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Autor Thema: Mit dem Auto zum Boot  (Gelesen 1086 mal)

Offline skipper

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Mit dem Auto zum Boot
« am: 20.10.2023, 15:46 »
In diesem Jahr haben wir nach langer Abstinenz mal wieder ein Boot in (Nord-)Irland gechartert und sind, aufgrund guter Erfahrungen, mit dem Auto gefahren.

Die Route startete Daheim in der Nähe von Düsseldorf und ging Donnerstag nachmittags nach Rotterdam zur P&O Fähre nach Hull.
Am Freitag morgens ging es dann nach Holyhead und mittags mit Irish Ferries nach Dublin. Von dort aus sind wir dann noch bis zum Manor House Hotel gefahren um dort zu übernachten. So gegen 20 Uhr waren wir dort.

Zurück dann Samstag morgens nach Dublin und dort mittags auf die Swift Fähre nach Holyhead. Schnell geht das aber bei unruhiger See nicht so prickelnd – es gab einigen Bruch an Geschirr und Gläsern das ein paar Vollhonks um uns herum trotz Aufforderung per Lautsprecher nicht wegräumten … im Gegenteil, es musste noch Biernachschub geholt werden. Wir sind dann noch bis Conwy gefahren und haben im dortigen Quai Hotel übernachtet.

Am Sonntag hat uns dann das Navi wegen Staus auf der Autobahn über eine wirklich sehenswerte Route durch den Peak District Nationalpark geschickt. Dennoch sind wir recht früh in Hull angekommen und konnten auch um 16 Uhr auf die Fähre nach Rotterdam.
Vom Europort sind wir dann am Montagmorgen gemütlich heimgefahren.

Erneutes Fazit der Landbridge-Fährverbindung und PKW:
Immer wieder. Wir fliegen beide nicht gerne, schätzen eine nahezu beliebige Menge und Zusammenstellung unseres Gepäcks für einen mehrwöchigen Bootsurlaub (und so Dinge wie Wellies, Werkzeug, die eigenen Rettungswesten, …) und erfreuen uns an den zusätzlichen Urlaubstagen und den Erlebnissen einer Reise in jeweils 5 Etappen. Wir sind dabei ca. 780 kM pro Weg selber gefahren.

Beste Grüße, Peter
« Letzte Änderung: 20.10.2023, 15:54 von skipper »
Nur weil Du paranoid bist, heisst das nicht, dass sie nicht hinter Dir her sind!

Offline skipper

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Re: Mit dem Auto zum Boot
« Antwort #1 am: 11.07.2024, 12:19 »
Hier nun das Update zur Anreise mit dem Auto aus 2024

Wir haben diesmal für die P&O Fähre (Rotterdam - Hull) das Priority Boarding gebucht. In Rotterdam macht das fürs Boarding keinen Unterschied aber man wird auf einer speziellen Fahrspur auf dem Auto Deck abgestellt und diese Reihe fährt als Erste von Bord. Und darum war es uns gegangen - mit den ersten Autos von der Fähre herunterkommen um Zeit zu sparen und die Anschluss Fähre in Holyhead (3,5 bis 4 Stunden Fahrt) stressfrei zu erreichen.
Auf der Rückfahrt in Hull gab es auch gleich besondere Spuren für das Boarding - da fährt man auch gleich als erster auf die Fähre. Und das für €18 pro Fahrt … ist es uns Wert.

Bei Irish Ferries haben wir erstmals die Club Class gebucht, das beinhaltet: Priority Boarding und die Club Class Lounge (vorne im Schiff - geile Aussicht und sehr bequem) incl. Snacks, Getränke, Zeitungen, … so dass sich der Preis von €36 pro Fahrt (bei 2 Personen) alleine schon über die Verpflegung lohnt, da wir dann auf die normale (und nicht billige) Mahlzeiten und Getränke im Restaurant locker verzichten können. Und speziell auf der Dublin Swift Fähre (Katamaran) ist der Unterschied in der Bequemlichkeit bemerkenswert.

