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Empfehlungen 11 Tagestrip ab Banagher
Stefan Peter:
Hallo zusammen,
ich verfolge schon lange das Geschehen in diesem wunderbaren Forum und nun verfasse auch Ich meinen ersten Beitrag. :-) Meine Frau und ich haben vor 17 Jahren in Irland zueinander gefunden. Bei einem Trip mit den Pfadfindern über den River Shannon. Seitdem waren wir noch ein paar mal vor Ort, da wir logischerweise Irland einfach ins Herz geschlossen haben. Wir werden in der nächsten Woche auch zum dritten Mal eine Bootstour mit einer Limerick von Carrickcraft über den Shannon machen. Könnt ihr mir ggf. ein paar Tipps geben, was man sich noch ansehen kann? Wo bekommt man die besten Scones? Gibt es schöne Ausflugsziele, die wir unbedingt ansehen sollten? Vllt. sogar einen Zoo oder Tierpark? Die Tour "Banagher - Terryglas" haben wir bereits gemacht. Weiter jedoch nicht, da bisher der Mut fehlte, einen der großen Seen zu überqueren. Haltet ihr es für realistisch in den 11 Tagen Beide großen Seen zu schaffen? (Lough Dergh bis Killaloe und Lough Ree bis Lanesborough) Welche Anleger könnt ihr empfehlen? Wo sollte man unbedingt hin? Bisher habe ich mir mal ein paar Möglichkeiten aufgeschrieben: Hodson Bay, Coosan Point, Lecorrow Harbour, Portrunny, Rossmore, Kilgarvan, Williamstown, Drumaan, Drominer, Mountshannon, Scariff. Würdet ihr da von irgendwas abraten? Hat jemand eine Empfehlung für eine aktuelle Navigationsapp für das Iphone? (Nur als backup :-)). Ich freue mich über jeden Input. Vielen Dank!!
Herzliche Grüße
Stefan
Panta Rhei:
Hallo Stefan,
in elf Tagen kommt man auf jeden Fall ganz schön weit. Die Strecke, die Du anfragst (beide großen Seen) sind auf jeden Fall in elf Tagen ohne Stress machbar.
Am Lough Derg würde ich Garrykennedy noch zu den schönen Plätzen zählen, zusammen mit Terryglass, Dromineer, Killaloe und Mountshannon, während Rossmore, Kilgarvan, Williamstown, Drumaan eher so Anleger sind, wo man mal einen Zwischenstopp machen kann. Nördlich von Banagher gehören für mich Shannonbridge (2 gute Pubs, Killeens und Lukers), Clonmacnois, Athlone zu den wichtigen Stationen. Am Lough Ree dann die Inner Lakes (Coosan Point und dahinter). Lecarrow: Kommt darauf an, wieviel Kraut im Kanal ist, jetzt im April/Mai wird er vermutlich noch krautfrei sein. Lanesborough (sehr guter Chinese Takeaway) und sogar Tarmonbarry (Keenans) sind evtl möglich.
Falls Ihr auf den Lough Derg verzichtet (wo es aber landschaftlich sehr schön ist) kommt ihr sogar noch weiter nach Norden (Carrick oder sogar Lough Key). Also entweder zuerst nach Süden und dann nach Norden soweit man kommt um bequem wieder zurückzukommen, oder fünf Tage nach Norden und fünf wieder zurück.
Die Rückfahrten über die Seen würde ich nicht auf den letzten Drücker machen, sondern etwas Puffer für schlechtes Wetter lassen. Vor den Überfahrten über die Seen muss man keine Angst haben, aber Respekt vor dem Wetter sollte man haben und immer die Marker gewissenhaft beachten.
Mit Scones kenne ich mich nicht so gut aus. Aber gut Essen kann man an vielen Plätzen, da hat jeder hier im Forum so seine Lieblingsgaststätten. Ich selber würde an der Strecke empfehlen: Inner Lakes: Wineport Restaurant (aber nicht ganz billig). Tarmonbarry: Keenans. Falls Ihr bis Carrick kommt: Landmarks Hotel und The Oarsman. Aber das ist wie gesagt nur eine sehr subjektive Auswahl. Auch das Lukers in Shannonbridge muss sich essensmäßig sehr gemacht haben.
