Wer in Irland die gesalzene Butter schätzen gelernt hat, kennt das Dilemma:
Kerrygold ungesalzen gibt es bei uns bald überall, wenn man die gesalzene Version findet, ist sie meist mit Rapsöl "gestreckt". Unbefriedigend ist auch die Methode, einfach Salz drüberzustreuen. Darum scheiterte auch die kurzzeitig auf den Markt gebrachte Version mit eingemischten Salzkristallen.
Wie bringt man nun im ganz normalen Haushalt das Salz homogen gemischt in die Butter?
Das Prinzip: Kochsalz löst sich mit max. 360 g/Liter in Wasser. Wenn man nun die minimal benötigte Menge Wasser nimmt, das Salz darin löst und das Ganze unter die weich gemachte Butter rührt, ist das Ergebnis perfekt.
Laut Homepage von Kerrygold beträgt der Salzgehalt 1,8 %; das sind 4,5 g Kochsalz in 250 g Butter. Dazu benötigt man rechnerisch 12 Milliliter Wasser. Nehmen wir sicherheitshalber 20 Milliliter (ein halbvolles kleines Schnapsglas) und lösen darin soviel Kochsalz, wie in einen unverbogenen Kronkorken (abgestrichen voll = 4,5 g) hineingeht. Das braucht eine Weile, zumal sich Kochsalz in der Wärme auch nicht schneller löst- im Gegensatz zu Zucker.
Dann läßt man 250 g Kerrygoldbutter in der Packung (!) bei guter Zimmertemperatur richtig weich werden (aber keinesfalls schmelzen- also Vorsicht auf dem Fensterbrett über der Heizung!). Die gibt man nun in ein gut schließendes Schraubdeckelglas mit 400 Milliliter Inhalt und rührt das Salzwasser gründlichst, aber möglichst ohne viel Luft einzurühren, darunter. Damit wäre die Butter schon fertig, aber jetzt kommt der Clou: Man kann die Butter auch nachreifen lassen. Dazu läßt man sie bei fest verschlossenem Deckel (!) 1 - 2 Tage warm, aber lichtgeschützt (das Glas gut einwickeln!) stehen. Das zusätzliche Wasser bewirkt dann eine Nachreifung.
Zur Bevorratung friert man die Butter dann in dünnen Schichten ein. Dann kann man nach Bedarf Stücke wie bei einer Schokoladentafel abbrechen und auftauen. Wer es perfekt haben will, google nach "Schokoladenform", aber ein flacher Teller tuts auch.
Warum nun der Hinweis, dass möglichst weder Luft noch Licht an die Butter kommen soll? Warme Butter, zudem noch mit höherem Wassergehalt, wird leicht ranzig. Aber nur, wenn Sauerstoff und Licht dazukommt. Für kürzere Zeit reift sie aber mit der beschriebenen Methode nur, ohne ranzig zu werden. Auch sollte sie nicht zu schmelzen beginnen (glasig werden)
Guten Appetit!
bádoir