Das Hotel auf der Hinfahrt war leider ein Reinfall … das Dunboyne Castle Hotel und Spa können wir definitiv nicht empfehlen. Von aussen eine schöne Anlage und die Gebäude sehen ordentlich aus. Auch die Lobby macht einen vernünftigen Eindruck.
Das Zimmer allerdings war … sagen wir mal unschön … es gab keine Stromanschlüsse im Bad (für Rasierer oder elektrische Zahnbürste) und uns wurde gesagt, das "sei in Irland so Vorschrift", es gab keine Handtuchhalter, Löcher in der Wand (immerhin mit roten Dübeln darin so dass sie wohl noch einen Nutzen bekommen können), je einen Sprung im Waschbecken und in der Badewanne und der Boden im Bad war nicht richtig sauber.
Und es geht hier um einen Zimmerpreis von €225 pro Nacht!
Auf unsere Beschwerde bei der Rezeption bot man uns ein anderes Zimmer gleicher Kategorie an … immerhin mit einem Handtuchhalter über der Badewanne und sauberem Boden im Bad. Ansonsten keine Verbesserung. Aber die Krönung war der riesiger Vogelschiss auf dem Fenster (und nicht mal frisch!) und das wochenalte Laub auf dem Minibalkon. Also mal ernsthaft: wenn ich verärgerten Kunden ein anderes Zimmer anbiete, gehe ich doch zumindest mal vorher nachsehen, ob alles OK ist, oder nicht?
Wir hatten dann aber keine Lust mehr auf weitere Beschwerden da es ja auch nur um eine Nacht ging und wir keinen wirklichen Erfolg mehr erwartet haben.
Wir haben dann in der Bar etwas gegessen (Teppichboden schmutzig - Flecken und Essensreste).
Das Alles sah uns sieht für uns entweder nach für uns für den Preis nicht akzeptablen irischen Standard aus (das Hotel war recht gut belegt) oder nach einem Managementproblem: auch und speziell hier gilt wohl, dass der Fisch am Kopf zu stinken anfängt.
Wir haben ausgecheckt und auf Nachfrage nochmals unsere Unzufriedenheit geäußert - daraufhin meinte die Dame am Empfang sie hätte eine Notiz vorliegen, dass wir mit dem Manager sprechen wollten - ob sie uns anmelden solle? Wir haben ihr erklärt, das wir darauf keinen Wert legen - wenn das Management tatsächlichen Gesprächsbedarf gehabt hätte, hätten sie sicher einen Weg gefunden.
2 Tage später erhielt ich eine Mail das man den Vorfall bedaure und bot uns eine Erstattung von €55 an. Die haben wir angenommen aber das Thema Dunboyne Castle Hotel ist für uns durch - ein für alle mal.
Sehen wir mal, wo wir nächstes Jahr landen.

Das Holiday Inn Express an der A55 bei Chester auf der Rückreise war für den halben Preis geradezu eine Wohltat - von Handtuchhaltern und Rasiersteckdosen im Bad abgesehen ausgesprochen freundliches und flexibles Personal - beispielsweise der late Checkout um 14 Uhr überhaupt kein Problem - auf Nachfrage - und kostenlos.

Ansonsten hat sich das Auto wieder sehr bewährt - auch zum problemlosen Rücktransport der diversen Beutestücke der Admiralität bei Fermanagh Cottage Industries und bei Home, Field & Stream. Und erfreulicherweise reicht beim jetzigen Auto eine Tankfüllung pro Weg völlig aus: bei den in NL, GB und IRL geltenden Speed-Limits habe ich einen Verbrauch von unter sechs Litern Diesel was eine Reichweite von über 1.000 Kilometern bedeutet … und selber fahren müssen wir nur ca. 800 kM.