Ausgesprochene Ausflugsziele fallen mir als Bootstubenhocker nicht viele ein. Der Lough Key ist wunderbar, aber das schafft Ihr nur, wenn Ihr zielstrebig gleich nach Norden fahrt. Und wer will im Bootsurlaub schon zielstrebig sein...
Viel Spaß wünscht Wolfgang
Stefan Peter:
Hallo Wolfgang,
ganz lieben Dank für deine Antwort und deine Tipps. Das klingt schon mal sehr gut. Über die Ermutigung sich an einen See heran zu trauen, freue ich mich besonders. Ich denke wir werden es wagen. Natürlich vorausgesetzt das Wetter spielt mit. :) Ich werde berichten wie es uns ergangen ist. ;D
Herzliche Grüße
Stefan
Panta Rhei:
Bitte, gerne geschehen. Zum Thema "Seen" vielleicht noch: Man sagt im Allgemeinen, dass es ab Beaufort 4 ungemütlich wird und man nicht mehr fahren sollte. Wobei starker Seitenwind wesentlich problematischer ist als starker Rücken- oder Gegenwind. Bei Seitenwind fängt das Boot an zu schaukeln und oft hilft dann nur noch Zickzack, also zu kreuzen. Oft legt sich der Wind in den Morgen- und Abendstunden und die Überfahrt gestaltet sich ruhig. Aber: An den meisten Tagen herrschen auch tagsüber gute Bedingungen. Ein kleiner Tipp noch für jemand, der das zum ersten Mal macht: Einer steuert, einer hat die Karte und das Fernglas und sucht die nächsten Marker. Bei Gegenlicht sind sie nämlich oft schwer zu erkennen. Aber ansonsten: Alles easy.
paolo:
--- Zitat von: Panta Rhei am 09.04.2019, 12:33 ---Man sagt im Allgemeinen, dass es ab Beaufort 4 ungemütlich wird und man nicht mehr fahren sollte. Wobei starker Seitenwind wesentlich problematischer ist als starker Rücken- oder Gegenwind. Bei Seitenwind fängt das Boot an zu schaukeln und oft hilft dann nur noch Zickzack, also zu kreuzen.
--- Ende Zitat ---
Na ja, der Wind - egal aus welcher Richtung kommend und in welcher Stärke - ist nicht das wirklich Entscheidende (außer beim An- oder Ablegen), sondern vielmehr die Höhe der Wellen. Und "große' Wellen, so ab 1m aufwärts bilden sich nur auf großen Seen. Packen die dein Boot von der Seite, kann das ziemlich schnell sehr ungemütlich werden. Da sollte man vorab sämtliche Flaschen, Gläser, Geschirr und sonstige zerbrechliche Gegenstände gegen um- und herabfallen sichern.
Schwimmwesten anlegen ist auch nicht verkehrt, denn auch die Crew kann bei hohem seitlichen Wellengang schon mal um- und herabfallen ;D
Wenn man sein eigentliches Ziel aufgrund seitlicher Wellen auf direktem nicht erreichen kann, muss man halt kreuzen, auch wenn das die Fahrzeit damit deutlich verlängert. Also erst fast frontal gegen die Wellen (das kann sogar richtig Spaß machen), dann in einem größeren Wellental so schnell als möglich wenden, und dann mit der Welle wieder abfallen bis zur nächsten Wende (die Segler würden jetzt von "halsen" statt wenden sprechen...)
"Wenden" = mit dem Wind/Welle drehen, "Halsen = durch den Wind drehen...
Kreuzen ist aber kein Hexenwerk, und hat man den Bogen erst mal raus, macht es richtig Spaß!!!
Den wirklichen Fehler, den so manche Kapitäne machen, ist, dass sie beim Kreuzen möglichst nah am Ufer fahren, weil sie sich dort sicherer wähnen. Das kann aber sehr gefährlich werden, da man in Ufernähne leicht auf Grund auflaufen kann.
Muss man also kreuzen, dann lieber weiter draußen, möglichst weit weg vom Ufer...
Alles klar?
Viel Spaß auf eurer Tour und liebe Grüße
paolo
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