann steht einem entspannten(!) Törn nichts im Wege.
Und eines noch vielleicht: Wenn Ihr den Lough Ree zum ersten Mal befahrt... - ich würde mich da zunächst einmal an die "Hauptroute mit den großen Tonnen" halten und immer gut mit dem Fernglas ausschau nach der nächsten / übernächsten halten lassen. Der Lough Ree ist doch ein großer See und hat aber dummer Weise so einiges an Untiefen und Felsen zu bieten, die in den Randbereichen und um die Inseln herum einem Boot "den Tag versauen" können. Diese Felsen sind auch nicht immer sichtbar und oft - für einen ortsunkundigen - nicht durchgehend gut markiert. Daher am besten der Hauptroute folgen und die Erkundung der Nebenrouten aufheben, für einen späteren Törn, wenn Ihr das Revier bereits besser kennt.
Was das mit dem Fischen anbelangt, muß ein anderer ran, da bin ich völlig unbeleckt...
Hoffe, es ist was nützliches bei meinem geschriebenen dabei - und wünsche Dir einen schönen Tag und
viele Grüße
Frank