Nächstes Jahr wieder mit dem Auto und wieder die gleiche Route - nur mit der Übernachtung auf der Hinfahrt müssen wir uns etwas einfallen lassen.
« Letzte Änderung: 11.07.2024, 12:34 von skipper »
Nur weil Du paranoid bist, heisst das nicht, dass sie nicht hinter Dir her sind!

Offline Shoemen

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Re: Mit dem Auto zum Boot
« Antwort #2 am: 11.07.2024, 20:09 »
Danke für das informative Update!
LG Shoemi



"It's not the matter of coming to the Shannon, it`s a matter of the Shannon not letting you go." D.B.

Offline Stevie

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Re: Mit dem Auto zum Boot
« Antwort #3 am: 11.07.2024, 22:55 »
Schade, das Dunboyne Castle Hotel hatte mal einen guten Ruf. Vielleicht haben sie es nicht mehr nötig. Eine Kollegin hat mir in der Region das hier empfohlen: https://www.killeencastle.com. Liegt auch neben der M3 und sieht ganz nett aus. Preislich meist deutlich unter 200 Euro. Das eigentliche Hotel ist neben dem Castle, welches allerdings renoviert und mit 43 Zimmern ausgestattet werden soll.

Gruß Stevie

Offline Henri

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Re: Mit dem Auto zum Boot
« Antwort #4 am: 12.07.2024, 07:28 »
Moinsen,

da habt ihr es wirklich nicht gut getroffen. Wir sind mal mit dem Auto (Wohnmobil) von Cherbourg nach Rosslare übergesetzt und fanden das total entspannend. An Fahrstrecke tut sich das vermutlich nicht viel, wenn man die Gesamtstrecke D+GB zusammenzieht. Wir fanden es sehr angenehm die 18h auf dem Schiff mit einer guten Kabine zu verbringen, als von einem Hafen zum anderen zu hetzen. Für uns war das Urlaub von Anfang an, ohne den Stress in GB durch das halbe Land hetzen zu müssen um rechtzeitig die Fähre zu bekommen. Wie sich das heutzutage preislich rechnet kann ich aktuell nicht sagen, wenn man aber den Preis für das Zimmer mit hinzu rechnet könnte die Strecke F-IRL deutlich günstiger sein..

Grüße aus NRW
Henri

Offline skipper

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Re: Mit dem Auto zum Boot
« Antwort #5 am: 12.07.2024, 07:45 »
Moinsen,

da habt ihr es wirklich nicht gut getroffen. Wir sind mal mit dem Auto (Wohnmobil) von Cherbourg nach Rosslare übergesetzt und fanden das total entspannend. An Fahrstrecke tut sich das vermutlich nicht viel, wenn man die Gesamtstrecke D+GB zusammenzieht. Wir fanden es sehr angenehm die 18h auf dem Schiff mit einer guten Kabine zu verbringen, als von einem Hafen zum anderen zu hetzen.
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Hallo Henri,

vielen Dank. Ich denke, das mit der Gesamtstrecke ist auch davon abhängig, wo in Deutschland man startet. Ich hatte mir das mal angesehen und für uns (Nähe Düsseldorf) sind es 3 Stunden bis Rotterdam aber 8,5 bis 9 Stunden bis Cherbourg und wir hätten alleine bis dorthin 780 Kilometer zu fahren - Gesamt also ein Umweg für uns. Wir haben auf "unserer" Route nur Etappen von 3 bis 4 Stunden (von der Nacht auf der Fähre Rotterdam - Hull in der Kabine mal abgesehen).
Und ich sollte wohl klarstellen, dass die Strecke Hull - Holyhead durchaus ohne Hetze machbar ist, solange es keine größeren Störungen Unterwegs gibt. Auf dem Rückweg ohnehin kein Problem, da wir dort viel Zeit haben.

Beste Grüße, Peter
Nur weil Du paranoid bist, heisst das nicht, dass sie nicht hinter Dir her sind!